Duschen für Obdachlose im Vatikan – Malteser-Obdachlosenschiff auf der Seine


Duschen für Obdachlose auf dem Petersplatz
Duschen für Obdach­lo­se auf dem Petersplatz

(Rom) Kuri­en­erz­bi­schof Kon­rad Kra­jew­ski, Päpst­li­cher Almo­se­ni­er, ord­ne­te den Ein­bau von drei Duschen in den öffent­li­chen Toi­let­ten am Peters­platz an. Sie sol­len Land­strei­chern zur Ver­fü­gung ste­hen. Die ent­spre­chen­den Umbau­ar­bei­ten haben am ver­gan­ge­nen 17. Okto­ber begonnen. 

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Die Duschen wer­den in den öffent­li­chen Toi­let­ten für die Pil­ger ein­ge­baut, die sich neben den impo­san­ten Kolon­na­den des Peters­plat­zes befin­den. Rund um den Vati­kan leben eine Rei­he von Vaga­bun­den und Obdach­lo­sen. Für sie sind die Duschen gedacht, um sich jeder­zeit unge­stört waschen und umzie­hen zu können.

Immer auf Anwei­sung des Päpst­li­chen Almo­se­ni­ers rich­ten auch zehn römi­sche Stadt­pfar­rei­en Duschen für Land­strei­cher ein. Erz­bi­schof Kra­jew­ski spricht lie­ber von „obdach­lo­sen Pil­gern“ oder „Pil­gern, die kein Dach über dem Kopf haben.

Aus­ge­wählt wur­den jene Pfar­rei­en, in deren Nähe sich die mei­sten Obdach­lo­sen auf­hal­ten. Sowohl die Duschen in St. Peter als auch in den Pfar­rei­en wer­den nicht gekenn­zeich­net. Unter Land­strei­chern spre­che sich schnell her­um, wo es wel­che Mög­lich­kei­ten gibt. Damit sei deren Sphä­re mög­lichst nicht angetastet.

Kuri­en­erz­bi­schof Kra­jew­ski ist eigent­lich Lit­ur­gie­ex­per­te. Er wirk­te 15 Jah­re als päpst­li­cher Zere­mo­ni­är im Amt für die päpst­li­chen Lit­ur­gien. Im Zuge der päpst­li­chen Umbau­ar­bei­ten wur­de der pol­ni­sche Prä­lat am 3. August 2013 von Papst Fran­zis­kus zum Nach­fol­ger von Kuri­en­erz­bi­schof Gui­do Poz­zo ernannt, den Fran­zis­kus wie­der als Sekre­tär in die Päpst­li­che Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei zurückberief.

Obdachlosenschiff des Malteserordens auf der Seine in Paris

Obdachlosenschiff der Malteser auf der Seine
Obdach­lo­sen­schiff der Mal­te­ser auf der Seine

(Paris) Der Sou­ve­rä­ne Mal­te­ser­or­den adap­tier­te einen Last­kahn auf der Sei­ne als Anlauf­stel­le für die Pari­ser Obdach­lo­sen. Auf dem Schiff erhal­ten sie Essen, Bera­tung, psy­cho­lo­gi­sche und geist­li­che Betreu­ung und auch eine Schlafstätte.

Das Schiff heißt „Le Fleu­ron Saint Jean“. Frü­her wur­de es für den Trans­port von Sand und Koh­le ver­wen­det. Nun dient es den Obdach­lo­sen und dem Ver­such ihrer Wie­der­ein­glie­de­rung in die Gesell­schaft. Das 38 Meter lan­ge Schiff steht 365 Tage rund um die Uhr zur Ver­fü­gung. Es bie­tet Patz für 50 Män­ner in 25 Kabi­nen. 2013 wur­den 875 „Pas­sa­gie­re“ versorgt.

Elf Mann gehö­ren zur „Besat­zung“. Sie wer­den von 80 Frei­wil­li­gen unter­stützt. Auf dem Schiff wird auch ein kul­tu­rel­les Pro­gramm ange­bo­ten, dar­un­ter Film­vor­füh­run­gen und ein Kurs für krea­ti­ves Schrei­ben. Die „Pas­sa­gie­re“ kön­nen drei Mona­te an Bord blei­ben, die um wei­te­re sechs Mona­te ver­län­gert wer­den kön­nen. In die­ser Zeit ver­su­chen die Mit­ar­bei­ter des Pro­jekts durch Wie­der­ein­glie­de­rung eine dau­er­haf­te Lösung für die Obdach­lo­sen zu finden.

Der Sou­ve­rä­ne Mal­te­ser­or­den war jüngst in die Schlag­zei­len gera­ten wegen der päpst­li­chen Straf­ak­ti­on gegen Kar­di­nal Ray­mond Bur­ke. Der bis­he­ri­ge Kar­di­nal­prä­fekt des Ober­sten Gerichts­hofs der Katho­li­schen Kir­che wur­de von Papst Fran­zis­kus aus der Römi­schen Kurie und damit aus der Kir­chen­lei­tung ent­fernt und auf den Ehren­po­sten eines Kar­di­nal­pa­trons des Mal­te­ser­or­dens abgeschoben.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: InfoVaticana

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