Papst „irritiert“, Kasper verärgert über Widerstand gegen „neue Barmherzigkeit“


Papst Franziskus "irritiert", Kardinal Kasper verärgert über Widerstand von Kardinälen gegen "neue Barmherzigkeit"
Papst Fran­zis­kus „irri­tiert“, Kar­di­nal Kas­per ver­är­gert über Wider­stand von Kar­di­nä­len gegen „neue Barmherzigkeit“

(Rom) Kar­di­nal Wal­ter Kas­per reagier­te – nicht zum ersten Mal – sicht­lich ver­är­gert auf Kri­tik, die gegen ihn erho­ben wird. Die­ses Mal stößt ihm die Ver­öf­fent­li­chung eines Buches mit Bei­trä­gen von fünf Kar­di­nä­len, dem Sekre­tär der römi­schen Kon­gre­ga­ti­on für die Ost­kir­chen und wei­te­ren Fach­leu­ten, die sich sei­ner The­se einer ent­dog­ma­ti­sie­ren­den „neu­en Barm­her­zig­keit“ wider­set­zen, in deren Namen Kas­per wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­ne zur Kom­mu­ni­on zulas­sen möch­te. Kar­di­nal Kas­per ist über die fünf Mit­brü­der im Kar­di­nal­samt ver­är­gert und Papst Fran­zis­kus soll über die­se „irri­tiert“ sein. So „irri­tiert“, daß er Kar­di­nal Mül­ler dräng­te, sei­ne Betei­li­gung zurückzuziehen?

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Weh­lei­dig zeig­te sich Kas­per gegen­über Jour­na­li­sten, weil er von der Ver­öf­fent­li­chung des Buches aus den Medi­en erfah­ren habe müs­sen. „In mei­nem gan­zen Leben ist mir so etwas noch nicht pas­siert“, klag­te er dem Vati­ka­ni­sten Andrea Tornielli.

„Nie dagewesene Situation“

Nicht genug damit: „Wenn Kar­di­nä­le, die die eng­sten Mit­ar­bei­ter des Pap­stes sind, auf eine so orga­ni­sier­te und öffent­li­che Wei­se ein­grei­fen, befin­den wir uns zumin­dest was die jüng­ste Geschich­te angeht, vor einer nie dage­we­se­nen Situa­ti­on“. Kar­di­nal Kas­per geht in die­sen Tagen noch wei­ter. Deut­li­cher als in den ver­gan­ge­nen Mona­ten beruft er sich direkt auf Papst Fran­zis­kus, um sei­ne Posi­ti­on zu stär­ken. Dabei war es Kar­di­nal Kas­per, der mit sei­ner Rede im ver­gan­ge­nen Febru­ar vor dem Kar­di­nals­kol­le­gi­um die Feind­se­lig­kei­ten begon­nen und den Angriff gegen das Ehe­sa­kra­ment initi­iert hatte.

Aus heu­ti­ger Sicht stell­te das Kar­di­nals­kon­si­sto­ri­um für Kar­di­nal Kas­per eine Gene­ral­pro­be vor der Bischofs­syn­ode dar. „Ich habe kei­ne defi­ni­ti­ve Lösung vor­ge­schla­gen. Ich habe aber, nach­dem ich das mit dem Papst ver­ein­bart hat­te, Fra­gen gestellt und Über­le­gun­gen für mög­li­che Ant­wor­ten gebo­ten.“ Die Beto­nung Kas­per liegt auf „mit dem Papst vereinbart“.

Kasper und die Verschwiegenheitspflicht

Kaspers Versuchs eine Monopolstellung in der Debatte zu erreichen
Kas­pers Ver­such eine Mono­pol­stel­lung in der Debat­te zu erringen

Doch stimmt, was der deut­sche Kar­di­nal über­emp­find­lich behaup­tet, daß das Vor­ge­hen der fünf Kar­di­nä­le letzt­lich uner­hört und „nie dage­we­sen“ sei? Kas­per scheint ein kur­zes Gedächt­nis zu haben. Das Kar­di­nals­kon­si­sto­ri­um unter­lag, wie all­ge­mein in der Kir­che üblich, der Ver­schwie­gen­heits­pflicht. „Alle Kar­di­nä­le hiel­ten sich dar­an. Alle außer Kas­per“, so der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster. Nur weni­ge Wochen nach dem Kon­si­sto­ri­um erschien die Rede in Buch­form. Der Her­der Ver­lag bewarb das Erschei­nen sofort, so daß ent­spre­chen­de Abspra­chen bereits vor dem Kon­si­sto­ri­um oder im unmit­tel­ba­ren Anschluß dar­an getrof­fen wor­den sein müs­sen. Kas­per hat­te dem­nach nie die Absicht, sich an die Ver­schwie­gen­heits­pflicht zu hal­ten. Die­ser soll­ten alle ande­ren Kar­di­nä­le unter­wor­fen sein, wäh­rend er für sich in der Öffent­lich­keit eine Mono­pol­stel­lung zum The­ma bean­spruch­te. Eine Exklu­siv­stel­lung, die ihm im Kon­si­sto­ri­um bereits durch Papst Fran­zis­kus zuge­stan­den wor­den war, indem die­ser nur Kas­per damit beauf­trag­te, zum The­ma zu refe­rie­ren. Eine ein­sei­ti­ge Par­tei­nah­me, da Kas­pers hete­ro­do­xe Posi­tio­nen bekannt waren.

Die Stra­te­gie des Kar­di­nals durch­schau­end, kamen ihm der Histo­ri­ker Rober­to de Mat­tei und Giu­lia­no Fer­ra­ra, der Chef­re­dak­teur der Tages­zei­tung Il Foglio zuvor und ver­öf­fent­lich­ten sei­ne Rede zusam­men mit einem ver­nich­ten­den Kom­men­tar de Matt­eis (sie­he Was Gott ver­eint, kann auch Kas­per nicht tren­nen – Ver­such einer para­do­xen Kul­tur­re­vo­lu­ti­on in der Kir­che). Damit hat­ten sie Kas­per den Über­ra­schungs­ef­fekt genom­men und des­sen Absicht durch­kreuzt, die öffent­li­che Dis­kus­si­on in sei­nem Sinn len­ken zu kön­nen. Um so erbo­ster reagier­te der Kar­di­nal bereits damals.

