Ein Kind: mit 25 störend, mit 50 ein „Recht“ – Hat der Feminismus vor einer männlichen Idee der Mutterschaft kapituliert?


Mutter-Kind-Beziehung - Die Vermännlichung der Mutterschaft führt zur Entmenschlichung der Gesellschaft - und zur Kinderlosigkeit
Mut­ter-Kind-Bezie­hung – Die Ver­männ­li­chung der Mut­ter­schaft führt zur Ent­mensch­li­chung der Gesell­schaft – und zur Kinderlosigkeit

(Rom) Irgend­wann geht man­chen das Licht auf. Daß es nicht zu vie­le sind, jeden­falls nicht zu vie­le gleich­zei­tig, dafür sorgt ein men­schen­feind­li­ches, ver­götz­tes Wirt­schafts­sy­stem, das sich alles kauft, auch die öffent­li­che Mei­nung. Doch der Rei­he nach und zuerst, die Aus­sa­ge einer Frau, der ein Licht auf­ge­gan­gen ist. „Es ist schon selt­sam, daß es nie­mand inter­es­siert für eine ‚mum­my fri­end­ly‘ Arbeits­welt zu kämpfen.“

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Die Aus­sa­ge stammt von Mari­na Ter­rag­ni. Sie ist nicht Ver­tre­te­rin einer katho­li­schen Orga­ni­sa­ti­on, son­dern Mit­glied des Par­tei­vor­stan­des des regie­ren­den sozi­al­de­mo­kra­ti­schen Par­ti­to Demo­cra­ti­co (PD) in Ita­li­en. Ter­rag­ni ist füh­ren­de Ver­tre­te­rin der PD-Frau­en­or­ga­ni­sa­ti­on Demo­kra­ti­sche Frau­en und Leit­ar­tikle­rin der wöchent­li­chen Frau­en­bei­la­ge Io Don­na (Ich Frau) des Cor­rie­re del­la Sera. Der PD stellt der­zeit mit Matteo Ren­zi den ita­lie­ni­schen Ministerpräsidenten.

Die Ein­sich­ten einer Anders­den­ken­den über zuneh­men­de Kin­der­lo­sig­keit und Unfrucht­bar­keit, über den „Traum“ des vor­herr­schen­den männ­li­chen Den­kens einer tech­ni­sier­ten Mut­ter­schaft und den Göt­zen Gewinn. „Sinn“ hat nur, was Gewinn abwirft und die Gewinn­ma­xi­mie­rung nicht stört. Die Mut­ter­schaft nach der bio­lo­gi­schen Uhr mit 25 Jah­ren aber stö­re. Die Erzwin­gung der anti­bio­lo­gi­schen Mut­ter­schaft mit 50 Jah­ren aber sei ein „Recht“, weil sie Geld bringt:

Nach dem Urteil des Ver­fas­sungs­ge­richts­hofs wird viel über hete­ro­lo­ge Befruch­tung [1]künst­li­che Befruch­tung der weib­li­chen Eizel­le mit Samen­zel­len eines frem­den Man­nes; Metho­de zur Befruch­tung weib­li­cher Sin­gles und von Les­ben. Der ita­lie­ni­sche Ver­fas­sungs­ge­richts­hof kipp­te das … Con­ti­n­ue rea­ding gespro­chen. Läuft die Dis­kus­si­on in die rich­ti­ge Richtung?

Mari­na Ter­rag­ni: Über hete­ro­lo­ge Inse­mi­na­ti­on spricht man, weil sie Ein­gang in ein post-ideo­lo­gi­sches Sze­na­rio gefun­den hat, in dem Defi­ni­tio­nen nur im Kon­text von gewähr­ten oder ver­wei­ger­ten Rech­ten erfolgt. Das The­ma betrifft nur eine Min­der­heit der Bevöl­ke­rung. Bist du Pro­gres­sist, mußt du die­ses Recht ver­tei­di­gen, bist du kon­ser­va­tiv, dann nicht. Mir scheint viel­mehr, daß die wenig­sten begrei­fen, wor­um es über­haupt geht, und noch weni­ger haben Erfah­rung damit.

Gibt es ein Recht auf Kinder?

Mary War­nock, Mut­ter und Pio­nie­rin der eng­li­schen Bio­ethik schreibt in einem Buch ohne Wenn und Aber, daß ein Recht auf Kin­der völ­lig halt­los ist. Es gibt kein Recht einer Per­son, ein Kind zu haben, wenn schon gibt es das Recht eines Kin­des, Eltern zu haben. Es han­delt sich nicht um sym­me­tri­sche Rechte.

Woher konmt dann die­se Forderung?

