Exil Malta? Endgültige päpstliche Säuberungsaktion gegen Kardinal Burke?


Kardinal Burke ins Exil nach Malta
Kar­di­nal Bur­ke ins Exil nach Malta?

(Vati­kan) Kar­di­nal Ray­mond Leo Bur­ke ging 2013 selbst als “papa­bi­le“ ins Kon­kla­ve. Zum Papst wur­de nicht er gewählt, son­dern der Erz­bi­schof von Bue­nos Aires, Jor­ge Mario Berg­o­glio. Daß die „Che­mie“ zwi­schen Papst und Kar­di­nal nicht stimmt, ist bekannt. Bereits im Dezem­ber des Vor­jah­res wur­de Kar­di­nal Bur­ke von Papst Fran­zis­kus „ent­mach­tet“. Nun soll end­gül­tig sein Kopf rollen.

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Beim Kon­kla­ve hat­te die Paro­le gelau­tet: die Wahl eines „Lefeb­vria­ners“ ver­hin­dern. Bur­ke ist zwar kein Lefeb­vria­ner, doch von man­chen Kir­chen­krei­sen wird er wegen sei­nes tra­di­tio­nel­len Kir­chen­ver­ständ­nis­ses so bezeich­net. Von jenen Krei­sen, die auch Bene­dikt XVI. gegen­über abge­neigt waren und die das Wort als Tot­schlag­keu­le ver­wen­den, um grif­fig zusam­men­zu­fas­sen, daß sie die Tra­di­ti­on zutiefst ableh­nen. Bei aller Beto­nung der The­se, es pas­se kein Blatt zwi­schen irgend­wem im Vati­kan, könn­ten das Kir­chen­ver­ständ­nis und mehr noch Tat und Gestik zwi­schen dem tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen US-Ame­ri­ka­ner und dem wenig tra­di­ti­ons­ge­wo­ge­nen Süd­ame­ri­ka­ner kaum unter­schied­li­cher sein.

Kardinal Burke stützt weltweit traditionsverbundene Gemeinschaften und Gläubige

Wie kein ande­rer Kar­di­nal stützt Bur­ke seit Jah­ren die tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Gemein­schaf­ten und Gläu­bi­gen welt­weit. Eine Tätig­keit, die manch ande­rem miß­fällt. Des­halb hat Kar­di­nal Bur­ke bei Papst Fran­zis­kus kein Stein im Brett. Der Argen­ti­ni­er kenn­zeich­ne­te sei­nen Amts­an­tritt durch das Abwer­fen aller sakra­len Gewän­der und Insi­gni­en, die er nur abwer­fen konn­te. Kar­di­nal Bur­ke hegt mit Bedacht und Respekt zur Sicht­bar­ma­chung der Sakra­li­tät gera­de diese.

Die Fol­gen blie­ben nicht aus. Kar­di­nal Bur­ke gehört zu den „kon­ser­va­ti­ven“ Opfern der päpst­li­chen Per­so­nal­ent­schei­dun­gen im Vati­kan. Im ver­gan­ge­nen Dezem­ber bestä­tig­te Fran­zis­kus ihn nicht als Mit­glied der Bischofs­kon­gre­ga­ti­on. Dort hat­te Bur­ke in den Jah­ren zuvor unter Bene­dikt XVI. maß­geb­li­chen Ein­fluß auf die Bischofs­er­nen­nun­gen in den USA. Nicht ohne posi­ti­ve Aus­wir­kun­gen. Ein Ein­fluß, der pro­gres­si­ven Krei­sen ein Dorn im Auge war. Mit ihren Kla­gen und Wün­schen fan­den sie bei Papst Fran­zis­kus Gehör. Weni­ge Wochen vor sei­ner Nicht-Bestä­ti­gung hat­te das Flagg­schiff der pro­gres­si­ven katho­li­schen Publi­zi­stik in den USA, der Natio­nal Catho­lic Repor­ter (NCR) mit einer Kam­pa­gne den Kopf des ame­ri­ka­ni­schen Pur­pur­trä­ger gefor­dert. Die Ankla­ge lau­te­te: zu „kon­ser­va­tiv“ und zu „tra­di­tio­na­li­stisch“.

Zu „konservativ“ und „traditionalistisch“ – Erste Degradierungen im Dezember 2013

Nur drei Tage spä­ter, am 19. Dezem­ber ent­ließ Papst Fran­zis­kus Kar­di­nal Bur­ke auch aus der Hei­lig­spre­chungs­kon­gre­ga­ti­on. Es hieß, der Kar­di­nal habe Ein­spruch gegen die wun­der­lo­se Hei­lig­spre­chung von Johan­nes XXIII. erho­ben und sich damit den Plä­nen von Fran­zis­kus widersetzt.

Kar­di­nal Bur­ke erhob den­noch wei­ter­hin sei­ne Stim­me. Er kor­ri­gier­te den Papst mit gro­ßem Respekt, ohne ihn nament­lich zu nen­nen. Das ekla­tan­te­ste Bei­spiel war Bur­kes Wider­spruch gegen den bereits berühmt-berüch­tig­ten päpst­li­chen Aus­spruch „Wer bin ich, um zu urteilen?“

Der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster berich­tet nun, daß Papst Fran­zis­kus über Bur­ke so erbost sei, daß des­sen end­gül­ti­ge Degra­die­rung unmit­tel­bar bevorstünde.

Unbestechlicher Jurist und makelloser Präfekt der Apostolischen Signatur

Kardinal Burke bei Meßopfer im alten Ritus
Kar­di­nal Bur­ke bei Meß­op­fer im alten Ritus

Obwohl Kar­di­nal Bur­ke mit makel­lo­ser Gerad­li­nig­keit und Unbe­stech­lich­keit das Amt eines Prä­fek­ten des Ober­sten Gerichts­hofs der Apo­sto­li­schen Signa­tur aus­übt, soll er deklas­siert wer­den. Laut dem Wil­len von Papst Fran­zis­kus soll der US-Kar­di­nal ganz aus der Römi­schen Kurie ent­fernt wer­den und mit dem wohl­klin­gen­den, aber rei­nen Ehren­ti­tel eines Kar­di­nal­pa­trons des Sou­ve­rä­nen Mal­te­ser­or­dens abge­fun­den werden.

„Die ‚Revo­lu­ti­on‘ von Papst Fran­zis­kus in der Kir­chen­lei­tung ver­liert nicht an Schub­kraft und wie bei allen Revo­lu­tio­nen fal­len wei­ter­hin Köp­fe von Kir­chen­ver­tre­tern“, so Magi­ster. Ein Vor­gang, der durch­aus den Hin­weis auf die „meta­pho­ri­sche Guil­lo­ti­ne“ ver­die­ne, so der Vatikanist.

