Neuer altritueller Karmel entsteht in Italien


Karmeliten des überlieferten Ritus
Kar­me­li­ten des über­lie­fer­ten Ritus

(Vene­dig) In Ita­li­en lau­fen die Vor­be­rei­tun­gen für die Grün­dung einer neu­en Ordens­ge­mein­schaft der Tra­di­ti­on. Die neue kon­tem­pla­ti­ve, dem über­lie­fer­ten Römi­schen Ritus ver­bun­de­ne Gemein­schaft wird der kar­me­li­ti­schen Spi­ri­tua­li­tät ver­pflich­tet sein. Der tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne, männ­li­che Kar­mel soll im bevor­ste­hen­den Herbst ent­ste­hen. Die Nach­richt wur­de von einem Prie­ster der Petrus­bru­der­schaft, Pater Kon­rad zu Löwen­stein FSSP bekannt­ge­ge­ben, der im Auf­trag des Patri­ar­chen, die Gläu­bi­gen der Tra­di­ti­on in Vene­dig betreut.

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Pater zu Löwen­stein, Rek­tor an der Kir­che San Simo­ne Pic­co­lo am Canal Gran­de, teil­te die bevor­ste­hen­de Grün­dung des alt­ri­tu­el­len Kar­mel in einem Schrei­ben an den tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Blog Cor­dia­li­ter mit. In dem Schrei­ben berich­tet der Prie­ster über die bei­den Stand­or­te Vene­dig und Rom der Petrus­bru­der­schaft und die Anfra­gen um Zele­bra­ti­on der Hei­li­gen Mes­se im Alten Ritus an zahl­rei­chen ande­ren Orten. Bei­de Stand­or­te wer­den von deut­schen Prie­stern betreut. Der­zeit, so Pater zu Löwen­stein, berei­ten sich drei Ita­lie­ner in der Petrus­bru­der­schaft auf die Prie­ster­wei­he vor, sodaß der aus­ge­sä­te Samen auf frucht­ba­ren Boden fällt und wei­te­re Beru­fun­gen zu erhof­fen sind.

Petrusbruderschaft faßt auch in Italien Fuß

Kontemplative Karmeliten-Eremiten des Alten Ritus in Lateinamerika
Kon­tem­pla­ti­ve Kar­me­li­ten-Ere­mi­ten des Alten Ritus in Lateinamerika

Die Prie­ster­aus­bil­dung in den Semi­na­ren der Petrus­bru­der­schaft „sei völ­lig recht­gläu­big und grün­det auf der über­lie­fer­ten Leh­re der Kir­che mit dem Hei­li­gen Tho­mas von Aquin als Lehr­mei­ster der Phi­lo­so­phie und der Theo­lo­gie“. Die Semi­na­ri­sten „berei­ten sich auf das Prie­ster­tum durch alle nie­de­ren Wei­hen und die höhe­ren Wei­hen des Sub­dia­ko­nats und Dia­ko­nats vor, sie tra­gen ab dem zwei­ten Stu­di­en­jahr die Sou­ta­ne als prie­ster­li­ches Gewand und wer­den in der immer gül­ti­gen Ord­nung und Spi­ri­tua­li­tät der Hei­li­gen Mut­ter Kir­che aus­ge­bil­det“. Die Aus­bil­dung erfolgt in eng­li­scher Spra­che in Nebras­ka in den USA und in fran­zö­si­scher oder deut­scher Spra­che in Bayern.

In sei­nem Schrei­ben, in dem Pater zu Löwen­stein den Wunsch äußert, daß die Petrus­bru­der­schaft auch in Ita­li­en immer bekann­ter wer­de, teil­te er auch die Initia­ti­ve mit, einen neu­en alt­ri­tu­el­len Kar­mel zu gründen.

Neuer Karmel des Alten Ritus

Soll­te jemand an der Petrus­bru­der­schaft oder an der neu­en Kar­mel­grün­dung inter­es­siert sein, „vor allem jun­ge Män­ner, die soeben die Hoch­schul­rei­fe erwor­ben oder das Uni­ver­si­täts­stu­di­um abge­schlos­sen haben, kön­nen mich unter fol­gen­der E‑Mail-Adres­se kon­tak­tie­ren“: padrek[a]libero.it

