Bischof klagt über fehlendes Rückgrat von katholischen Einrichtungen


Bischof  James Vann Johnston
Bischof James Vann Johnston

(New York) Bischof James Vann John­s­ton von Spring­field-Cape Girar­deau in Mis­sou­ri hat einem Ver­bund katho­li­scher Kli­ni­ken, der sich über sie­ben Staa­ten in den USA erstreckt, feh­len­des Rück­grat vor­ge­wor­fen.

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Der Ver­bund hat­te beschlos­sen, Zusatz­lei­stun­gen nicht nur für Ehe­gat­ten sei­ner rund 40.000 Ange­stell­ten zu bezah­len, son­dern auch für von staat­li­cher Sei­te als Ehe­leu­te bezeich­ne­te Part­ner glei­chen Geschlechts. Man habe ledig­lich in Über­ein­stim­mung mit neu­en Richt­li­ni­en der Regie­rung gehan­delt, hieß es von Sei­ten des Kli­nik­ver­bunds: „Als katho­li­scher Gesund­heits­dienst ist [der Ver­bund] in der Ver­gan­gen­heit der Posi­ti­on der Kir­che bezüg­lich die­ses The­mas gefolgt. Über­ein­stim­mend mit den jüng­sten Ände­run­gen in staat­li­chen Ver­ord­nun­gen wer­den wir jedoch, begin­nend im Früh­jahr, Zusatz­lei­stun­gen auf alle gesetz­lich ver­hei­ra­te­ten Part­ner ausdehnen.“

Der Bischof sag­te dar­auf­hin: „Got­tes Plan für die Ehe ist nicht die ‚Posi­ti­on der Kir­che‘, son­dern viel­mehr die Posi­ti­on von Got­tes eige­nem Wort.“ Kein gläu­bi­ger Christ, „der die­ses Namens wür­dig ist, soll­te das Gesetz Got­tes ver­let­zen auf­grund von ‚Ver­ord­nun­gen‘. Unse­re Vor­fah­ren lehn­ten es ab, den Glau­ben auf­zu­ge­ben, sogar als sie der Grau­sam­keit und Fol­ter des römi­schen Rei­ches unter­wor­fen waren. Doch in unse­rer Zeit sind nicht näher ange­ge­be­ne ‚Ver­ord­nun­gen‘, Geld­mit­tel der Regie­rung und die Furcht vor öffent­li­chem Spott aus­rei­chend, die Mit­wir­kung eini­ger zu sichern.“ Bischof John­s­ton sei vom Kli­nik­ver­bund nicht kon­sul­tiert wor­den, bevor die Ent­schei­dung getrof­fen wurde.

„Life­Si­te“ frag­te Dr. John Haas, Prä­si­dent des „Natio­nal Catho­lic Bio­e­thics Cen­ter“, was die Bischö­fe gegen katho­li­sche Kran­ken­häu­ser und ande­re Ein­rich­tun­gen unter­neh­men könn­ten, wel­che der Leh­re der Kir­che den Rücken kehr­ten. „Nicht viel“, ant­wor­te­te Haas, da die ent­spre­chen­den Insti­tu­tio­nen oft nicht im Besitz der Diö­ze­se sei­en. Oft gehör­ten sie Gemein­schaf­ten von Ordens­schwe­stern – mit Vor­stän­den, die unab­hän­gig von den Bischö­fen agierten.

Aller­dings kön­ne der Hei­li­ge Stuhl dafür sor­gen, dass sich der­ar­ti­ge Insti­tu­tio­nen nicht län­ger katho­lisch nen­nen dür­fen. Und wenn der Orts­bi­schof sie nicht län­ger offi­zi­ell als „Mit­glied“ auf­füh­re, so ver­lie­re sie ihren Sta­tus als steu­er­be­frei­te Insti­tu­ti­on, erklär­te Haas. Auf der ande­ren Sei­te kön­nen sich bei­spiels­wei­se Kran­ken­häu­ser unab­hän­gig dafür bewer­ben, von steu­er­li­chen Vor­tei­len zu pro­fi­tie­ren, was vie­le bereits getan hätten.

Text: Katho​li​sches​.info/​b​3​60s
Bild: Dioscg

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3 Kommentare

  1. Das ist lei­der viel zu spät und viel zu schwach.
    Jetzt kann man nur noch sagen: war­um die Kla­ge – wie soll­te auch von nichts etwas kommen?!
    Seit Jahr­zehn­ten müht man sich in „katho­li­schen“ Ein­rich­tun­gen, mög­lichst nicht mehr katho­lisch zu wir­ken – abge­se­hen von eini­gen sehr enga­gier­ten, aber aus­ster­ben­den Ordens­frau­en, die in den Hoch­lei­stungs-Betrie­ben auch noch irgend­wo her­um huschen.

    Als ich nach einem Umzug vor Jah­ren unsern Sohn im katho­li­schen Kin­der­gar­ten anmel­de­te, sag­te mir die Erzie­he­rin beru­hi­gend, das sei zwar ein Kin­der­gar­ten, der von der katho­li­schen Kir­che geführt wer­de, sie bemüh­ten sich aber drum, den „gan­zen reli­giö­sen Kram“ außen vor zu lassen.
    Und das hat weder den Orts­pfar­rer noch den Dekan noch den Bischof gejuckt…

    Also: Wie soll von nichts etwas kommen?

  2. Das ist wohl alles nicht mehr so ganz ein­fach heut­zu­ta­ge. Die Men­schen mögen einen Jesus Chri­stus der ihn alles aber auch alles ver­zeiht. Wenn heu­te ein Prie­ster den Gläu­bi­gen erzählt das der Herr die Lau­en aus­spucken wird soll­te er schnell lau­fen kön­nen, denn die guten unter den Katho­li­ken mögen kei­nen Gott der frech und respeckt­los zu ihnen ist.
    Per Mari­am ad Christum.

  3. Wie hier schon gesagt: Den moder­nen „Katho­li­ken“ ist nur noch der Staat hei­lig. Der Staat ist ihnen letz­te Maß­ga­be, nicht der Herr aller Mäch­te und Gewal­ten. Welch ein Irrtum!
    Da im 2. Vati­ca­num (von einem Kon­zil möch­te ich hier nicht spre­chen), bekannt­lich das Gute der Kir­che in die Welt getra­gen wur­de, ist – in die­ser Logik kei­nes­wegs abwe­gig – der Staat als fort­schritt­li­ches Abstrak­tum für Welt sozu­sa­gen gehei­ligt worden.*
    Die Amts­kir­che ist nicht nur ein Total­aus­fall, sie ist selbst durch und durch welt­lich gewor­den. Bene­dikts Ruf nach Ent­welt­li­chung wird dort auch so ver­stan­den wor­den sein und er war somit unhalt­bar gewor­den, den eige­nen Plä­nen fun­da­men­tal entgegenstehend.

    *Wie dies im Lich­te der Schlüs­sel­ge­walt zu ver­ste­hen sein kann, ist mir noch unklar, weil ich der Kon­se­quenz der­sel­ben hier schlicht nicht traue.

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