[Update] Treffen zwischen Kardinal Müller und Piusbruderschaft?


Bischof Bernard Fellay von der Piusbruderschaft
Bischof Ber­nard Fel­lay von der Piusbruderschaft

(Rom) „Ende des Monats oder einem ande­ren noch fest­zu­le­gen­den Zeit­punkt“ sei ein Tref­fen zwi­schen dem Prä­fek­ten der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on, Ger­hard Kar­di­nal Mül­ler und dem Gene­ral­obe­ren der Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. (FSSPX), Bischof Ber­nard Fel­lay geplant. 

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Soll­te sich die Nach­richt bestä­ti­gen, wäre es das erste kon­kre­te Gesprächs­zei­chen zwi­schen dem Hei­li­gen Stuhl und der Pius­bru­der­schaft seit die von Papst Bene­dikt XVI. ange­sto­ße­nen Gesprä­che im Juni 2012 uner­war­tet in eine Sack­gas­se gerie­ten und im Febru­ar 2013 end­gül­tig auf Eis gelegt wurden.

Mit dem Abtritt von Bene­dikt XVI. und der Wahl von Papst Fran­zis­kus schie­nen die Bezie­hun­gen defi­ni­tiv zer­rüt­tet. Ganz anders im Früh­jahr 2012. Damals sah es so aus, als hät­ten der Hei­li­ge Stuhl und die Pius­bru­der­schaft eine ein­ver­nehm­li­che Ver­stän­di­gung erreicht. Mit der Sit­zung der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on im Mai jenes Jah­res änder­te sich die Situa­ti­on dann grund­le­gend. Die kuria­len Ver­hand­lungs­part­ner, mit denen die Pius­bru­der­schaft zu tun hat­te, haben offen­sicht­lich nicht die Mehr­heits­mei­nung vertreten.

Im Juni 2012 war der Pius­bru­der­schaft zu ihrer Ver­wun­de­rung fak­tisch wie­der der­sel­be Eini­gungs­ent­wurf vom Sep­tem­ber 2011 vor­ge­legt wor­den, so als hät­te es seit­her kei­ne Gesprä­che, Text­kor­rek­tu­ren und Eini­gung gege­ben. Bene­dikt XVI. bestä­tig­te auf Nach­fra­ge, daß einer der bei­den für die Pius­bru­der­schaft als inak­zep­ta­bel betrach­te­ten Punk­te von ihm selbst, der ande­re von der Voll­ver­samm­lung der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on stamm­te. Der Gene­ral­obe­re der Bru­der­schaft, Bischof Fel­lay erklär­te dar­auf die Ver­hand­lun­gen für been­det: „Wir sind an einem toten Punkt ange­langt: Wir kön­nen nicht unter­schrei­ben“. Eine genaue Chro­no­lo­gie der Ereig­nis­se.

Amtsverzicht Benedikts XVI. ohne Entscheidung

Die im Juli 2012 erfolg­te Ernen­nung von Bischof Ger­hard Lud­wig Mül­ler trug nicht zu einer Ver­bes­se­rung der Bezie­hun­gen bei. Die Abnei­gung zwi­schen dem Regens­bur­ger Bischof und der Bru­der­schaft beruht auf Gegen­sei­tig­keit mit Vor­ge­schich­te. Der neue Glau­bens­prä­fekt beton­te in den fol­gen­den Mona­ten mehr­fach sei­ne Distanz zur FSSPX. Man­che Beob­ach­ter sehen dar­in eine Schutz­maß­nah­me des „kon­ser­va­ti­ven“ Kar­di­nals vor noch hef­ti­ge­rer Kri­tik durch pro­gres­si­ve Kir­chen­krei­se. Tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Krei­se ste­hen einer sol­chen Ein­schät­zung skep­tisch gegenüber.

Zu Jah­res­be­ginn 2013 schien die Fra­ge einer kano­ni­schen Aner­ken­nung der Pius­bru­der­schaft end­gül­tig vom Tisch, als der Glau­bens­prä­fekt ein „Ulti­ma­tum“ für die Ant­wort auf die „dok­tri­nel­le Prä­am­bel“ stell­te. Ein Ulti­ma­tum, das Bene­dikt XVI. noch kurz vor sei­nem Amts­ver­zicht auf­hob, aller­dings ohne eine Ent­schei­dung zu treffen.