Marina Terragni
Mari­na Terragni

Die­se Ein­stel­lung ver­rät eine Art von „Infan­ti­li­sie­rung“ der Welt der Erwach­se­nen. Das Kon­sum­den­ken zwingt dich in eine Art von per­ma­nen­ter Kind­heit, in der du alles haben kannst, was du haben willst. Haupt­sa­che man zahlt. Gera­de unter die­sem Blick­win­kel hat mich das Ver­fas­sungs­ge­richts­ur­teil erstaunt, mit dem der hete­ro­lo­gen Inse­mi­na­ti­on die Türen geöff­net wer­den. Die Ver­fas­sungs­rich­ter haben dem wirt­schaft­li­chen Aspekt über­pro­por­tio­na­le Bedeu­tung bei­gemes­sen, indem sie sagen, daß ein Ver­bot der hete­ro­lo­gen Befruch­tung zu einer Dis­kri­mi­nie­rung zwi­schen jenen füh­re, die es sich lei­sten kön­nen, und jenen, die es sich nicht lei­sten kön­nen. Die Eltern­schaft aber ist nicht eine Ange­le­gen­heit, die man nach den Geset­zen des frei­en Markts dis­ku­tie­ren kann! Wir sehen also auf der einen Sei­te eine Infan­ti­li­sie­rung der Bevöl­ke­rung, auf der ande­ren ein Ein­drin­gen markt­wirt­schaft­li­cher Spiel­re­geln in die Insti­tu­tio­nen und deren Vor­rang. Die Eltern­schaft ist mit Sicher­heit die risi­ko­reich­ste unter allen Bezie­hun­gen. Es han­delt sich um eine Bezie­hung, die dei­ne inne­re und äuße­re Ord­nung völ­lig ver­än­dert, weil sie dich aus dir selbst hin­aus­führt, über dich hin­aus durch Verantwortung.

Sie sagen, daß der Kampf um Lega­li­sie­rung der hete­ro­lo­gen Befruch­tung mit den Frau­en­rech­ten nichts zu tun hat?

An die­ser Front hat ein erstaun­li­cher Rich­tungs­wech­sel im Femi­nis­mus statt­ge­fun­den. Bis vor zehn, fünf­zehn Jah­ren war der Femi­nis­mus extrem kri­tisch und zurück­hal­tend gegen­über den künst­li­chen Zeu­gungs­tech­ni­ken. Eine radi­kal­fe­mi­ni­sti­sche Theo­lo­gin, Mary Daly, sprach sogar von einem „Tech­no­raub der Eier“. Um Frau­en zu bezeich­nen, die durch künst­li­che Befruch­tung schwan­ger wur­den, präg­te Mary Daly den Begriff „männ­li­che Müt­ter“. Sie war der Ansicht, daß die­se Frau­en in gewis­ser Wei­se auf ihre müt­ter­li­che Kraft ver­zich­ten wür­den, um sich einer männ­li­chen Wis­sen­schaft, des Kon­trol­lie­rens, Domi­nie­rens, der Herr­schaft, des wirt­schaft­li­chen Nutz­bar­ma­chens, der Gewinn­sucht zu unter­wer­fen. Für die­se männ­li­che Wis­sen­schaft aber ist der Traum einer künst­li­chen Gebär­mut­ter wie ein hei­li­ger Gral, dem sich hin­ter­her­rennt. Ich ver­ste­he nicht, war­um die­se Zurück­hal­tung auf­ge­ge­ben wur­de. Ich sehe die­se Neu­aus­rich­tung wie eine Kapi­tu­la­ti­on des femi­ni­sti­schen Den­kens, das die geschlechts­spe­zi­fi­schen Unter­schie­de zwi­schen Mann und Frau beton­te und die weib­li­chen Eigen­schaf­ten und Fähig­kei­ten zur Gel­tung brin­gen woll­te, vor dem neu­en eman­zi­pa­to­ri­schen Main­stream-Den­ken. Zudem erstaunt mich, daß sowohl der Femi­nis­mus als auch die Lin­ke ins­ge­samt das The­ma der Prä­ven­ti­on gegen Unfrucht­bar­keit völ­lig igno­rie­ren. Wenn man dar­über spricht, den Frau­en Bedin­gun­gen zu sichern, daß sie ihre Kin­der unter 40 Jah­ren bekom­men kön­nen, oder über die Risi­ken für die männ­li­che Frucht­bar­keit, die im Groß­teil aller Sei­fen und zahl­rei­chen ande­ren All­tags­pro­duk­ten ent­hal­ten sind, wird man nur komisch ange­schaut. Die Fra­ge der Infer­ti­li­täts­prä­ven­ti­on wird immer drän­gen­der und den­noch wird man jedes­mal, wenn man das The­ma anspricht, mit völ­li­gem Unver­ständ­nis ange­schaut oder so als woll­te man die Frau­en zur Mut­ter­schaft zwin­gen. Es ist para­dox: es inter­es­siert die Aller­we­nig­sten dafür zu kämp­fen, daß eine 25jährige Frau, die in jeder Hin­sicht im idea­len Alter ist, Kin­der zu bekom­men, die­se Kin­der auch bekom­men kann, indem man eine mum­my fri­end­ly Umwelt schafft und mate­ri­el­le Bedin­gun­gen, die sie nicht zwin­gen, den Kin­der­wunsch auf irgend­wann in der Zukunft zu ver­schie­ben. Gleich­zei­tig sind wir aber bereit, für das „Recht“ mobil zu machen, daß eine 50jährige Frau, die ihren Zug längst ver­paßt hat, ein Kind bekom­men kann.

