Kurienerzbischof Carballo in einer Kirche verewigt – „Über vorkonziliare Abweichungen besorgt“


Kurienerzbischof Rodriguez Carballo verewigt in einer Kirche (unten)
Kuri­en­erz­bi­schof Rodri­guez Car­bal­lo ver­ewigt in einer Kir­che (unte­res Bild)

(Madrid) Kuri­en­erz­bi­schof José Rodri­guez Car­bal­lo wur­de in einer Kir­che von Sant­ia­go de Com­po­ste­la ver­ewigt. „Ist das ange­mes­sen im 21. Jahr­hun­dert?“, fragt Fran­cis­co de la Cigo­ña von La Gace­ta.

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Rodri­guez Car­bal­lo stammt aus Gali­ci­en und gehört dem Fran­zis­ka­ner­or­den an. Der Spa­ni­er war die erste wich­ti­ge Per­so­nal­ent­schei­dung im der­zei­ti­gen Pon­ti­fi­kat. Weni­ge Tage nach sei­ner Wahl berief Papst Fran­zis­kus Anfang April 2013 den Fran­zis­ka­ner als Sekre­tär der Kon­gre­ga­ti­on für die Insti­tu­te geweih­ten Lebens und für die Gemein­schaf­ten apo­sto­li­schen Lebens an die Römi­sche Kurie. Zuvor war Pater Rodri­guez Car­bal­lo von 2003–2013 119. Gene­ral­mi­ni­ster des Franziskanerordens.

Der katho­li­sche Publi­zist Fran­cis­co de la Cigo­ña begnügt sich mit Fra­gen: „Ist das nicht ver­früht? Ist das nicht über­trie­ben?“ Die Dar­stel­lung in der Kir­che zeigt Pater Rodri­guez Car­bal­lo mit Krumm­stab und Brust­kreuz als Bischof. Sei­ne Bischofs­wei­he fand am 13. Mai 2013 statt.

Kuri­en­erz­bi­schof Rodri­guez Car­bal­lo, Titu­lar­erz­bi­schof pro hac vice von Bel­li­ca­strum, ist mit Joà£o Kar­di­nal Bráz de Aviz, dem Prä­fek­ten der Ordens­kon­gre­ga­ti­on für die ein­schnei­den­den Maß­nah­men gegen den Orden der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta ver­ant­wort­lich. Die Ernen­nung des Apo­sto­li­schen Kom­mis­sars Pater Fidenzio Vol­pi aus dem Kapu­zi­ner­or­den erfolg­te eini­ge Mona­te nach Car­bal­los Amts­an­tritt am 13. Juli 2013.

Im ver­gan­ge­nen Mai sag­te der Kuri­en­erz­bi­schof in einer Rede vor der Ver­ei­ni­gung der kata­la­ni­schen Ordens­leu­te (URC): „Für Ordens­leu­te ist das Kon­zil ein Punkt, der nicht ver­han­del­bar ist.“ Wer in den „Refor­men“ des Zwei­ten Vati­ka­nums alles Schlech­te des Ordens­le­ben sehe, „leug­net die Gegen­wart des Hei­li­gen Gei­stes in der Kir­che“. In der Ordens­kon­gre­ga­ti­on sei man „beson­ders besorgt“ über die­ses Phä­no­men: „Wir sehen ech­te Abwei­chun­gen“, weil „nicht weni­ge Insti­tu­te“ ihrem Ordens­nach­wuchs „nicht nur eine vor­kon­zi­lia­re, son­dern sogar eine anti-kon­zi­lia­re For­mung geben“, so Rodri­guez Car­bal­lo. „Das ist nicht zuläs­sig, das heißt, sich außer­halb der Geschich­te stel­len. Das ist etwas, das uns in der Kon­gre­ga­ti­on sehr besorgt.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: La Gaceta/​de la Cigoña

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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5 Kommentare

  1. Was hat denn das Jahr­hun­dert damit zu tun ? Ist das ein vor­weg genom­me­ner Kotau an den Zeit­geist, wenn der Jour­na­list das mit­tei­len zu müs­sen glaubt ?

  2. Statt wirk­li­cher Hei­li­gen­ver­eh­rung immer mehr nur ein Per­so­nen- und Star-Kult in der Kirche?!

  3. Bevor der ande­re beleh­ren will, wie etwas rich­tig aus­zu­le­gen ist, soll er zuvor­derst den anti­ka­tho­li­schen Kult um sei­ne Per­son unterbinden.

  4. Den Hr. Erz­bi­schof soll­te eher besor­gen dass der Groß­teil der Orden den For­de­run­gen des letz­ten Kon­zils nicht gerecht wer­den und nicht auf das Ide­al der Ordens­grün­der zurück­ge­hen son­dern sich mehr und mehr der Welt anpas­sen. Auch soll­te er sich ein­mal Fra­gen war­um Orden und Klö­ster mit tra­di­tio­nel­lem Pro­fil Zuwachs haben und alt­ehr­wür­di­ge Orden und Klö­ster die das Kon­zil bzw sei­nen geist ver­in­ner­licht haben zu Grun­de gehen? Irgend­wie komisch. Viel­leicht wol­len jun­ge Leu­te authen­ti­sche Orte wo sie gefor­dert wer­den und nicht ein­fach ein beque­mes Leben im Habit.

  5. Die Moder­ni­sten segeln nun im Wind des Moder­nis­mus – abwärts in den Unter­gang und in die Häre­sie. Mit dem neu­en Papst an der Spit­ze betrei­ben sie nun eit­le Selbst­be­weih­räu­che­rung. Dabei über­schät­zen sie sich der­art über­heb­lich, dass sie in ihrer Arro­ganz eines siche­ren Tages, sehr tief stür­zen wer­den. Sie machen die Rech­nung ohne den Wirt.…

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