Papst Franziskus und die Frontalkritik Fellays

Mit der Wahl von Papst Fran­zis­kus genüg­ten weni­ge Mona­te an päpst­li­chen Gesten und Erklä­run­gen, die Bischof Fel­lay bewo­gen, im Okto­ber 2013 von einem „ech­ten Moder­ni­sten“ auf dem Stuhl Petri zu spre­chen, der „ris­kiert, die Katho­li­sche Kir­che zu spalten“.

Im Mai 2014 hieß es dann plötz­lich, Papst Fran­zis­kus und Bischof Fel­lay hät­ten sich im vati­ka­ni­schen Gäste­haus San­ta Mar­ta getrof­fen. Die Pius­bru­der­schaft demen­tier­te. Die „Begeg­nung“ sei zufäl­lig gewe­sen und habe ledig­lich dar­in bestan­den, daß man zur sel­ben Zeit in unmit­tel­ba­rer Nähe anein­an­der vor­bei­ge­gan­gen sei. In den ver­gan­ge­nen Mona­ten wur­de es ruhi­ger, was Kri­tik am regie­ren­den Papst anbe­langt. Es sei der­zeit alles gesagt, was zu sagen gewe­sen sei, hieß es aus dem Umfeld von Bischof Fellay.

Die Nach­richt eines bevor­ste­hen­den Tref­fens mit dem Prä­fek­ten der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on scheint kon­kre­ter zu sein. Was hat sich im Vati­kan geän­dert? Wie wird sich die Pius­bru­der­schaft ver­hal­ten? Fest zu ste­hen scheint, daß sie auf­grund der gemach­ten Erfah­rung im Juni 2012 noch genau­er und beharr­li­cher auf kla­re Zusa­gen pochen wird. Der Ver­such einer stra­te­gi­schen Ver­stän­di­gungs­for­mel, die man­ches klärt, ande­res offen oder uner­wähnt läßt, scheint ziem­lich aus­sichts­los. Vor allem seit die Pius­bru­der­schaft durch den Umgang des fran­cis­ce­i­schen Roms mit den Fran­zis­ka­nern der Imma­ku­la­ta vor­ge­warnt ist. Eine Aner­ken­nung, die sie mor­gen schon der Gefahr einer kom­mis­sa­ri­schen Ver­wal­tung aus­setzt, scheint wenig attraktiv.

Nachricht authentisch?

Bekannt wur­de das angeb­lich bevor­ste­hen­de Tref­fen auf etwas ungwöhn­li­che Art und Wei­se, näm­lich durch eine Inter­net­sei­te des soge­nann­ten „Wider­stan­des“ in und außer­halb der Pius­bru­der­schaft. Die­ser for­mier­te sich nach dem Aus­schluß von Bischof Richard Wil­liam­son. Dem­nach habe Pater Lou­is-Marie Carl­hi­an FSSPX am 31. August in Fabrà¨gues im Langue­doc das Tref­fen zwi­schen Kar­di­nal Mül­ler und Bischof Fel­lay für den 21. Sep­tem­ber ange­kün­digt. Kurz dar­auf wur­de das genaue Datum auf der Sei­te durch eine vage­re For­mu­lie­rung ersetzt.

[Update 17:00] Das Tref­fen zwi­schen Kar­di­nal Mül­ler und Bischof Fel­lay wur­de inzwi­schen von Vati­kan­spre­cher Pater Feder­i­co Lom­bar­di bestä­tigt. Dar­über berich­te­te auch bereits Radio Vati­kan. Kurio­ser­wei­se wur­de auf der Inter­net­sei­te des vati­ka­ni­schen Radio­sen­ders die Nach­richt der Kate­go­rie „Öku­me­ne“ zugewiesen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL

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24 Kommentare

  1. Ooch, nur der „Wider­stand“, die „Strik­te Observanz“! 

    Deren allei­ni­ge Lebens­be­rech­ti­gung ist ja die schlecht begrün­de­te Behaup­tung, dass Msgr. Fel­lay fest ent­schlos­sen ist, den Glau­ben „an Rom zu verraten“.

    Selbst wenn es nicht zu die­sem Tref­fen kommt, wer­den die irgend­ei­ne „Erklä­rung“ dafür fin­den, war­um es „ver­scho­ben“ wur­de oder das es heim­lich doch statt­ge­fun­den hat…

  2. Dass die Nach­richt der Öku­me­ne zuge­wie­sen wur­de, ist doch so ver­wun­der­lich nicht mehr unter den jet­zi­gen Umständen.

