„Zwischen uns und euch ist das Schwert“ – „Diese Teufel haben die Christen vertrieben“


Baby umarmt Christus Pantokrator
Baby umarmt Chri­stus Pantokrator

(Bag­dad) „Die Pfor­ten der Höl­le haben sich geöff­net und alle Teu­fel sind her­aus­ge­kom­men“, mit die­sen Wor­ten beschrieb Jsh­le­mon Ward­uni, der Weih­bi­schof des Patri­ar­chats von Baby­lon und Prä­si­dent der Cari­tas Irak in einem Inter­view mit der katho­li­schen Wochen­zeit­schrift Fami­glia Cri­stia­na die Lage in sei­nem Hei­mat­land. Welt­weit meh­ren sich die Gebets­in­itia­ti­ven für die ver­folg­ten Chri­sten im Nahen Osten.

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„Die Lage ist wirk­lich ganz schlimm. Die Chri­sten leben in einer pre­kä­ren Lage. Die­se Teu­fel haben sie aus ihren Häu­sern und Dör­fern ver­trie­ben. Sie haben sie zur Flucht gezwun­gen mit den Wor­ten: ‚Zwi­schen uns und euch ist das Schwert‘. In Mos­ul gibt es kei­ne Chri­sten mehr.

Wohin flie­hen die Christen?“

Sie sind nach Kur­di­stan geflo­hen, zu Ver­wand­ten oder Freun­den. Wir Bischö­fe ver­su­chen, ihnen siche­re Häu­ser für die erste Unter­brin­gung zur Ver­fü­gung zu stel­len. Im Irak wer­den heu­te Kir­chen zer­stört, vor allem aber wer­den Men­schen zer­stört, ihre Rech­te und die mensch­li­che Frei­heit. Es ist, als wenn ein Baum ent­wur­zelt wird. Ein sol­cher Baum stirbt. So wird gera­de ein gan­zes Volk entwurzelt.

Ist es in Bag­dad sicherer?

In Bag­dad scheint es ruhi­ger, aber die Gefahr von Atten­ta­ten und Ent­füh­rung ist hoch. Aus die­sem Grund ist auch die Bevöl­ke­rung der Haupt­stadt in besorg­ter Unruhe.

Was for­dern Sie von der inter­na­tio­na­len Staatengemeinschaft?

An erster Stel­le for­de­re ich ein Ende der Waf­fen- und Geld­lie­fe­run­gen, die den Ter­ro­ri­sten hel­fen. Ich weiß nicht, woher die­se Hil­fe kommt, aber sie muß gestoppt wer­den. Kei­ne Waf­fen! Kein Geld!
Dann braucht es eine mög­lichst brei­te inter­na­tio­na­le Inter­ven­ti­on, um unse­re Rech­te und die ande­rer Min­der­hei­ten zu schüt­zen. Wir for­dern die Respek­tie­rung unse­rer Rech­te und wir wol­len frei in unse­rem Land leben kön­nen. Die Chri­sten rufe ich zum Gebet auf und bit­te um Hil­fe und Soli­da­ri­tät für die ver­folg­ten Christen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Mes­sa in Latino

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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