Kas­per ver­sucht den Ein­druck zu ver­mit­teln, die Glau­bens­leh­re unan­ge­ta­stet zu las­sen und „nur“ die Glau­bens­pra­xis ändern zu wol­len. De Mat­tei zeig­te hin­ge­gen in einer bril­lan­ten Ana­ly­se auf, daß Kas­pers Rede einen ein­deu­ti­gen Bruch mit dem kirch­li­chen Lehr­amt dar­stellt. Sie stellt auch einen spe­zi­fi­schen Bruch mit Johan­nes Paul II. und Bene­dikt XVI. dar, mit denen er bereits 20 Jah­re zuvor zum sel­ben The­ma einen Streit aus­ge­tra­gen hat­te, unter­le­gen war, die Sache ein­ge­se­hen und sich hin­ter die kirch­li­che Leh­re gestellt zu haben schien. Kas­per, damals Bischof von Rot­ten­burg-Stutt­gart, war vom Glau­bens­prä­fek­ten Joseph Kar­di­nal Ratz­in­ger geschla­gen, aber nicht gede­mü­tigt wor­den, wie sei­ne spä­te­re Beför­de­rung durch Johan­nes Paul II. zum Vor­sit­zen­den des Päpst­li­chen Rats zur För­de­rung der Ein­heit der Chri­sten zeig­te. Offen­sicht­lich war man in Rom der Mei­nung, der Bischof habe sich geän­dert und kön­ne durch die Ein­bin­dung in Rom end­gül­tig gebän­digt wer­den, jeden­falls im Vati­kan weni­ger Scha­den anrich­ten als in Deutschland.

Papst Franziskus über Buch der fünf Kardinale „irritiert“

Wäh­rend Kas­pers Posi­ti­on erstaunt, erstaunt an jener der fünf Kar­di­nä­le Mül­ler, Bur­ke, De Pao­lis, Brand­mül­ler und Caf­farra, die das Buch „In der Wahr­heit Chri­sti blei­ben“: Ehe und Kom­mu­ni­on in der Katho­li­schen Kir­che“ ver­öf­fent­li­chen, eigent­lich nichts. Sie ver­tei­di­gen öffent­lich, wie es ihre Pflicht ist, die zwei­tau­send­jäh­ri­ge Leh­re der Kir­che in einer zen­tra­len, die Sakra­men­te betref­fen­den Fra­ge. Sie tun dies gegen einen von Kar­di­nal Kas­per öffent­lich geführ­ten Angriff gegen die Glau­bens­leh­re. Die Empö­rung Kas­pers ist daher vor­ge­scho­ben und erklärt sich nur, wenn man in Rech­nung stellt, daß die fünf Kar­di­nä­le, Kas­pers Plä­ne gefähr­den. Immer­hin befin­det sich unter ihnen Ger­hard Kar­di­nal Mül­ler, der Prä­fekt der Glau­bens­kon­gre­ga­ti­on und damit ober­ster Glau­bens­hü­ter. Über ihn kann sich auch Papst Fran­zis­kus nicht ein­fach hin­weg­set­zen. La Croix, die halb­of­fi­zi­el­le Tages­zei­tung der Fran­zö­si­schen Bischofs­kon­fe­renz  berich­te­te am 17. Sep­tem­ber, daß Papst Fran­zis­kus über die Buch­ver­öf­fent­li­chung „irri­tiert“ sei, gera­de weil sich Kar­di­nal Mül­ler unter den Autoren befin­de. Der Papst habe, laut La Croix, Kar­di­nal Mül­ler gedrängt, sei­ne Betei­li­gung an dem Buch gegen Kas­per zurück­zu­zie­hen, was Mül­ler ablehn­te. Soll­te dem so sein, dann wäre tat­säch­lich Papst Fran­zis­kus hin­ter den Kulis­sen der eigent­li­che Strip­pen­zie­her des Angriffs auf das Ehe­sa­kra­ment im Namen der „neu­en Barmherzigkeit“.

Weitere Kardinäle meldeten sich in diesen Tagen zu Wort

Kar­di­nal Kas­per spürt in die­sen Tagen den Gegen­wind beson­ders stark. Viel­leicht stär­ker als er gerech­net hat­te. Neben den fünf von ihm kri­ti­sier­ten Kar­di­nä­len haben drei wei­te­re füh­ren­de Kar­di­nä­le, Sco­la, Ouel­let und Pell mit Auf­sät­zen in der eng­li­schen Aus­ga­be der Zeit­schrift Com­mu­nio Posi­ti­on gegen sei­ne The­sen bezo­gen. Eine ver­gleich­ba­re Ver­öf­fent­li­chung in der deut­schen Aus­ga­be hät­te Kas­per ver­hin­dert, da er selbst der Redak­ti­on ange­hört. In sei­nem jüng­sten, in der Aus­ga­be 6/​2013 (Novem­ber-Dezem­ber) ver­öf­fent­lich­ten Bei­trag schrieb Kas­per pro­gram­ma­tisch über: „Die lit­ur­gi­sche Erneue­rung – die erste und sicht­bar­ste Frucht des Kon­zils“.

Kardinal Kasper beharrt: Schulterschluß mit Papst Franziskus und Johannes XXIII.

Kar­di­nal Kas­pers Zau­ber­wort lau­tet „Barm­her­zig­keit“, die zum bes­se­ren Ver­ständ­nis bes­ser als „neue Barm­her­zig­keit“ zu bezeich­nen ist. Am 18. Sep­tem­ber wie­der­hol­te er gegen­über dem katho­li­schen ita­lie­ni­schen Radio InBlu, daß die­se neue „Barm­her­zig­keit“ der Schlüs­sel sei­nes Vor­schlags zur Über­win­dung des Kom­mu­ni­on­ver­bots für wie­der­ver­hei­ra­te­te Geschie­de­ne sei. Kas­per stellt sich dabei gezielt in eine bestimm­te Tra­di­ti­on, wirft Stich­wor­te in den Ring, in der Hoff­nung, daß die Signa­le gehört wer­den und sich Unter­stüt­zung für ihn mobi­li­siert: „Die Barm­her­zig­keit, das Herz der christ­li­chen Bot­schaft, ist ein zen­tra­les The­ma im Alten und im Neu­en Testa­ment. Vie­le Hei­li­ge haben von der Barm­her­zig­keit gespro­chen. Auch Papst Johan­nes XXIII. sag­te am Beginn der Kon­zils­ar­bei­ten, daß die Kir­che die Mit­tel der Stren­ge anwen­den muß, aber auch die Medi­zin der Barmherzigkeit.“

Barm­her­zig­keit ist der Gegen­stand jenes Buches, das Papst Fran­zis­kus gleich bei sei­nem ersten Ange­lus und damit einer der aller­er­sten Reden über­haupt als Papst lob­te und allen die Lek­tü­re emp­fahl. „Barm­her­zig­keit: Grund­be­griff des Evan­ge­li­ums – Schlüs­sel christ­li­chen Lebens“, 2012, eben­falls bei Her­der erschie­nen und im sel­ben Jahr auch in spa­ni­scher Über­set­zung ver­öf­fent­licht, und damit auch Kar­di­nal Jor­ge Mario Berg­o­glio zugäng­lich gemacht worden.

