Keine gebotenen Gedenktage für Johannes XXIII. und Johannes Paul II.


Heiligsprechung zweier Päpste
Hei­lig­spre­chung zwei­er Päpste

(Vati­kan) Wie berich­tet, ver­öf­fent­lich­te der Osser­va­to­re Roma­no in der Frei­tag-Aus­ga­be das Dekret der Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on, mit dem die lit­ur­gi­schen Gedenk­ta­ge für die bei­den Ende April hei­lig­ge­spro­che­nen Päp­ste fest­ge­legt wur­den. Es han­delt sich um fakul­ta­ti­ve, nicht um ver­pflich­ten­de Gedenktage.

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Die Kir­che gedenkt Papst Johan­nes XXIII. am 11. Okto­ber und Papst Johan­nes Pauls II. am 22. Okto­ber. Bei­de Anga­ben gel­ten für den lit­ur­gi­schen Kalen­der des Neu­en Ritus. Die Hei­lig­spre­chun­gen erfolg­ten am ver­gan­ge­nen 27. April durch Papst Fran­zis­kus. Die bei­den Päp­ste gehö­ren mit fünf­zehn wei­te­ren Päp­sten sowie dem Apo­stel­für­sten Petrus zu den Hei­li­gen der Katho­li­schen Kirche.

Gedenktage der neuen heiligen Päpste nicht verpflichtend

Wäh­rend alle kano­ni­sier­ten Hei­li­gen im Mar­ty­ro­lo­gi­um Roma­num ver­zeich­net wer­den, wer­den nicht alle in das Calen­da­ri­um Roma­num Gene­ra­le auf­ge­nom­men. In den All­ge­mei­nen Römi­schen Kalen­der wer­den nur jene Hei­li­gen auf­ge­nom­men, deren Geden­ken wegen ihrer uni­ver­sa­len Bedeu­tung für die Welt­kir­che gel­ten. Dabei unter­schei­det die Kir­che zwi­schen der „memo­ria obbli­ga­to­ria“, die gebo­ten  ist, und der „memo­ria ad libi­tum“, die nicht gebo­ten ist. Für die Hei­li­gen von beson­de­rer Bedeu­tung für die Welt­kir­che sieht der Römi­sche Kalen­der ver­pflich­ten­de Feste vor. Für die ande­ren Hei­li­gen kann „nach Gut­dün­ken“ das Fest gefei­ert wer­den, muß aber nicht gefei­ert werden.

Pius X. einziger Papst des zweiten Jahrtausends mit gebotenem Gedenktag

Seit dem 12. Sep­tem­ber kennt die Kir­che sieb­zehn Päp­ste, die im All­ge­mei­nen Römi­schen Kalen­der ver­zeich­nnet sind, aber nur vier von ihnen kommt ein gebo­te­ner Gedenk­tag zu. Drei die­ser vier stam­men aus dem ersten christ­li­chen Jahr­tau­send: der Hei­li­ge Gre­gor der Gro­ße (3. Sep­tem­ber), der Hei­li­ge Cor­ne­li­us (16. Sep­tem­ber, zusam­men mit dem Hei­li­gen Cypri­an) und der Hei­li­ge Leo der Gro­ße (10. Novem­ber). Nur ein hei­li­ger Papst, des­sen Geden­ken für die Welt­kir­che bin­dend ist, stammt als aus dem zwei­ten christ­li­chen Jahr­tau­send: der Hei­li­ge Pius X. (21. August).

Die ande­ren hei­lig­ge­spro­che­nen Päp­ste, dar­un­ter auch Johan­nes XXIII. und Johan­nes Paul II., haben Auf­nah­me in den All­ge­mei­nen Römi­schen Kalen­der gefun­den, aber ihr Geden­ken ist nicht bin­dend. Mit Aus­nah­me der bei­den Genann­ten und zwei­er wei­te­rer Päp­ste, des Hei­li­gen Gre­gors VII. (25. Mai) und des Hei­li­gen Pius V. (30. April), gehö­ren sie alle den früh­christ­li­chen Jahr­hun­der­ten an.

