Bischof ordnet in seiner Diözese Rückführung des Tabernakels in die Mitte des Altarraums an


Tabernakel, Aufbewahrungsort des Allerheiligsten
Tabernakel, Aufbewahrungsort des Allerheiligsten

(New York) Der Bischof von Spring­field im US-Bun­des­staat Illi­nois, Msgr. Tho­mas John Joseph Paprocki, erteil­te Anwei­sung, in den Kir­chen sei­ner Diö­ze­se den Taber­na­kel mit dem aller­hei­lig­sten Altar­sa­kra­ment wie­der in den Mit­tel­punkt des Pres­by­te­ri­ums zurückzuführen.

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Bischof Paprocki, 2010 von Papst Bene­dikt XVI. ernannt, ver­faß­te den Hir­ten­brief Ars cele­bran­di et ado­ran­di an sei­ne Diö­ze­se. Dar­in zeigt er die rei­che Tra­di­ti­on und die Leh­re der Kir­che zur Zele­bra­ti­on und Anbe­tung der hei­li­gen Eucha­ri­stie auf.

Der Bischof skiz­ziert auch die histo­ri­sche Ent­wick­lung in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten und übt Kri­tik an der Ver­drän­gung des Aller­hei­lig­sten aus dem Zen­trum des Altar­rau­mes und teils sogar sei­ne gänz­li­che Ent­fer­nung aus dem Altar­raum. Die Orte, in die das Aller­hei­lig­ste ver­bannt wur­de, sei­en manch­mal nicht mehr als rudi­men­tär adap­tier­te Abstell­kam­mern. Die­se Abschie­bung des Altar­sa­kra­ments in oft kaum auf­find­ba­re Sei­ten­ka­pel­len habe ein Ende zu finden.

Hirtenbrief Ars celebrandi et adorandi

Tabernakel: Allerheiligstes Altarsakrament als Mittelpunkt des Presbyteriums
Taber­na­kel als Mit­tel­punkt des Presbyteriums

„Ich bezie­he mich auf Kir­chen und Kapel­len unse­rer Diö­ze­sen: in jenen, in denen der Taber­na­kel ver­legt wur­de, muß er wie­der und so schnell wie mög­lich ins Zen­trum des Pres­by­te­ri­ums zurück­ge­führt wer­den, wie es dem ursprüng­li­chen archi­tek­to­ni­schen Pro­jekt ent­sprach. Taber­na­kel, die sich nicht im Zen­trum des Pres­by­te­ri­ums oder jeden­falls nicht in einem sicht­ba­ren, bedeu­tungs­vol­len und wür­di­gen Rah­men befin­den, müs­sen in das Zen­trum des Pres­by­te­ri­ums ver­setzt wer­den. Taber­na­kel, die sich nicht im Zen­trum des Pres­by­te­ri­ums, aber dort an sicht­ba­rer, wich­ti­ger und wür­di­ger Stel­le befin­den, kön­nen dort bleiben.“

Der erste Teil bezieht sich auf Kir­chen, die vor der Lit­ur­gie­re­form gebaut wur­den, die bei­den ande­ren Tei­le auf danach errich­te­te Kirchen.

Bischof Paprocki ruft den Gläu­bi­gen in Erin­ne­rung, daß die kor­rek­te Ehr­erbie­tung für den Herrn im Aller­hei­lig­sten Sakra­ment des Alta­res die Knie­beu­ge ist. Der Bischof ruft die Diö­ze­se auf, häu­fi­ger den eucha­ri­sti­schen Segen zu spen­den, die eucha­ri­sti­sche Anbe­tung und eucha­ri­sti­sche Pro­zes­sio­nen durch die Stra­ßen der Pfar­rei­en zu fördern.

Der fruchtbare Boden Chicagos

Bischof Paprocki von Springfield Illinoise
Bischof Paprocki von Spring­field Illinoise

Die Diö­ze­se Spring­field ist ein Suf­fra­gan­bis­tum der Erz­diö­ze­se Chi­ca­go. Bischof Paprocki stammt aus der Erz­diö­ze­se Chi­ca­go und wur­de dort 1978 zum Prie­ster geweiht. 2003 ernann­te ihn Papst Johan­nes Paul II. zum Weih­bi­schof von Chi­ca­go unter Fran­cis Kar­di­nal George.

Papst Fran­zis­kus nahm am ver­gan­ge­nen 20. Sep­tem­ber den Rück­tritt aus Alters­grün­den des 77jährigen Kar­di­nals an. Die Ernen­nung von Blai­se Cupich zu sei­nem Nach­fol­ger gilt als eine der umstrit­ten­sten Per­so­nal­ent­schei­dun­gen des argen­ti­ni­schen Pap­stes. Msgr. Cupich gilt als libe­ra­ler Außen­sei­ter im US-Episkopat.

Kar­di­nal Geor­ge übte jüngst hef­ti­ge Kri­tik an Papst Fran­zis­kus. Sowohl Chi­ca­go als auch Spring­field wei­sen über­durch­schnitt­lich vie­le Prie­ster­be­ru­fun­gen auf. Bischof Paprocki ist ein För­de­rer alt­ri­tu­el­ler Insti­tu­te in sei­ner Diözese.

Entfernung aller doppelnden „Volksaltäre“ durch Bischof Oliveri

Beispiel einer unnötigen Doppelung: neuer "Volksaltar" vor bereits vorhandenem Hochaltar
Bei­spiel einer unnö­ti­gen Dop­pe­lung: neu­er „Volks­al­tar“ vor bereits vor­han­de­nem Hochaltar

Die Maß­nah­me von Bischof Paprocki erin­nert an eine Maß­nah­me von Bischof Mario Oli­veri von Alben­ga-Impe­ria in Ita­li­en. Bischof Oli­veri ließ alle „Volks­al­tä­re“ aus den Kir­chen sei­ner Diö­ze­se ent­fer­nen, in denen sie, wegen des Vor­han­den­seins eines älte­ren Hoch­al­tars, eine unnö­ti­ge und unver­ständ­li­che Dop­pe­lung dar­stell­ten. Die­se und ande­re Maß­nah­men des Bischofs zur katho­li­schen Erneue­rung brach­ten ihm die ideo­lo­gi­sche Feind­schaft eini­ger Kir­chen­krei­se ein.

Gegen Bischof Oli­veri wur­de im ver­gan­ge­nen Okto­ber im Zusam­men­wir­ken von inner­kirch­li­chen Kräf­ten und kir­chen­fer­nen Krei­sen eine Hetz­kam­pa­gne gestar­tet mit der Absicht, sei­ne Abset­zung zu erwir­ken, die man sich von Papst Fran­zis­kus erhoff­te (sie­he den Bericht Päpst­li­che Säu­be­run­gen und ihre Cla­queu­re – Rich­tung, nicht Vor­wür­fe ent­schei­dend?). Noch ist Msgr. Oli­veri amtie­ren­der Bischof der Diözese.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wikicommons/​Diözese Springfied/​Pfarrei Venegazzu

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