Bischof spricht von Mann und Frau – „Gaystapo“ beschuldigt ihn der „Homophobie“


Bischof Juan Antonio Reig Zielscheibe von Homo-Kampagnen
Bischof Juan Anto­nio Reig Ziel­schei­be von Homo-Kampagnen

(Madrid) Die Chri­sten­ver­fol­gung kennt vie­le Gesich­ter. Eines ist die Blut­or­gie selbst­er­nann­ter Kali­fen. Ein ande­res ist jenes west­eu­ro­päi­scher Lai­zi­sten. Eine Form der Chri­sten­ver­fol­gung erlebt der­zeit Bischof Juan Anto­nio Reig Plà  von Alcalá de Hena­res in Spa­ni­en. Die katho­li­sche spa­ni­sche Nach­rich­ten­sei­te Info­Ca­to­li­ca zögert ange­sichts der Radi­ka­li­tät der Ver­fol­gung nicht von einer „Gay­sta­po“ zu spre­chen. Der Ver­folg­te ist katho­li­scher Bischof, die Ver­fol­ger sind Homo-Verbände.

Anzei­ge

Bischof Reig hat­te es gewagt, öffent­lich von einem „Unter­schied des Geschlechts zwi­schen Mann und Frau“ zu spre­chen. Er tat es im Rah­men der Pre­digt bei der am ver­gan­ge­nen 3. August von ihm zele­brier­ten und vom Fern­seh­sen­der La2 direkt über­tra­ge­nen Hei­li­gen Messe.

Bischof Reig bereits einmal von Homo-Lobby vor Gericht gezerrt

Offen­sicht­lich beein­druck­te die Homo­se­xua­li­sten ein Prä­zen­denz­fall nicht. Die Homo-Lob­by hat­te Bischof Reig bereits ein­mal vor Gericht gezerrt. Ein Ver­fah­ren, das vor drei Mona­ten mit einem Frei­spruch für den Bischof ende­te. Die Audi­en­cia Pro­vin­cial von Madrid, ver­gleich­bar einem Ober­lan­des­ge­richt hat­te das Recht des Bischofs bestä­tigt, auch zum The­ma Homo­se­xua­li­tät pre­di­gen zu dür­fen, was die Kir­che lehrt. Die LGBT-Lob­by scheint, wenn nicht mit einem Schuld­spruch, so doch damit gerech­net zu haben, daß der Bischof durch die Anzei­ge, die Erfah­rung mit dem Gericht und durch den homo­phi­len media­len Pran­ger, an den der Ober­hir­te gestellt wur­de, ein­ge­schüch­tert wird.

Bischof Reig ließ sich jedoch nicht ein­schüch­tern, son­dern nütz­te die Gele­gen­heit der spa­ni­en­wei­ten Fern­seh­über­tra­gung, um die katho­li­sche Leh­re von Mann und Frau zu bekräftigen.

Kardinal Aguilar wegen „Anstiftung zum Haß“ von Staatsanwaltschaft verfolgt

Für Spa­ni­en mit einer lan­gen Tra­di­ti­on radi­ka­ler anti­kle­ri­ka­ler Strö­mun­gen sind sol­che Situa­tio­nen nicht neu. Am ver­gan­ge­nen 6. Febru­ar wur­de gegen den kurz zuvor von Papst Fran­zis­kus zum Kar­di­nal nomi­nier­ten, eme­ri­tier­ten Erz­bi­schof von Pam­plo­na, Fer­nan­do Seba­stián Agui­lar, im Alter von 84 Jah­ren von der Staats­an­walt­schaft Mala­ga Ankla­ge wegen „Homo­pho­bie“ erho­ben (sie­he Bericht Es geht los: Erst­mals Kar­di­nal wegen „Homo­pho­bie“ ange­klagt – Papst-Freund Seba­stián Agui­lar soll vor Gericht). Der Kar­di­nal und ehe­ma­li­ge Rek­tor der Uni­ver­si­tät Sala­man­ca hat­te es gewagt, in einem Zei­tungs­in­ter­view auf die Fra­ge des Jour­na­li­sten zu ant­wor­ten, daß Homo­se­xua­li­tät heil­bar sei und geheilt wer­den sol­le, weil sie eine Patho­lo­gie wie ande­re hei­lungs­be­dürf­ti­ge Krank­hei­ten sei (sie­he Bericht Neo-Kar­di­nal Fer­nan­do Agui­lar: „Homo­se­xua­li­tät kann geheilt wer­den“). Der Stadt­rat von Mala­ga faß­te ein­stim­mig eine Reso­lu­ti­on gegen den Erz­bi­schof. Eine  Reso­lu­ti­on, der auch die Ver­tre­ter der christ­de­mo­kra­ti­schen Volks­par­tei (PP) zustimm­ten, was zu hef­ti­gen Kon­tro­ver­sen in Spa­ni­en führte.