Es sind der Hei­li­ge Fabi­an (20. Janu­ar), der Hei­li­ge Mar­tin I. (13. April), der Hei­li­ge Johan­nes I. (18. Mai), der Hei­li­ge Six­tus II. (7. August), der Hei­li­ge Pon­ti­an (13. August, zusam­men mit dem Gegen­papst Hip­po­lyt von Rom), der Hei­li­ge Calixt I. (14. Okto­ber), der Hei­li­ge Kle­mens I. (23. Novem­ber), der Hei­li­ge Dama­sus I. (11. Dezem­ber) und der Hei­li­ge Sil­ve­ster I. (31. Dezember).

Text: Set­ti­mo Cielo/​Giuseppe Nardi
Bild: Set­ti­mo Cielo/​Traditio Catholica

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11 Kommentare

      • Soll­ten irgend­wann wie­der nor­ma­le Ver­hält­nis­se in Rom herr­schen, wird man sämt­li­che Kar­ne­va­lia­den Berg­o­gli­os auf ihre Gül­tig­keit prü­fen müs­sen. Auch will­kür­li­che Hei­lig­spre­chun­gen machen da kei­ne Aus­nah­me. Des Wei­te­ren wird man auch sehr genau hin­schau­en müs­sen, wer von den maß­geb­li­chen Gran­den der Kir­che da beson­ders will­fäh­rig mit­ge­macht hat. Die­sen jubeln­den Fähn­chen­schwen­kern muss man von vor­ne­her­ein das Hand­werk legen. In der augen­blick­li­chen Situa­ti­on ist eine kla­re Ent­schei­dung von jedem gefor­dert: Ent­we­der ich ste­he in Treue zum AMT des hei­li­gen Petrus und der dar­aus resul­tie­ren­den unver­än­der­li­chen Glau­bens­leh­re der Kir­che oder ich mache Berg­o­gli­os Show mit.

      • @ car­los dimngsbums

        …wenn Sie unter Roma einen blo­ßen Ort ver­ste­hen, gehö­ren wir nicht dem­sel­ben Glau­ben an.
        Roma ist ein Über­na­me für den recht­gläu­bi­gen Papst.

        Und einen sol­chen haben wir nicht zur Zeit.

        @ mar­cel­lus

        Da müs­sen nicht Hei­lig­spre­chun­gen durch F. geprüft wer­den, son­dern auch schon die Woitylas…auch da gibt es jede Men­ge Zwei­fel­haf­tes, und außer­dem hat er die Regeln für Hei­lig­spre­chun­gen so auf­ge­weicht, dass man bald auch jeden treu­en, lang­le­bi­gen Kühl­schrank hei­lig­spre­chen kann…

  1. So fing es bei Karl dem Gro­ßen auch an. Also lex oran­di legem sta­tuat cre­den­di! Sem­per ubicum­que ab omnibus!

  2. Fal­sche Päp­ste, die Schein­hei­lig­spre­chun­gen durch­füh­ren und ihre Pro­duk­te für die Luther­ti­sche nicht ver­pflich­tend ver­eh­ren las­sen – na, das ist doch schon etwas! Aber der Neu­kle­rus der Kon­zils­kir­che hat in der Regel ohne­hin bes­se­res zu tun, als einer E‑feier vor­zu­ste­hen, schon gar unter der Woche. So kann man hof­fen, daß der gan­ze sakri­le­gi­sche Berg­o­glio-Kar­ne­val bald dem Ascher­mitt­woch der gro­ßen Rei­ni­gung wei­chen muß!

  3. Wer betet eigent­lich noch für die armen See­len der ver­stor­be­nen Päpste?
    Ich fürch­te dass die­se nahe­zu völ­lig miss­ach­tet wer­den und um so schlim­mer lei­den müssen.

    Es wäre ein Werk der Barm­her­zig­keit und wür­de uns in die­sen schlim­men Zei­ten treue Für­spre­cher garantieren.