Wird hier die Fra­ge der Eltern­schaft mit den Rech­ten Homo­se­xu­el­ler gekop­pelt und von die­sen überlagert?

Natür­lich spie­len hier Markt­in­ter­es­sen eine Rol­le. Künst­li­che Befruch­tung bringt Geld. Geld schafft Inter­es­sen und Lob­by­is­mus. Der künst­li­che Befruch­tungs­markt ist inter­es­siert an die­sen Arten von Neo­fa­mi­li­en. Mich inter­es­siert aber nicht, wer mit wem ins Bett geht. Wenn ein Schwu­ler mit einer Frau (die, Hand aufs Herz, zur Kin­der­zeu­gung immer noch not­wen­dig ist) ein Kind zeugt, habe ich kei­ne Ein­wän­de. Ich habe aber Ein­wän­de dage­gen, daß die Frau, bes­ser gesagt die Frau­en aus­ge­löscht wer­den. Genau das geschieht mit der Leih­mut­ter­schaft und dem Han­del mit Ovo­zy­ten, den befruch­tungs­fä­hi­gen Eizel­len. Da geht es um einen Markt und damit ums Geschäft. Der beste Beweis dafür ist Ita­li­en. Im Gegen­satz zu ande­ren Län­dern gibt es bei uns kei­ne Eis­pen­de­rin­nen, weil wir sie nicht bezah­len. Eine ande­re Fra­ge sind die sogen­n­ann­ten „Soli­dar­spen­den“, aber die Fra­ge ist kom­pli­ziert. The­men, die den Lebens­an­fang und das Lebens­en­de betref­fen, sind immer kom­pli­ziert. Das zu akzep­tie­ren, wie mir scheint, fällt uns heu­te aber sehr schwer.

Sie haben geschrie­ben, berührt gewe­sen zu sein über die Adop­tiv­mut­ter eines Mit­spie­lers der Casting­show The X Fac­tor, die im Fern­se­hen sag­te: „Ich dan­ke Gott, daß er mich kei­ne Kin­der haben hat las­sen, sonst hät­te ich ihn nie ken­nen­ge­lernt“. Was hat sie dar­an berührt?

Berührt hat mich die Geschich­te die­ser Frau, die ein Unglück akzep­tiert hat und der dar­aus eine Gna­de wur­de. Die­ser Fall mach­te mir bewußt, wie wenig wir nur mehr über die Adop­ti­on spre­chen und dar­über, wel­che teils unglaub­li­chen Hür­den Paa­re mei­stern müs­sen, um ein Kind adop­tie­ren zu kön­nen, was in vie­len Fäl­len an büro­kra­ti­schen Vor­schrif­ten schei­tert. Ich woll­te vor allem einen Wider­spruch auf­zei­gen. Man sagt: ich will den Samen oder das Ei, aber dann will ich, daß der Spen­der ver­schwin­det, weil das was zählt, ist nicht die Bio­lo­gie, son­dern die Lie­be. Gleich­zei­tig wird die künst­li­che Befruch­tung in den Vor­der­grund gestellt und die Adop­ti­on zurück­ge­drängt. War­um? Weil selbst bei der hete­ro­lo­gen Inse­mi­na­ti­on zumin­dest ein Eltern­teil bio­lo­gisch ist. Also noch ein­mal die Fra­ge: Spielt die Bio­lo­gie eine Rol­le oder nicht? Natür­lich spielt sie eine Rol­le und ist sogar der eigent­li­che Auf­hän­ger beim gan­zen Busi­ness der künst­li­chen Befruch­tung. Machen wir uns zudem über­haupt eine Vor­stel­lung von den Kom­pli­ka­tio­nen, die zwi­schen einem Paar ent­ste­hen, das auf die­se Metho­de zurück­greift? Kei­nes­wegs alle sind imstan­de, die Här­te sol­cher Erfah­run­gen zu verarbeiten.