 Säuberungsaktion durch Papst Franziskus

Bereits in den ersten Mona­ten sei­ner Amts­zeit sorg­te Papst Fran­zis­kus für die Degra­die­rung füh­ren­der Kuri­en­ver­tre­ter, die in ihrer theo­lo­gi­schen und lit­ur­gi­schen Sen­si­bi­li­tät Bene­dikt XVI. beson­ders nahe­stan­den. Zu ihnen gehö­ren Kar­di­nal Mau­ro Pia­cen­za, Kuri­en­erz­bi­schof Gui­do Poz­zo und Kuri­en­bi­schof Giu­sep­pe Sciac­ca. Ihnen scheint dem­nächst der spa­ni­sche Opus-Dei-Prie­ster, Kuri­en­erz­bi­schof Cel­so Mor­ga Iru­zu­bieta zu fol­gen, der in sei­ne spa­ni­sche Diö­ze­se zwei­ten Ran­ges ver­setzt wird. Die Heim­schickung von Kar­di­nal Anto­nio Cani­zares nach Spa­ni­en ist hin­ge­gen bereits siche­re Sache.

„Nun aber soll eine noch viel bedeu­ten­de­re Ent­haup­tung fol­gen“, so Magi­ster. „Das näch­ste Opfer soll der ame­ri­ka­ni­sche Pur­pur­trä­ger Ray­mond Leo Bur­ke sein, der vom Prä­fek­ten des Ober­sten Gerichts­ho­fes der Apo­sto­li­schen Signa­tur zum pom­pö­sen, aber inner­kirch­lich an Bedeu­tung sehr beschei­de­nen Titel eines Kar­di­nal­pa­trons des Sou­ve­rä­nen Rit­ter- und Hos­pi­tal­or­dens vom hei­li­gen Johan­nes von Jeru­sa­lem von Rho­dos und von Mal­ta degra­diert wer­den und damit dem der­zei­ti­gen Inha­ber Kar­di­nal Pao­lo Sor­di, der das 80. Lebens­jahr voll­endet hat, nach­fol­gen soll.“

Daß Kar­di­nal Bur­ke einen schwe­ren Stand unter Papst Fran­zis­kus hat, war nach dem Kon­kla­ve schnell klar. Der argen­ti­ni­sche Papst hält an Freun­den gegen jede, auch berech­tig­te Kri­tik fest. Eben­so nach­tra­gend scheint er jedoch zu sein.

Kar­di­nal Mau­ro Pia­cen­za wur­de als Prä­fekt der bedeu­ten­den Kle­rus­kon­gre­ga­ti­on ent­fernt und auf den ziem­lich unbe­deu­ten­den Sitz eines Apo­sto­li­schen Groß­pö­ni­ten­ti­ars ver­setzt. Damit steht er wei­ter­hin an der Spit­ze eines römi­schen Dik­aste­ri­ums, aller­dings ohne wirk­li­chen Einfluß.

Kardinalpatron des Malteserordens

Bei Kar­di­nal Bur­ke scheint, wie vom Natio­nal Catho­lic Repor­ter bereits laut­stark vor bald einem Jahr gefor­dert, die völ­li­ge Ent­fer­nung aus der Kurie anzu­ste­hen. Ein radi­ka­les Urteil, das zum Aus­druck brin­gen wür­de, daß jemand mit sei­ner Über­zeu­gung und sei­nem Auf­tre­ten in der Kir­chen­lei­tung unter Papst Fran­zis­kus kei­nen Platz hat.

So radi­ka­le Ent­fer­nun­gen sind in der Kir­che unüb­lich. Abset­zun­gen, Degra­die­run­gen, Ent­fer­nun­gen wer­den mit gleich- oder höher­ran­gi­gen, aber unbe­deu­ten­de­ren Posi­tio­nen „ele­gant“ gere­gelt. Das Amt des Groß­pri­o­rs von Rom des Mal­te­ser­or­dens, seit 1961 Kar­di­nal­pa­tron genannt, wur­de bis­her immer nam­haf­ten Kar­di­nä­len zusätz­lich zu ihrer Haupt­auf­ga­be an der Römi­schen Kurie anver­traut. Es han­delt sich also um eine Wür­de, die die Bedeu­tung in der Kir­chen­lei­tung noch unter­strei­chen soll­te, und gleich­zei­tig um eine Reve­renz an den Mal­te­ser­or­den, der den inter­na­tio­na­len Sta­tus eines sou­ve­rä­nen, nicht­staat­li­chen Völ­ker­recht­sub­jekts genießt.

Kar­di­nal Sar­di, der durch sei­ne spä­te Kar­di­nals­er­he­bung eine Aus­nah­me bil­de­te, müß­te gar nicht ersetzt wer­den. Für außer­ku­ria­le Auf­ga­ben gilt die Alters­gren­ze von 80 Jah­ren nicht. Mit Aus­nah­me von Kar­di­nal Pao­lo Giob­be star­ben alle Kar­di­nal­pa­tro­ne des Mal­te­ser­or­dens im Amt.

Kardinal Burke mit 66 Jahren auch in nächstem Konklave möglicher „papabile“

Kar­di­nal Bur­ke ist erst 66 Jah­re alt und daher im besten Alter für höch­ste kirch­li­che Ämter und rea­li­sti­scher­wei­se „papa­bi­le“ auch in einem künf­ti­gen Kon­kla­ve. Zum Kar­di­nal wur­de er 2010 von Bene­dikt XVI. erho­ben. Zum Ärger­nis jener pro­gres­si­ven Krei­se, die ihn heu­te als „Rei­sen­den in Sachen Tra­di­ti­on“ ver­spot­ten, vor allem aber wegen sei­ner Intel­li­genz und intel­lek­tu­el­len Red­lich­keit, sei­ner Recht­gläu­big­keit und Rede­ge­wandt­heit fürchten.

Bur­ke „ist eine sehr from­me Per­sön­lich­keit“ und an ihm wird selbst von Kri­ti­kern „die sel­te­ne Tugend aner­kannt, nie an Seil­schaf­ten mit­ge­wirkt und Abspra­chen auf Gegen­sei­tig­keit getrof­fen zu haben, um Beför­de­run­gen oder kirch­li­che Pfrün­de zu erhal­ten“, so Magi­ster. Bur­kes scharf­sin­ni­ges juri­sti­sches Den­ken und sei­ne Unbe­stech­lich­keit wird von nie­man­dem bestrit­ten, viel­mehr von man­chen gefürchtet.

