Hindunationalisten verweigern Christen Recht und Gerechtigkeit – Schicksal eines jungen Ehepaars


Hindunationalisten regieren Indien und einige indische Bundesstaaten
Hind­una­tio­na­li­sten regie­ren Indi­en und eini­ge indi­sche Bundesstaaten

(Neu Delhi) „Eine gegen die christ­li­che Min­der­heit gerich­te­te Justiz­pos­se erlebt der indi­sche Bun­des­staat Mad­hya Pra­desh“, so Sajan Geor­ge, der Vor­sit­zen­de des Glo­bal Coun­cil of Indi­an Chri­sti­ans (GCIC). Eine „Justiz­pos­se“, die durch „den Druck der Hind­una­tio­na­li­sten mit der still­schwei­gen­den Zustim­mung der Behör­den“ zustan­de­kam, so Geor­ge wei­ter gegen­über Asia­news. Die Regie­rung des Staa­tes Mad­hya Pra­desh sprach ein Ver­bot gegen eine christ­li­che Ver­samm­lung aus, weil die­se „den Frie­den stört“.

Anzei­ge

Dahin­ter stecke in Wirk­lich­keit die Agi­ta­ti­on ver­schie­de­ner radi­ka­ler Hin­du-Orga­ni­sa­tio­nen, die seit Tagen gegen die Hoch­zeit eines jun­gen Chri­sten mit einer Hin­du pro­te­stie­ren, so der GCIC-Vorsitzende.

Das christ­li­che Tref­fen der All India United Chri­sti­an Front (AIUF) und der Mok­sha Foun­da­ti­on (MF) soll­te am 1. Okto­ber in der Nähe von Jor­bat im Bezirk Ali­rai­pur statt­fin­den. Jor­bat ist auch die Hei­mat­stadt des jun­gen Ehe­paars. Die bei­den Ereig­nis­se stan­den in kei­nem Zusam­men­hang. Als Ver­gel­tung für die Ehe­schlie­ßung und um Druck aus­zu­üben, mobi­li­sier­ten Hind­una­tio­na­li­sten jedoch gegen das Chri­sten­tref­fen. Sie kün­dig­ten an, ihren Pro­test solan­ge fort­zu­set­zen, bis die Braut „ihrer Fami­lie zurück­ge­ge­ben wird“. Die Behör­den nah­men den Pro­test der Hind­una­tio­na­li­sten zum Anlaß und ver­bo­ten am 30. Sep­tem­ber die christ­li­che Versammlung.

Der Christ Joseph Pawar und die Hin­du Ayu­shi Wani wur­den am 1. Okto­ber in Guja­rat, wo sie hei­ra­ten woll­ten, ver­haf­tet und nach Jor­bat zurück­ge­bracht. Am 2. Okto­ber erklär­te die Poli­zei die Ehe für „ungül­tig“. Weil sich Ayu­shi wei­gert, zu ihren Eltern zurück­zu­keh­ren, wur­de sie in ein Frau­en­haus des Nari Nik­etan Trust ein­ge­wie­sen, der Wit­wen, armen und geschie­de­nen Frau­en hilft.

Obwohl es den Natio­na­li­sten gelun­gen ist, das Paar aus­ein­an­der­zu­rei­ßen, wur­de das behörd­li­che Ver­bot der christ­li­chen Ver­samm­lung nicht aufgehoben.

„Die Chri­sten respek­tie­ren nicht nur das Gesetz, sie sind auch fried­lie­bend und set­zen sich für gegen­sei­ti­ge Tole­ranz und ein fried­li­ches Zusam­men­le­ben ein“, so Sajan Geor­ge. Für den GCIC-Vor­sit­zen­den ist eines klar: „Wo die Bha­ra­ti­ya Janata Par­ty (BJP)) regiert, wer­den der christ­li­chen Gemein­schaft Recht und Gerech­tig­keit versagt“.

Die hind­una­tio­na­li­sti­sche BJP regiert in Mad­hya Pra­desh und ande­ren Bun­des­staa­ten und seit 26. Mai 2014 auch auf Uni­ons­eben ganz Indien.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!