Schweden führend beim Gender-Diktat


Gender-gerechtes Kinderspielzeug
Gen­der-gerech­tes Kinderspielzeug

(Stock­holm) 2012 wur­de an meh­re­ren Kin­der­gär­ten Stock­holms ein kon­stru­ier­tes geschlechts­neu­tra­les Pro­no­men „hen“ ein­ge­führt, mit dem das männ­li­che „er“ (han) und das weib­li­che „sie“ (hon) ersetzt wer­den müs­sen. Die­ser Vor­stoß der Gen­der-Ideo­lo­gen trägt erste „Früch­te“. Sofia Berg­man, Mut­ter zwei­er Kin­der, erzähl­te dem Wochen­ma­ga­zin News­week begei­stert: „Wir haben noch nicht begon­nen, es auch zu Hau­se zu gebrau­chen, aber das ist nur eine Fra­ge der Gewohn­heit (…), es ist eine gute Sache, wenn die Kin­der­gär­ten und Schu­len es benutzen.“

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In kei­nem Land ist die Umset­zung der Gen­der-Ideo­lo­gie so weit fort­ge­schrit­ten wie in Schwe­den. An eini­gen Kin­der­gär­ten wur­de das gen­der-kor­rek­te Pro­no­men ein­ge­führt, doch seit­her fol­gen immer mehr. Immer mehr wer­den auch die gen­der-kor­rek­ten Kin­der­bü­cher, die auf den Markt kom­men. Die Haupt­fi­gu­ren die­ser Bücher sind geschlechts­neu­tral. Obwohl offi­zi­el­le Sta­ti­sti­ken dar­über feh­len, an wie vie­len Kin­der­gär­ten das neu­tra­le „hen“ ver­wen­det wer­den muß, betont Maria Hulth von der Gesell­schaft für Geschlech­ter­gleich­heit Jäm­ställt, daß zahl­rei­che Lehr­kräf­te sich frei­wil­lig für den Gebrauch von „hen“ ent­schei­den, auch wenn der Kin­der­gar­ten oder die Schu­le, an der sie arbei­ten, noch kei­ne ent­spre­chen­de Ent­schei­dung getrof­fen hat. Das gel­te vor allem für jun­ge Päd­ago­gen, die an der Uni­ver­si­tät eine ver­pflich­ten­de Aus­bil­dung in Gen­der-Main­stream absol­vie­ren mußten.

Konstruiertes geschlechtsneutrales Personalpronomen ersetzt „er“ und „sie“

Der Ein­satz der schwe­di­schen Kin­der­gär­ten und Grund­schu­len für Geschlech­ter­gleich­heit beschränkt sich kei­nes­wegs nur auf das neu­tra­le Per­so­nal­pro­no­men: „Es wird alles ver­sucht, um Wor­te wie ‚Jun­ge‘ oder ‚Mäd­chen‘ zu ver­mei­den und durch das neu­tra­le Wort ‚Kind‘ ersetzt“, so Hulth, die davon spricht, daß die „kri­ti­sche Norm“ sich immer wei­ter ausbreite.

Hulth selbst zeigt sich sehr zufrie­den, daß ihre eige­nen Kin­der sich gegen­sei­tig mit „hen“ anspre­chen. „Hen“ bedeu­tet soviel wie „man“ oder „er/​sie“. Kri­ti­ker der Zwangs­neu­tra­li­tät spre­chen von einer sprach­li­chen Nöti­gung, die psy­chi­scher Gewalt­an­wen­dung gleich­kom­me, die zudem bei Kin­dern deren natür­li­chen Rei­fungs­pro­zeß schädige.

Die soge­nann­te „kri­ti­sche Norm“ ist eine in Schwe­den ver­brei­te­te Theo­rie, laut der alle tra­di­tio­nel­len Nor­men, etwa der Unter­schied zwi­schen Mann und Frau, zwi­schen Hete­ro­se­xu­el­len und Homo­se­xu­el­len „über­wun­den“ wer­den sol­len, um eine „wirk­lich glei­che“ Gesell­schaft zu schaf­fen. Zum Bei­spiel, so Hulth, „soll­ten alle Kin­der imstan­de sein, das anzie­hen zu kön­nen, was sie wol­len. Kleid­chen sind nicht nur für Mäd­chen. Rosa ist eine schö­ne Far­be, die allen zur Ver­fü­gung ste­hen sollte.“

