von Wolfram Schrems*
Um hiermit die Serie abzuschließen (1. Teil und 2. Teil), soll nunmehr eine Antwort auf die Frage im Untertitel versucht werden.
Offensichtlich stehen einer Seligsprechung der letzten Seherin von Fatima massive Hindernisse entgegen. Für mich sind diese nicht hundertprozentig aufzuklären. Ich möchte hier lediglich sokratische Fragen stellen und meine subjektiven Antworten darauf geben.
Der Text schließt unmittelbar an den ersten Abschnitt des 3. Teiles vom 28.10. an.
Interviews – oder auch nicht
Was besonders erstaunlich ist, sind zwei Dinge: Zum einen, daß es seit dem 26. Dezember 1957 kein nachvollziehbares und (an den bekannten Teilen der Fatima-Botschaft gemessenen) inhaltlich plausibles Interview mit der Seherin mehr gibt. Das ist umso bizarrer, als die Fatima-Botschaft ja kirchlich als übernatürlich anerkannt war, man kirchlicherseits den Sehern also konzedierte, daß sie im wortwörtlichen Sinn direkte Adressaten einer göttlichen Botschaft waren. Und das soll nicht interessant sein? Das soll nicht Interviewpartner in großer Zahl auf den Plan rufen? (Vgl. die relativ zeitnahen Publikationen Dr. Ludwig Fischer, Fátima – Das portugiesische Lourdes, Kirnach-Villingen 1930, oder Luis Gonzaga da Fonseca SJ, Maria spricht zur Welt, italienische Erstauflage Le Meraviglie di Fà tima, 1931, deutsch mehrere Ausgaben, 20. Auflage 1996, Freiburg, Schweiz, und William Thomas Walsh, Our Lady of Fatima, 1947.)
Es gab am 11. Oktober 1992 ein Interview mit dem portugiesisch-kanadischen Journalisten Carlos Evaristo in Anwesenheit von Kardinal Antony Padiyara von Ermakulam, das zwei Stunden lang dauerte – und in dem Sr. Lucia ihren eigenen früheren Aussagen widersprach. Father Paul Leonhard aus dem Umfeld des Apostolates von Father Nicolas Gruner meint dazu, daß Sr. Lucia das nur unter großem Druck bzw. einer massiven Manipulation getan haben konnte. Christopher A. Ferrara von The Remnant hält das Interview für schlicht gefälscht. Auch ein zweites Interview mit Herrn Evaristo genau ein Jahr später, also am 11. Oktober 1993, wird erwähnt. Beide Interviews dienten offensichtlich dem Zweck, die Botschaft von Fatima mit der Situation der nachkonziliaren Kirche und Welt kompatibel zu machen.
Schließlich ist das Interview mit Kardinal Tarcisio Bertone vom 17. November 2001 sehr merkwürdig: Es ist schon Mark Fellows aufgefallen, daß in der publizierten Zusammenfassung nur wenige Aussagen der Seherin enthalten sind. Sollte jemand, der mehrerer Schauungen der Gottesmutter gewürdigt und mit einer inhaltlich klar umrissenen Botschaft beauftragt worden ist, tatsächlich so wenig, fast nichts, zu sagen haben? Und sollte dieser Mensch den Kern der Botschaften, wie er in den 40er und 50er Jahren verkündet worden ist, vergessen oder relativiert haben?
Das ist doch zumindest erstaunlich – ganz abgesehen davon, daß Papst Benedikt am 13. Mai 2010 in Fatima, wenn auch etwas kryptisch, sagte, daß die Botschaft von Fatima doch noch nicht abgeschlossen sei („Wer glaubt, daß die prophetische Mission Fatimas beendet sei, der irrt sich.“) und damit mehr oder weniger explizit der Erklärung der Glaubenskongregation vom 26. Juni 2000, somit seiner eigenen, und dem erwähnten Bertone-Interview widersprach.
Konnte es sich wirklich um diejenige Person handeln, die als Kind erschütternder Visionen gewürdigt worden war?
Die Austausch-Theorie
Die Auffassung, daß Sr. Lucia verschwunden und durch jemanden anderen ersetzt worden sei, wird von manchen Leuten vertreten.