Vor weni­gen Tagen sorg­te die Titel­ge­schich­te des Wochen­ma­ga­zins Inter­na­zio­na­le für inter­na­tio­na­le Poli­tik für Auf­se­hen. Die femi­ni­sti­sche Schrift­stel­le­rin Katha Pol­litt sagt dar­in, man sol­le die In-vitro-Fer­ti­li­sa­ti­on nicht als etwas Trau­ma­ti­sches betrach­ten. Wel­chen Ein­druck hat die­se Aus­sa­ge auf Sie gemacht?

Dazu ist eine Über­le­gung zum Abtrei­bungs­ge­setz 194/​1978 anzu­stel­len, das über wei­te Strecken nicht ange­wandt wird. Das Recht auf Gewis­sens­ver­wei­ge­rung darf nicht in Fra­ge gestellt wer­den. Es wird vom Gesetz geschützt und so hat es zu blei­ben. Rund­her­um sind jedoch eine Rei­he von Fra­gen zu klä­ren. Vie­le Mäd­chen wer­den in Kran­ken­häu­ser ein­ge­lie­fert, weil sie irgend­wel­che Phar­ma­ka gegen Magen­ge­schwü­re geschluckt haben, um so eine Abtrei­bung ein­zu­lei­ten. Hof­fen wir, daß es immer weni­ger Abtrei­bun­gen geben wird, aber die Abtrei­bung gibt es. So ist es wich­tig, daß alle, ein­schließ­lich der Katho­li­ken, sagen, was ihrer Mei­nung nach zu tun wäre. Das gilt beson­ders auch für Mini­ster­prä­si­dent Ren­zi, der nicht län­ger zur Fra­ge schwei­gen kann.

Apple und Face­book über­neh­men die Kosten für die Ein­frie­rung der Eizel­len ihrer Mit­ar­bei­te­rin­nen. Ist das ein Fortschritt?

Irgend­wer mag sogar den­ken, daß die­se „erleuch­te­ten“ Gesell­schaf­ten der Sili­con Val­ley eine extrem moder­ne Dienst­lei­stung ange­bo­ten haben. Ich aber den­ke, daß so etwas nur eines sagt und das auf unmiß­ver­ständ­li­che Wei­se: daß die Mut­ter­schaft stört. Das Ide­al, das hier dahin­ter­steckt, ist die tota­le Ver­männ­li­chung der Mut­ter­schaft. Die rei­ne Ver­tech­ni­sie­rung, die aus der Mut­ter­schaft nur einen rein tech­ni­schen Vor­gang macht. Die künst­li­che Gebär­mut­ter, wie schon gesagt, als hei­li­ger Gral die­ses männ­li­chen Denkens.

Sind aus den Frau­en, die ein­mal rie­fen „Mein Bauch gehört mir“, Kom­pli­zen jener gewor­den, die ihn ihnen „rau­ben“ wollten?

Zu sagen, „Der Bauch gehört mir“ war ein zen­tra­ler Schritt gegen das Patri­ar­chat, das über die Frau­en wie über eine Sache ver­füg­te. Tat­sa­che ist aber, daß die Gebär­mut­ter auch heu­te nicht der Frau gehört. Mary Daly sag­te, daß heu­te die repro­duk­ti­ve Kraft der Frau­en über­all unter­drückt wird. Wenn ich mit einem Wort sagen müß­te, was eine Frau ist, wür­de ich sagen, daß sie jemand ist, die Mut­ter sein „kann“. Die sein kann, aber nicht sein muß. Es gibt Frau­en, die sind nicht dazu beru­fen. Wir aber leben in einer Welt, die Frau­en dazu zwingt, kei­ne Kin­der zu haben.

Inter­view: Tempi
Einleitung/​Übersetzung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tempi

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1 künst­li­che Befruch­tung der weib­li­chen Eizel­le mit Samen­zel­len eines frem­den Man­nes; Metho­de zur Befruch­tung weib­li­cher Sin­gles und von Les­ben. Der ita­lie­ni­sche Ver­fas­sungs­ge­richts­hof kipp­te das Gesetz, das die hete­ro­lo­ge Inse­mi­na­ti­on untersagte.
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8 Kommentare

  1. Das Anspruchs­den­ken und die Pla­nung von Kin­dern ist so alt wie die Mensch­heit. Nur konn­te man bis in die 60er Jah­re des 20. Jh den Vor­gang tech­nisch noch nicht so stark manipulieren.