In Fra­gen der Glau­bens­leh­re beton­te der Kar­di­nal mehr­fach, daß jeder Gläu­bi­ge im Kate­chis­mus des hei­li­gen Pius X. das geeig­ne­te Instru­ment zur Hand habe, sich sicher zu ori­en­tie­ren. In Fra­gen der Lit­ur­gie macht er kein Hehl aus sei­ner Anhäng­lich­keit an den über­lie­fer­ten Ritus. Die­sem ent­spre­chend leg­te er bereits mehr­fach die „cap­pa magna“ an, was ihn zur Ziel­schei­be immer neu­er Kri­tik macht. Eini­ge weni­ge ande­re Kar­di­nä­le taten und tun dies zwar auch, aber kaum einer kri­ti­siert Fehl­ent­wick­lun­gen in der Kir­che und ver­tei­digt die Glau­bens­wahr­heit so uner­schrocken deut­lich und öffent­lich wie der Amerikaner.

Burkes Nein zu  bischöflicher Nachgiebigkeit – Keine Kommunion für Politiker, die Abtreibung unterstützen

Kar­di­nal Bur­ke gehört zu den her­aus­ra­gen­den Kir­chen­rechts­exper­ten der Katho­li­schen Kir­che, was ihm unter Bene­dikt XVI. die Ernen­nung zum Prä­fek­ten der Apo­sto­li­schen Signa­tur ein­brach­te. Auch wenn nicht gewünscht, for­der­te er die Ein­hal­tung des Kir­chen­rechts selbst dann ein, wenn ande­re Kir­chen­ver­tre­ter aus „kli­ma­ti­schen“ Grün­den bestimm­te Aspek­te nicht beto­nen möch­ten. Das gilt etwa zum Canon 915 des Kirch­li­chen Gesetz­bu­ches. Kar­di­nal Bur­ke beharrt auf der Unmög­lich­keit, Poli­ti­ker, die unein­sich­tig und öffent­lich die Abtrei­bung unter­stüt­zen, zur Kom­mu­ni­on zuzu­las­sen. Er wider­stand in die­ser Fra­ge öffent­lich sei­nen bei­den US-ame­ri­ka­ni­schen Mit­brü­dern im Kar­di­nals­rang Donald Wuerl von Washing­ton und Sean Patrick O’Malley von Bos­ton, die im Gegen­satz zu Bur­ke von Papst Fran­zis­kus an Bedeu­tung auf­ge­wer­tet wurden.

Demon­stra­tiv nahm Kar­di­nal Bur­ke bereits mehr­fach am Marsch für das Leben in Rom teil und for­der­te alle Bischö­fe auf, es eben­so zu tun, weil es heu­te drin­gen­der denn je das öffent­li­che Bekennt­nis für das Lebens­recht unge­bo­re­ner Kin­der brau­che. Eine Posi­ti­on, mit der er sich bei vie­len Mit­brü­dern im Bischofs­amt nicht beliebt mach­te. Vie­le von ihnen im Westen haben sich mit dem gesetz­lich erlaub­ten Kin­der­mord als gesell­schaft­lich-poli­ti­schem Tabu abge­fun­den, um nicht in Kon­flikt mit ton­an­ge­ben­den welt­li­chen Mäch­ten zu geraten.

Burkes Kritik an „Evangelii gaudium“ und Widerstand gegen Kardinal Kaspers Ehe-Thesen

Kar­di­nal Bur­ke gehört zu den weni­gen Kir­chen­ver­tre­tern, die öffent­lich Kri­tik am Apo­sto­li­schen Schrei­ben Evan­ge­lii gau­di­um gel­tend mach­ten, dem er wohl einen pro­gram­ma­ti­schen Wert zuer­kann­te, nicht aber einen lehr­amt­li­chen. Eben­so gehört Kar­di­nal Bur­ke zu den ent­schie­de­nen Wider­par­ten gegen die The­sen von Kar­di­nal Wal­ter Kas­per zum Ehe­sa­kra­ment und des­sen Bereit­schaft, wie­der­ver­hei­ra­te­te Geschie­de­ne zur Kom­mu­ni­on zuzu­las­sen. Als Prä­fekt der Apo­sto­li­schen Signa­tur ist Bur­ke auto­ma­tisch Syn­oden­va­ter bei der bevor­ste­hen­den Bischofs­syn­ode. Sei­ne Ent­fer­nung aus dem Amt wür­de ihn auch als Stim­me auf der Syn­ode aus­schal­ten. Wenn nicht bereits 2014, so zumin­dest beim ent­schei­den­de­ren zwei­ten Teil der Syn­ode 2015.

Burke nahm Einspruch der Franziskanerinnen der Immakulata an

Als Prä­fekt eines Gerichts­hofs ist Bur­kes Den­ken nicht nur theo­lo­gisch, son­dern auch juri­stisch scharf geschult. Zwei­deu­ti­ge For­mu­lie­run­gen man­cher theo­lo­gi­scher Strö­mun­gen, sind dem Juri­sten zuwi­der. Jeden­falls ent­ge­hen sie ihm nicht. Jüngst nahm er den Ein­spruch der Fran­zis­ka­ne­rin­nen der Imma­ku­la­ta an, mit dem sich die Ordens­frau­en gegen restrik­ti­ve Maß­nah­men der Ordens­kon­gre­ga­ti­on wehren.

Ein Schritt mehr, mit dem der Ame­ri­ka­ner sich bei pro­gres­si­ven Kuri­en­krei­sen wenig beliebt mach­te. Die „Nor­ma­li­sie­rung“ der blü­hen­den, tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Ordens­fa­mi­lie der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta hat ideo­lo­gi­sche Grün­de und wur­de von Papst Fran­zis­kus aus­drück­lich gebil­ligt. Ihr gro­ßer Makel ist die Pfle­ge des über­lie­fer­ten Ritus und der über­lie­fer­ten Glau­bens­leh­re. Daß der Orden gera­de damit auch noch zu einem der blü­hend­sten und schnellst wach­sen­den der Katho­li­schen Kir­che wur­de, war in den Augen eini­ger ein­fluß­rei­cher Kir­chen­ver­tre­ter unverzeihlich.

Was brachte das Faß zum Überlaufen?

