Schwarze Fahne des Dschihad auf Petersplatz: „Wir werden auch den Vatikan einnehmen“


Schwarze Fahne des Kalifats auf dem Petersplatz
Schwar­ze Fah­ne des Kali­fats auf dem Petersplatz

(Rom) Die schwar­ze Fah­ne der Ter­ror­or­ga­ni­sa­ti­on Isla­mi­scher Staat (IS) ist im Vati­kan ange­kom­men. Ein Anhän­ger des „Kali­fats“ zeig­te demon­stra­tiv vor dem Peters­dom in Rom das Kampf­sym­bol der Dschi­ha­di­sten, das im Nahen Osten Schrecken und Tod verbreitet.

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Vor weni­gen Tagen durf­te Imam Bil­al Hus­sein Bos­nic in der links­li­be­ra­len Tages­zei­tung La Repubbli­ca sei­ne isla­mi­sti­schen Ideen kund­tun. Bei­de Ereig­nis­se zusam­men­ge­nom­men zeich­nen ein besorg­nis­er­re­gen­des Bild von dem, was sich in Moscheen, isla­mi­schen Kul­tur­zen­tren, Hin­ter­hof­ge­bets­stät­ten und mos­le­mi­schen Treff­punk­ten mit­ten in den Städ­ten Euro­pas abspielt.

„Ich spreche zu den Moslems, damit sie eines Tages den Vatikan erobern können“

„Ich spre­che zu den Mos­lems, damit sie eines Tages den Vati­kan erobern kön­nen“, erklärt Imam Bil­al Hus­sein Bos­nic in La Repubbli­ca eben­so unge­niert wie unge­rührt sei­ne Erobe­rungs­wün­sche. Es geht mehr um Poli­tik als um Reli­gi­on, mehr um Rekru­tie­rung poten­ti­el­ler Ter­ro­ri­sten als um Pro­se­ly­ten­ma­che­rei. Oder genau­er auf den Punkt gebracht: Es geht um Reli­gi­on, um die Reli­gi­on des Dschi­had. Es geht um Glau­ben, um den an den Hei­li­gen Krieg.

Imam Bilal Bosnic vor der Schwarzen Fahne des Kalifats
Imam Bil­al Bos­nic vor der Schwar­zen Fah­ne des Kalifats

Bos­nic bestrei­tet, für den Isla­mi­schen Staat (IS) unter den in Euro­pa leben­den Mos­lems neue Kämp­fer zu rekru­tie­ren. Doch sei­ne wei­te­ren Aus­sa­gen las­sen dar­an zwei­feln. „Ich war in Rom und in Ber­ga­mo. Ich kom­me wie­der, um finan­zi­el­le Mit­tel zu sam­meln“, erklärt Bos­nic, des­sen Name bereits auf sei­ne Her­kunft Bos­ni­en hin­weist, wo er sei­nen „Dienst­sitz“ hat. Bos­ni­en ist heu­te eine zen­tra­le Dreh­schei­be für den Isla­mis­mus in Euro­pa. Ein Land, das mit Brüs­sel über den EU-Bei­tritt verhandelt.

Bosnien: Islamisten haben in Europa eigenes Territorium

Der Westen, nicht zuletzt die EU, ver­hin­dern eine Auf­tei­lung Bos­ni­ens und der Her­ze­go­wi­na nach eth­nisch-reli­giö­sen Gesichts­punk­ten. Statt­des­sen hat Bos­ni­en-Her­ze­go­wi­na seit 1995 den Sta­tus eines UNO-Pro­tek­to­rats. Die eigent­li­che Macht übt der Hohe Reprä­sen­tant aus, der auch alle demo­kra­ti­schen Insti­tu­tio­nen des Lan­des über­stim­men kann. Begrün­det wur­de dies mit Anti­na­tio­na­lis­mus, der die Völ­ker und Reli­gio­nen zwangs­wei­se zu Frie­den und Ver­stän­di­gung füh­ren soll. In Wirk­lich­keit wäre eine Anglie­de­rung der mehr­heit­lich ser­bi­schen und der mehr­heit­lich kroa­ti­schen Gebie­te an die jewei­li­gen Mut­ter­län­der mög­lich gewe­sen und auch heu­te noch mög­lich. Die Staa­ten­welt wuß­te jedoch mit den mos­le­mi­schen Bos­nia­ken nichts anzu­fan­gen. Die Schaf­fung eines eige­nen isla­mi­schen Staa­tes woll­te man nicht. Die Haupt­leid­tra­gen­den sind die Kroa­ten. Sie wur­den als klein­ste der drei Eth­ni­en in eine Zwangs­fö­de­ra­ti­on mit den Mos­lems gepreßt.