    Es gab auch schon frü­her „Leih­müt­ter“ – oder wie will man das sonst nen­nen, wenn unfrucht­ba­re „Haupt­frau­en“, sich durch „Neben­frau­en“ und Mäg­de gezielt Kin­der schaff­ten? Die­ses Unwe­sen berich­tet das AT ja ausführlichst!
    Und das Anspruchs­den­ken hin­sicht­lich eines Kin­des hat­te schon immer der Mann sich ange­maßt: sei­ne Frau muss­te frucht­bar sein. Wenn nicht, hat­te er in fast allen natur­recht­lich gepräg­ten Gesell­schaf­ten das selbst­ver­ständ­li­che Recht, die Frau, die ihre „Lei­stung“ nicht brach­te (wobei der Gedan­ke, dass er die­se „Lei­stung“ nicht brach­te, ganz aus­ge­blen­det blieb), zu ver­sto­ßen bzw. sich Neben­frau­en zu neh­men. Slbst im 20. Jh geschah das noch unter „moder­nen“ Men­schen, z.B ver­stieß der Schah Reza Pah­le­vi sei­ne eigent­li­che Frau Sora­ya des­we­gen und hei­ra­te­te eine andere!
    Was steht da ande­res dahin­ter als das­sel­be Den­ken wie das her Kritisierte?!

    Daher wird ja die­se schar­fe Abgren­zung voll­zo­gen – teil­wei­se sogar im Hei­den­tum: Nicht aus dem Wil­len des Man­nes (oder auch der Frau – archa­isch durch die­se Mäg­de-Leih­mut­ter-Wirt­schaft post­mo­dern so wie oben beschrie­ben), son­dern allein aus dem Wil­len Got­tes kom­men die hei­li­gen Kin­der, aus denen dann wich­ti­ge Män­ner und Frau­en wurden!

    Isaak, Jakob, der Pro­phet Samu­el, Johan­nes der Täu­fer, auch von Maria wird berich­tet, sie sei ein lang ersehn­tes Kind gewe­sen, das ihre Eltern lan­ge erbit­ten muss­ten. Und schließ­lich die außer­or­dent­li­che Geburt Jesu, die über­haupt nicht mehr aus dem Wil­len des Men­schen initi­iert wird zum Zei­chen dafür, dass im Grun­de kein ein­zi­ger Mensch auf­grund des Wil­lens des Men­schen ent­ste­hen, son­dern von Mann und Frau ledig­lich in Demut emp­fan­gen wer­den dürf­te. Ja – auch nicht auf­grund des sich ach so „aktiv“ wäh­nen­den Man­nes nicht! Der Zieh­va­ter Jesu wird – das muss man auf­merk­sam erken­nen – im Gegen­satz zur Mut­ter Maria total pas­siv gesetzt in die­ser Sache!

    Ich fin­de es daher gar nicht so außer­or­dent­lich, was da heu­te „läuft“ – so war es doch mit schwä­che­ren tech­ni­schen Mit­teln schon immer!

    Es gibt nur eben die radi­ka­le Aner­ken­nung der Tat­sa­che, dass jeder Mensch allei­ne aus dem Wil­len Got­tes kom­men soll und ein Vater, eine Mut­ter nur „unnüt­ze Skla­ven“ sind.
    Ja, so ist es, ich bin selbst Mutter…

    • Sie haben schon recht, aber der Unter­schied besteht dar­in, dass heut­zu­ta­ge die Frucht­bar­keit ja ver­ach­tet wird,.
      Über­spit­zen wir, so haben frü­her die Män­ner (auch Reza Pach­le­vi) ihre Frau­en miss­ach­tet, wenn sie unfrucht­bar waren, so ver­ach­ten heu­te die Män­ner ihre Frau­en wenn sie frucht­bar sind und die Frau­en ver­ach­ten bei sich sel­ber die­se Eigenschaft.
      Das ist was abso­lut Neues.

      • Das glau­be ich nicht – die Frucht­bar­keit wird nicht ver­ach­tet, son­dern noch bru­ta­ler und noch gewinn­ori­en­tier­ter „ver­mark­tet“ als je zuvor.
        Dass man die Frucht­bar­keit so wie eine maschi­nel­le Funk­ti­on „an-“ oder „aus­schal­tet“ und je nach Bedarf hin und her switcht – das ist eben durch die Bio­tech­no­lo­gie alles mög­lich, und man hat es frü­her nur des­we­gen nicht so extrem getrie­ben, weil man es noch nicht konn­te. Im Rah­men der Mög­lich­kei­ten hat man aber auch frü­her die Frucht­bar­keit nicht hoch­ge­schätzt, son­dern gekauft und ver­kauft wie eine Ware. Ehen waren vor allem ande­ren ein Fruchtbarkeitsgeschäft.
        Man ver­lang­te der Frau Frucht­bar­keit ab wie einem Mast­tier, aber weil sie auf die­se Auf­ga­be hin beson­ders aus­ge­stat­tet ist, hat der Mann sich auch immer über sie gestellt und sie für weni­ger gehal­ten – eben weil das Gebä­ren etwas sehr Leib­li­ches ist. Sich selbst hielt er für gei­stig erhaben. 