Kaspers Barmherzigkeit: Lob vom Papst – Kritik von Pater Lanzetta

Barmherzigkeit laut Kasper
Die Barm­her­zig­keit laut Kasper

Man könn­te rück­blickend in jener päpst­li­chen Aus­sa­ge bereits den chro­no­lo­gi­schen Start­schuß zur Bischofs­syn­ode über die Fami­lie sehen. Soll­te das Lob bereits in die­sem Zusam­men­hang aus­ge­spro­chen wor­den sein, dann müß­te in der Tat davon aus­ge­gan­gen wer­den, daß die Zulas­sung der wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen eine Wahl­ka­pi­tu­la­ti­on im Kon­kla­ve dar­stell­te und eine der Bedin­gun­gen war, die zur Wahl des Erz­bi­schofs von Bue­nos Aires führten.

Durch das päpst­li­che Lob auf­merk­sam gemacht, wird inzwi­schen auch Kas­pers Buch einer genaue­ren Über­prü­fung und Kri­tik unter­zo­gen. Eine Auf­ga­be die der jüngst habi­li­tier­te Pater Ser­a­fi­no Maria Lan­zet­ta über­nom­men hat. Der Lei­ter der Zeit­schrift Fides Catho­li­ca ver­öf­fent­lich­te die umfas­sen­de Buch­kri­tik „Die Barm­her­zig­keit laut Kar­di­nal Kas­per“.

Keine Barmherzigkeit für Franziskaner der Immakulata – „Neue Barmherzigkeit“ bei Jesuiten von America

Pater Lan­zet­ta gehört den Fran­zis­ka­nern der Imma­ku­la­ta an, „jenem blü­hen­den Orden, der unter die­sem Pon­ti­fi­kat unter kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung gestellt und zer­schla­gen wird, eine Maß­nah­me, deren Grün­de unklar sind, wäh­rend hin­ge­gen sicher ist, daß sie ohne jede Barm­her­zig­keit erfolgt“, so San­dro Magister.

Über die neue Barm­her­zig­keit hielt Kar­di­nal Kas­per bereits am ver­gan­ge­nen 1. Mai eine Lec­tio am Bos­ton Col­lege, die anschlie­ßend in der Wochen­zei­tung der New Yor­ker Jesui­ten Ame­ri­ca abge­druckt wur­de. Am 12. Mai folg­te zudem ein Video-Inter­view Kas­pers mit Pater Matt Mal­o­ne SJ, dem Schrift­lei­ter die­ser Zeit­schrift. In einem mit 22. Sep­tem­ber datier­ten Leit­ar­ti­kel von „Ame­ri­ca geben die Jesui­ten der Redak­ti­on ohne Wenn und Aber zu erken­nen, daß sie sich die Mei­nung Kas­pers zu eigen gemacht haben. Natür­lich im Namen der „Barm­her­zig­keit“.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Il Foglio/​Fanpage

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25 Kommentare

  1. Barm­her­zig­keit = alles zulas­sen = Anarchie
    so stellt sich wohl der Kas­per die kath. Glau­bens­leh­re vor.
    Am besten gleich die Bibel mit abschaffen.

  2. Sie fül­len so ger­ne Satan die Höl­le an, die Mut­ter­got­tes sprach schon 1917 von den vie­len Men­schen die auf die Höl­le zuei­len, wie muss es erst heu­te um das Heil der See­len bestellt sein, und aus den Kla­ge­lie­dern wis­sen wir ja dass fal­sche Unter­wei­sun­gen des Kle­rus für uns kei­ne Aus­re­de darstellen.

  3. Was fällt die­sem nach­kon­zi­lia­ren Greis, der sei­nem Namen alle Ehre macht, eigent­lich ein? Das ist doch eine boden­lo­se Frech­heit: erst ver­sucht er die Ehe­leh­re der Kir­che mit faden­schei­ni­gen und mitt­ler­wei­le uner­träg­li­chem Geblub­ber aus­zu­höh­len und dann spielt er die belei­dig­te Leber­wurst, wenn treue Katho­li­ken und nach ihrem Gewis­sen han­deln­de Kar­di­nä­le den Glau­ben ver­tei­di­gen. Aus einem sol­chen Ver­hal­ten spricht ein maß­lo­ser Hoch­mut, der völ­lig ver­gißt, wer der Herr ist: näm­lich nicht er, nicht Berg­o­glio, son­dern Gott. Die­ser Kas­per ist eine Schan­de (lei­der nicht die ein­zi­ge) für das Kar­di­nals­kol­le­gi­um, das gelobt, den Glau­ben der Kir­che not­falls mit dem eige­nen Blut zu ver­tei­di­gen. Und wie­der ein­mal zeigt sich, dass katho​li​sches​.info von Anfang an recht hat­te, als es Hin­wei­sen nach­ging und auf­zeig­te, dass Berg­o­glio selbst hin­ter dem neu­en Angriff auf die katho­li­sche Ehe­leh­re steckt. Jetzt soll­ten sich die Jub­ler beschämt davon­schlei­chen, denn Dumm­heit schützt vor Stra­fe nicht.

  4. Der Wind weht den Bei­den ins Gesicht und das ist gut so. Die Selbst­herr­lich­keit Ber­do­gli­os und sei­nes Kar­di­nals zie­hen nicht mehr. Der Glau­be gilt und nicht ein seich­ter Auf­mix von Gut­men­schen­tum. Das ist der Glau­be, der zählt in unse­rer Hei­li­gen Kirche.

  5. Das Dau­er­grin­sen wird dem Kas­per schon noch ver­ge­hen. Spä­te­stens beim Jüng­sten Gericht.
    Per Mari­am ad Christum.