Zwangsstaat Bosnien-Herzegowina verhinderte Islamisierung nicht

Was die west­li­che Staa­ten­welt ver­hin­dern woll­te, hat sie den­noch nicht ver­hin­dert. Der in Bos­ni­en-Her­ze­go­wi­na vor dem Bür­ger­krieg nicht exi­sten­te Isla­mis­mus hat inzwi­schen festen Boden am Bal­kan erobert. Von den Waha­bi­ten bis zu den waha­bi­tisch unter­stütz­ten Sala­fi­sten fin­det sich im isla­mi­schen Teil Bos­ni­ens um Bihac und Sara­je­wo alles, was isla­mi­stisch denkt. Die Dschi­ha­di­sten ver­fü­gen damit im Hin­ter­hof Euro­pas im Schutz eines UN-Hoch­kom­mis­sars bereits über ein eige­nes Ter­ri­to­ri­um. In den mei­sten euro­päi­schen Groß- und Mit­tel­städ­ten ver­fü­gen sie über Stütz­punk­te. Imam Bil­al Bos­nic weiß wovon er spricht. Er ist einer der füh­ren­den Köp­fe des Waha­bis­mus in Bosnien.

Die Geheim­dien­ste ken­nen Bos­nic schon län­ger. Dort gilt er als „Kopf­jä­ger“ des Isla­mi­schen Staa­tes (IS). Er rekru­tiert unter den jun­gen Mos­lems in Euro­pa neue Kämp­fer für das „Kali­fat“. Jun­ge Män­ner, die für den Islam und ihren Haß auf den Westen bereit sind, in den Irak, nach Syri­en, nach Liby­en und anders­wo­hin zu gehen, um mili­tä­risch für den selbst­er­nann­ten „Kali­fen“ al-Bagh­da­di zu kämp­fen. Auch mit­ten in Euro­pa wer­den die „Schläch­ter des Kali­fen“ ange­wor­ben, die für Ter­ror und Mas­sa­ker unter den Chri­sten im Nahen Osten ver­ant­wort­lich sind.

Neue Kämpfer für den „Kalifen“

„In Ita­li­en habe ich die isla­mi­schen Zen­tren besucht, gepre­digt und zu unse­rer Gemein­schaft gespro­chen, in Rom, in Cre­mo­na, in Ber­ga­mo und anders­wo“, so Bos­nic. Sol­che Rekru­tie­rer sind in allen west­li­chen Län­dern unter­wegs. „Für uns seid ihr ein wich­ti­ges Land“, sagt der Imam über Ita­li­en. „Für jeden guten Mos­lem ist es eine Pflicht, auf irgend­ei­ne Wei­se am Dschi­had teil­zu­neh­men, zu kämp­fen, zu unter­stüt­zen, zu hel­fen, jeder nach sei­ner Mög­lich­keit, auch indem er uns finan­ziert“, so Bil­al Bosnic.

Das Ziel ist für Imam Bos­nic klar: „Wir Mos­lems glau­ben, daß eines Tages die gan­ze Welt ein isla­mi­scher Staat sein wird. Auch der Vati­kan wird mos­le­misch wer­den. Viel­leicht wer­de ich das nicht mehr erle­ben, aber der Zeit­punkt kommt. So steht es geschrie­ben. Und das sage ich den Jugendlichen.“

Imam Bosnic festgenommen

Vor­erst sitzt Imam Bil­al Hus­sein Bos­nic in einem bos­ni­schen Gefäng­nis. Die Föde­ra­ti­ons­po­li­zei nahm ihn fest. Bos­nics Netz ist weit­ver­zweigt. Die Ver­haf­tung wur­de durch die bos­ni­sche Son­der­ein­heit SIPA durch­ge­führt. Eine Poli­zei­ein­heit, die im Zuge des Day­ton-Abkom­mens gebil­det wur­de und auf Kon­fö­de­ra­ti­ons­ebe­ne existiert.

Die Ermitt­lun­gen einer ita­lie­ni­schen Anti-Ter­ror-Ein­heit füh­ren auch in klei­ne ita­lie­ni­sche Orte mit nur weni­gen Tau­send Ein­woh­nern. Die Isla­mi­sten fin­den sich nicht nur in der Anony­mi­tät der Groß­städ­te. Sie kön­nen über­all sein. Die Mas­sen­ein­wan­de­rung aus isla­mi­schen Staa­ten hat in den mei­sten euro­päi­schen Staa­ten auch die ent­le­gen­sten Orte erreicht. Für die Sicher­heits­kräf­te Zusatzarbeit.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tra­di­tio Catholica

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