        Wer hat denn die Mut­ter­schaft wirk­lich hoch­ge­schätzt und wirk­lich aus­drück­lich gewür­digt – das Kir­chen­va­ter­zi­tat muss mir erst einer nach­wei­sen. (Und ich wünsch­te, es wie­se mir einer nach!)

        Der ein­zi­ge, der die Mut­ter­schaft so hoch wie es nicht höher ging, ver­an­schlag­te, war der hl. Pau­lus: Wenn er sagt, die Frau wer­de „geret­tet“ durch die Mut­ter­schaft, dann sagt er damit nichts ande­res als dass Mut­ter­schaft in der Heils­ord­nung eine sehr gro­ße Rol­le hat, was wie­der­um auf Maria hin­weist. Die Mut­ter­schaft wur­de hier eben nicht rein „tie­risch“ gese­hen, son­dern aus der Jung­fräu­lich­keit Mari­ens gedeu­tet und der Tat­sa­che, dass sie auf­grund ihrer Sünd­lo­sig­keit auch ohne Schmer­zen und Mühen gebar. Mit Maria wur­de die geist­li­che Mut­ter­schaft ent­deckt, die auch die Kin­der­lo­se (eine häu­fi­ge Meta­pher im AT) zur Mut­ter einer gro­ßen Schar Hei­li­ger macht.
        Es ist eines der größ­ten Ver­säum­nis­se, dass die Kir­che dies – außer chif­friert in Maria – viel zu wenig ins Licht geho­ben hat und gera­de die „refor­ma­to­ri­schen“ Bewe­gun­gen aus­ge­rech­net die­sen posi­ti­ven Ansatz stor­niert hat­ten, eben­so wie die Moder­ni­sten nach dem Vati­ca­num II.

        Ich fürch­te, das, was wir heu­te erle­ben, ist die spä­te Frucht der Bos­heit, die schon immer wirkte.

      • Bit­te die Kir­che hat sich bemüht Pau­lus zu fol­gen, und auf jeden Fall ist das der Grund war­um so vie­le gebil­de­tet deut­sche Frau­en, zum Islam kon­ver­tie­ren, weil sie da nicht im Job was wich­ti­ges machen müs­sen, son­dern ganz ein­fach Kin­der krie­gen kön­nen und der Mann muss gucken, wie er das Geld bei bringt.

        Pau­lus schreibt die Frau wird geret­tet, wenn sie Kin­der kriegt und im Herrn erzieht, und dazu hat die Kir­che ver­sucht die Rah­men­be­din­gun­gen zu schaf­fen, dass die Frau das kann, was auch im Natur­recht ange­legt ist.
        Nur das ist heut­zu­ta­ge halt abso­lut blöd udn Kin­der krie­gen, auf jeden Fall mehr als 2 und erzie­hen das kann man nicht neben­her machen, das ist ein Full­time­job, wo man noch Per­so­nal brau­chen könnte!
        Natür­lich läuft auf die­ser Erde nichts rich­tig gut, aber wie gesagt, der Kir­che kann man höch­stens vor­wer­fen, dass sie neu­er­dings auch von der Mut­ter­schaft nichts mehr hält.
        Ver­ehr­te­ste, Sie sehen sehr klar, aber von der Demut hal­ten sie wenig.
        Und das DIe­nen ist halt nun mal das, was Jesus und als Heils­weg eröff­net, hat.

      • Jetzt las­sen Sie doch mal die­se alber­ne Demuts­keu­le weg! Allei­ne, dass Sie sich anma­ßen, mir häu­fig per­sön­lich man­geln­de Demut zu unter­stel­len, zeigt, dass Sie sowohl nicht wis­sen wo die Gren­zen sind als offen­bar selbst ein Pro­blem mit der Demut haben…Wieso wer­fen Sie mir stän­dig per­sön­lich vor, ich wol­le nicht die­nen? Haben Sie das in einem schlau­en Buch gele­sen, das sich neun­mal­klug über das „Non ser­viam“ aus­lässt? Hier soll­te jeder erst mal sich selbst im Auge haben, mit Verlaub!