Mit der Annah­me des Ein­spru­ches bewies Kar­di­nal Bur­ke, daß Ius­ti­tia tat­säch­lich unge­ach­tet von Oppor­tu­ni­tä­ten han­deln kann. Er kon­ter­ka­rier­te damit jedoch die von der Ordens­kon­gre­ga­ti­on mit päpst­li­cher Zustim­mung gewoll­te Straf­ak­ti­on gegen eine der zah­len­mä­ßig wich­tig­sten Kom­po­nen­ten der katho­li­schen Tradition.

Es läßt sich schwer sagen, wel­che der cou­ra­gier­ten Aktio­nen des Kar­di­nals bei sei­nen Geg­nern das Faß über­lau­fen und ihn zum Abschuß frei­ge­ben ließ. Abseh­bar sei hin­ge­gen, so Magi­ster, daß eine so auf­se­hen­er­re­gen­de Deklas­sie­rungs­ak­ti­on in tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Krei­sen nicht min­der hef­ti­ge Gegen­re­ak­tio­nen zur Fol­ge haben wer­de, wie sie Jubel­stür­me auf pro­gres­si­ver Sei­te aus­lö­sen wird.

„Bereits sei­ne Degra­die­run­gen im Dezem­ber 2013 durch die Ent­fer­nung aus der Bischofs- und Hei­lig­spre­chungs­kon­gre­ga­ti­on erfolg­ten unter ‚Hosanna‘-Rufen ‚libe­ra­ler‘ Kir­chen­krei­se nicht nur in den USA“, so San­dro Magister.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: MiL/​CR

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39 Kommentare

  1. Die End­lö­sung der Katho­li­ken­fra­ge im Vati­kan unter Berg­o­glio nähert sich ihrem Abschluß! Bra­vo, hät­te Ratz­in­ger im guten Sin­ne solch rigi­de Per­so­nal­po­li­tik betrie­ben, dann stün­de die Kir­che heu­te anders da. Lei­der las­sen sich die Kon­ser­va­ti­ven immer durch das Gejam­me­re der Lin­ken über man­geln­de Tole­ranz ins Bocks­horn jagen. Wie deren Tole­ranz dann aus­schaut, bedenkt man lei­der nicht. Nur mit stra­te­gie­lo­ser Nobles­se kann man kei­nen Krieg gewin­nen – hier soll­te man sich die Lin­ken als Lehr­mei­ster neh­men. Berg­o­glio, der auf vie­len Pho­tos die Faust zum Kom­mu­ni­sten­gruß zeigt, weiß offen­bar wie es geht!

  2. Die hier gemut­maß­te Ver­set­zung des Kar­di­nals aus­ge­rech­net in die­sen Zei­ten mit der Meta­pher der „Ent­haup­tung“ und der rol­len­den Köp­fe zu beschrei­ben, also sub­ku­tan, aber für jeden erkenn­bar den Papst mit einem „Isis“-Mörder zu ver­glei­chen, ist unsäg­lich und ein­fach nur wehleidig.

    • Der Ver­gleich ist doch pas­send: es steht ja „methapo­ri­sche Guilliottine“.

      Abge­se­hen davon betreibt der Papst Säu­be­rung im Vati­kan, wäh­rend er zu den real ent­haup­ten­den Isla­mi­sten noch kein Wort gefun­den hat. Er hat sie noch nie beim Namen genannt.

    • „Köp­fe müs­sen rol­len“ – die­ser Spruch wur­de und wird häu­fig auch im welt­li­chen Bereich benutzt und zwar vor dem Bekannt­wer­den der ISIS.
      Hier dem Autor bei sei­nem Auf­satz einen unzu­läs­si­gen Ver­gleich zu aktu­el­len Greu­el­ta­ten der IS zu unter­stel­len, ist nicht nötig.
      Wir alle arbei­ten mit Bil­dern, um etwas bestimm­tes auszudrücken.

    • Dann gehö­ren Sie augen­schein­lich zu den Franziskus-Jublern.
      Das ist aber ein ande­res Portal!
      Dort wer­den täg­lich die „Per­len“ fabriziert.
      Wie sag­te erst kürz­lich eine Freun­din: „Hof­fent­lich bleibt denen nicht eines Tages die gan­ze Per­len­ket­te im Hals stecken!“

  3. Wenn Kar­di­nal Bur­ke Rom ver­las­sen müß­te, kann das sogar gött­li­che Fügung sein. Wer weiß, was noch alles pas­siert! Er kämpft den guten Kampf und hat ihn gekämpft und eine Degra­die­rung kann hilf­reich sein für „den­Tag danach“.

  4. Wenn der Jos­sif Vis­sa­ri­o­no­vitsch Berg­o­glio sei­ne gro­ße Tschist­ka (=Säu­be­rungs­wel­le) been­det hat, wird von der Kir­che nicht mehr viel übrig­ge­blie­ben sein. Viel­leicht erhebt er als näch­stes den Schül­ler zum Kuri­en­kar­di­nal und erklärt den Kas­per sowie den Küng zu Kir­chen­leh­rern. Wür­de ja ganz in die alt­li­be­ral – maso­nisch – pro­gres­si­stisch – zer­stö­re­ri­sche Linie die­ses Pon­ti­fi­ka­tes passen.

  5. Dan­ke für die­sen aus­ge­zeich­ne­ten Arti­kel (fast hät­te ich geschrie­ben „Nach­ruf“ ) auf einen exzep­tio­nel­len Kir­chen­für­sten, „Fürst“ im besten und wür­dig­sten Sinn des Wortes!

    Es ist eine alte Lebens­er­fah­rung: Die­je­ni­gen kirch­li­chen Füh­rungs­per­sön­lich­kei­ten, die sich oft demon­stra­tiv jovi­al, „offen“ und „geschwi­ster­lich“ geben – oder „demü­tig“, sind, wenn es dar­auf ankommt, häu­fig Dik­ta­to­ren. Das Will­kür­re­gi­ment von Papst Fran­zis­kus ist ein schwe­res Ärgernis.

    Man kann nur hof­fen, daß ihm die recht­gläu­bi­gen Kar­di­nä­le und Bischö­fe noch recht­zei­tig in den Arm fal­len, bevor bei der Syn­ode noch grö­ße­res Unglück geschieht.

  6. Hät­te mich gewun­dert wenn es anders gekom­men wäre, der jetz­ti­ge Papst fährt mit eiser­nem, moder­ni­sti­schem Besen durch den Vati­kan! Ich traue­re dem Vor­gän­ger nicht nach, ich glau­be das war ein Kon­zept zur Abwer­tung des Papst­am­tes, dass man Alt­päp­ste her­um­lau­fen lässt.