Es stellen sich natürlich sofort die Fragen: Wie soll das gehen? Wer hätte das orchestriert? Wie könnte das den Angehörigen verborgen bleiben? Wie hätte der Karmelitenorden hier mitwirken sollen? Wem kann man so etwas zutrauen?
Das Apostolat von Father Gruner und der diesem ersichtlich nahestehende Mark Fellows (schon öfter zitiert: Fatima in Twilight) erwähnen darüber nichts. Diejenige sedisvakantistische Seite, die diese Theorie massiv vertritt, ist in ihren allgemein-theologischen Aussagen (bspw. zur theologischen Bedeutung des Alten Testaments) dermaßen kraß absurd, daß ich sie hier nicht einmal nennen möchte.
Andererseits gibt es aber doch verläßlichere Seiten, die dieses Thema behandeln.
Was mich frappiert, sind die schon bekannten Photos von Sr. Lucia als Kind und als junge Ordensschwester im Dorotheerinnenhabit einerseits und als Karmelitin andererseits. Man muß kein Kriminalbeamter oder Gerichtsmediziner sein, um festzustellen, daß – vorausgesetzt, die Photos sind nicht bearbeitet – zwischen den beiden Physiognomien keine Ähnlichkeit besteht. Auch der Altersunterschied, der gemäß den jeweiligen Angaben etwa 19 Jahre ausmachen müßte, ist m. E. nicht erkennbar.
Schließlich besteht zwischen beiden Personen ein erheblicher Unterschied in der Art und Weise, sich in der Öffentlichkeit zu geben, d. h. die Ausstrahlung ist eine andere.
Man darf auch nicht vergessen, daß es in Zeiten ohne Internet nicht allzu schwer gewesen sein dürfte, eine Schmierenkomödie dieser Art aufzuführen. Wer kannte schon in den 60er Jahren Sr. Lucia persönlich?
Schließlich war das Fernsehen damals auch noch bei weitem nicht so flächendeckend verbreitet wie heute.
Die damals noch lebenden Verwandten und Bekannten der Seherin waren aufgrund der strengen Karmelklausur vermutlich genauso weit weg von dieser wie jeder andere Zeitgenosse.
Täuschung als Mittel der Massenkontrolle
Für die Möglichkeit einer bewußten Täuschung spricht grundsätzlich folgendes:
Es ist ein psychologischer Erfahrungswert, daß einem das Evidenteste oft als letztes auffällt bzw. daß man es sich lange nicht eingesteht.
Zugegebenermaßen hatte ich selbst die Diskrepanz der Photos lange nicht bemerkt.
Genau deswegen werden cover-ups gleichsam in aller Öffentlichkeit gemacht.
Die Masse denkt sich, die Verantwortlichen werden schon wissen, was sie tun.
Die Chutzpe ist ein allezeit wirksames Mittel der Manipulation. Je dreister gelogen wird, desto eher wird es angenommen. Man denke beispielsweise nur an die unglaubhaften „offiziellen“ Versionen der Geschichten um den mirakulösen Nationalsozialistischen Untergrund in Deutschland oder den Entführungsfall Natascha Kampusch in Österreich – von Nine eleven (inklusive dem von Flugzeugen ganz unberührt eingestürzten WTC 7) ganz zu schweigen.
Dreist sind die Behauptungen des Protestantismus gegen den Wortlaut der Bibel, das Verhalten des Menschen („Werke“) würde nichts zum Heil nützen, die Kirche sei unsichtbar und Sola Scriptura sei aus der Bibel abzuleiten. Dreist ist die Behauptung der Anglikanischen Gemeinschaft, sie wäre die Kirche Jesu Christi in England. Und doch hält sich beides seit 500 Jahren.
Das ist Chutzpe. Wie man sieht, wirkt sie auch zu einem gewissen Grad. Nur Kinder und Narren gestehen sich erfahrungsgemäß unter solchen Umständen ein, daß die offizielle Version nicht stimmt und sprechen es aus, nämlich, daß der Kaiser nackt ist.
(Zu den Bildern und weiteren Hintergrundinformationen siehe die von mir für im großen und ganzen vertrauenswürdig gehaltene Quelle und rezent die äußerst interessanten photographischen Studien.)
Da die Gläubigen seit fünf Jahrzehnten von der kirchlichen Hierarchie zum Narren gehalten werden, was die Glaubenslehre, die Moral, die politischen Implikationen des Christentums und die Sakramentendisziplin betrifft, würde es für mich durchaus ins Bild passen, wenn man sie auch bezüglich der Person der Seherin zum Narren hält.