  3. Was soll so ein Tref­fen, wenn es nicht wie­der eine Zei­tungs­en­te ist !
    Bei­de Sei­ten ste­hen sich in voel­li­gem Gegen­satz gegenueber.
    FSSPX wur­de gegrün­det und von Chri­stus unter­stüzt, um die klei­ne Her­de zu bil­den derent­wil­len die Tage abge­kürzt wer­den, weil nicht alle ver­lo­ren­ge­hen sollen.
    Die Kir­che des Vat II hat sich vom Katho­li­zis­mus ver­ab­schie­det, Typen wie Mül­ler sind bei nähe­rem Hin­se­hen nur noch zum Grau­sen (sein Buch über die Messe !!!!)
    Nein, im Rah­men der Tole­ranz kann man ein­an­der respek­tie­ren, aber mehr ist nicht drin.
    Papst Franz berei­tet den „Judachr­is­lam“ vor, mit huma­ni­sti­schem Ein­schlag, das wird ihm Chri­stus nie­mals durch­e­ge­hen lassen.
    Die Zeit ist reif für das gro­ße Gericht.

  4. Es dürf­te rela­tiv gleich­gül­tig sein, wann die offi­zi­el­le Eini­gung Rom – FSSPX kommt. Fak­tisch ist sie bereits gesche­hen, und zwar aus­schließ­lich zu den Bedin­gun­gen Roms.

    Die Stim­me von Erz­bi­schof Lefeb­v­re ist ver­stummt. Die Stim­me, die die den inte­gra­len katho­li­schen Glau­ben ver­tei­digt hat, gegen die Kon­zils­irr­tü­mer und die Irr­tü­mer der Kon­zils- und Nachkonzilspäpste.

    Die FSSPX hat sich mit dem Glau­bens­plu­ra­lis­mus abge­fun­den. Sie gibt den inte­gra­len katho­li­schen Glau­ben öffent­lich auf. Ich sage nicht intern. Doch sie möch­te eine Grup­pie­rung unter ande­ren sein. Man muss nur auf pius​.info klicken, man fin­det nichts mehr. Auch die Got­tes­dienst­ord­nun­gen geben nichts mehr her.
    Eine Linie, eine Rich­tung von Men­zin­gen ist nicht mehr erkenn­bar. Der Gene­ral­obe­re hält es nicht für nötig, die Gläu­bi­gen zu infor­mie­ren. Erz­bi­schof Lefeb­v­re hat stets die Gläu­bi­gen infor­miert. Doch er war ein Bischof, der den Namen „Ober­hir­te“ voll­um­fäng­lich verdiente.

    @ T. de Ahumada
    Ich sage aus­drück­lich: Ich ken­ne kei­nen Pater vom Wider­stand, von der „strik­ten Obser­vanz.“ Ich habe mit kei­nem Pater der „strik­ten Obser­vanz“ Kon­takt. Ich weiß nur, dass Patres, die frü­her gute Grün­de hat­ten, der­zeit kei­nen Anschluss an Rom zu befür­wor­ten, ganz klein­laut gewor­den sind. Als hät­te man ihnen ver­bo­ten, „Rom“ zu kritisieren. 

    „Man kann nicht immer schie­ßen“, sag­te vor Mona­ten der 1. Assi­stent der FSSPX, Pater Pfluger. Ich fin­de die­sen Aus­druck reich­lich pein­lich. Wer den Glau­ben ver­tei­digt, „schießt“ nicht.
    Es ging Erz­bi­schof Lefeb­v­re nie dar­um, „auf Rom zu schießen.“ 

    Ich ken­ne kei­nen „Pater vom Wider­stand“, doch sich jetzt schwei­gend Rom anzu­pas­sen, ist den „Glau­ben an Rom zu ver­ra­ten.“ Den Glau­ben des fast 2000jährigen Roms zu ver­ra­ten. Um das fest­zu­stel­len, brau­che ich kei­nen Pater.