    • Es war kein Kon­zept zu Abwer­tung des Papst­am­tes. Bene­dikt sind schlicht die Kräf­te aus­ge­gan­gen und woll­te einem wür­di­gen Nach­fol­ger Platz machen, den wir lei­der nicht bekom­men haben. Und ver­ges­sen Sie nicht, dass es noch mehr „Alt“-Päpste als Bene­dikt XVI gibt, so zum Bei­spiel den hei­li­gen „Alt“-Papst Gre­gor den Gro­ßen, den hei­li­gen „Alt“-Papst Leo den Gro­ßen, den hei­li­gen „Alt“-Papst Pius V und den hei­li­gen „Alt“-Papst Pius X.
      Per Mari­am ad Christum.

      • Wickerl hat recht! B XVI. erfreut sich offen­sicht­lich bester Gesund­heit, von den ganz natür­li­chen Alters­be­schwer­den ein­mal abge­se­hen. Hät­te er sich auf sein Kern­ge­schäft kon­zen­triert und nicht die dümm­li­chen Woj­ty­lia­den nach­ge­äfft, für alle mög­li­chen Events durch die Welt zu rei­sen – was sein „Nach­fol­ger“ bewußt unter­läßt, um sei­ne Kräf­te für die Zer­stö­rung der Kir­che zu scho­nen – dann hät­te er wohl sein Kreuz bis zum Ende tra­gen kön­nen, ohne es vor Voll­endung sei­ner Mis­si­on lie­gen­zu­las­sen. Frau Mag. Gud­run SAILER, deut­sche Sek­ti­on bei Radio Vati­kan, sag­te übri­gens nach dem Rück­tritt im Fern­se­hen, es sei jetzt an der Zeit, das gan­ze „Brim­bo­ri­um“ (wie sich die Dame aus­zu­drücken belieb­te) um das Papst­amt zu besei­ti­gen. Nun, das ist mit Berg­o­glio offen­sicht­lich gelun­gen, und Ratz­in­ger hat es ermög­licht. Ein Papst, der wie ein Klein­bür­ger in Ren­te geht, um den Lebens­abend mit sei­nem Bru­der zu genie­ßen (für einen Nor­mal­bür­ger nichts Anstö­ßi­ges, wenn man ein Leben lang gear­bei­tet hat), trägt nicht dazu bei, den Auf­trag Chri­sti an Petrus sicht­bar zu machen, sich gür­ten zu las­sen, und auch dort­hin zu gehen, wohin man nicht will, näm­lich ans KREUZ! Frag­lich ist, ob B16 hier Mit­spie­ler ist, oder in der gren­zen­los nai­ven Hoff­nung befan­gen war, man wer­de einen Nach­fol­ger wäh­len, der die Kir­che wie­der auf siche­ren Kurs führt. Je nach­dem kann er sich jetzt freu­en, weil die Welt auf sei­ne Mogel­packung her­ein­ge­fal­len ist, oder aber er kann beim Anblick des Papst­dar­stel­lers die Fol­gen sei­ner Deser­ti­on über­den­ken und büßen. Sein zur Schau gestell­tes herz­li­ches Ein­ver­neh­men mit Berg­o­glio läßt wohl eher auf Erste­res schlie­ßen. Beten wir den Okto­ber­ro­sen­kranz heu­er in der Inten­ti­on, das die zweit­va­ti­ka­ni­schen Kar­ne­va­lia­den bald ein Ende finden!

      • Woher wis­sen Sie eigent­lich, wie es wirk­lich um die Gesund­heit Papst Bene­dikts XVI bestellt ist? Sind Sie sein per­sön­li­cher Leib­arzt? Mitt­ler­wei­le sieht er zwar wie­der gesund aus, aber vor 1,5 Jah­ren sah er zwei­fel­los erkenn­bar schwach aus. Auch wis­sen wir alle nicht, mit was für inter­nen Macht­kämp­fen, Ver­schwö­run­gen und der­glei­chen zu tun hat­te, die ihn beson­ders in den letz­ten Jah­ren sei­nes Pon­ti­fi­ka­tes plag­ten. Die Füh­rung der Kir­che wur­de ihm nicht leicht gemacht und sei­ne Gesund­heit nahm ab. Er trägt bekannt­lich einen Herz­schritt­ma­cher und ist auf einem Auge fast blind.
        Er hät­te aber in der Tat das Rei­sen unter­las­sen sol­len, da ihn dies beson­ders ange­strengt hat. Und eine zeit­li­che Aus­zeit hät­te es auch getan, da er heu­te wie­der regie­rungs­fä­hig aus­sieht. Ich bin aber davon über­zeugt, das Bene­dikt, wenn er nicht auf die akti­ve Aus­übung sei­nes Amtes ver­zich­tet hät­te, heu­te gesund­heit­lich viel schlech­ter dar­stän­de oder viel­leicht gar nicht mehr leben wür­de. Auch soll­ten wir nicht ver­ges­sen, dass er kurz vor sei­nem Amts­aus­übungs­ver­zicht den Unter­su­chungs­be­richt der 3 eme­ri­tier­ten Kuri­en­kar­di­nä­le bekom­men hat, die die Zustän­de an der Kurie beschrie­ben. Mög­li­cher­wei­se ist ihm klar gewon­nen, dass er in sei­nem geschwäch­ten Zustand unmög­lich alle Miss­stän­de besei­ti­gen kön­ne. Wir soll­ten in die­ser unkla­ren Situa­ti­on zu Papst Bene­dikt XVI hal­ten, denn es heißt auch: „Im Zwei­fel FÜR den Angeklagten.“
        Per Mari­am ad Christum.

  7. Die „Kon­zils­kir­che“ kämpft schon lan­ge gegen Gott den Herrn und sei­ner Kir­che an, und so darf es einen auch nicht ver­wun­dern, dass aus der „Zen­tra­le“ jeder ent­fernt wird, der nicht im Sin­ne der „Kon­zils­kir­che“ wirkt. Das sei­ne Emi­nenz Bur­ke ver­jagt wer­den soll, ist eben nichts ande­res als eine Frucht des VK II und der „inner­kirch­li­chen Katho­pho­bie“ , aber wir alle wur­den schon vor lan­ger Zeit davor gewarnt: „Rom wird den Glau­ben ver­lie­ren und Sitz des Anti­chri­sten wer­den“ lei­der wird dies von vie­len nicht erkannt und oder still­schwei­gend hin­ge­nom­men um sich ja nicht als „Papst-Unge­hor­sa­mer“ in Ver­ruf zu bringen. 