Oder anders gesagt: Demjenigen innerkirchlichen Netzwerk, das uns das Kleine Konzilskompendium, sowohl die Konzilstexte selbst, aber vor allem die gehässigen, suggestiven und verwirrenden Kommentare der beiden abstoßenden Personen Karl Rahner und Herbert Vorgrimler, beschert hat, traue ich auch ohne weiteres zu, daß sie zu Fatima und der letzten Seherin die Welt bewußt belügt.
Corruptio optimi pessima: Ich habe Priester erlebt, die die straffreie Tötung von Ungeborenen, ja, die Abtreibung als medizinische Maßnahme bei Hypertonie (!), verteidigt haben, unter ihnen ein Jesuitentheologe. Ich erinnere mich an Geistliche, die offen falsche Religionen verteidigten und die Glaubwürdigkeit der hl. Schrift bezweifelten (von denen einer, Kooperator meiner Heimatpfarre, im Suizid endete). Ich habe Bischöfe erlebt, die gegen Lebensschützer vorgehen und als „extreme Kreise“ beschimpfen. Derzeit werden wir Augenzeugen, daß Kardinäle das Ehesakrament relativieren und homosexuelle Beziehungen, sogar im KKK als „himmelschreiende Sünde“ qualifiziert, rechtfertigen, was vom Papst offenbar wohlwollend unterstützt wird. Wir sehen, welche desaströsen Folgen das II. Vaticanum für Kirche und Welt hatte – und dennoch wird es hochgelobt und mit Klauen und Zähnen verteidigt. Wir sehen damit mit eigenen Augen, daß eine gewaltige Verheerung in die Kirche eingezogen ist und daß das Papstamt in präzedenzlos machiavellistischer Weise ausgeübt wird.
Warum also nicht ein cover-up mit einer zwangsweise rekrutierten oder freiwillig kolludierenden Karmelitin (oder auch Laiendarstellerin)? Ohne daß notwendigerweise der damalige Papst und seine Nachfolger informiert gewesen sein müssen? Kann man sich nicht ausmalen, daß man der Oberin unter Gehorsam befiehlt, eine Mitschwester als Sr. Lucia auszugeben und die echte irgendwohin mitnimmt?
War nicht die Apostasie der Gottgeweihten ein Punkt Sr. Lucias im Interview mit Pater Fuentes vom 26. Dezember 1957 gewesen?
Das alles läuft so schnell und anonym ab, wie die Presseerklärung des Ordinariats von Coimbra, mit der Pater Fuentes für genau dieses Interview verunglimpft wurde und die festhält, daß zu Fatima alles gesagt sei, basta. [1]Vgl. das wichtige Werk Frà¨re Michel de la Sainte Trinité, The Whole Truth About Fatima, Bd. 3, 748f: „From then on [after the Fuentes interview and diocesan note disavowing it], she was bound to … Continue reading
Das klingt natürlich alles ziemlich phantastisch.
Es ist auch nicht restlos überzeugend, weil es manches nicht erklären kann:
So bleibt die Frage der Verwandten der Seherin für mich unklar. Man hat mir u. a. erzählt, daß ein Verwandter der Seherin diese in den 80er Jahren besucht und sie identifiziert habe.
Unklar bleibt auch, wie es sein kann, daß (u. a. seitens Mark Fellows) von Besuchen bei Sr. Lucia berichtet wird (nämlich Kardinal Albino Luciani, später Johannes Paul I., und Bischof Alberto Cosme do Amaral) sowie von Briefen an ihre Priester-Neffen, wobei jeweils die ursprüngliche und bekannte, sozusagen „vorkonziliare“ Botschaft von Fatima bekräftigt wird. Das wäre kaum sinnvoll, wenn man in konspirativer Absicht einen Personenaustausch durchgeführt hätte. Höchstwahrscheinlich hätten auch die Besucher bzw. Briefempfänger die Person klar identifiziert.
Klarerweise würden alle diese Probleme eingehendere Untersuchungen verlangen, um zu einem definitiven Ergebnis zu kommen.