Die Aus­sa­gen und die staats­an­walt­schaft­li­che Ver­fol­gung des Neo-Kar­di­nals sorg­ten in der Katho­li­schen Kir­che für beson­de­res Auf­se­hen, da Agui­lar nach­ge­sagt wird, Papst Fran­zis­kus sehr nahe­zu­ste­hen. Die­sel­be Homo-Lob­by, die gegen den Kar­di­nal hetz­te, beruft sich ger­ne auf Papst Fran­zis­kus seit des­sen umstrit­te­ner Aus­sa­ge zur Homo­se­xua­li­tät: „Wer bin ich, um zu urtei­len?“ (sie­he Bericht Par­la­ment von Illi­nois beschließt „Homo-Ehe“ – Wegen Papst Fran­zis­kus?). Obwohl die Staats­an­walt­schaft gegen den hoch­be­tag­ten Kir­chen­ver­tre­ter vor­ging, trat Papst Fran­zis­kus bis­her nicht sei­ner Ver­ein­nah­mung durch die Homo-Lob­by ent­ge­gen (sie­he Berich­te Homo-Zeit­schrift kürt Papst Fran­zis­kus zum „Mann des Jah­res“ und Öster­reichs homo­phi­ler Umwelt­mi­ni­ster beruft sich auf Papst Fran­zis­kus).

Richter bekräftigen Meinungsfreiheit, kirchliche Lehre verkünden zu dürfen

Bereits damals hat­ten die Rich­ter jedoch fest­ge­hal­ten, daß der spa­ni­sche Kir­chen­fürst sei­ne Aus­sa­gen nicht als „per­sön­li­che Mei­nungs­äu­ße­rung“, die straf­bar wäre, son­dern „aus­drück­lich als Wie­der­ga­be des kirch­li­chen Lehr­am­tes“ und des Kate­chis­mus der Katho­li­schen Kir­che getä­tigt habe. Für die Katho­li­sche Kir­che aber „wider­spre­chen homo­se­xu­el­le Hand­lun­gen dem Natur­recht“ und kön­nen „in kei­nem Fall gut­ge­hei­ßen wer­den“, da es sich um „eine objek­tiv unge­ord­ne­te Nei­gung“ handelt.

Der Rich­ter füg­te hin­zu, daß „natür­lich nicht alle den Kate­chis­mus der Katho­li­schen Kir­che tei­len müs­sen“, den­noch han­delt es sich dabei um „ein Buch, das von der spa­ni­schen Gesetz­ge­bung geschützt wird, die sei­ne Ver­öf­fent­li­chung und Ver­brei­tung in jeder Form erlaubt“. Ein­schließ­lich dem, was dar­in zur Homo­se­xua­li­tät gesagt wird. Einen Monat spä­ter schloß sich auch der Euro­päi­sche Gerichts­hof für Men­schen­rech­te die­sem Stand­punkt an.

Neue Kampagne gegen Bischof Reig

Die Homo-Akti­vi­sten las­sen sich durch die­se Nie­der­la­gen nicht beein­drucken. Sie sehen dar­in besten­falls momen­ta­ne Rück­schlä­ge und hof­fen durch fort­schrei­ten­de Homo­se­xua­li­sie­rung der Gesell­schaft frü­her oder spä­ter ande­re Rich­ter zu fin­den, die das Recht auf Mei­nungs­frei­heit ein­schrän­ken. So mach­ten sie auch die Pre­digt vom 3. August von Bischof Reig zum Schlacht­feld. Erneut beschul­di­gen sie mit einer neu­en Kam­pa­gne den Bischof, „homo­pho­be Ansich­ten zu ver­brei­ten“ und die „Men­schen­rech­te zu ver­let­zen und das Leben vie­ler Homo­se­xu­el­ler, Bise­xu­el­ler und Trans­se­xu­el­ler in Gefahr zu bringen“.