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

  8. „Auf­bruch­be­weg­te“ hören Fol­gen­des so gar nicht ger­ne und sind bestrebt, es „weg­zu­to­le­rie­ren“; Kar­di­nal Bur­ke in einem Inter­view für die Monats­zeit­schrift „Radi­ci Cri­stia­ne“ von Rober­to de Mattei:
    -
    „Schluß mit dem Schwei­gen, Schluß mit der Ängst­lich­keit, Schluß mit dem Feigesein. 
    Es ist not­wen­dig die Wahr­heit Chri­sti zu bezeu­gen, das Natur­recht zu bekräftigen, 
    die gesun­de katho­li­sche Leh­re in Erin­ne­rung zu rufen 
    und gegen 
    die unge­zü­gel­ten Perversionen 
    des Rela­ti­vis­mus und des Lai­zis­mus gegen die Kirche, 
    gegen das Leben und gegen die Familie 
    aufzustehen.
    [.…]
    Ein wirk­li­cher Katho­lik erkennt die gesam­te von der Kir­che gelehr­te Wahr­heit kom­pro­miß­los an. 
    Der Begriff von einer ‚Teil­ka­tho­li­zi­tät‘ und ‚Teil­ka­tho­li­ken‘ ist ein Wider­spruch in sich“
    [.…]

    Und; Kar­di­nal Ray­mond Leo Bur­ke in einer Pre­digt am Ste­phans­tag im Jah­re 2010 in der römi­schen Pfar­rei San­ta Maria di Nazareth:
    -
    „Nach dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil, aber nicht auf­grund des Kon­zils, hat die Art der Reform des Meß­ri­tus das gött­li­che Han­deln in der Hei­li­gen Mes­se durch die Ver­ei­ni­gung von Him­mel und Erde erheb­lich ver­dun­kelt und eini­ge zum irri­gen Den­ken ver­lei­tet, daß die Hei­li­ge Lit­ur­gie ein Han­deln von uns ist, die wir auf bestimm­te Wei­se erfun­den haben und mit der wir daher expe­ri­men­tie­ren können“
    -

  9. Berg­o­glio hat sich bereits jetzt den zwei­fel­haf­ten Ruf erwor­ben, inner­halb kür­ze­ster Zeit mit dik­ta­to­ri­schem Geha­be die Kir­che bis in die Grund­fe­sten erschüt­tert zu haben. Jahr­zehn­te wer­den nach die­sem Zer­stö­rungs­werk nötig sein, um die Kir­che wie­der auf­zu­rich­ten. Frei­lich gibt es immer noch Däm­lacks, die das Gan­ze als gro­ße Reform prei­sen. Letzt­end­lich geht mit Berg­o­glio einer ans Werk, der mit Taschen­spie­ler­tricks und heuch­le­ri­schen Atti­tü­den wie angeb­li­che Barm­her­zig­keit die Kir­che völ­lig ummo­deln und aus ihr eine inter­re­li­giö­se Huma­ni­täts­ideo­lo­gie machen will. Auch bei Emi­nenz Kar­di­nal Bur­ke sieht man ja die gan­ze Unauf­rich­tig­keit die­ses Bischofs von Rom. Er wird ein zer­trüm­mer­tes und jeg­li­cher Wür­de und Ehr­furcht beraub­tes Petrus­amt zurück­las­sen. Lei­der ver­dan­ken wir die­se Kata­stro­phe letz­lich dem Unwil­len des Amts­in­ha­bers, Papst Bene­dikt XVI., wei­ter das ihm auf­er­leg­te Kreuz zu tra­gen. Auf die­sem angeb­lich frei­wil­li­gen Rück­tritt liegt kein Segen, son­dern ein Fluch. Was Berg­o­glio auch anpackt – es endet schlimm. Das gibt einem schon zu denken!

  10. Der Arti­kel ist erst­klas­sig, besten Dank! Eben­so der Kom­men­tar von catho­li­cus, wenn­gleich die hier ver­link­ten Bil­der, in denen Berg­o­glio die Hand zur Faust ballt, nicht dem kom­mu­ni­sti­schen Gruß ent­spre­chen, son­dern ein rhe­to­ri­scher Gestus sind. Nichts­de­sto­we­ni­ger ist die­ser Gestus pro­le­ta­risch, oder sagen wir bes­ser: pro­le­ten­haft. Aber das will Berg­o­glio ja sein: ein Pro­let. Und er ist ein wil­li­ges Werk­zeug derer, die ihn ins Amt gehievt haben. Der Begriff der Säu­be­rungs­ak­ti­on ist übri­gens voll­kom­men zutref­fend. Die­ses Unrecht zu bekla­gen, hat mit Weh­lei­dig­keit nichts zu tun.
    Im Übri­gen ist die Kir­chen­ge­schich­te ist voll von Bei­spie­len, wo die Anhän­ger von Vor­gän­ger­päp­sten ent­mach­tet oder exi­liert wur­den – um dann unter dem näch­sten Papst wie­der zurück­zu­keh­ren. In gewis­ser Wei­se sind wir die letz­ten 200 Jah­re, was die Papst­ge­schich­te betrifft, unglaub­lich ver­wöhnt worden.
    Mitt­ler­wei­le die Kir­che steckt in ihrer größ­ten Kri­se seit der Refor­ma­ti­on. Viel­leicht wird sie wie damals ein hal­bes Jahr­hun­dert brau­chen, bis sie sich wie­der festigt. Und Berg­o­glio wird dann hof­fent­lich eine eben­so unbe­deu­ten­de Rand­fi­gur sein wie irgend­ein Skan­dal­papst des 15. oder 17. Jahrhunderts.

  11. Ich möch­te einen exzel­len­ten Arti­kel gegen die Insze­nie­rung der Demut, der Form­lo­sig­keit und des Ego­is­mus im gegen­wär­ti­gen Pon­ti­fi­kat von Prof. Peter Ste­phan in UNA VOCE Nr. 3/​2014, soeben erschie­nen, empfehlen:

    „Das Kreuz mit dem Gold – Skan­dal oder Sinn­bild lit­ur­gi­scher Erneuerung?
    (S. 374 bis 410)

    Prof. Ste­phan gehör­te zu den Weni­gen, die Bischof Tebartz-van Elst ver­tei­dig­ten, der ein ver­wü­ste­tes Bis­tum geist­lich sanie­ren woll­te. Des­sen Vor­gän­ger leg­te auch Wert auf das Holz­kreuz aus dem Dach­ge­stühl des elter­li­chen Hauses.