    Ich hal­te es nicht für Ver­rat, wenn Eccle­sia-Dei-Prie­ster jetzt schwei­gen. Sie sind voll­kom­men abhän­gig, sie ver­lie­ren ihre Exi­stenz, sie las­sen die Gläu­bi­gen im Stich, wenn sie anfan­gen wür­den, Herrn Berg­o­glio zu kri­ti­sie­ren. Außer­dem machen ihnen vie­le Bischö­fe zusätz­lich das pasto­ra­le Han­deln ziem­lich schwer. Wir sehen außer­dem das trau­ri­ge Bei­spiel der Fran­zis­ka­ner der Immaculata.

    Von ihrer Struk­tur her, die ihnen Unab­hän­gig­keit garan­tiert, kann nur noch die FSSPX den inte­gra­len Glau­ben öffent­lich ver­tei­di­gen. Aber der 1. Assi­stent der FSSPX mag nicht mehr „so oft schießen.“

    Das heißt über­setzt: Die FSSPX hat sich dem Rom ab 1962 angepasst. 

    Wenn das nicht „Ver­rat“ ist, was ist es dann?

    • zeit­los:

      Nur weil im Inter­net nicht beson­ders viel steht, heißt das noch lan­ge nicht, daß die FSSPX ihre Posi­ti­on geän­dert hat. Viel­leicht gibt es stra­te­gi­sche Grün­de, jetzt zurück­hal­ten­der zu sein. Viel­leicht gibt es ern­ste Bedro­hun­gen, von denen wir nichts wis­sen. Den­ken Sie an die gigan­ti­schen Kräf­te und Ver­net­zun­gen der Frei­mau­re­rei in Staat, Kir­che und Gesellschaft.
      Außer­dem ist das Inter­net nicht das ein­zi­ge „Organ“, die KU, die der FSSPX sehr nahe steht, schweigt nicht, es gibt vie­le papst­kri­ti­sche Arti­kel in den letz­ten Nummern!

      Mir pesön­lich bleibt nichts ande­res übrig, den Obe­ren zu ver­trau­en und für sie zu beten, v. a. für Bischof Fel­lay! Wir müs­sen die Bru­der­schaft durch Gebet und Wer­ke stär­ken und soll­ten die Obe­ren nicht vor­schnell ver­ur­tei­len! ALLES hängt nun an ihnen, wie gigan­tisch ist die Ver­ant­wor­tung! Hören wir nicht auf zu beten!!!

    • Zeit­los,

      wenn es so ist, wie Sie es sagen, ist es Ver­rat (und wir müs­sen das Wort dann auch nicht in Anfüh­rungs­zei­chen setzen). 

      Ich gebe Ihnen recht, wenn sie sagen, dass die Zei­chen sich meh­ren. Ich mer­ke auch, dass die sach­li­che Kri­tik an Rom inzwi­schen genau­so unger­ne gese­hen wird, wie die ungerechte…

      Wenn es soweit käme, dann war mein Ver­trau­en in Msgr. Fel­lay ver­geb­lich… Aber ich bin bereit solan­ge zu ver­trau­en, bis Bischof Fel­lay die­ses Ver­trau­en ganz offen­sicht­lich bricht. Bis dahin gehe ich davon aus, dass man mit Rom spricht, weil Rom Rom ist, Rom mit der FSSPX spre­chen will, und man nicht katho­lisch wäre, wenn man die­se Gesprächs­be­reit­schaft grund­sätz­lich aus­schla­gen wür­de, selbst wenn es sinn­los erscheint. – 

      Ich den­ke, dass der Preis sehr hoch sein wird. …wenn Fel­lay es soweit kom­men lie­ße, dass die Bru­der­schaft die x‑te Eccle­sia Dei Gemein­schaft wird.

      Es gibt vie­le, die so den­ken, wie ich, und nicht nur Lai­en: Dass man erst ein­mal abwar­ten muss, bis es wirk­lich „pas­siert“. Wenn es gesche­hen ist, wird man sei­ne Kon­se­quen­zen zie­hen müs­sen. Dann wird es kein klei­ner „Wider­stand“ gegen die gro­ße, trä­ge Mehr­heit mehr sein, dann kann sich das Ver­hält­nis sehr schnell umkeh­ren. Das weiß auch Pater Pfluger…