„Jede Form oder Rede, die homo­pho­bes Den­ken ver­brei­tet, lei­stet einer aggres­si­ven Haß­kam­pa­gne Vor­schub, die bis zum Mord füh­ren kann“, und die „Eli­mi­nie­rung sol­cher Bot­schaf­ten bedeu­tet nicht Zen­sur, son­dern Beach­tung der Men­schen­rech­te“, so die Homo-Lob­by in einer arro­gan­ten dia­lek­ti­schen Selbst­ver­klä­rung, die weit über einen nor­ma­len öffent­li­chen Dis­kurs hin­aus­geht, da sie offen die Ein­schrän­kung grund­le­gen­der Men­schen­rech­te for­dert. Daß sie dies im Namen der Men­schen­rech­te tut, macht den Vor­stoß um so schwerwiegender.

Was hat der Bischof gesagt?

Liest man den Text der Pre­digt von Bischof Reig fin­det sich nichts Außer­ge­wöhn­li­ches, schon gar nicht belei­di­gen­de oder zum Haß auf­ru­fen­de Töne. Der Bischof äußer­te am 3. August nur Wor­te des gesun­den Men­schen­ver­stan­des, die Aus­druck der Wirk­lich­keit und der Wahr­heit sind. So heißt es zum Bei­spiel: „Du bist ein Kind Got­tes. Du wur­dest nach dem Eben­bild Got­tes geschaf­fen und wur­dest als Mann und als Frau geschaf­fen. Das aber ver­sucht man heu­te in Spa­ni­en zu ver­dun­keln. Vie­le, der in jüng­ster Zeit ver­ab­schie­de­ten Geset­ze haben die­se Grund­wahr­heit ver­ges­sen und min­dern die Hei­lig­keit der Per­son, die Groß­ar­tig­keit der Lie­be und ver­dun­keln den Geschlech­ter­un­ter­schied zwi­schen Mann und Frau!“. Eben­so: „Man respek­tiert die Hei­lig­keit des mensch­li­chen Lebens nicht, weil man Gott ver­ges­sen hat und das, was die Pro­phe­ten gesagt haben. Das Leben wird in sei­nem Ursprung und in sei­nem Ende nicht mehr aner­kannt. Die Bestim­mun­gen nen­nen die Eutha­na­sie für alte Men­schen und sol­che, die eine schwie­ri­ge Situa­ti­on erle­ben „wür­di­gen Tod“. Auf die­sel­be Wei­se wird man Geset­ze erlas­sen zugun­sten dem, was man „Trans­se­xua­li­tät“ nennt, die die Groß­ar­tig­keit des­sen, was der Mensch ist und des ihm inne­woh­nen­den Unter­schieds des Geschlechts weder gut­hei­ßen noch respek­tie­ren. Vie­le Din­ge gesche­hen in Spa­ni­en, die Gott nicht gutheißt!“

Mit sol­chen Aus­sa­gen des „gesun­den Haus­ver­stan­des“ brach­te Bischof Reig die Homo-Lob­by bereits zur Weiß­glut, sodaß sie laut­stark nach Staats­an­walt­schaft und Gefäng­nis schreit und einen neu­en wil­den Angriff gegen die Kir­che, die Natur und die Ver­nunft vom Zaun brach. Juan Anto­nio Reig Plà  emp­fing 1971 die Prie­ster­wei­he und wur­de in die Erz­diö­ze­se Valen­cia inkar­di­niert. 1996 ernann­te ihn Papst Johan­nes Paul II. zum Bischof von Segor­be-Castel­lón de la Pla­na. 2005 beför­der­te ihn Papst Bene­dikt XVI. zum Bischof von Car­te­ge­na (Kir­chen­pro­vinz Gra­na­da) und 2009 zum Bischof von Alcalá de Hena­res, einer klei­ne­ren Diö­ze­se als Car­ta­ge­na, die jedoch zur bedeu­ten­de­ren Kir­chen­pro­vinz Madrid gehört, wo inzwi­schen der Erz­bi­schofs­stuhl vakant ist.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

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