„Zeichen, daß Kirche ein Irrenhaus ist“ – Medien der Bischofskonferenz


13tv - Senderkette der Spanischen Bischofskonferenz in der Kritik
13tv – Sen­der­ket­te der Spa­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz in der Kritik

(Madrid) Was nüt­zen Medi­en, die sich katho­lisch nen­nen und im Besitz der Bischö­fe sind, aber nicht katho­lisch sind? Die Fra­ge betrifft nicht nur Spa­ni­ens Bischö­fe. Die­se ver­fü­gen über ein beacht­li­ches Medi­en­netz. Die Bischofs­kon­fe­renz hält seit ver­gan­ge­nem April 60 Pro­zent der Fern­seh­sen­der­ket­te 13tv, die Spa­ni­en und Andor­ra ter­re­strisch, im Kabel­netz und im Inter­net beliefern. 

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Zuvor waren es bereits 51 Pro­zent gewe­sen. Der Rest gehört loka­len und regio­na­len katho­li­schen Fern­seh­sen­dern. Mit 50 Pro­zent ist die Bischofs­kon­fe­renz zudem Mehr­heits­ei­gen­tü­mer der Radio­sen­der­ket­te COPE mit vier eige­nen Hör­funk­sen­dern, die in Spa­ni­en, Andor­ra, Frank­reich und Por­tu­gal sen­den. 20 Pro­zent gehö­ren den spa­ni­schen Diö­ze­sen, der Rest eini­gen Ordens­ge­mein­schaf­ten wie den Jesui­ten und den Domi­ni­ka­nern. Die COPE-Grup­pe ver­brei­tet ihre Pro­gram­me über Mit­tel­wel­le, UKW, Digi­tal, Satel­lit, Kabel und Internet.

Offizielle Katholische Medien ein „Zeichen, daß Kirche ein Irrenhaus ist“?

Der Fern­seh­sen­der 13tv und vor allem das Jugend­ra­dio Mega­star FM fie­len in jün­ge­rer Zeit mehr­fach durch anti­ka­tho­li­sche Send­ein­hal­te auf. „Ein Zei­chen, daß die Kir­che ein Irren­haus ist“, schrieb dazu der bekann­te katho­li­sche Blog­ger von La Gace­ta, Fran­cis­co de la Cigo­ña. Pro­ble­me haben die Sen­der nicht nur mit den nicht ver­han­del­ba­ren Wer­ten, die Papst Bene­dikt XVI. ein­for­der­te, wie de la Cigo­ña anmerkt. Die Medi­en der Bischofs­kon­fe­renz wür­den in Glau­bens­fra­gen ein „Anti-Zeug­nis“ geben und sei­en ein „Grund zur Schan­de“ schrieb vor kur­zem Reli­gi­on Digi­tal. Die Plu­ra­li­tät der Mei­nun­gen sei ver­wir­rend. Sie las­se kein kla­res katho­li­sches Pro­fil erken­nen. Das Land brau­che jedoch kei­nen zusätz­li­chen „neu­tra­len Aller­welts­sen­der“. Davon gebe es bereits genug.

Die Bischofs­kon­fe­renz inve­stier­te in den ver­gan­ge­nen Jah­ren mehr Geld in 13tv als in die Cari­tas. Die Rede ist von 40 Mil­lio­nen Euro. Den­noch braucht der Sen­der wei­te­res „fri­sches“ Geld. Von einem Faß ohne Boden ist in katho­li­schen Krei­sen Spa­ni­ens die Rede. Die Medi­en­po­li­tik der Bischofs­kon­fe­renz stößt zuneh­mend auf Kri­tik. Das Ergeb­nis der gro­ßen Aus­ga­ben sei „kon­tra­pro­duk­tiv“, denn 13tv sei „kein katho­li­scher Sen­der“, schrieb Tomás de la Tor­re, Prie­ster der Diö­ze­se Jaén auf Info­va­ti­ca­na. Er for­der­te die Bischofs­kon­fe­renz auf, sich von dem Sen­der zu tren­nen. Was nüt­zen Medi­en, die sich katho­lisch nen­nen, der Bischofs­kon­fe­renz gehö­ren, aber Posi­tio­nen ver­brei­ten, die nicht katho­lisch sind? Eine Fra­ge, die sich nicht nur de la Cigo­ña stellt. „Wir hof­fen und hof­fen und hof­fen“ auf ein „gutes katho­li­sches Pro­fil“, schrieb de la Tor­re resignierend.

In der Kri­tik steht auch das Jugend­ra­dio der Bischofs­kon­fe­renz, Radio Mega­star FM. Ein Sen­der, der „mora­lisch uner­träg­lich“ ist, so der Prie­ster de la Tor­re auf Info­va­ti­ca­na im ver­gan­ge­nen März. Der Sen­der för­de­re den „Betrug an der Jugend durch Ober­fläch­lich­keit und Gedan­ken­kon­trol­le“. Beson­ders umstrit­ten ist die Inter­net­sei­te des Jugend­sen­ders. Im Mai 2014 wur­de dem Sen­der vor­ge­wor­fen, ein „blas­phe­mi­sches Video“ ver­öf­fent­licht zu haben, im April ein „por­no­gra­phi­sches Video“. Erst im Janu­ar war der Sen­der nega­tiv auf­ge­fal­len, als ein bekann­ter Mode­ra­tor des Sen­ders, Alber­to Gar­cia, skan­da­lö­se Bil­der und got­tes­lä­ster­li­che Bot­schaf­ten auf Twit­ter ver­schick­te. Nach Pro­te­sten trenn­te sich der Sen­der von Garcia.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Infovaticana

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