Ich möchte hier die Austausch-Theorie (von der auch säkulare Quellen wie Wikipedia sprechen) nicht apodiktisch vertreten, ich referiere sie hier, weil ich das aus Gründen der Vollständigkeit muß.
Allerdings muß ich anfügen, daß sie aufgrund der frappierenden und inkompatiblen Photos einerseits und des äußerst merkwürdigen Verhaltens der obersten Hierarchie in Fragen von Fatima andererseits eine gewisse Wirksamkeit entfaltet hat. Wer immer Eiertänze aufführt, wenn es um ein bestimmtes Thema geht, darf sich nicht wundern, wenn das Verdacht erregt.
Es ist meine eigene Erfahrung, daß es auch Bischöfe, Ordensobere und Priester mit der Wahrheit nicht immer genau nehmen, Leute verleumden, Untergebene schikanieren, daß sie mit lediglich mündlich ausgesprochenen Befehlen agieren, die dem Untergebenen wenig Möglichkeit zum Rekurs an höhere Stellen lassen, daß sie sich von auswärtigen Kräften manipulieren lassen, daß sie m. a. W. konspirativ arbeiten. Warum soll es also moralisch unmöglich sein, daß man nach dem Jahr 1958 eine Nonne austauscht?
Ich sage nicht, daß ich das weiß, ich sage nur, daß es angesichts der gegenwärtigen Katastrophen nicht undenkbar ist und gut ins Bild passen würde. Man denke nur daran, daß P. Pio ebenfalls für längere Zeit dem Blick der Öffentlichkeit entzogen wurde.
Wenn also, um die Sache mit den Photos wieder aufzugreifen, alle Bilder ein und dieselbe Person zeigen sollen, würde ich höflich um Aufklärung bezüglich der offensichtlichen Diskrepanzen ersuchen.
Wie auch immer:
In Zeiten von sehr schnell durchgezogenen Selig- und Heiligsprechungen können wir wohl erwarten, daß eine vom Himmel auserwählte Seherin und Botin einer unermeßlich wichtigen und von der Kirche selbst anerkannten Botschaft ohne übertrieben lange Untersuchungen zur Ehre der Altäre erhoben wird, wie es schon bei ihren Cousins der Fall gewesen ist. Nachdem aber, soweit der inner- und außerkirchlichen Medienberichterstattung zu entnehmen, davon nicht einmal die Rede ist, geschweige denn, konkrete Termine genannt werden, muß man annehmen, daß hier etwas faul ist.
Wenn Sr. Lucia ihrem Auftrag untreu geworden sein soll, wie manche vermuten, dann muß Rom das eben klar festhalten.
Wenn das nicht der Fall gewesen ist, dann möge man sie bitte seligsprechen.
Wenn eine Vertuschungsaktion durchgeführt worden ist, dann müssen die letzten überlebenden Verantwortlichen mit der ganzen Wahrheit herausrücken.
So oder anders muß jetzt Klarheit in die Kirche einziehen!
Zum Schluß noch eine aktuelle Frage:
Worüber weiß Papst Franziskus Bescheid?
Papst Franziskus bestellte sich, wie auf dieser Seite vor etwa eineinhalb Jahren zu lesen war , den hochbetagten ehemaligen Sekretär von Papst Johannes XXIII., Erzbischof Loris Capovilla zu sich und ließ sich über Fatima, das „Dritte Geheimnis“ eingeschlossen, informieren. Er kreierte ihn später auch zum Kardinal.
Der Papst weiß also vermutlich das, was Capovilla weiß. Wenn Capovilla wirklich alles gesagt hat, dann muß es sich um Dinge von größter, den Papst im Gewissen verpflichtender Wichtigkeit handeln. Antonio Socci berichtet ausdrücklich in Das vierte Geheimnis von Fatima über den exzellenten Kenntnisstand Capovillas.
Warum erfährt man davon nichts?
Warum – um die Frage noch einmal zu stellen – ist in Zeiten rasch durchgezogener Kanonisierungsverfahren nicht im entferntesten die Rede von der letzten Seherin von Fatima?
Gibt es also etwas zu vertuschen?
Im übrigen stellt sich auch die mindestens ebenso gewichtige Frage, was der emeritierte Papst weiß – und was genau er am 13. Mai 2010 in Fatima mitteilen wollte.