  12. Die­ses bur­schi­ko­se Geba­ren Berg­o­gli­os, wie die erho­be­ne Faust, spricht für sich und ent­spricht der SYMBOLHAFTIGKEIT sei­nes Pon­ti­fi­ka­ters: Die SCHLEIFFUNG TRADITIONELLER BASTIONEN. Aber was noch viel gra­vie­ren­der ist: Hier paa­ren sich Alters­starr­sinn mit einer von Nach­träglick­eit sich offen­ba­ren­den Pap­stes, der wie ein Des­pot sich gebiert. Und hier muss noch eine sei­ner ‚Per­len des Tages‘ vom 15. Sep­tem­ber erwähnt wer­den. Erstaun­lich und befrem­dend, dass es dazu bis jetzt kei­ne Kri­tik oder einen Auf­stand gege­ben hat. Zitat von Berg­o­glio vom 15. Sep­tem­ber 2014: „Jesus ist in die Welt gekom­men“ – so Berg­o­glio- ‚“ um zu ler­nen, Mensch zu sein, Mensch zu sein, mit den Men­schen zu gehen“. „Er ist in die Welt gekom­men, um zu gehor­chen, und er hat gehorcht“. „Doch die­sen Gehor­sam hat er durch das Lei­den gelernt“.…. Auch “ die Mut­ter, die ’neue Eva‘ wie sie Pau­lus nennt, hat Anteil an die­sem Weg des Soh­nes, sie lern­te, litt und gehorch­te. Und sie ist Mut­ter. So,so.. Im katho­li­schen Kate­chis­mus aber steht was ganz ande­res geschrie­ben, das ist ja ganz was „Neu­es“! Nach Berg­o­gli­os Ver­si­on, muss­te Jesus also ler­nen, „Mensch zu sein und mit den Men­schen zu gehen“. Bedeu­tet dies nicht Häre­sie hoch 3? Wie kann ein Papst sol­chen Schwach­sinn schwat­zen! Kopf­schüt­tel und ein Chuzpe.

    • Dan­ke für die­sen Hin­weis. Die­se Aus­sa­ge Berg­o­gli­os ist ja glei­cher­ma­ßen dumm wie häretisch!

      • Lei­der sind der­ar­ti­ge Aus­sa­gen inzwi­schen unüber­seh­bar geworden.

        Komisch nur, kaum jemand nimmt dar­an Anstoß.

    • Was hier zitiert wird, ist aller­dings nicht häretisch.
      Daß Jesus „durch Lei­den den Gehor­sam gelernt“ hat, steht in Hebr 5, 8. Auch was zur Gott­emut­ter falsch sein soll, erschließt sich mir nicht. 

      Man muß zwi­schen all­fäl­li­ger salop­per Aus­drucks­wei­se (die ich im Zitie­ren nicht erken­nen kann) und Häre­sie schon unter­schei­den. Sonst dient man der Sache nicht und begeht noch dazu ein Unrecht.

      • „Jesus ist in die Welt gekom­men“ – so Berg­o­glio- ‚“ u m z u l e r n e n, Mensch zu sein, Mensch zu sein, mit den Men­schen zu gehen“.
        Wo steht das im Evangelium?

        Unter­schla­gen wird, daß Jesus in die Welt gekom­men ist um die Men­schen zu
        ERLÖSEN.
        Jesus hat als wah­rer Mensch gelebt und gelit­ten, völ­lig SÜNDENLOS und in voll­kom­me­nen Gehor­sam. Er war „in allem uns gleich außer der Sünde“.

        Ein wei­te­res trau­ri­ges Bei­spiel für gefälsch­te Semantik.

        Die Pela­gia­ner schei­nen dazu gelernt zu haben.

    • Komisch, ich dach­te immer, das steht so im Phil­ip­per­hym­nus. Klar, Maria kommt da nicht vor. Von daher hät­te ich viel­leicht Kri­tik von­sei­ten radi­ka­ler, mari­en­feind­li­cher Pro­te­stan­ten erwar­tet, die eine Dog­ma­ti­sie­rung des Titels der Mit­erlö­se­rin befürch­ten. Aber dass Katho­li­ken hier ein Pro­blem haben (nicht mit Maria, son­dern mit dem Phil­ip­per­hym­nus), fin­de ich über­ra­schend. Ihr seid mir ein paar Hob­by­theo­lo­gen 🙂 Schö­ne Fei­er­ta­ge noch!

      • Geehr­ter @K,
        Die betref­fen­de Stel­le ist hier tat­säch­lich Hebr 5,8.
        Der Haken ist, daß „ema­then“ (von „man­tha­no“) hier „ken­nen­ler­nen, (an dem eige­nen Lei­be) erfah­ren“ bedeu­tet und „hupa­kou­ein“ hier nicht nur „andäch­tig hören“, son­dern auch „gehor­chen, gehor­sam sein“ und „sich dem Gericht, dem (mensch­li­chen) Gericht und Ver­ur­tei­lung stel­len“ bedeutet.
        Die Über­set­zung von Klaus Ber­ger (Das Neue Testa­ment, 2001, Insel Ver­lag) berück­sich­tigt dies voll und ganz:
        „Obwohl Er Got­tes Sohn war, hat Er aus allem, was er erlitt, leib­haf­tig erfah­ren müs­sen, was Gehor­sam ist, was es also bedeu­tet, Gewalt nicht mit Gewalt zu vergelten“.
        Die­se Stel­le ist auch zu lesen vor dem Hin­ter­grund des Men­schen­soh­nes bei Jesa­ja, der durch Sei­ne Pflicht­er­fül­lung (mi’spat) Gna­de fin­det vor Gott, vor dem Gericht Got­tes (sad’i­qk) besteht (sehr tief bei P. Bene­dikt XVI. exploriert).

        Im Chri­stus­hym­nus in dem Phil­ip­per­brief wer­den ganz ande­re grie­chi­sche Wor­te benutzt.
        Klaus Ber­ger bemerkt übri­gens aus­drück­lich, daß die Stel­le in Hebr 5,8 uns wohl an die Ghe­tse­ma­ne-Tra­di­ti­on den­ken läßt, aber hier eher all­ge­mei­ne­re Topoi beschrie­ben wer­den (K. Ber­ger, Theo­lo­gie­ge­schich­te des Urchri­sten­tums, 1995, §231A).