Staatlich subventionierte Geschlechtslosigkeit

Die gen­der-ideo­lo­gi­sche Indok­tri­nie­rung der nach­wach­sen­den Gene­ra­tio­nen, beson­ders der Klein­sten erfolgt in Schwe­den bereits auf allen Ebe­nen, von jener der Schu­le bis zu jener der Spie­le und das meist durch staat­lich bezu­schuss­te Ini­ti­ti­ven. Tri­cia Low­ther, Mit­glied von Let Toys be Toys (Laßt Spie­le Spie­le sein), einer 2012 gegrün­de­ten Initia­ti­ve zur Bekämp­fung einer geschlechts­spe­zi­fi­schen Unter­schei­dung zwi­schen „männ­li­chen“ und „weib­li­chen“ Spie­len, for­dert geschlechts­neu­tra­le Abtei­lun­gen in Spiel­wa­ren­ge­schäf­ten: „Min­de­stens 14 füh­ren­de Spiel­wa­ren­ge­schäf­te haben Ände­run­gen vor­ge­nom­men, seit wir vor zwei Jah­ren unse­re Kam­pa­gne gestar­tet haben.“ Und wei­ter: „Sie haben alle Hin­wei­se auf Mäd­chen oder Jun­gen ent­fernt. Die blau­en und rosa Abtei­lun­gen hal­ten noch stand, aber die Din­ge ändern sich.“

Zu den „gender-friendly“-Unternehmen gehö­ren Tes­co, Boots, Mor­ri­sons und ande­re. Marks&Spencer gehen bereits wei­ter. Sie ändern die Ver­packun­gen ihrer Pro­duk­te auf „gen­der-neu­tral“. Der US-ame­ri­ka­ni­sche Spiel­wa­ren­her­stel­ler Has­bro hat sein Sor­ti­ment der belieb­ten Nerf-Spiel­pi­sto­le um ein gen­der-gerech­tes „rosa“ Pisto­len­mo­dell für Mäd­chen erweitert.

Gender-ideologischer Mißbrauch von Kindergarten und Schule ist „infantile Grausamkeit“

Ver­schie­de­ne Regie­rungs­ein­rich­tun­gen ver­wen­den in Schwe­den bereits stan­dard­mä­ßig im Umgang mit den Bür­gern das geschlechts­neu­tra­le „hen“. In die­sem Jahr wur­de das kon­stru­ier­te Per­so­nal­pro­no­men in das offi­zi­el­le schwe­di­sche Wör­ter­buch auf­ge­nom­men. Laut einer Stu­die wird das neu­tra­le „hen“ durch­schnitt­lich jeden Tag von min­de­stens 15 Zei­tun­gen gebraucht.

Nicht alle sind mit der staat­li­chen För­de­rung ideo­lo­gi­scher Posi­tio­nen ein­ver­stan­den. David Eber­hard, einer der bekann­te­sten schwe­di­schen Psych­ia­ter betont die gro­ße, unleug­ba­re Bedeu­tung des natür­li­chen Geschlechts als Mann oder Frau für die Iden­ti­tät und die Gesund­heit des Men­schen. Auch die mehr oder weni­ger zwangs­wei­se Ein­füh­rung ver­ord­ne­ter Geschlechts­neu­tra­li­tät wer­de nichts dar­an ändern, daß sich die erdrücken­de Mehr­heit der Men­schen als Mann und Frau iden­ti­fi­zie­ren. „Wel­che Form man immer wählt, um Men­schen zu benen­nen und anzu­spre­chen: die Unter­schie­de zwi­schen Män­nern und Frau­en blei­ben.“ Und wei­ter: „Wir sol­len uns mit gegen­sei­ti­gem Respekt behan­deln. Die bio­lo­gi­schen Unter­schie­de igno­rie­ren zu wol­len, ist ein­fach nur ver­rückt. Indem man uns uni­for­miert, schafft man nicht mehr Gleich­heit. (…) Die Kin­der mit dem neu­tra­len „hen“ rufen, statt mit er oder sie? Das ist infan­ti­le Grau­sam­keit“, so Eberhard.

Die staat­li­che schwe­di­sche Kin­der­po­li­tik gilt unter Gen­der-Ideo­lo­gen als bei­spiel­haft und die Speer­spit­ze zur För­de­rung der Gen­der-Theo­rie, der sich auch die ande­ren EU-Staa­ten anpas­sen wer­den müs­sen. „Über­hol­te Ste­reo­ty­pe“ sei­en zu „über­win­den“ durch „unter­schieds­lo­se För­de­rung jeder sexu­el­len Ori­en­tie­rung“. Das Gen­der-Dik­tat setzt, wie alle auto­ri­tä­ren Ideo­lo­gien auf die Umer­zie­hung der jun­gen Gene­ra­tio­nen durch Zwangs­maß­nah­men. Als Instru­ment zur Umset­zung der jeder Ver­nunft wider­spre­chen­den Gen­der-Ideo­lo­gie wird das Schul­we­sen und der staat­li­che Bil­dungs­auf­trag mißbraucht.

Text: Cor­ri­spon­den­za Romana/​Giuseppe Nardi
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

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