  5. Ange­sichts des offen apo­sta­ti­schen Kur­ses Berg­o­gli­os fragt man sich wirk­lich, in wel­chen Dien­sten Fel­lay & Co ste­hen. Als jahr­zehn­te­lan­gem Leser des Mit­tei­lungs­blat­tes der FSSPX fällt mir auf, daß man unter Bene­dikt XVI. jedes Haar in der Sup­pe such­te und fand, wäh­rend man zu den Unge­heu­er­lich­kei­ten des argen­ti­ni­schen Ehren­ro­ta­ri­ers voll­stän­dig schweigt und ihn nur respekt­vollst hofiert. Wenn die­se Leu­te schon jetzt so ser­vil sind, wie wer­den sie sich dann erst in der Kon­zils­kir­che ver­hal­ten. Und das sind die Nach­kom­men derer, die noch vor weni­gen Jah­ren alle sich red­lich unter die­sen schwie­ri­gen Umstän­den bemü­hen­den Prie­ster außer­halb der FSSPX als Apo­sta­ten, Kom­pro­miß­ler, Neu­hei­den unkd ähn­li­ches titulierten.
    MAN DARF GESPANNT SEIN, WIE ES WEITERGEHT!

    • @catholicus, Ihre Fra­ge fin­de ich enorm wich­tig, „in wel­chen Dien­sten Fel­lay &Co“ ste­hen. Doch wir wer­den es jetzt nicht erfah­ren. Es wird jedoch eines Tages her­aus kom­men. Denn eine sol­che Neu­ori­en­tie­rung ohne Debat­te, ganz kalt durch­ge­führt, in dem alle lei­ten­den Posi­tio­nen mit Anhän­gern des Fel­lay-Kur­ses besetzt wer­den, ist nicht normal. 

      Wie es wei­ter­geht? Das gei­stig-geist­li­che Niveau wird höchst wahr­schein­lich sin­ken. Blas­se, farb­lo­se Distrikt­obe­re, die sich bedin­gungs­los dem Gene­ral­obe­ren und sei­nem Rat beu­gen, die kei­ne eige­ne Über­zeu­gung haben, kön­nen kei­ne geist­li­che Gemein­schaft auf einem gewis­sen Niveau hal­ten. Das gilt für alle reli­giö­se Gemein­schaf­ten. Der Abwärts­trend ist vorgezeichnet.
      Leider.

  6. Die Pius­bru­der­schaft hat gute Chan­cen, end­lich ihre ersehn­te Aner­ken­nung durch Rom zu bekom­men. Auf die­se Wei­se dür­fen dann die Tra­di­tio­na­li­sten, mit kano­ni­schem Sta­tus und wehen­dem katho­li­schem Ban­ner, hin­ter Papst Fran­zis­kus her­zie­hen hin­ein ins anti­christ­li­che Babylon.

    • „Die Pius­bru­der­schaft hat gute Chan­cen, end­lich ihre ersehn­te Aner­ken­nung durch Rom zu bekommen.
      Ja natür­lich. Aber erst müs­sen sie das Kon­zil aner­ken­nen und den Kon­zils­geist auf einem gol­de­nen Thron drei­mal um den Volks­al­tar tra­gen und wenn Fel­lay auch noch den Koran küsst wer­den sie mit offe­nen Armen und unter dem Jubel der Mas­sen wie­der kosten­los auf­ge­nom­men. Bloß dann war wirk­lich alles umsonst.
      Per Mari­am ad Christum.

  7. „Damals sah es so aus, als hät­ten der Hei­li­ge Stuhl und die Pius­bru­der­schaft eine ein­ver­nehm­li­che Ver­stän­di­gung erreicht.“ Bit­te kei­ne Ver­mu­tun­gen äußern, falls doch, die­se als sol­che klar kennzeichnen.

    Tat­sa­chen zählen.

  8. Wäh­rend des Pon­ti­fi­ka­tes von Papst Bene­dikt habe ich für eine Ver­ei­ni­gung oder Aus­söh­nung gebe­tet. Danach dach­te ich bezo­gen auf die Pius­bru­der­schaft: Der Mensch denkt und Gott lenkt, und ich frag­te mich, wel­chen Heils­auf­trag haben die Piuse? Soll­ten Sie sich unter dem jet­zi­gen Pon­ti­fi­kat aus­söh­nen, veste­he ich nichts mehr. Wir müs­sen wei­ter beten. Denn wer bewahrt uns vor dem Ver­lust der Leh­re und wer behü­tet uns vor einem Papst, der die Kir­che an die Inter­na­tio­na­li­sten verkauft.

