Christen von Moslems bei lebendigem Leib im Feuerofen verbrannt – „Barbarisches Verbrechen“


(Islam­abad) Ein christ­li­ches Ehe­paar wur­de von einem mos­le­mi­schen Mob bei leben­di­gem Leib ver­brannt. Die bar­ba­ri­sche Tat geschah in der paki­sta­ni­schen Stadt Laho­re. Shahzad Masih, 28 Jah­re alt, und sei­ne 25 Jah­re alte Frau Shama wur­den süd­lich von Laho­re lebend in einen Feu­er­ofen gewor­fen, wo sie elend ver­brann­ten. Aus fünf umlie­gen­den Dör­fern war ein mos­le­mi­scher Mob zusam­men­ge­rannt, um das Ehe­paar zu ermor­den. Den bei­den Chri­sten wur­de Belei­di­gung des Islams vor­ge­wor­fen. Ein Ver­bre­chen, das der Logik der ört­li­chen Mos­lems fol­gend, nach sofor­ti­ger Lynch­ju­stiz verlangte.

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Das Ehe­paar habe Sei­ten des Korans ver­brannt, lau­te­te der Vor­wurf. Eine Tat­sa­chen­fest­stel­lung fand nicht statt. Das Gerücht ver­brei­te­te sich und eine auf­ge­brach­te Men­ge schritt zur bösen Tat.

Im Ofen einer Ziegelfabrik verbrannt

Die schreck­li­che Nach­richt wur­de durch den christ­li­chen paki­sta­ni­schen Rechts­an­walt Mush­t­aq Gill bekannt. Der Men­schen­rechts­ak­ti­vist begab sich in den Ort Chak 59 nahe der Klein­stadt Kot Rad­ha Kishan im Bezirk Kasur etwa 60 Kilo­me­ter süd­lich von Laho­re. Das Ehe­paar Masih arbei­te­te in einer Fabrik, in der Ton­wa­ren her­ge­stellt wer­den. Am 4. Novem­ber wur­den sie um 7 Uhr mor­gens in den Feu­er­ofen gewor­fen, in dem die Zie­gel­stei­ne gebrannt werden.

Das Ehepaar Masih mit Tochter
Das Ehe­paar Masih mit Tochter

Nach dem Tod von Shahzads Vater räum­te das Ehe­paar des­sen Haus auf und ver­brann­te am 2. Novem­ber eini­ge Din­ge, die nicht mehr von Bedeu­tung waren. Ein schau­lu­sti­ger Mos­lem behaup­te­te, er habe gese­hen, daß unter den ver­brann­ten Gegen­stän­den auch Sei­ten eines Korans gewe­sen sei­en. Eine Behaup­tung, die zu einem bestia­li­schen Ver­bre­chen führte.

„Wir werden sehen, ob für diesen schrecklichen Doppelmord jemand bestraft wird“

Der Mann ver­brei­te­te sei­ne Anschul­di­gung. Ein mos­le­mi­scher Men­schen­auf­lauf war die Fol­ge. Das christ­li­che Ehe­paar wur­de sei­ner Frei­heit beraubt und gestern in den Feu­er­ofen der Fabrik gesto­ßen, in der sie arbei­te­ten. „Eine Tra­gö­die, ein bar­ba­ri­scher und unmensch­li­cher Akt. Die gan­ze Welt muß die­ses Ver­bre­chen offi­zi­ell ver­ur­tei­len, das zeigt, wie sehr die Rechts­un­si­cher­heit für Chri­sten in Paki­stan zunimmt. Es genügt eine will­kür­li­che Anschul­di­gung, um außer­ge­richt­lich durch Lynch­ju­stiz hin­ge­rich­tet zu wer­den“, so Rechts­an­walt Gill. Gill füg­te noch hin­zu: „Wir wer­den sehen, ob für die­sen schreck­li­chen Dop­pel­mord jemand bestraft wird.“

Bischof Rufin Antho­ny von Islam­abad-Rawalpin­di spricht über das christ­li­che Paar. Sei­ner gan­zen Hal­tung ist das Ent­set­zen über die bru­ta­le Tat anzu­mer­ken, so Asia­news. „Das jun­ge Ehe­paar Masih hin­ter­läßt vier unmün­di­ge Kin­der. Die bei­den Chri­sten wur­den zuerst von einer Men­schen­men­ge von 350–400 Per­so­nen gestei­nigt und dann bei leben­di­gem Leib ver­brannt.“ Die Täter hät­ten sorg­sam dar­auf geach­tet, daß das Ehe­paar nicht schon durch die Stei­ni­gung stirbt, son­dern noch lebend in den Ofen gewor­fen wer­den konnte.

Moslemischer Mob durch örtlichen Moslemführer aufgehetzt

Auf­ge­hetzt wur­de der mos­le­mi­sche Mob von einem ört­li­chen Moslemführer.

Die Poli­zei ver­hör­te bis­her 45 Per­so­nen, doch nie­mand wur­de fest­ge­nom­men noch irgend­ei­ne Ankla­ge erhoben.

Das Ehe­paar Masih war vor vier Jah­ren in den Ort gezo­gen, nach­dem der Mann in der Zie­gel­fa­brik des ört­li­chen Mos­lem­füh­rers You­saf Guj­jar Arbeit gefun­den hat­te. Der Mord­tat ging bereits ein ande­res Gewalt­ver­bre­chen vor­aus. Shahzad Masih, der von sei­nem Arbeit­ge­ber einen klei­nen Kre­dit auf­ge­nom­men hat­te, konn­te in den ver­gan­ge­nen Wochen sei­ne Rate nicht zurück­zah­len. Krank­heits­be­dingt konn­te er nicht arbei­ten. Am 1. Novem­ber drang You­saf Guj­jar mit einem mos­le­mi­schen Schlä­ger­trupp in das Haus des Ehe­paars Masih ein und ver­prü­gel­te Shahzad Masih „auf bru­ta­le Wei­se“, so Rechts­an­walt Gill.

Am 3. Novem­ber wur­de das Ehe­paar von You­saf Guj­jar und sei­nem Schlä­ger­trupp ent­führt. You­saf Guj­jar war es, der in der Moschee die Belei­di­gung des Islams offi­zi­ell ver­kün­de­te und zur Rache aufrief.

Die vier Kin­der befin­den sich der­zeit an einem unbe­kann­ten Ort. „Wir muß­ten sie in Sicher­heit brin­gen“, so Rechts­an­walt Gill. „Was mit ihren Eltern gesche­hen ist, wis­sen sie noch gar nicht.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tempi/​Asianews

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