Die kar­me­li­ti­sche Ordens­fa­mi­lie kennt vie­le Zwei­ge, dar­un­ter auch sol­che, die am über­lie­fer­ten Ritus fest­hiel­ten oder zu die­sem zurück­kehr­ten. Ein kon­tem­pla­ti­ver Zweig von alt­ri­tu­el­len Kar­me­li­ten-Ere­mi­ten ent­stand etwa in der bra­si­lia­ni­schen Diö­ze­se Bra­gan­ça Pau­li­sta. Ein wei­te­rer Kar­mel die­ser kon­tem­pla­ti­ven Ere­mi­ten blüht in der para­gu­ay­ischen Diö­ze­se Ciu­dad del Este, gegen des­sen tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Bischof inner- und außer­halb der Kir­che gera­de eine Ver­leum­dungs­kam­pa­gne im Gan­ge ist.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Car­me­li­tas Eremitas

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7 Kommentare

  1. Unse­re 2000jährige katho­li­sche Kir­che lebt, ist mein erster Gedan­ke zu die­sem Bei­trag. Sie lebt, die „Kon­zils­kir­che“ ist von Men­schen, der Mehr­heit der Hier­ar­chie mit tat­kräf­ti­ger Unter­stüt­zung der Päp­ste, der Star­theo­lo­gen, und vie­ler Prie­ster gemacht. Mach­wer­ke von Men­schen haben kei­ne Zukunft auf Dau­er. Der Prie­ster­man­gel, die Über­al­te­rung der Ordens­ge­mein­schaf­ten deu­ten schon dar­auf hin.
    Die „alte katho­li­sche Kir­che“ ist jung. Sie hat Beru­fun­gen. Prie­ster­be­ru­fe, Ordens­be­ru­fun­gen sind ein deut­li­ches Anzei­chen für Wachs­tum, für inne­re Lebendigkeit.
    Doch ich sehe auch „Schmerz­punk­te“, gera­de bei der Petrusbruderschaft.
    Über ihre Recht­gläu­big­keit muss man gar nicht strei­ten. Die steht fest. Doch es fehlt grund­sätz­lich etwas: Die Ver­kün­di­gung des Glau­bens und der Kampf gegen die Irr­tü­mer sind untrenn­bar ver­bun­den. Ver­zich­tet man dar­auf, die Irr­tü­mer zu benen­nen, sie zu ent­lar­ven, ver­zich­tet man auf eine über­ge­ord­ne­te Wahr­heit. Man ver­tritt letzt­lich einen Plu­ra­lis­mus. Denn die „Neo­mo­der­ni­sten“ mit ihren Irr­tü­mern wer­den aner­kannt. Sie sind gleich­be­rech­tigt. Ob man es will oder nicht. Nach die­sem Kon­zept kön­nen Katho­li­ken aus­wäh­len, ent­schei­de ich mich für den 2000jährigen Glau­ben oder für den Glau­ben nach dem 2. Vati­ka­ni­schen Kon­zil. Ent­schei­de ich mich für eine Kir­che, deren Ziel es ist, sich mit dem Pro­te­stan­tis­mus irgend­wann zu ver­ei­ni­gen, und die erst dann ihre vol­le Gestalt ange­nom­men hat, oder für die römisch-katho­li­sche Kir­che als die ein­zig wah­re Kir­che Jesu Christi.
    Dass sich die Petrus­bru­der­schaft für die römisch-katho­li­sche Kir­che ent­schie­den hat, ist so selbst­ver­ständ­lich, dass es kei­ner Dis­kus­si­on bedarf. Doch was ist mit der über­ge­ord­ne­ten Wahr­heits­fra­ge? Müs­sen die Gläu­bi­gen nicht gewarnt wer­den, sich der syn­kre­ti­sti­schen Kon­zils­kir­che anzu­schlie­ßen? Ich den­ke schon. Aber es geschieht nicht.

    Es geht grund­sätz­lich nicht. Unter dem gewähl­ten Papst Fran­zis­kus mag Still­hal­ten die ein­zig rich­ti­ge Lösung sein. Weil es um das Über­le­ben geht. Wenn damit Kom­mis­sa­re wie Vol­pi ver­hin­dert wer­den. Aber das ist vor­über­ge­hend, nicht grund­sätz­lich. Die FSSP erkennt die den Glau­ben gefähr­den­den Kon­zils­do­ku­men­te an. Es ist davon aus­zu­ge­hen, dass sie sie im Sin­ne der Tra­di­ti­on aus­legt. Doch die Fra­ge nach der über­ge­ord­ne­ten Wahr­heit bleibt im Prin­zip ungelöst.