  9. Was ist dar­an zu ver­ur­tei­len, wenn sich die Pius­bru­der­schaft die vol­le Ein­heit mit Rom wünscht? Soll­te die­se Ein­heit zustan­de kom­men, wäre das dann – wie­der­mal – kein Werk des Hl. Geistes?

    Die Pius­bru­der­schaft erkennt Papst Fran­zis­kus aus­drück­lich an. Was ist falsch dar­an, wenn eine katho­li­sche Prie­ster­bru­der­schaft zum Papst steht und sich wünscht, end­lich wie­der die vol­le Ein­heit mit der Kir­che herzustellen?

    Darf der Hl. Geist nicht auch in der Pius­bru­der­schaft wirken?

    • Das Pro­blem ist, dass Papst Bene­dikt Refor­men anging, wel­che die Kir­che im posi­ti­ven Sin­ne refor­mie­ren soll­ten. Des­halb wäre zu der Zeit eine Eini­gung wün­schens­wert gewe­sen. Mit Fran­zis­kus haben wir eine Art Gegen-Pon­ti­fi­kat: Abbau des Sakra­len, Anbie­de­rung an die Welt, Rela­ti­vie­rung der Moral, Ver­fol­gung der Tra­di­ti­on, usw. Dar­um wäre unter dem jet­zi­gen Pon­ti­fi­kat, die Eini­gung für die FSSPX eine Katastrophe.

  10. Wenn Rom uns ruft, so wer­den wir kom­men… Die­sen Grund­satz hat schon Erz­bi­schof Lefeb­v­re immer zu sei­nem Leit­satz gemacht. Jetzt wird der Gene­ral­obe­re nach Rom geru­fen, weil es Kar­di­nal Mül­ler wünscht. Wo bit­te ist da das Pro­blem. Muss man da wirk­lich den „Teu­fel an die Wand malen“ und gleich Ver­rat am Werk des Erz­bi­schofs wit­tern und sich gegen den Gene­ral­obe­ren erhe­ben?? Bischof Fel­lay wird sicher­lich kei­ne fau­len Kom­pro­mis­se ein­ge­hen. Statt hier gegen den Obe­ren der FSSPX zu hetz­ten soll­te man lie­ber beten, dass die Bru­der­schaft und die Gläu­bi­gen nicht durch sol­che Rän­ke­spie­le und Halb­wahr­hei­ten sich selbst zerstören!
    Auch der Erz­bi­schof wür­de sicher­lich in die­ser Situa­ti­on zu Gesprä­chen nach Rom gehen.

    • Ich bin auch gegen die Het­ze gegen die Obe­ren. Sol­len die doch erst­ein­mal machen!

      Wenn sie schlecht ent­schei­den, dann müs­sen wir eben unse­re Kon­se­quen­zen zie­hen. Aber war­um soll ich Ihnen jetzt schon unter­stel­len, dass sie den „Ver­rat“ bereits geplant haben?

      Was die Beruf auf den Erz­bi­schof angeht: Er hat am Ende sei­nes Lebens auch gesagt, dass ein Ver­söh­nung kei­nen Sinn machen wür­de, solan­ge Rom nicht dem Moder­nis­mus abge­schwo­ren hät­te… Der Wider­stand kann sich eben auch auf den Erz­bi­schof beru­fen und gar nicht schlecht. 

      Die­se Rate­rei, was der Erz­bi­schof jetzt an die­ser Stel­le gemacht hät­te, hal­te ich für sinn­los. Der Erz­bi­schof hat damals rich­tig ent­schie­den und sei­ne Nach­fol­ger müs­sen heu­te rich­tig entscheiden. 

      Ich fin­de da die Posi­ti­on der Domi­ni­ka­ner von Avril­lé ehr­li­cher (die übri­gens auch dem „Wider­stand“ ange­hö­ren): Sie sagen, man muss die Ent­schei­dung auf­grund katho­li­scher Kri­te­ri­en fäl­len und den Erz­bi­schof aus dem Spiel las­sen. – Ich den­ke, genau­so wür­de der Erz­bi­schof auch denken. 