  6. Kas­per macht sei­nem Namen alle Ehre und sein Spiel ist leicht durch­schau­bar. Ich befürch­te Schlim­mes für die Bischofs­syn­ode im Okto­ber. Da hilft mal wie­der nur noch Beten.

  7. Stel­len wir doch die Argu­men­ta­tio­nen noch ein­mal gegen­über; zunächst Kar­di­nal Kas­pers haar­sträu­ben­den Aus­sa­gen wie etwa diese:
    -
    „Wenn ein geschie­de­ner Wie­der­ver­hei­ra­te­ter bereut,
    dass er in erster Ehe ver­sagt hat,wenn er sich nach Kräf­ten mühte,
    die zwei­te zivi­le Ehe aus dem Glau­ben zu leben,
    kön­nen wir ihm dann das Sakra­ment der Buße und die Kom­mu­ni­on verweigern?“
    Doch vie­le ver­las­se­ne Part­ner sind um der Kin­der wil­len auf eine neue Partnerschaft
    und auf eine neue zivi­le Ehe­schlie­ßung ange­wie­sen, die sie ohne Schuld nicht wieder
    auf­ge­ben können.
    Oft erfah­ren sie in sol­chen Ver­bin­dun­gen nach vor­her­ge­hen­der bit­te­rer Erfahrungen
    mensch­li­ches Glück, ja gera­de­zu ein Geschenk des Himmels
    [….]
    Wir befin­den uns heu­te in einer männ­li­chen Situa­ti­on wie beim letz­ten Konzil,
    als es um die Fra­ge der Öku­me­ne oder der Reli­gi­ons­frei­heit ging.
    Auch damals gab es Enzy­kli­ken und Ent­schei­dun­gen des Hei­li­gen Offizium,
    die wei­te­re Wege zu ver­sper­ren schienen.
    Das Kon­zil hat jedoch, ohne die ver­bind­li­che dog­ma­ti­sche Tra­di­ti­on anzutasten,
    Türen geöffnet.“

    -
    Nun die Ant­wort von Kar­di­nal Caf­fa­ra auf die ange­dach­te Mög­lich­keit des Emp­fan­ges der hl. Kom­mu­ni­on durch “wie­der­ver­hei­ra­te­te Geschiedene“
    -

    Es gebe damit eine Betä­ti­gung der mensch­li­chen Geschlecht­lich­keit außer­halb der Ehe,
    wel­che die Kir­che als recht­mä­ssig aner­ken­nen wür­de. Damit unter­gräbt man voll­ends den Pfei­ler der Leh­re der Kir­che über die Geschlecht­lich­keit. Von die­sem Gesichts­punkt könn­te man sich fragen:
    „War­um nicht die Bezie­hun­gen zwi­schen Homosexuellen?“
    -

    Auch Kar­di­nal Coll­ins ( kein Mit­au­tor im besag­ten Buche ) spricht Klartext:
    -
    „Die geschie­de­nen und wie­der­ver­hei­ra­te­ten Katho­li­ken kön­nen die Hei­li­ge Kom­mu­ni­on nicht emp­fan­gen, weil sie, wie auch immer ihre per­sön­li­che Ein­stel­lung oder die Grün­de für ihre Situa­ti­on sein mögen, die viel­leicht nur Gott kennt, in einem Lebens­wan­del ver­har­ren, der objek­tiv Sün­de ist. Die Barm­her­zig­keit Got­tes ist allen Sün­dern über­reich sicher. Der Mord, der Ehe­bruch und ande­re Sün­den, egal wie schwer­wie­gend sie sind, wer­den von Jesus durch das Sakra­ment der Ver­söh­nung ver­ge­ben, und der Sün­der, dem ver­ge­ben ist, darf die Hei­li­ge Kom­mu­ni­on emp­fan­gen. In Sachen Schei­dung und Zweit­ehe liegt das Pro­blem in der bewuß­ten Ent­schei­dung, aus den ver­schie­den­sten Grün­den, in einer dau­er­haf­ten Situa­ti­on der Fer­ne zu Jesu Gebot zu ver­har­ren. So sehr es nicht rich­tig für sie ist, die Sakra­men­te zu emp­fan­gen, müs­sen wir bes­se­re Wege fin­den, um den Men­schen zu hel­fen, die sich in die­ser Situa­ti­on befin­den, um ihnen eine lieb­vol­le Hei­lung anzubieten.
    Ein Ele­ment der mög­li­chen Hil­fe wäre es, wenn wir alle ver­ste­hen wür­den, daß der Emp­fang der Hei­li­gen Kom­mu­ni­on, wenn man zur Hei­li­gen Mes­se geht, nicht obli­ga­to­risch ist. Es gibt vie­le Grün­de, wes­halb ein Christ ent­schei­den kann, die Hei­li­ge Kom­mu­ni­on nicht zu emp­fan­gen. Wenn es weni­ger Druck gäbe, daß jeder die Kom­mu­ni­on emp­fängt, wäre das für jene hilf­reich, die nicht die Vor­aus­set­zun­gen haben, sie zu empfangen.
    [….]
    In den Jah­ren, die der Enzy­kli­ka von Papst Paul VI. vor­aus­gin­gen, mit der die stän­di­ge christ­li­che Leh­re bekräf­tigt wur­de, daß eine lebens­feind­li­che Emp­fäng­nis­ver­hü­tung nicht mit dem Wil­len Got­tes über­ein­stimmt, herrsch­te die ver­brei­te­te Erwar­tung, daß die Kir­che ihre Leh­re ändern wür­de. Die­se Erwar­tungs­hal­tung grün­de­te zu einem bestimm­ten Teil auf der Vor­stel­lung, daß die christ­li­che Leh­re wie die Regie­rungs­po­li­tik sei: wenn die Umstän­de sich ändern, oder wenn mehr Leu­te eine Posi­ti­on statt einer ande­ren unter­stüt­zen, dann ändert sich auch die Politik.
    Die christ­li­che Leh­re grün­det jedoch auf dem Natur­recht, das von Gott in unse­re Her­zen ein­ge­schrie­ben ist, und beson­ders auf dem offen­bar­ten Wort Got­tes. Wir ent­decken den Wil­len Got­tes, und die Hei­li­ge Schrift und der leben­di­ge Glau­ben der Kir­che hel­fen uns dabei. Wir model­lie­ren den Wil­len Got­tes nicht, so wie es uns gera­de am besten scheint.
    Als Papst Paul VI. dann nicht änder­te, was nicht in sei­ner Macht stand, zu ändern, son­dern den christ­li­chen Glau­ben bekräf­tig­te, waren vie­le, vie­le Men­schen ver­är­gert und beschlos­sen, die Leh­re ein­fach zu miß­ach­ten. Das ist unse­re gegen­wär­ti­ge Situa­ti­on. Ich hof­fe wirk­lich, daß wir nicht eine Wie­der­ho­lung des­sen zu erlei­den haben, wäh­rend sich halt­lo­se Erwar­tun­gen auf eine Ände­rung der aus­drück­li­chen Ehe­leh­re Jesu durch die Kir­che verbreiten.“
    -