    Lei­der steht es um die FSSPX der­zeit bedeu­tend schlech­ter. Eisern schweigt sie sowohl was die Kon­zils­irr­tü­mer anbe­trifft als auch zu den Kon­zils- und Nach­kon­zil­s­päp­sten. Das Schwei­gen zu Herrn Berg­o­glio ist gera­de­zu irra­tio­nal. Denn anders als die Petrus­bru­der­schaft und alle alt­ri­tu­el­len Gemein­schaf­ten ist sie in ihrer Infra­struk­tur unver­letz­lich. Ihre Gläu­bi­gen lau­fen nicht Gefahr, plötz­lich ohne Kapel­len und ohne Prie­ster da zu ste­hen, wenn der Gene­ral­obe­re und sein Rat ihre Stim­me erhe­ben, die Irr­tü­mer anpran­gern, den Papst an sei­ne Pflich­ten unse­rer Kir­che gegen­über zu erin­nern. Sie schweigen.

    Die Gläu­bi­gen der FSSP müss­ten in der Angst leben, die­je­ni­gen der FSSPX nicht.

    • Hoch­ge­ehr­te @Zeitlos,
      Zu recht wei­sen Sie auf die Eine, unteil­ba­re und tota­le Wahr­heit hin:
      der fun­da­men­ta­le Punkt, wor­auf schon EB Msgr. Lefeb­v­re in sei­nem Gespräch damals mit den Kar­di­nä­len in Rom hin­wies („…daß es sich näm­lich nicht um die Lit­ur­gie (als Ursa­che des Pro­blems des von ihm geführ­ten wider­stands NvdS) han­del­te son­dern um die Wahr­heit!“ (wobei „Vérité hier auf Fran­zö­sisch groß­ge­schrie­ben wurde);
      hier­auf wur­de nichts geant­wor­tet- EB Msgr. Lefeb­v­re wur­de in der Fol­ge wegen Unge­hor­sams gerügt und bestraft, aber es fand nie­mals eine Ver­ur­tei­lung die­ser fun­da­men­ta­len Gedan­ken statt.
      Vor ein paar Tagen fand ich auf einer inter­na­tio­na­len katho­li­schen Inter­net­sei­te auch den in 6 Fol­gen abge­faß­te Vor­trag zu der Wahr­heit v. Ew. Pfr. Hans Milch ( http://​www​.kav​la​an​de​ren​.blog​spot​.be) wo dies her­vor­ra­gend (deutsch gespro­chen, eng­li­sche Zwi­schen­text geschrie­ben) erschöp­fend bespro­chen wird.
      Idem gilt für die Domi­ni­ka­ner von Avril­lé, für die kon­tem­pla­ti­ve Domi­ni­ka­ne­rin­nen, für vie­le tra­di­ti­ons­freund­li­che Inter­net­sei­ten, für vie­le Poster auf katho­li­sche Websites.
      Da wird nicht geschwie­gen, son­dern viel­fach alles gesagt und erklärt, auch angeklagt.
      Ich ken­ne inzwi­schen wei­test­ge­hend ent­ka­tho­li­sier­te Gebie­te wo der moder­ni­sti­sche Rum­mel fast total zusam­men­ge­sackt ist und sein Impakt gegen nul tendiert.
      Da ist das authen­ti­sche Vor­le­ben des Glau­bens in der Wahr­heit pri­mor­di­al- eine fun­da­men­tal­theo­lo­gi­sche Dis­kus­si­on kaum noch mög­lich weil der Geg­ner ver­dun­stet ist.
      Ihre Kri­tik an die FSSPX ist etwas unge­recht: die FSSPX ist eine sacer­do­ta­le Gesell­schaft, die Prie­ster sind kei­ne Miliz; der Kampf für die Wahr­heit ist eine Sache wo wir alle gefor­dert sind, auch um in der ersten Linie zu kämp­fen- und hier haben Lai­en, Jour­na­li­sten anony­me Poster häu­fig mehr und bes­se­re Mög­lich­kei­ten; gera­de des­halb sind gute tra­di­ti­ons­freund­li­che Inter­net­sei­ten so wichtig.
      Am Fest­tag des Hl. Pap­stes Pius X ‑Omnia instaura­re in Christo
      Totus tuus

  2. Mal sehen, wo Herr Berg­o­glio sei­ne Prio­ri­tä­ten set­zen wird. Bei der Unter­stüt­zung der ver­folg­ten Chri­sten in Syri­en und im Irak und der Ermah­nung sei­ner „mos­le­mi­schen Brü­der“ oder bei der Zer­stö­rung auch die­ses Ordens und der Abstem­pe­lung der Katho­li­ken als „BÖSE“.
    Per Mari­am ad Christum.