      Das Pro­blem ist doch, dass jede Par­tei in die­sem Streit ihre Bestä­ti­gung in Aus­sa­gen des Erz­bi­schofs fin­den kann. Er war da ein­fach nicht ein­deu­tig, er woll­te es auch gar nicht sein. Er hat eben auch gehofft, dass alles nur halb so schlimm in Rom ist, wie es ist. Das tut Bischof Fel­lay viel­leicht in einem noch grö­ße­ren Maß. Das ist dann aber kei­ne Sün­de. Das ist eben die Gefahr, wenn man vier­zig Jah­re in einem Ret­tungs­boot lebt, dass immer neben dem Schiff her­düm­pelt auf dem die Meu­te­rei statt­ge­fun­den hat. Ire­nd­wann bekommt man einen Insel­kol­ler und will man wie­der aufs Haupt­schiff. Das ist alles mensch­lich und ver­ständ­lich, wenn viel­leicht auch nicht klug.

      Im übri­gen rech­ne ich nicht auf die Pius­bru­der­schaft, son­dern auf Got­tes Vorsehung.

  11. Eine Aus­söh­nung mit Rom ist unter den jet­zi­gen Pon­ti­fi­kat Berg­o­gli­os nur mit einer tota­len Unter­wer­fung, und der bedin­gungs­lo­sen Annah­me der Kon­zils­be­schlüs­se mög­lich. Dies wäre der völ­li­ge Ver­rat an dem segens­rei­chen Werk von Erz­bi­schof Lefeb­v­re. Bischof Fel­lay wird das nie­mals zulassen.

  12. Ich bin auch der Mei­nung, man soll­te erst­mal abwar­ten, was pas­siert. Viel­leicht ist das Gan­ze ja auch nur eine Art ‚Höf­lich­keits­tref­fen‘.

    Auch wenn es zu einer Rekon­zi­lia­ti­on kommt, blie­be abzu­war­ten, wie die­se denn kon­kret aus­se­hen wür­de. Wobei ich gera­de an dem Bei­spiel der Imma­cu­la­ta-Fran­zis­ka­ner nichts Gutes erah­ne. Aber die Ent­schei­dung einer ‚Ver­söh­nung‘ mit Rom trifft nicht Bischof Fel­lay allein, son­dern ein ein­zu­be­ru­fen­des Generalkapitel.

    Sehr selt­sam bis ent­täu­schend fin­de ich aller­dings auch die völ­li­ge Schweig­sam­keit, mit der die FSSPX sich seit eini­ger Zeit betref­fend neue Lit­ur­gie, Papst Fran­zis­kus, irri­ge Lehren/​Meinungen etc. umgibt. Die mei­sten News aus der FSSPX und drum­her­um erfah­re ich mitt­ler­wei­le aus ande­ren Quel­len, meist schon Tage bis Wochen vor Mel­dun­gen aus der Pius­bru­der­schaft direkt (von dem Tref­fen Mül­ler – Fel­lay z. B. habe ich schon Tage vor­her auf einer Sei­te des Wider­stands gele­sen). Es macht auf mich den Ein­druck, als müs­se man nun end­lich auch etwas zu die­sem oder jenem The­ma sagen, weil es ja eh schon die Run­de macht. So schafft man kein Ver­trau­en in die Oberen.

    Was auch immer der Grund für die­ses Schwei­gen sein mag, eine gute Öffent­lich­keits­ar­beit sieht in mei­nen Augen anders aus.

  13. Was gestern noch war, ist heu­te nicht mehr! Die Füh­rung der FSSPX hat sich geän­dert, das kann jeder selbst feststellen.
    Ich kann es immer noch nicht fas­sen, wie­vie­le Prie­ster man von heu­te auf mor­gen aus der FSSPX hin­aus­ge­schmis­sen hat, weil sie nicht „funk­tio­nier­ten“, d.h. gegen eine Eini­gung mit dem ungläu­bi­gen, moder­ni­sti­schen Rom ein­ge­stellt waren. Nie hät­te ich geglaubt, dass man so etwas in der Prie­ster­bru­der­schaft Pius X. tun wür­de, unglaublich!

    • Bit­te:

      Erst ein­mal abwar­ten, was nach dem 21. Sep­tem­ber gesche­hen wird. Gera­de in die­ser zeit der Drang­sa­le ist die Geschlos­sen­heit, der gehor­sam zu den Obe­ren äußerst wich­tig, es steht ALLES auf dem Spiel.

      Die media­le Zurück­hal­tung der FSSPX ist sicher stra­te­gisch zu ver­ste­hen, ich bin davon über­zeugt, daß sie bedrängt wird. Die Reak­ti­on muß sich erst herauskristallisieren.

      Beten wir und ver­trau­en wir!

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