(Buenos Aires) Seit einigen Jahren greifen radikale Abtreibungsbefürworter und Homo-Aktivisten in Argentinien immer brutaler Bischofskirchen an. Wie es dabei zugeht, davon vermitteln die Berichte vom 27. Frauentreffen 2012 in Posadas und dem 28. Frauentreffen 2013 in San Juan de Cuyo. Das diesjährige Encuentro Nacional de Mujeres findet vom 11.–13. Oktober in Salta statt. Junge Katholiken riefen dazu auf, die dortige Kathedrale, aber im Vorfeld am 5. Oktober auch die Bischofskirche von La Plata, wo ebenfalls ein linksradikales Treffen angekündigt war, „gegen Schändung und Vandalenakte“ zu schützen. Bischof Eduardo Maria Taussig von San Rafael fiel den Jugendlichen in den Rücken.
Seit Jahren verteidigen beherzte Katholiken ihre Kathedralen gegen die nackte Gewalt radikalfeministischer Abtreibungsbefürworter und Homo-Aktivisten. Sie bilden feste Menschenketten um die Kirchen und beten. Sie ertragen mit Selbstdisziplin regungslos die Angriffe, Beleidigungen, das Bespucken, die Tätlichkeiten und Provokationen. Die Katholiken antworten mit Rufen „Viva Cristo Rey“. Unter den Katholiken befanden sich in den vergangen Jahren auch solche aus der Diözese San Rafael, die von einigen Priestern begleitet wurden.
Anstatt sie zu unterstützen, erließ der Diözesanbischof von San Rafael, Msgr. Taussig nun ein Dekret, mit dem er den Kirchenverteidigern in den Rücken fiel. Unter der Protokollnummer 175/14 (siehe Abbildung) verbot es allen Priestern, die Gläubigen zur Verteidigung der Kathedrale von La Plata zu begleiten. Begründet wurde die Entscheidung damit, daß eine würdige Teilnahme von Geistlichen an öffentlichen Veranstaltungen in diesem Fall nicht gewährleistet sei.
Wortmeldung des Bischofs nur wenn es gegen die eigenen Katholiken geht?
In Wirklichkeit gebe der Bischof „das Königtum Christi preis, das er nicht zu verteidigen bereit“ sei. „Was sonst hätte ein Priester mehr zu verteidigen, als seinen Herrn in der Kathedrale?“, kommentierte die argentinische Internetseite Pagina Catolica.
Bischof Taussig habe sich nicht zu Wort gemeldet, als vor wenigen Wochen in Santiago del Estero ein katholischer Priester in der Kirche zwei Homosexuelle „traute“. Auch nicht als vor einigen Monaten ein Priester in der Kathedrale des argentinischen Cordoba die Tochter einer Lesbe taufte, die mit ihrer Lebensgefährtin, Staatspräsidentin Cristina Fernandez de Kirchner und der Homo-Lobby ein großes Medienspektakel daraus machte (siehe Bericht Homo-Instrumentalisierung einer Taufe in Cordoba – „Frucht“ des Pontifikats von Papst Franziskus?). Nun melde er sich aber zu Wort, um Katholiken von ihrer Pflicht abzuhalten, Christus zu verteidigen, so Pagina Catolica, das sei „zutiefst schändlich“.
Msgr. Eduardo Maria Taussig, Jahrgang 1954, wurde 1982 zum Priester der Erzdiözese Buenos Aires geweiht. 2004 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Bischof von San Rafael. Die Empfehlung dazu kam vom damaligen Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio über den damaligen Apostolischen Nuntius für Argentinien und heutigen Kardinal Santos Abril y Castello. San Rafael ist ein Suffraganbistums der Erzdiözese Mendoza. Es umfaßt eine Fläche, die größer ist als Österreich, zählt aber nur 230.000 Einwohner, von denen 85 Prozent katholisch sind. Kardinal Bergoglio spendete Msgr. Taussig am 25. September desselben Jahres in San Rafael die Bischofsweihe.
Angriff auf La Plata wegen Regenfälle abgesagt – Kommenden Sonntag folgt das berüchtigte Nationale Frauentreffen
Der Angriff der Radikalfeministen, Homo-Aktivisten und der radikalen Linken wurde am Sonntag schließlich wegen starker Regenfälle auf „unbestimmte Zeit“ verschoben. Am kommenden Wochenende steht jedoch das 29. Frauentreffen in Salta bevor.
Junge Katholiken rufen mit einem Video zur Verteidigung der Kathedrale auf. Darin zeigen sie die Aggression der Kirchenfeinde, ihre Bemühungen zur Verhinderung von Ausschreitungen und die Doppelbödigkeit der staatlichen Behörden, die einerseits zur Gottesmutter von Salta pilgern, gleichzeitig aber als offizielle Sponsoren des gewalttätigen Feministentreffens auftreten. Das zweite Video zeigt Bilder vom Angriff auf die Kathedrale von San Juan de Cuyo im Vorjahr. Wir machen die Leser darauf aufmerksam, daß sensible Personen die Videos vielleicht nicht anschauen sollten, zum Teil werden auch barbusige Feministen gezeigt.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Pagina Catolica