  3. Auch in Deutsch­land hat eine bereits bestehen­de Ordens­ge­mein­schaft zur Tra­di­ti­on zurückgefunden.
    Die Abtei Maria­wald in Nord­rhein-West­fa­len in der Eifel,
    ein Klo­ster der Zister­zi­en­ser der Stren­ge­ren Obser­vanz (OCSO),
    auch „Trap­pi­sten“ genannt, ist das erste Klo­ster in Deutsch­land, das sich
    – auf­grund des erteil­ten Pri­vi­le­ges durch Papst Ben­de­dikt XVI. vom 21. Novem­ber 2008 -
    seit dem­sel­ben Jahr wie­der der
    tra­di­tio­nel­len latei­ni­schen Lit­ur­gie und Obser­vanz zuge­wandt hat.
    Über die damit ver­bun­de­nen Freu­den, aber auch Schwie­rig­kei­ten berich­te­te Abt Josef Voll­berg. Aus der Home­page des Ordens:
    -
    „Die Kir­che mit der Jugend auf­tan­ken“: Inter­view mit Abt Josef Voll­berg in „Paix Lit­ur­gi­que“ (Brief 31, Janu­ar 2013)

    Paix Lit­ur­gi­que: Kön­nen Sie uns ein paar Wor­te über ihr Klo­ster, sei­ne Geschich­te, sei­ne Umge­bung und sei­ne Stel­lung in der katho­li­schen Welt Deutsch­lands sagen?

    Dom Josef: Das Trap­pi­sten­klo­ster von Maria­wald liegt am Ran­de des Natio­nal­parks Eifel, etwa 50 km süd­west­lich von Köln ent­fernt, ein ein­sa­mer Ort auf der Höhe, umge­ben von Wie­sen und Wäl­dern. Sei­ne Geschich­te beginnt gegen Ende des 15. Jahr­hun­derts mit der wach­sen­den Ver­eh­rung einer Pietà. 1486 kom­men Zister­zi­en­ser hier­her, 1511 wird die Klo­ster­kir­che geweiht. Die Wir­ren der Fran­zö­si­schen Revo­lu­ti­on eben­so wie der Kul­tur­kampf und der Nazi-Ter­ror füh­ren zeit­wei­se zur Auf­lö­sung und Zer­stö­rung, aber immer wie­der ent­ste­hen das Maria­wal­der Klo­ster und das Ordens­le­ben aufs neue.

    Maria­wald ist das ein­zi­ge Trap­pi­sten­klo­ster in Deutsch­land. Die Trap­pi­sten sind Mön­che einer Erneue­rungs­be­we­gung der Zister­zi­en­ser im 17. Jahr­hun­dert, benannt nach dem Klo­ster von La Trap­pe. Die Abkür­zung des Ordens „OCSO“ steht für Ordo Cis­ter­ci­en­si­um Stric­to­ris Obser­van­tiae – Orden der Zister­zi­en­ser der Stren­ge­ren Observanz.

    In der katho­li­schen Welt Deutsch­lands nimmt Maria­wald spä­te­stens seit der Reform von 2008/​09 eine beson­de­re Stel­lung ein. Durch ein Pri­vi­leg des Hl. Vaters, Papsts Bene­dikt XVI., pflegt die Abtei die Lit­ur­gie im Ritus nach den Büchern, die 1963 bei den Zister­zi­en­sern in Gebrauch waren. Maria­wald folgt damit einem vom Hl. Vater schon als Prä­fek­ten immer wie­der und bis heu­te geäu­ßer­ten Wunsch, gegen die Selbst­ver­ges­sen­heit der spi­ri­tu­el­len Wur­zeln und die allent­hal­ben anzu­tref­fen­de sub­jek­ti­vi­sti­sche Selbst­auf­lö­sung das Erbe einer mehr als 1500-jäh­ri­gen Tra­di­ti­on zu wah­ren. Der Weg von Maria­wald ist inso­fern als ein Dienst zum Heil der Kir­che und der Chri­sten in der Welt zu verstehen.

    Die Reak­ti­on der katho­li­schen Öffent­lich­keit ent­spricht in wei­ten Krei­sen nicht dem Wil­len des Hl. Vaters; all­zu oft wird die Reform als reak­tio­när abge­tan und also abge­lehnt. Ande­rer­seits wird Maria­wald auch beglei­tet von freu­di­ger Zustim­mung und Dank­bar­keit, wie u. a. die zum Sonn­tags­hoch­amt ange­rei­sten Gläu­bi­gen und die stän­di­ge Nach­fra­ge nach einem Gast­auf­ent­halt zei­gen. Zu erwäh­nen ist auch das von Respekt und Tole­ranz bestimm­te freund­schaft­li­che Nach­bar­schafts­ver­hält­nis der­je­ni­gen Gemein­de, die seit nun­mehr über 200 Jah­ren das Gna­den­bild von Maria­wald behü­tet und ver­ehrt – ein Ver­hält­nis, das lei­der bis­lang die Aus­nah­me ist.