    • Was Kas­per da von sich gege­ben hat, ist schon rich­tig empä­rend. Die Ehe wird damit zur Dis­po­si­ti­on gestellt. Machen wir uns nichts vor. Dass jemand hei­ra­ten muss, um ver­sorgt zu sein, stimmt doch auch nicht. In aller Regel wer­den die Pro­ble­me mit der zwei­ten Zivil­ehe eher noch grö­ßer. Ich sage nur Besuchs­recht usw. Das führt alles doch nur zu wei­te­ren Schwierigkeiten.

  8. Möch­te ein­fach nur an die hier schon oft zitier­ten Stel­lung­nah­men vom Erz­bi­schof von Bue­nos Aires Kar­di­nal Berg­o­glio erin­nern, mit denen er sich gegen Beschlüs­se etc. von Papst Bene­dikt wand­te und auf sei­ner Home­page ver­öf­fent­lich­te. Das war natür­lich in Ord­nung, nicht wahr? Das lässt sich sicher nicht mit­ein­an­der ver­gleich­ten, nicht wahr?

  9. Was der gute Kar­di­nal Kas­per auch nicht bedacht hat, als er sei­nen Coup gegen das Ehe­sa­kra­ment plan­te, – dar­auf wei­sen auch die Vati­ca­ni­sti hin, die ihm nicht auf den Leim gekro­chen sind, – ist daß es näm­lich nicht mehr so ist wie beim VK II, wo es Bischö­fen vom Schla­ge Kas­pers gelang, „das Kon­zil ent­glei­sen zu las­sen“. Heu­te wird jeder Schritt und jedes Wort in Medi­en und blogs ver­brei­tet und hin­ter­fragt, Brie­fe wer­den bekannt, des­halb kön­nen Geheim­ak­tio­nen mit Über­rum­pe­lungs­ef­fekt nicht mehr oder nicht mehr so leicht gelin­gen. Das macht unse­ren alten Kar­di­nal und ehe­ma­li­gen Küng-Assi­sten­ten so wütend, abge­se­hen davon, daß es bla­ma­bel ist, von 5 Kar­di­nals­kol­le­gen öffent­lich mit den vie­len und ekla­tan­ten Feh­lern der Kas­per-The­se kon­fron­tiert zu werden.
    Sein Ruf als Theo­lo­ge dürf­te damit rui­niert sein. jetzt schlägt er, assi­stiert von Tor­ni­el­li im Cor­rie­re ver­bal um sich, phan­ta­siert vom Krieg der Kar­di­nä­le: kurz­um in der Kurie tobt die schön­ste Schlammschlacht.

    • Sehr rich­tig bemerkt.
      Es wird immer wie­der nicht berück­sich­tigt daß durch die Glo­ba­li­sie­rung und die gewal­ti­ge Ent­wick­lung der Medi­en ver­deck­te Taten, locke­re Sprü­che und Blöd­sinn und Unsinn jeg­li­cher Art nicht mehr beschränkt auf Weni­gen blei­ben (und als sol­che leicht ver­tuscht wer­den konn­ten) son­dern in Win­des­ei­le über­all ver­brei­tet erden kön­nen und durch die Archi­vie­rung auch für jeden­mann zur Ansicht sind.

      Ein klei­nes Exem­pel am Ran­de: wie aus der geschicht­li­chen Evo­lu­ti­on sei­nes Wiki­pe­dia-ein­trags zu sehen wur­de bei Jef Bar­zin, jetzt Dekan von Ant­wer­pen-Noord unter Bon­ny und sehr gut mit ihm bekannt, in Juni 1984 eng bei der „Akti­on zur Unter­stüt­zung der Inter­es­sen der Pädo­phi­le“ invol­viert (kathol. Ver­bin­dungs­mann), ver­sucht zwi­schen den 10. Janu­ar 2013 und 6. Febru­ar 2013 die­se hier­auf Bezug neh­men­de Mel­dung zu löschen.
      Das ist eine sehr merk­wür­di­ge Art sei­ne Sün­den zu bereu­en: (erfolg­los) ver­su­chen sich selbst weiß zu waschen.

  10. Das ist also eine „Theo­lo­gie auf den Knien“, die kei­nen Wider­spruch erträgt und gleich aus den Fugen gerät, wenn jemand das alles anders sieht.

  11. Betet für die­se tap­fe­ren Kar­di­nä­le, beson­ders für Kar­di­nal Mül­ler, dass sie nicht ein­knicken, nur noch beten kann hel­fen, die ein­zi­ge Waf­fe, die jedem immer bleibt!

  12. @ Ralph:
    kann dem nur aus eige­ner Erfah­rung zustimmen!
    Vor­an­ge­gan­ge­ne Ehen, mit und ohne Kin­der sind immer ein Bal­last (jetzt nicht nega­tiv gemeint), der in die neue Ehe mit­ge­schleppt wird und zwar über JAHRE!
    Wenn Kin­der da sind, dann ist alles noch VIEL schlimmer.
    Aller­dings den­ke ich, dass Ehen von christ­li­chen Part­nern viel­leicht nicht so schnell und unüber­legt geschlos­sen wer­den wie bei Athe­isten und daher auch der Schei­dungs­wil­le nicht so schnell auf­kommt wie bei Nicht­chri­sten, aber das ver­mu­te ich jetzt nur mal so.