Wir befinden uns auf sumpfigem Terrain. Die Verwirrung ist sehr stark: „Denn es wird mancher falsche Messias und mancher falsche Prophet auftreten und sie werden große Zeichen und Wunder tun, um, wenn möglich, auch die Auserwählten irrezuführen“ (Mt 24,24).
Die kirchliche Lage ist bei weitem schlimmer, als sie auch besorgten Katholiken erscheint.
Denn durch den Widerstand gegen Fatima durch die Päpste ist das Petrusamt selbst in eine schwere Krise geraten. Papst Franziskus benahm sich in den letzten eineinhalb Jahren, besonders auf der unglückseligen Synode, äußerst merkwürdig. Jedenfalls nicht so, wie es ein Papst tun sollte. Wenn nämlich einmal die Substanz der kirchlichen Botschaft vom Papst selbst zur Diskussion freigegeben wird, ist eine prekäre Phase der Kirchengeschichte erreicht.
Denn daß es auf der Synode nur um pastorale Fragen gegangen wäre, die die Lehre an sich unberührt gelassen hätten, ist eine dreiste Lüge. Lehre und Praxis sind nicht voneinander zu trennen.
Das krasse Fehlverhalten der Einzelpersonen und der Gemeinschaften innerhalb und außerhalb der Kirche schreit förmlich um Vergeltung zum Himmel.
Resümee
Die Politik der Selig- und Heiligsprechungen sowie ihrer Unterlassungen der letzten Jahre läßt eine Politik erkennen, die vom Empfinden des (trotz allem noch da und dort existierenden) gläubigen Volkes abgehoben ist und in ideologischer Forcierung Neuerung und Bruch (Konzil, Liturgiereform) zu verfestigen bestrebt ist. Sr. Lucia vom Unbefleckten Herzen soll, so wird man schlußfolgern müssen, mitsamt der ihr in Fatima anvertrauten Botschaft dem Vergessen preisgegeben werden. Wie wir mit eigenen
Augen sehen, ist das zumindest im deutschen Sprachraum praktisch flächendeckend geglückt.
Eine gründliche Untersuchung des Lebens von Sr. Lucia und die ausfluchtlose Publikation der Ergebnisse werden daher seitens der Obrigkeit panisch vermieden, da damit alle Machinationen und Vertuschungen der letzten Jahrzehnte aufgedeckt werden würden und rückgängig gemacht werden müßten. Um jeden Preis muß seitens der innerkirchlichen Revolution und ihrer Protagonisten am Konzil und dessen alptraumhaft totalitärer, verwirrender und gnostischer Tendenz festgehalten werden.
Auch die Frage des Austausches der Seherin durch eine andere Person würde bei einer gründlichen Untersuchung ihres Lebens eindeutig geklärt werden, so oder anders.
Entweder wird diese Theorie bekräftigt oder verworfen – aber die Wahrheit muß jetzt auf den Tisch!
Es kann daher nur im Interesse der Wahrheit, die nach den Worten des Herrn alleine frei macht (Joh 8,32), liegen, wenn die Gläubigen ihre Hirten und vor allem die oberste kirchliche Autorität, den Papst, mit insistierender Lästigkeit – wie die Witwe im Gleichnis (Lk 18,1–8; zur „Zudringlichkeit“, eigentlich „Unverschämtheit“ siehe Lk 8,11) – mit der massiven Forderung nach Seligsprechung der wichtigsten Seherin von Fatima konfrontieren. Zur größeren Ehre Gottes und für das Heil der Menschen.
*MMag. Wolfram Schrems, Linz und Wien, katholischer Theologe, Philosoph, Katechist
Bild: Una Fides
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↑1 | Vgl. das wichtige Werk Frà¨re Michel de la Sainte Trinité, The Whole Truth About Fatima, Bd. 3, 748f: „From then on [after the Fuentes interview and diocesan note disavowing it], she was bound to a much more rigorous silence on everything concerning Fatima, an especially the great themes of the Secret… As we habe seen, in its note of July 2, 1959, the chancery of Coimbra declared authoritatively that ‚Sister Lucy has nothing more to say on Fatima‘! It also became increasingly difficult to see her, and for years no more of her writings were published. Her testimony was becoming bothersome. In 1962, Maria de Freitas remarked that ‚more and more, visits to Sister Lucy are forbidden; more and more she is becoming invisible.‘ “ |
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