    Paix Lit­ur­gi­que: Kön­nen Sie uns ihre Moti­va­ti­on erklä­ren, Ende des Jah­res 2008 das Motu Pro­prio „Sum­morum Pon­ti­fi­cum“ zu begrü­ßen und die außer­or­dent­li­che Form des Römi­schen Ritus für Ihr Klo­ster zu wäh­len? (Wie war die Situa­ti­on davor? Hat Ihre Gemein­schaft unter der nach­kon­zi­lia­ren Kri­se gelitten?)

    Dom Josef: Früch­te der durch das II. Vati­ca­num ein­ge­tre­te­nen Ver­än­de­run­gen waren nicht zu erken­nen: Die Gemein­schaft ist erheb­lich klei­ner gewor­den. Zwi­schen 1965 und 2011 gab es vie­le Aus­trit­te und neben eini­gen Beru­fun­gen älte­rer Män­ner nur zwei (2) Beru­fun­gen von jün­ge­ren, die sich bewähr­ten. Des­halb ent­stand der Wunsch, anstatt der zur Anthro­po­zen­trik ten­die­ren­den neue­ren Ori­en­tie­rung wie­der Gott mehr in den Mit­tel­punkt zu rücken. So wie ein Baum nur aus der Kraft sei­ner Wur­zeln leben kann, so bedarf der Mönch (und nicht nur er!) der Weis­heit der Jahr­hun­der­te als eines Schat­zes, sich und die Kir­che wie­der mit jugend­li­cher Kraft zu erfüllen.
    [.…]
    -
    Die Home­page des Klo­sters Maria Wald

    http://​www​.klo​ster​-maria​wald​.de/​v​i​e​w​.​p​h​p​?​n​i​d​=​186
    -

    • Habe kürz­lich gele­sen, dass die Mön­che von Maria Wald heil­los zer­strit­ten sind, und eini­ge gegen „zu viel Tra­di­ti­on“ rebel­liert haben. Auch woll­te man den Abt nicht anerkennen.

      • Da sind sie falsch infor­miert. Es stel­len sich nur schwer­lich Beru­fun­gen ein weil das Leben als Trap­pist sehr anspruchs­voll ist. Der Abt ist aber sehr fromm und enga­giert. Es gibt dort zur­zeit 1 Novi­zen und einen Kan­di­da­ten (Stand Janu­ar 2014). Neben dem Vater Abt gibt es noch einen ewi­gen Pro­fes­sen der die­ses Jahr die nie­de­ren Wei­hen emp­fan­gen hat. Im Chor­ge­bet sind neben die­sen mei­stens noch 2 älte­re Lai­en Brü­der anwe­send. Der Rest der Gemein­schaft lebt wie vor der Umstel­lung im neu­en Ritus.

        Seit der Umstel­lung gab es dut­zen­de Inter­es­sen­ten. Es blieb bis jetzt jedoch nur der eine Novize.

        Zu der Kar­mel­grün­dung von Pater Löwenstein:
        Pater Löwen­stein ist ein sehr from­mer und hei­lig­mä­ßi­ger Prie­ster. Er ist ein wah­rer Asket und hat vie­le Jah­re schon an der Aus­ar­bei­tung der Kon­sti­tu­tio­nen gear­bei­tet. Er ist eine gute Vetrau­ens­per­son auf die man sich zu 100% ver­las­sen kann.

  4. Die Nach­richt vom neu­en Kar­mel ist eine gro­sse herr­li­che Freu­de. Hof­fent­lich erreicht die­se Neu­grün­dung die „Barm­her­zig­keit“ des Pap­stes nicht. nb. Beim Pro­zess gegen Lud­wig VI hat Robes­pie­re bezeich­nen­der Wei­se gespro­chen: ich bin für die Barm­her­zig­keit – für den Tod.
    Beten wir voll Zuver­sicht – et portae infe­ri non non prae­va­lebunt – die Pfor­ten der Höl­le wer­den die Kir­che nie über­wäl­ti­gen! nb.auch die­ser Text durf­te in der Sowjet­uni­on nicht vor­ge­le­sen wer­den. Aufschlussreich!

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