  13. Die Idee, dass Berg­o­glio der eigent­li­che „Strip­pen­zie­her“ hin­ter dem Angriff auf das Ehe­sa­kra­ment sein könn­te, ist nicht so abwe­gig, wenn man sich klar­macht, dass sich Berg­o­glio noch in Argen­ti­ni­en merk­wür­dig seicht über die Ehe geäu­ßert hat:

    „Den­noch denkt man heu­te in der katho­li­schen Dok­trin an die geschie­de­nen und wie­der­ver­hei­ra­te­ten Gläu­bi­gen, die nicht exkom­mu­ni­ziert sind – wenn­gleich sie in einer Situa­ti­on am Ran­de des­sen leben, was die Unauf­lös­lich­keit der Ehe und das Sakra­ment der Ehe ver­lan­gen – , und bit­tet sie, sich in das Gemein­de­le­ben ein­zu­fü­gen. Die ortho­do­xen Kir­chen haben eine noch grö­ße­re Offen­heit bezüg­lich der Schei­dung. (…) es gab (…) ande­re, die vom poli­ti­schen Blick­punkt aus dia­log­be­rei­ter waren. (…)“

    (Bergoglio/​Skorka: Zwi­schen Him­mel und Erde. (2013 Rie­mann Ver­lag) Da ich das nur als E‑Book habe: Kapi­tel 15 über die Scheidung)

    Ich schla­ge vor, wir war­ten es ab – aber ich habe kei­ne guten Hoff­nun­gen auf die­se Syn­ode. Wahr­schein­lich wird man sich nicht klar äußern, aber dem anar­chi­schen Vor­ge­hen irgend­wie noch mehr die Tür öff­nen als bisher.

    Zumin­dest ist in sei­nem Vor­ge­hen eine Stra­te­gie ver­mut­bar: er hat von Anfang an, soar schom ersten Tag des Pon­ti­fi­ka­tes Kas­per bevor­zugt genannt und sei­ne theo­lo­gi­sche Nähe zu ihm aus­gdrückt. Auch hin­sicht­lich der Vor­be­rei­tung auf die Syn­ode hat er Kas­per bevor­zugt mit sei­ner Posi­ti­on. Bei der Hei­lig­spre­chung der bei­den Nach­kon­zil­s­päp­ste hat er deren Inspi­ra­ti­on durch den Hl. Geist aus­drück­lich im Hin­blick auf die Syn­ode aus­ge­spro­chen und ihren Mut, neue wege zu gehen (so sinn­ge­mäß – ich müss­te noch mal den genau­en Wort­laut raussuchen).
    Ihm wird es wohl schon um eine Locke­rung der Regeln.

    Aber was soll es – er ist nicht das Lehr­amt, auch wenn er es besetzt.

    • Lie­be Zeit­schnur, Sie schreiben:
      „… – er ist nicht das Lehr­amt, auch wenn er es besetzt.“

      Sie sehen das so, ande­re wohl auch und eben­so beschlei­chen auch mich mehr und mehr Zweifel.
      Aber es ist doch offen­sicht­lich, dass Papst Fran­zis­kus die über­wie­gen­de Mehr­heit hin­ter sich hat.
      Für sie besitzt er die­se Auto­ri­tät und sie wird auch nicht hin­ter­fragt, son­dern bereit­wil­lig angenommen.
      Wenn dies also so ist, wie geht das dann zusammen?
      Oder ‑was auch sein könn­te- unser Herr Jesus Chri­stus Papst Fran­zis­kus als Petrus­nach­fol­ger akzep­tiert, im Gegen­satz zu uns?

      • …weil unser Herr Jesus sich ein­deu­tig geäu­ßert hat, weil die Kir­che nun 1950 Jah­re lang ja defi­niert hat, wer sich durch wel­che Irr­leh­ren selbst ausschließt.

        Wenn Sie Ihr Argu­ment ein­mal durch­den­ken, müs­sen Sie fest­stel­len, dass Sie dann einem vol­un­t­a­ri­sti­schen Got­tes­bild erlie­gen müs­sen – Gott kann dog­ma­tisch heu­te plötz­lich das Gegen­teil von gestern durch desel­ben Hei­li­gen Geist „ein­ge­ben“.

        Bevor ich das glau­be, lie­ber Mari­en­zweig, gehe ich eher davon aus, dass dies kein recht­gläu­bi­ger Papst ist. Bevor ich Gott läste­re, wen­de ich mich lie­ber von einem Men­schen ab.

        Bevor ich Gott einen will­kür­li­chen Lüg­ner nen­nen soll (mir stockt das im Hals..), der gestern das Gegen­teil von heu­te ver­lang­te, gehe ich lie­ber von dem aus, was wesent­lich wahr­schein­li­cher ist: dass Men­schen sich zur Sün­de ver­füh­ren las­sen und ihnen eine Mehr­heit dabei applaudiert.
        War es nicht auch bei der Hin­rich­tung Jesu so?

        Mit Ihrem Argu­ment könn­te man sagen: der San­he­drin hat­te viel­leicht doch recht? Jesus war viel­leicht wirk­lich nicht der Sohn Got­tes und ein anma­ßen­der Läste­rer (wie es ja der San­he­drin behaup­te­te und dafür auch eini­ge Grün­de auf­war­te­te, die man nicht leicht von der Hand wei­sen kann…)

        Nein, lie­ber Mari­en­zweig, wie das Vati­ca­num I dog­ma­tisch defi­nier­te, kann der Glau­be nie­mals unver­nünf­tig wer­den. Und unver­nünf­tig wäre er, wenn er sich selbst alle Nas­lang fun­da­men­tal wider­spre­chen würde.

        Ich erken­ne immer mehr, wie wich­tig und gera­de noch recht­zei­tig das Vati­ca­num I das def­nier­te, was uns heu­te allei­ne wei­ter­hilft: der Glau­be MUSS ver­nünf­tig in sich selbst struk­tu­riert sein und: ein Papst kann und darf nicht fehl­bar werden. 

        Wird er es aber, indem er sich gegen die Dogemn der Kir­che stellt, ob hart oder weich, ob er dabei einen Kas­per vor­schiebt, der offen dem Dog­ma wider­spricht, oder selbst den Mut hät­te, ist egal – die­ser Papst ist dann nicht der Papst, son­dern bereits aus­ge­schlos­sen aus der Com­mu­nio der Glau­ben­den. Er sitzt noch auf dem Stuhl Petri, ja, aber er ist für den Gläu­bi­gen in Lehr­fra­gen nicht relevant.
        Dazu hat uns die Kir­che – Gott sei Dank! – ihre rigo­ro­sen Defi­ni­tio­nen hinterlassen.
        Wir wür­den sonst gar kein Land mehr sehen!

