Priester, Ordensfrau? Aber nicht auf Facebook


Priester, Ordensbruder, Ordensschwester? Facebook verlangt die Streichung von jedem Hinweis. Bei Nichteinhaltung wird der Account gelöscht.
Prie­ster, Ordens­bru­der, Ordens­schwe­ster? Face­book ver­langt die Strei­chung von jedem Hin­weis. Bei Nicht­ein­hal­tung wird der Account gelöscht.

(New York) Sind Sie Prie­ster oder Ordens­frau? Bei Face­book dür­fen Sie das nicht mehr sagen. Als jüng­ste „Inno­va­ti­on“ des sozia­len Netz­werks gilt neu­er­dings: Nut­zer, deren Namen einen reli­giö­sen Rang und damit einen reli­giö­sen Hin­ter­grund erken­nen las­sen, wer­den abgemahnt. 

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Wer als Prie­ster oder als Pater, Bru­der, Schwe­ster sei­ne Zuge­hö­rig­keit zu einem katho­li­schen Orden zu erken­nen gibt, muß die­sen Hin­weis löschen. Ist er nicht bereit in die are­li­giö­se Anony­mi­tät abzu­tau­chen, droht der Raus­wurf aus der „social com­mu­ni­ty“ von Face­book und die Löschung des Accounts. In Kür­ze wer­den alle Per­so­nen des geweih­ten Lebens gezwun­gen sein, ihren Namen zu ändern und damit ihre Iden­ti­tät zu verleugnen.

Vor die­ser Situa­ti­on stand bereits Don Leo­nar­do Maria Pom­pei, ein Prie­ster aus der ita­lie­ni­schen Stadt Lati­na. Der katho­li­sche Kle­ri­ker nützt nach Mög­lich­keit auch die moder­nen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel für die Evan­ge­li­sie­rung. Am 28. August schrieb der Prie­ster auf sei­ner Face­book­sei­te, die 1.300 Per­so­nen zählt, „die dar­über spre­chen“: “Lie­be Freun­de, die neue­ste Erfin­dung von Face­book ist, daß man kei­ne reli­giö­sen Titel mehr ver­wen­den darf… des­halb muß­te ich mei­nen Face­book-Namen in ‘Leo­nar­do Maria Pom­pei’ ändern… Mit öffent­lich bei Face­book als ‚Don‘ zu bezeich­nen, ist nicht mehr mög­lich… Wenn ich den Namen nicht geän­dert hät­te, wäre mein Account gelöscht wor­den… Wahr­schein­lich haben vie­le von euch zuletzt mei­ne Posts nicht sehen kön­nen… Ich erhielt die Mit­tei­lung wäh­rend einer Rei­se in Bra­si­li­en… Lösen konn­te ich die Sache erst, als ich ins Hotel kam (…]“.

Die Maß­nah­me von Mark Zucker­berg, dem Vor­stand­vor­sit­zen­den der Face­book Incor­po­ra­ted kann nur bedingt erstau­nen. Zucker­berg stammt aus einem jüdi­schen Eltern­haus, bezeich­net sich selbst jedoch als Athe­isten. Die Linie von Face­book ist dies­be­züg­lich recht ein­deu­tig. Zudem gehört Face­book neben Goo­gel zu den Inter­net­dienst­lei­stern, die welt­weit die mei­sten per­sön­li­chen Daten Hor­ten. Neben der For­cie­rung der Gen­der-Ideo­lo­gie übt Face­book eine bedenk­li­che Zen­sur­po­li­tik aus. Der Hin­weis von Don Leo­nar­do Maria Pom­pei belegt die­se Face­book-Poli­tik und bestä­tigt, daß Chri­sten, vor allem Katho­li­ken zuneh­mend aus dem öffent­li­chen Leben, selbst der vir­tu­el­len Öffent­lich­keit „sozia­ler“ Netz­wer­ke aus­ge­grenzt und ver­drängt wer­den sollen.

„Die heu­ti­ge Zeit for­dert von allen Chri­sten das Zeug­nis aus der Gewiß­heit, daß Chri­stus bereits gesiegt hat und das unbe­fleck­te Herz Mari­ens tri­um­phie­ren wird“, kom­men­tier­te dazu die katho­li­sche Inter­net­in­itia­ti­ve Pen­sie­ro e Liber­tà  (Den­ken und Freiheit).

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Pen­sie­ro e Libertà 

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