        @Leone hat, wis­send daß Gott all­mäch­tig und all­wis­send ist und Unser Herr Jesus Chri­stus der Sohn des Gott­va­ters ist, instink­tiv rich­tig emp­fun­den, daß Gott nichts „ler­nen“ kann oder „dis­zi­pli­niert wer­den“ muß, um „Gehor­sam zu lernen“.
        Man soll­te in die Wor­te der Hl. Schrift kei­ne plat­ten mensch­li­chen Gedan­ken „hin­ein­in­ter­pre­tie­ren“; gera­de mit den moder­nen Medi­en wer­den die­se Blü­ten sehr schnell über­all her­um­ge­po­stet und sind dem zu geben­den Vor­bild eines wei­sen Hir­ten nicht förderlich.

        N.B.(Ich bin übri­gens kein Hob­by- und auch kein Berufs­theo­lo­ge- Ehr­lich gesagt habe ich schon 2x einen vor­aus­ge­hen­den Selek­ti­ons­test im Inter­net für eine theo­log. Fakul­tät gemacht und bin jedes­mal wegen zuwe­nig kri­ti­schem Sinn und wg. Dumm­heit durchgefallen)

  13. Nicht nur die Faust! Schaut doch mal die­ses veschmitz­te Lächeln auf den Bil­dern, die glit­zern­den Augen. Es scheint, als ob Berg­o­glio sagen wür­de, denen zeig ich’s mal wie­der, die­sen fröm­meln­den, ver­knorz­ten ewig Gest­ri­gen. Wo ist da bei Berg­o­glio die Erfül­lung durch die Gna­de Got­tes sicht­bar? Eine gespiel­te Demut und Fröm­mig­keit, ich möch­te sein wie Gott. Da strahlt ein Bur­ke, Bene­dikt schon Echt­heit und Wahr­haf­tig­keit aus, was natür­lich vom Teu­fel und sei­nen Genos­sen ver­lacht wird. Mir scheint, dass Berg­o­glio abge­schnit­ten ist von die­sem Draht der Gna­de. Er bewegt sich wie eine tor­keln­der Vaga­bund, der nicht weiss, wel­ches näch­ste Unheil er anstiftet.
    Obwohl ich kri­tisch gegen Seher bin, aber im Buch der Wahr­heit sag­te die Sehe­rin vor meh­re­ren Jah­ren den erzwun­ge­nen Rück­tritt Bene­dikts vor­aus. Mit dem Blitz auf die Peters­kup­pel beim Rück­tritt Bene­dikts, scheint dass Chri­stus selbst die Schlüs­sel des Petrus zurück­ge­nom­men hat und Berg­o­glio nicht von Gott ein­ge­setzt ist? Aber das ist nur Spie­le­rei. Wich­tig ist, dass Bur­ke, Atha­na­si­us Schnei­der u.a. durch ihre Bekannt­heit die wah­ren Katho­li­ken stüt­zen und um sich scha­ren, bis ein wür­di­ger Nach­fol­ger Petri wie­der den Papst­pa­last bewohnt, der jetzt leer steht. Die gute Saat ist gelegt durch die Begei­ste­rung der tra­di­tio­nel­len katho­li­schen Jugend. Betrach­tet man die Prie­ster­wei­hen im Bis­tum von Eco­ne. Dann fal­len die­ses Jahr auf 4 neue Prie­ster, ins­ge­heim 12 tra­di­tio­nel­le Prie­ster. Das macht Hoffnung!

    • @ Johann:
      Sie spre­chen mir aus dem tief­sten Her­zen! Vol­le Zustim­mung! Auch ich bin den Seh­e­rei­en bis­lang skep­tisch gegen­über gestan­den- das hat sich radi­kal geän­dert. Und der Blitz war wahr­lich kein zufäl­li­ges Natur­er­eig­nis, son­dern ein Zei­chen vom Him­mel. Alle, die das vor­her­sag­ten, hat­ten Recht und ich bedaue­re jede iro­ni­sche Bemer­kung, die ich dazu gemacht habe. Mit dem Schlüs­sel Petri öff­net Berg­o­glio nicht die Gna­den­pfor­ten der Kir­che, son­dern die Büch­se der Pan­do­ra ! Gna­de uns Gott, was uns da bevorsteht !

    • „Wir“ bekom­men immer ein Stück weit das, was „wir“ ver­dient haben. Papst Bene­dikt XVI. wur­de in wie außer­halb der Kir­che bekann­tich schwer ver­leum­det und attackiert. Wer hat(te) ihn verteidigt?
      Man kann Papst Fran­zis­kus kri­ti­sie­ren, mache ich auch, aber man soll­te sich auch selbst fra­gen, ob man nicht dazu bei­getra­gen hat, also daß der Kar­di­nal von Argen­ti­ni­en zum Papst gewählt wurde.
      Gera­de die Pius­bru­der­schaft- ich den­ke mal an Pater Schmid­ber­ger- konn­te nicht genug wahr­heits­wid­rig und bös­ar­tig von Papst Bene­dikt XVI. reden. Den­ken Sie mal dar­über nach!

      • Sie haben nicht unrecht, Es nützt auch nichts, wenn man sich her­aus­re­det- was hät­te ich klei­nes Mensch­lein schon machen kön­nen; wir alle haben das Pon­ti­fi­kat S.H. Papst Bene­dikt XVI als selbst­ver­ständ­lich ange­nom­men und gier­ten nach immer mehr, anstatt dank­bar und froh zu sein, was sich nach und nach in klei­nen Schrit­ten ver­än­der­te. Berg­o­glio ist die Fleisch gewor­de­ne Stra­fe für jeden treu­en Katho­li­ken, der viel zu wenig bete­te und kämpf­te, dass Papst Bene­dikt bestehen konn­te. Dafür schä­me auch ich mich. Noch mehr schä­me ich mich dafür, dass Berg­o­glio alles mit Füssen tritt, was vie­len teu­er und kost­bar ist.

  14. Fran­zel & Marcellus

    Bit­te, was sagen Sie dazu, was in einem ande­ren Thread bis­her unwi­der­spro­chen steht:

    „[…] durch die Tat­sa­che, dass Ratz­in­ger aus­drück­lich die ‚Mess­op­fer­theo­rie des 16. Jh‘, wie er es
    nennt, ablehnt. So hat er es in der ‚Ein­füh­rung in das Chri­sten­tum‘ geschrie­ben und nach sei­ner Papst­wahl unbe­ar­bei­tet wie­der auf­le­gen lassen…“. 

    Ist etwa dies zu wie­der­ho­len resp. (irri­tiert) fest­stel­len zu müs­sen das, was Sie „wahr­heits­wid­rig und bös­ar­tig“ nennen?

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