Attentat in Tel Aviv: zwölf Verletzte – Erhöhte Spannung


Israel: Angriff auf einen Autobus
Isra­el: Angriff auf einen Auto­bus in Tel Aviv

(Tel Aviv) Ein jun­ger Mos­lem aus dem von Isra­el besetz­ten West­jor­dan­land ver­üb­te eine Mes­ser­at­tacke in einem Auto­bus in Tel Aviv. Zwölf Men­schen wur­den ver­letzt, vier Fahr­gä­ste sogar schwer.

Anzei­ge

Die israe­li­sche Poli­zei stopp­te einen 23jährigen Mos­lem, der mit einem Mes­ser bewaff­net zwölf Men­schen in einem Auto­bus im Stadt­zen­trum von Tel Aviv ange­grif­fen hat­te. Der Mann stammt aus Tul­ka­rem im West­jor­dan­land und war ille­gal nach Isra­el gelangt.

Der Stadt­bus der Linie 40 fuhr auf der Mena­hem Begin Road, als der Angrei­fer meh­re­re Fahr­gä­ste ver­letz­te. Er ver­such­te dann zu flie­hen und ver­letz­te dabei wei­te­re Fahr­gä­ste. Durch Schüs­se in die Bei­ne wur­de er von Wach­män­nern, die sich in der Nähe befan­den, gestoppt. Vier Opfer befin­den sich in Lebens­ge­fahr. Die israe­li­schen Behör­den gehen von einem Ter­ror­an­schlag aus, der von einem Ein­zel­tä­ter began­gen wurde.

Erhöhte Spannung: Jüdische Siedler wollen auf Tempelberg – Al-Qaida ruft zu Attentaten auf

In den ver­gan­ge­nen Mona­ten kam es im Anschluß an den Krieg in Gaza zu meh­re­ren Ter­ror­an­schlä­gen „ein­sa­mer Wöl­fe“, die kei­nen Grup­pen oder Orga­ni­sa­tio­nen ange­hör­ten. Im Novem­ber wur­de ein israe­li­scher Sol­dat in Tel Aviv mit einem Mes­ser getö­tet. Eine jüdi­sche Sied­le­rin wur­de an einer Bus­hal­te­stel­le im besetz­ten West­jor­dan­land ermordet.

Die neue Span­nung fällt mit dem erhöh­ten Druck und Kund­ge­bun­gen jüdi­scher Sied­ler zusam­men, die den Tem­pel­berg beset­zen und dort beten woll­ten. Eine For­de­rung, die den Sta­tus quo Jeru­sa­lems ver­letzt und zudem der Ent­schei­dung des Groß­rab­bi­nats wider­spricht, wonach der Zutritt zum Tem­pel­berg Juden streng ver­bo­ten ist.

In jüng­ster Zeit ergin­gen Auf­ru­fe von al-Qai­da und dem Isla­mi­schen Staat (IS) an alle Mos­lems, als Ein­zel­gän­ger die „Fein­de des Islams“ anzugreifen.

Text: AsiaNews/​Giuseppe Nardi
Bild: AsiaNews

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

1 Kommentar

  1. Es gibt in Isra­el eine Ver­ei­ni­gung namens „ZAKA“, die bei Anschlä­gen kom­men und zusam­men mit dem „Magen David“ (Rotes Kreuz) hel­fen und vor allem danach die Auf­räum­ar­bei­ten erle­di­gen. Web­sei­te: http://​www​.zaka​res​cue​.org/
    2011 war ich mit der Deutsch Israe­li­schen Gesell­schaft in Jeru­sa­lem in deren Haupt­sitz, wo uns der Lei­ter Yehu­da Meshi Zahav erklär­te was sie tun und wie sie arbei­ten. Das ist das Här­te­ste, was ich je gese­hen habe. Sie sam­meln nach einem Anschlag mit Toten jeden Trop­fen Blut und jedes her­um­lie­gen­de Teil­chen ein, das dann spä­ter mit bestat­tet wird (jüdi­scher Glau­be). Er erzähl­te uns, dass er sei­ne Mit­ar­bei­ter im Ver­lauf von zwei Jah­ren ent­las­sen muss, weil die­se Arbeit psy­chisch zu bela­stend ist.
    Durch die Mau­er ist die Situa­ti­on für Isra­el bes­ser gewor­den, aber einen tau­send-pro­zen­ti­gen Schutz gibt es natür­lich nie.
    Durch eine jüdi­sche Okku­pa­ti­on des Tem­pel­ber­ges wird natür­lich die Stim­mung ange­heizt. Aller­dings fin­de ich es auch mal wie­der sehr ein­sei­tig, dass die mos­le­mi­schen Behör­den es den jüdi­schen Mit­bür­gern nicht erlau­ben auf dem Tem­pel­berg zu beten (genau­so wie sie es in Sau­di-Ara­bi­en nicht erlau­ben, dass man eine Bibel bei sich trägt). Ich war 2010 auf mei­ner ersten Rei­se dort oben auf dem Tem­pel­berg und hat­te einem jüdi­schen Freund hier in Deutsch­land ein paar Blät­ter von den Oli­ven­bäu­men mit­ge­bracht, die dort oben wachsen.
    Im Gebiet von Jeru­sa­lem und um Jeru­sa­lem wird es noch span­nend wer­den, da in der Bibel von den Pro­phe­ten eini­ges vorr­aus­ge­sagt wur­de. Zum Bei­spiel Sachar­ja: „Seht ich mache Jeru­sa­lem zu einer Tau­mel­scha­le für alle Völ­ker rings­um“ (Sach 12,2) oder „An jenem Tage wer­de ich danach trach­ten alle Völ­ker zu ver­nich­ten, die gegen Jeru­sa­lem anrücken. Doch über das Haus David und über die Ein­woh­ner Jeru­sa­lems wer­de ich den Geist des Mit­leids und des Gebets aus­gie­ßen. Und sie wer­den auf den blicken, den sie durch­bohrt haben (Jesus)…“ (Sach 12, 9–10). Das ist Pro­phe­tie für die kom­men­de Zeit und es wird span­nend werden…

Kommentare sind deaktiviert.