Islam oder Tod – Islamisten erschlagen Christen vor „seiner“ Kirche


Christen des Nahen Osten zeigen ihr Glaubensbekenntnis häufig durch Tätowierungen. Dadurch sind sie für Islamisten leicht zu erkennen.
Chri­sten des Nahen Osten zei­gen ihr Glau­bens­be­kennt­nis häu­fig durch Täto­wie­run­gen. Dadurch sind sie für Isla­mi­sten leicht zu erkennen.

(Bag­dad) Drei Wochen ver­steck­te sich Salem Mat­ti Kour­ki in sei­nem Haus vor den Isla­mi­sten, die sei­ne Stadt erobert hat­ten. Als die Vor­rä­te zu Ende waren, muß­te er raus, um Lebens­mit­tel zu suchen. Er wur­de von den Dschi­ha­di­sten gefan­gen­ge­nom­men, zu Tode geprü­gelt und sei­ne Lei­che auf der Stra­ße lie­gen­ge­las­sen. Für den chaldäi­schen Patri­ar­chen Lou­is Raphaà«l I. Sako ist der Christ Salem Mat­ti Kour­ki „ein wei­te­rer Mär­ty­rer, Opfer eines wahn­sin­ni­gen Extre­mis­mus“. Am sel­ben Tag wur­de ein syrisch-katho­li­scher Christ in der ira­ki­schen Haupt­stadt durch eine Auto­bom­be getötet.

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Im Irak fließt täg­lich neu­es Blut der Chri­sten, das von den Schläch­tern des Kali­fen ver­gos­sen wird. Ganz gleich, ob die Kämp­fer dem Isla­mi­schen Staat (IS) oder einer ande­ren isla­mi­sti­schen Miliz ange­hö­ren, sie machen Jagd auf Chri­sten, auf unschul­di­ge, wehr­lo­se Zivi­li­sten. Ob alt oder jung, Mann oder Frau spielt kei­ne Rol­le. Auch vor Kin­dern machen sie nicht Halt.

Am Montag wurden zwei Christen von Islamisten ermordet – Zwei Schicksale

Am Mon­tag ermor­de­ten die Isla­mi­sten in der mehr­heit­lich christ­li­chen Stadt Bar­ta­lah in der Nini­ve-Ebe­ne einen Chri­sten. Die vor­wie­gend syrisch-katho­li­sche Stadt befin­det sich seit eini­gen Wochen in der Hand der Dschi­ha­di­sten. Der 43 Jah­re alte Salem Mat­ti Kour­ki gehör­te zu einer klei­nen Grup­pe von Chri­sten, die beim Vor­rücken der Isla­mi­sten beschloß, in der Stadt zu blei­ben. Er woll­te sich zwar ver­bor­gen hal­ten, aber sei­ne Stadt und sein Haus nicht ver­las­sen. Wegen Herz­pro­ble­men, wäre eine Flucht für ihn kaum mög­lich gewe­sen. „Ich las­se mich nicht wie ein Hund ver­ja­gen. Hier ist mein Haus, hier ist mei­ne Kir­che“, hat­te er sei­ner Fami­lie gesagt, die mit den ande­ren Chri­sten die Stadt flucht­ar­tig verließ.

Als der Isla­mi­sche Staat (IS) am 8. August tat­säch­lich die Stadt besetz­te, hielt sich Salem Mat­ti Kour­ki wochen­lang ver­steckt. Als die Lebens­mit­tel und vor allem die Was­ser­vor­rä­te zu Ende waren, ver­ließ er am 1. Sep­tem­ber das Haus auf der Suche nach dem Notwendigsten.

Islam oder Tod – Die „Alternativen“ der Dschihadisten

In der Nähe der Mari­en­kir­che, „sei­ner“ Kir­che wur­de er von den Isla­mi­sten ent­deckt und gefan­gen­ge­nom­men. Die Dschi­ha­di­sten ver­lang­ten die „Bekeh­rung“ zum Islam, doch Salem Mat­ti wei­ger­te sich. Auch schwe­re Miß­hand­lun­gen konn­ten ihn nicht beu­gen. So wur­de er von der Miliz zu Tode geprü­gelt und sei­ne Lei­che auf der Stra­ße vor sei­ner Kir­che lie­gen­ge­las­sen. Der leb­lo­se Kör­per wur­de Stun­den spä­ter von eini­gen mos­le­mi­schen Ara­bern, die im Gegen­satz zu den Chri­sten in der Stadt blei­ben konn­ten, gebor­gen und bestattet.

Am 5. Sep­tem­ber fin­det in der syrisch-ortho­do­xen Kir­che Oum El-Nour (Maria, Mut­ter des Lichts) in Anka­wa, einer christ­li­chen Vor­stadt von Arbil im ira­ki­schen Kur­di­stan das Requi­em für Salem Mat­ti Kour­ki statt, der aus rei­nem Haß wegen sei­nes Glau­bens ermor­det wurde.

Autobombe tötet 20jährigen Christen

Die Zahl der christ­li­chen Opfer im Irak wächst von Tag zu Tag. Eben­falls am 1. Sep­tem­ber wur­de in der Gegend von Bay­aa im Westen der ira­ki­schen Haupt­stadt der erst 20 Jah­re alte Christ Fadi Nabil Ibra­him Abbush durch eine Auto­bom­be getö­tet. Dies berich­te­te Msgr. Pius Qasha Khou­ry, der Pfar­rer der syrisch-katho­li­schen Kir­che von al-Mans­ur in Bag­dad. Der jun­ge Mann gehör­te zu sei­ner Pfar­rei, in der er sehr bekannt und beliebt war, weil er sich wie sei­ne Fami­lie beson­ders für die christ­li­che Gemein­schaft ein­setz­te, so Msgr. Khoury.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

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