  14. Kard. Kas­per ist wegen sei­nes feu­ri­gen Tem­pe­ra­ments und eines gro­ßen Dran­ges sehr vie­les zu refor­mie­ren und zu ändern gut bekannt; ehr­lich-offe­ne Feed­back und eine kri­ti­sche Wür­di­gung der Resul­ta­ten sei­ner Ent­schei­dun­gen und Gedan­ken schei­nen mir nicht sei­ne Stär­ke zu sein.
    Das „Kom­plott“ der „kon­ser­va­ti­ven“ Kar­di­nä­len möch­te ich ste­hen las­sen als per­sön­li­che Meinung/​Aussage v. Kard. Kasper.
    Dage­gen liegt mit Sicher­heit eine lan­ge sorg­fäl­tig geplan­te und tech­nisch gut orche­strier­te Akti­on der Moder­ni­sten vor um die katho­li­sche Fami­li­en­mo­ral grund­le­gend zu ändern:
    Der Auf­trag des Pap­stes an Kard. Kas­per den Ein­füh­rungs­vor­trag zu hal­ten in Febru­ar 2014 war eine spe­zi­el­le Her­vor­he­bung der von K.Kasper gepro­mo­te­ten Ideen.
    Beson­ders deut­lich wird die­se Orche­strie­rung beim Papier von Bischof J. Bon­ny (Ant­wer­pen):
    Es wur­de län­ger vor­her ver­faßt und zugleich in 4 Spra­chen über­setzt (Nie­der­län­disch, Fran­zö­sisch, Deutsch, Fran­zö­sisch, Ita­lie­nisch) und sofort elek­tro­nisch und in Papier­form sehr breit ver­teilt; da Dani­el Deckers v.d. FAZ schon ein Tag spä­ter 3 (!) Arti­kel hier­über schrie­ben konn­te, scheint es nicht unmög­lich daß er schon im vor­aus infor­miert wurde.
    Beson­ders bemer­kens­wert ist das Schwei­gen vie­ler Bischö­fe: von Kard. Leh­mann, immer­hin lang­jäh­ri­gem Kol­le­ge v. Kard. Kas­per und eben­falls rah­ne­risch und von „moder­nen“ Ansich­ten, hör­te ich nichts.
    Noch auf­fal­len­der das Schwei­gen v. EB Léonard v. Mechelen-Brüs­sel, immer­hin einem frü­he­ren Leh­rer v. Bon­ny, und selbst einem sehr expo­nier­ten Ver­tei­di­ger der klas­si­schen kirch­li­chen Ehe- und Fami­li­en­mo­ral (Sei­ne 6 Auf­sät­ze hier­zu in Pasto­ra­lia wur­den durch die Dan­neels­trup­pe sehr lan­ge tot­ge­schwie­gen und kon­ter­ka­riert in Flan­dern- sie gehen gera­de­recht gegen die Kasper’sche Vor­schla­ge); B. Bon­ny hat übri­gens mehr­mals sehr offen Stel­lung bezo­gen gegen EB Léonard.
    Schwei­gen tun auch die ande­re flä­mi­sche Bischö­fe, wahr­schein­lich aus Angst bei den dro­hen­den innen­kirch­li­chen Aus­ein­an­der­set­zun­gen und dar­über­hin­aus bei der Vder­strickung der Moder­ni­sten in den Pädo- und Homo­skan­da­len in der flä­mi­schen Kirche.
    Bischof Bon­ny ist in sei­ner Diö­ze­se Ant­wer­pen bis jetzt haupt­säch­lich auf­ge­fal­len durch schnell auf­ein­an­der fol­gen­de Kir­chen­ver­wal­tungs­re­for­men, ein nicht sel­ten schwie­ri­ges Ver­hält­nis mit sei­nem eige­nen Kle­rus, dazu ein dik­ta­to­ria­les Auf­tre­ten mit gefürch­te­ten Wut­an­fäl­len, sehr merk­wür­di­ge Per­so­nal­ent­schei­dun­gen (die Wie­der­ein­set­zung des weg­ge­lau­fe­nen Prie­ster Tom Schel­le­kens, der eine Ver­bin­dung mit einer jun­gen Frau anging und nach ca. 1,5 Jah­ren dann wie­der Inter­es­se für das Prie­ster­amt bekam- und dann (natür­lich alles sehr breit in der Pres­se erschie­nen) wie­der­ein­ge­setzt wur­de mit der Extra­be­grün­dung und ‑Erklä­rung (sei­tens des Bis­tums) „daß man glück­li­cher­wei­se sei­ne Per­so­nal­ak­ten nicht zur Lai­zi­sie­rung nach Rom gesandt hat­te und er so wie­der ohne Pro­ble­me als Prie­ster fun­ge­ren konnte“).

  15. Dies zusam­men mit dem Büch­lein „Ein Holz­koh­le­feu­er mit Brot und Fischen“ gibt doch zu bestimm­ten Zwei­feln betr. Bon­nys theo­lo­gi­sche Qua­li­tä­ten Anlaß. So ist natür­lich die Fra­ge ob er die­ses Papier sel­ber geschrie­ben hat.
    Umso myste­riö­ser wird alles noch wenn man sei­ne enge Bekannt­schaft mit Jef Bar­zin, Dechant von Antwerpen-Noord(„Warm Antwerpen“),Mitbegründer des Ver­eins zur Unter­stüt­zung der Inter­es­sen der Pädo­phi­len in der Kir­che (in Juni 1984 in Kerk&Leven breit annon­ciert), evaluiert;
    auf der Home­page des Bis­tums Ant­wer­pen ste­hen bei dem pasto­ra­len Besuch in Stabr­oek (Juni 2014) sowie bei vie­len ande­ren Gele­gen­hei­ten bei­de brü­der­lich zusammen.
    Als Alt­stu­dent und Kol­le­ge-Pro­fes­sor von Roger vanG­he­lu­we. dem berüch­tig­ten pädo­phi­len Ex-Bischof von Brüg­ge, von die­sem übri­gens (und auch durch Kard. Kas­per) mit­ge­weiht zum Bischof, hät­te er hier mehr Vor­sicht wal­ten las­sen müs­sen, gera­de in einer Diö­ze­se wo auch die Roe­ach­af­fä­re (ein Reli­gi­ons­buch mit pädo­phi­len Bil­dern 1995–1999) ihren Haupt­schwer­punkt hatte.
    Übri­gens: auch in (weit­ge­hend des­in­for­mier­ten und inzwi­schen kirch­lich stark desinteressiertem)Flandern wird der Wider­stand gg. Bon­nys Papier wahr­ge­nom­men: der Wider­stand der 5 Kar­di­nä­le und der Krach im Vati­kan sind auch dort inzwi­schen recht gut bekannt.
    Es ist unbegreiflich:
    Weni­ge Wochen vor der Syn­ode kom­men mit Dan­neels und Bon­ny 2 Hir­te die mit den Skan­da­len in Flan­dern mul­ti­ple Ver­knüp­fun­gen haben, als Speer­spit­zen für die Reform der katho­li­schen Ehe- und Fami­li­en­mo­ral und ‑leh­re nach vorne.
    Das ist kei­ne com­bat­tan­te Qua­li­tät, das ist klipp und klar Unsinn- da wer­den die Gläu­bi­gen und die Hl. Kir­che lächer­lich gemacht.