        Ich könn­te Ihnen gan­ze Bän­de erzäh­len, war­um Frau­en zum Islam konvertieren…kennen Sie denn eine sol­che Frau? 

        Die mei­sten kon­ver­tie­ren ziem­lich blau­äu­gig und hirn­los auf­grund einer Ver­liebt­heit oder Ehe in bzw. mit einen/​m Muslim-Mann.
        Ist es gerecht und ange­mes­sen, die­sen kul­tu­rel­len Input, den wir bis­lang doch „gra­tis“ bekom­men haben – alle­samt, die Män­ner, die Frau­en, auch die Aus­län­der – der­art miss­ach­ten und wie Per­len vor die Säue wer­fen um einer Fik­ti­on vom roman­ti­schen Leben im Islam, wo man end­lich wie­der Kin­der in die Welt set­zen darf nach Herzenslust… 

        Es ist ein Pri­vi­leg, dass wir Jün­ge­ren ler­nen durf­ten und dürfen!

        Ich kann­te vie­le alte Leu­te, v.a. Frau­en, die sich danach gesehnt hät­ten, etwas zu ler­nen und etwas mehr Zeit für die Bil­dung zu haben! Sie wur­den durch die unmensch­li­che Müh­le von Krie­gen, Kin­der­krie­gen, Män­ner­ar­beit machen zu müs­sen, weil die Män­ner in gro­ßer Zahl abwe­send oder gefal­len waren, gedreht und ver­ste­hen die Welt nicht ob sol­chen Geschwätzes! 

        O – ich kann­te vie­le, die zum Islam kon­ver­tier­ten. Ich kann­te auch eine, die aus irra­tio­na­lem Karl-May-Wahn kon­ver­tier­te … das gibts alles… Und einen kör­per­be­hin­der­ten Katho­li­ken kann­te ich auch, der im Islam end­lich den wah­ren Glau­ben fand, weil der katho­li­sche Glau­be so unver­nünf­tig sei (von wegen Drei­fal­tig­keit, Jung­frau Maria, Got­tes­sohn etc. etc.) Na denn.
        Das ging stets ein paar Jah­re gut, dann begann das böse Erwa­chen über so man­che roman­ti­sche und ver­que­re Träu­me­rei. Eine Höl­le begann auf Erden für die­se Frau­en, aber auf ande­re Wei­se auch den Mann, sobald sie nicht mehr frag­los das wür­de­lo­se Spiel mit­spiel­ten – das west­li­che Wer­te­be­wus­stein brach wie­der durch: nein, eine Frau ist nicht nur dazu da, Jun­ge zu wer­fen und dafür vom Mann total ver­sklavt zu wer­den. Und vor allem ist es ganz beson­ders roman­tisch in die Hän­de eines isla­mi­schen Frau­en­be­trie­bes von Schwie­ger­müt­tern und Schwä­ge­rin­nen und Zweit- und Dritt­frau­en zu gera­ten.… es ist sooooooo erfül­lend, in die­sem Umfeld Mut­ter zu sein.…

        Wo das, was Pau­lus aus­spricht, im „Natur­recht“ ange­legt sein soll, kann ich nicht sehen. Wel­ches „Natur­recht“? Es gibt hier nur ein gött­li­ches Recht – die Kir­che steht mit ihrer Ehe­leh­re total solitär!
        Ich glau­be, wer mit wachem Blick in alle nicht­christ­li­chen Kul­tu­ren schaut, wird ent­decken, dass das „Natur­recht“ hier das blan­ke Gegen­teil von dem prak­ti­ziert, was die Kir­che mit Jesus ja über­haupt erst wie­der – wenig­stens im Ansatz – zurecht­ge­rückt hat.

      • wir las­sen es ein­fach mal.
        Es geht mir auf den Keks, dass sie so tun, als sei­en seit Kain und Abel die Män­ner die Täter und die Frau­en die Opfer, als lie­ge das Heil in der Wie­der­auf­rich­tung des bron­ze­zeit­li­chen Matri­ar­chats unter christ­li­chem Vor­zei­chen, und als sei Jesus nur dazu da, Staf­fa­ge für Maria zu sein.

      • Na also – jetzt spre­chen Sie ja ehr­lich aus, wor­um es Ihnen geht.
        Jetzt sind die Res­sen­ti­ments end­lich unge­schminkt durchgebrochen! 

