(Rom) Der Vatikan hat einen neuen Außenminister. Es handelt sich um den bisherigen Apostolischen Nuntius für Australien, Msgr. Paul Richard Gallagher. Titularerzbischof Gallagher wurde am 8. November von Papst Franziskus zum Sekretär für die Beziehungen mit den Staaten im Staatssekretariat des Heiligen Stuhls ernannt.
Zuvor hatte der Papst am selben Tag den bisherigen Außenminister, Msgr. Dominique Mamberti zum neuen Präfekten der Apostolischen Signatur ernannt und den bisherigen Kardinalpräfekten derselben auf den Ehrenposten eines Kardinalpatrons des Souveränen Malteserordens abgeschoben.
Damit setzte Papst Franziskus den personellen Umbau der Römischen Kurie durch Entfernung von Benedikt XVI. besonders nahestehenden Kurialen fort. Nach der Ernennung von Msgr. Pietro Parolin zum neuen Kardinalstaatssekretär erfolgte damit an der dreiköpfigen Spitze des Staatssekretariats eine weitere wichtige Umbesetzung.
Msgr. Paul Gallagher, Jahrgang 1954, stammt aus Liverpool in Großbritannien. 1977 wurde er zum Priester geweiht und seiner Heimaterzdiözese Liverpool inkardiniert. Er absolvierte die Päpstliche Diplomatenakademie. Nach seiner Promotion in Kirchenrecht trat er 1984 in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls. Seither war er in verschiedenen Funktionen in zahlreichen Staaten der Erde tätig, von 2000–2004 als ständiger Beobachter des Heiligen Stuhls beim Europarat in Straßburg.
2004 ernannte ihn Johannes Paul II. zum Titularerzbischof pro hac vice von Hodelm, eines in der Reformation untergegangenen Bistums im schottischen Hoddam in Dumfriesshire. Gleichzeitig beförderte er ihn in den Rang eines Botschafters. 2012 wurde er von Benedikt XVI. zum Apostolischen Nuntius für Australien ernannt. Die Akkreditierung in Canberra erfolgte am 30. April 2013.
Neben seinen diplomatischen Vertretungen in allen fünf Kontinenten arbeitete er fünf Jahre am Staatssekretariat in Rom. Er arbeitete bereits bei früherer Gelegenheit mit Kardinalstaatssekretär Parolin zusammen. Neben Englisch und Italienisch sprich Gallagher auch Französisch und Spanisch.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican Insider