  16. Es gab wahr­schein­lich schon im Vor­kon­kla­ve Abspra­chen zwi­schen den­je­ni­gen Kar­di­nä­len, die eine Auf­wei­chung und Abschaf­fung der Sakra­men­te befür­wor­ten. Zu die­ser Annah­me paßt jeden­falls das State­ment des dama­li­gen Vor­sit­zen­den der DBK, Herrn Erz­bi­schof Zol­lit­sch, daß es jetzt so rich­tig los­ge­he. Man hat­te ja auf die­sen Tag X, den Rück­tritt von Papst Bene­dikt XVI., hingearbeitet.
    Es ging im Kon­kla­ve dar­um, einen dies­be­züg­lich geeig­ne­ten Kan­di­da­ten zu küren.

  17. Am Sams­tag den 20. 09 hat der Vati­ka­nist Tosat­ti fol­gen­den wahr­lich explo­si­ven Text bezüg­lich einer tak­ti­schen Pla­nung des Ablaufs der anste­hen­de Bischofs­yn­ode ver­faßt und in La Stam­pa ver­öf­fent­licht. Eine per­fi­de und effek­ti­ve Mani­pu­la­ti­on der Synodalen.
    Die Geg­ner von Kasper&Co. sol­len mund­tot gemacht wer­den, koste es was es wolle!

    http://​www​.lastam​pa​.it/​2​0​1​4​/​0​9​/​2​0​/​b​l​o​g​s​/​s​a​n​-​p​i​e​t​r​o​-​e​-​d​i​n​t​o​r​n​i​/​s​i​n​o​d​o​-​c​o​m​e​-​l​o​-​m​a​n​o​v​r​o​-​o​X​J​6​U​U​L​j​D​h​9​e​X​s​d​K​C​A​d​r​H​L​/​p​a​g​i​n​a​.​h​tml

    eng­li­sche Über­set­zung auf rora­te coeli
    http://​rora​te​-cae​li​.blog​spot​.com/​2​0​1​4​/​0​9​/​s​y​n​o​d​.​h​tml

    „.…In short, things for Kas­per and Co. would appear not to be going so well. Yet the­re might be a way of hel­ping him, along with try­ing to stop the bother­so­me voices from being too loud.

    The first point con­sists in asking that the writ­ten pre­sen­ta­ti­ons be han­ded in well in advan­ce. Which has been done. Anyo­ne who wan­ted to pre­sent a state­ment at the Syn­od had to have it deli­ver­ed by the 8th of September.

    Second: read all of the pre­sen­ta­ti­ons careful­ly, and if some of them seem per­haps par­ti­cu­lar­ly pep­pery, befo­re the pro­ble­ma­tic speech its­elf is deli­ver­ed, allow a spea­k­er to attempt to respond, to all, or part of the pro­blems rai­sed by the pre­pared state­ment itself.

    Third: if some pre­sen­ta­ti­ons appear to be pro­ble­ma­tic, say that unfort­u­n­a­te­ly the­re isn’t enough time to allow ever­yo­ne to speak, but none­thel­ess the text has been recei­ved, and remains in the records, and is sure to be taken into account in the final report.

    In effect the Syn­od its­elf will not be so important, but the syn­the­sis that will be made the­reof, and which will car­ry the Pope’s signa­tu­re as a “Post-Syn­odal Exhorta­ti­on”. Bes­i­des, very pro­ba­b­ly it will not be a clear defi­ni­ti­ve text, but based on “fluc­tua­tin­g” inter­pre­ta­ti­on – in such a way that anyo­ne rea­ding it may con­strue for hims­elf the parts that are agreeable to him.

    A modest obser­va­ti­on from a poor repor­ter: if one has such an ela­bo­ra­te and shrewd plan, why speak of it in front of per­fect stran­gers at a sump­tuous dinner?

    • „In effect the Syn­od its­elf will not be so important, but the syn­the­sis that will be made the­reof, and which will car­ry the Pope’s signa­tu­re as a “Post-Syn­odal Exhorta­ti­on”. Bes­i­des, very pro­ba­b­ly it will not be a clear defi­ni­ti­ve text, but based on “fluc­tua­tin­g” inter­pre­ta­ti­on – in such a way that anyo­ne rea­ding it may con­strue for hims­elf the parts that are agreeable to him.“

      Dem­nach ist die eigent­li­che Syn­ode gar nicht so wich­tig, son­dern die Syn­the­se die dar­aus gemacht wird und als Post­syn­oda­le Exhorta­ti­on die Unter­schrift des Pap­stes tra­gen wird.
      Der Text des apo­sto­li­schen Schrei­ben soll der­art ver­fasst wer­den, daß der Leser sich das was ihm am mei­sten zusagt selbst kon­stru­ie­ren kann.

      Zyni­scher geht es nicht mehr. 

      Trägt der Text viel­leicht schon sei­ne Unterschrift?

  18. Wie aus mei­stens sehr gut infor­mier­ten Krei­sen aus Klein­bra­bant zu hören war, soll­te Kard. Dan­neels schon letz­te Woche in Rom gewe­sen sein für Besprechungen.
    „Some­thing is rot­ten in the sta­te of Dan­mark „(Ham­let)
    (Das ist hier natür­lich in über­tra­ge­nem Sin­ne gemeint! Nichts gegen die däni­sche Menschen)

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