        Mein Ur-Kom­men­tar bezog sich auf etwas ganz ande­res, und es ist Ihr Pro­blem, dass Sie das dann immer auf Ihr Lieb­lings­the­ma len­ken, was Ihnen dann selbst „auf den Keks geht“ – um in Ihrer Dik­ti­on zu spre­chen – ist es so schwer, ein­fach mal bei der Sache zu bleiben?

        Mir gings näm­lich um was ande­res: dass der Mensch von Anfang an offen­bar die Macht über sei­ne Frucht­bar­keit haben woll­te. Ich beschrieb weib­li­ches und männ­li­ches Fehl­ver­hal­ten dabei.
        Dass die Frau dabei den­noch sehr im Hin­ter­tref­fen war, kann man nur unter Aus­blen­dung der Fak­ten übersehen. 

        Es ging mir dar­um zu zei­gen, dass die post­mo­der­ne Total­ver­wal­tung der Frucht­bar­keit nur mit erwei­ter­ten tech­ni­schen Mög­lich­kei­ten das ist, was der Mensch schon immer betrei­ben woll­te. Dies nun für eine uner­hör­te Neue­rung zu hal­ten, spricht für Nai­vi­tät und Unkennt­nis der Geschich­te. Hier kommt nur eine Sache, die schon lan­ge gärt, zu ihrer Aus­ge­burt. Das woll­te ich sagen, und wer lesen kann, hat das auch kapiert.

        Sie müss­ten erklä­ren kön­nen, wie Goe­the auf sei­ne Homun­cu­lus-Ideen im Faust II kam, die­sen Wahn des Men­schen, sich selbst im Reagenz­glas her­zu­stel­len, die­se alchi­mi­sti­schen Mach­bar­keitsträu­me, die (vor­erst) noch nicht wahr gemacht wer­den konnten.

        Eine Kri­tik an der post­mo­der­nen Frucht­bar­keits­ver­wal­tung wird erfolg­los blei­ben, solan­ge man nicht erkennt, dass die Mit­tel der Ver­gan­gen­heit des­we­gen nicht hin­rei­chen, weil sie doch mit schwa­chen Mit­teln das­sel­be Den­ken beinhalteten.

        Eine wirk­lich radi­ka­le Neu­be­sin­nung müss­te ein­set­zen, und da könn­te – das ist bei dem The­ma nun mal sach­lich not­wen­dig – auch das Ver­hält­nis der Geschlech­ter nicht im alten Wahn, son­dern aufs Neue durch­dacht wer­den – und dies geht wie­der­um nur über das Neue Testament.

        Wir kön­nen da eh nur Vor­schlä­ge machen – ein recht­gläu­bi­ges Lehr­amt wird das klä­ren, sofern Jesus nicht zuvor wiederkommt.

        Aber so – mit dem ewi­gen Tra­di­la­men­to, das das Grund­pro­blem ver­kennt, kann man nichts bewir­ken. Und die Tat­sa­chen geben mir immer­hin recht in die­ser Einschätzung…

  2. Woher die Überraschung?
    Die aus der Frei­mau­re­rei her­vor­ge­gan­ge­ne und geför­der­te 68iger Bewe­gung hat­te die For­de­rung: Abschaf­fung der Män­ner und künst­li­che Befruch­tung 1 Mann reich­te für 1 Mio Frau­en, lesen Sie hierzu:
    Der mit der 68i­ger-Bewe­gung ent­stan­de­ne radi­ka­le lin­ke Femi­nis­mus hat ja das Ziel das Patri­ar­chat durch das Matri­ar­chat zu erset­zen. Die Ursa­che des Klas­sen­kampf sei nicht sozia­ler Natur son­dern das Pro­blem sei das Patri­ar­chat, wel­ches über­wun­den wer­den müs­se.. Es wur­de auch offen über die “Aus­rot­tung der Män­ner” gespro­chen und ent­spre­chen­de Hand­lun­gen vor­ge­nom­men. Die Idee war auch, dass man Kin­der aus dem Samen eini­ger weni­ger dafür erfor­der­li­cher und selek­tier­ter Män­ner /er)zeugen kön­ne. (1 Mio. Frau­en 1 Mann) GH: Sie­he Klaus Rai­ner Röhl lin­ke Lebens­lü­ge, er war der Mann von Ulri­ke Meinhof 

    Der Marsch durch die Insti­tu­tio­nen, geför­dert durch die Finanz­eli­te und der Repro­duk­ti­ons­me­di­zin und Euge­nik, hat sich durch­ge­setzt. Feme als nütz­li­che Idio­ten ren­ne vor­weg und auf Mehr­hei­ten und Schlag­zei­len schie­len­de befeu­ern die­se. Die einen des Macht­er­halts­we­gen die Ande­ren des Pro­fi­tes wegen.

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