  4. @ IMEK
    Da haben Sie nicht ganz unrecht. Gestern sag­te in der Pre­digt ein Prie­ster, er wer­de jetzt erst recht für die armen See­len beten, weil man ihn dafür aus­ge­lacht hat. Die­je­ni­gen, so mein­te er, die zu Leb­zei­ten am mei­sten gelacht haben, wür­den viel­leicht den klein­sten Trop­fen Weih­was­ser im Fege­feu­er am mei­sten zu schät­zen wis­sen. Es hat kei­ner mehr gelacht!!

    • A. K. Emme­rick über die armen Seelen:

      … „Es ist trau­rig, wie jetzt so wenig den armen See­len gehol­fen wird. Und Ihr Elend ist doch so groß, sie sel­ber kön­nen sich gar nicht hel­fen. Wenn aber jemand für sie betet, etwas für sie lei­det, ein Almo­sen für sie spen­det, das kommt ihnen augen­blick­lich zugu­te. Sie sind dann so froh, so selig wie ein Ver­schmach­ten­der, dem ein fri­scher Trunk gereicht wird.“

      „Ach“, pfleg­te sie zu sagen, „es haben die armen See­len so viel zu lei­den wegen ihrer Nach­läs­sig­keit, wegen beque­mer Fröm­mig­keit, wegen Man­gels an Eifer für Gott und das Heil des Näch­sten. Wie soll ihnen gehol­fen wer­den, wenn nicht durch genug­tu­en­de Lie­be, wel­che für sie jene Tugend­ak­te auf­op­fert, die sie selbst im Leben beson­ders ver­nach­läs­sigt hat­ten? Die Hei­li­gen im Him­mel kön­nen nicht mehr für sie büßen und genug­tun; das haben sie von den Kin­dern der strei­ten­den Kir­che zu erwar­ten. Und wie sehr seh­nen sie sich danach! Sie wis­sen, dass kein guter Gedan­ke, kein ern­ster Wunsch, den ein Leben­der für sie hat, ohne Wir­kung ist; und doch, wie weni­ge küm­mern sich um sie! Ein Prie­ster, der sein Bre­vier mit Andacht in der Mei­nung betet, die Ver­säum­nis­se damit gut­zu­ma­chen, für wel­che die armen See­len noch zu büßen haben, ver­mag unglaub­li­che Trö­stung zu berei­ten. Ja die Kraft des prie­ster­li­chen Segens dringt bis In das Fege­feu­er und erquickt wie Him­mel­stau die See­len, denen er in festem Glau­ben gesen­det wird. Wer dies alles so sehen könn­te wie ich, der wür­de gewiss nach Kräf­ten zu hel­fen suchen.“

      Am mei­sten bedau­er­te sie jene Ver­stor­be­ne, wel­che von den Über­le­ben­den über Gebühr gelobt und um natür­li­cher Eigen­schaf­ten und Vor­zü­ge wil­len bis zum Him­mel erho­ben wer­den; oder von wel­chen die Über­le­ben­den aus weich­li­cher, über­spann­ter Lie­be den Gedan­ken nicht ertra­gen kön­nen, als sei­en sie noch im Stan­de der Pei­nen und der Läu­te­rung; denn sol­che sah sie als die ärm­sten und ver­las­send­sten See­len. – „Unmä­ßi­ges Lob“, äußer­te sie oft, „sehe ich immer als eine wesent­li­che Berau­bung und Zurück­set­zung des­sen, dem das unver­dien­te Lob gespen­det wird.“ …

      • Viel­leicht lachen man­che drü­ber – aber ich gehe, wenn ich Zeit habe, auf den Fried­hof bei mir in der Nähe und bete dort einen Rosenkranz.
        Die Got­tes­mut­ter soll dann die­ses Gebet an die ver­tei­len, die es gera­de brau­chen, auch wenn sie viel­leicht nicht hier ruhen.
        Und im Bre­vier betet man ja auch für die Ver­stor­be­nen und kann Namen ein­fü­gen von Leu­ten, die man gekannt hat oder die einem wich­tig sind.
        Und last but not least kann man ja auch Mes­sen für bestimm­te Ver­stor­be­ne lesen lassen.

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