Papst bittet Pfingstler um Vergebung: „Katholiken, die vom Teufel besessen waren“


Pastor Traettino und Papst umarmen sich
Pastor Traet­ti­no und Papst umar­men sich

(Caser­ta) Beim „pri­va­ten“ Besuch des Pap­stes bei sei­nem „Freund“, dem evan­ge­li­ka­len Pastor Gio­van­ni Traet­ti­no waren in Caser­ta mehr als 300 aus­ge­wähl­te Gäste gela­den. Papst Fran­zis­kus bat die Evan­ge­li­ka­len und Pfingst­ler um Ver­ge­bung für „Über­grif­fe und Ver­un­glimp­fun­gen“, die durch Katho­li­ken began­gen wur­den. Wört­lich sag­te das katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt: „Unter jenen, die die Mit­glie­der der Pfingst­ge­mein­den ver­folgt oder ver­ur­teilt haben, als ob sie Ver­rück­te sei­en, die die Mensch­heit zer­stö­ren, waren auch Katho­li­ken“. Wei­ter sag­te der Papst: „Ich bin der Hir­te der Katho­li­ken und bit­te euch des­halb um Ver­ge­bung für jene katho­li­schen Brü­der und Schwe­stern, die vom Teu­fel beses­sen waren und nichts ver­stan­den haben“, so KAP.

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Papst Fran­zis­kus sag­te nichts über den Zeit­punkt, die Art und die Ver­ant­wort­li­chen der angeb­li­chen Ver­fol­gung von Pfingst­lern durch die Katho­li­sche Kir­che. Er sag­te auch nichts näher zuran­geb­li­chen „Beses­sen­heit“ von Katho­li­ken. Den Besuch begrün­de­te der Papst mit einem Besuch der evan­ge­li­ka­len „Brü­der“ bei ihm im Vati­kan. Des­halb sei er nach Caser­ta gekom­men, um „Brü­der“ zu treffen.

Es sei „eine Ver­su­chung zu sagen: Ich bin die Kir­che, du bist die Sek­te. Jesus hat für die Ein­heit gebe­tet. Der Hei­li­ge Geist schafft die Viel­falt in der Kir­che. Er macht die Unter­schie­de. Dann aber macht der­sel­be Hei­li­ge Geist die Ein­heit und die Kir­che ist eine in der Viel­falt. Eine durch den Hei­li­gen Geist ver­söhn­te Viel­falt“, so Papst Fran­zis­kus laut Lettera43.

Es han­del­te sich in der knapp mehr als hun­dert­jäh­ri­gen Geschich­te der pro­te­stan­ti­schen Pfingst­be­we­gung um den ersten Besuch eines katho­li­schen Pap­stes bei einer Pfingst­ge­mein­schaft. Der Vati­kan beton­te, daß der Besuch des Pap­stes einen „strikt pri­va­ten“ Cha­rak­ter habe, leg­te jedoch gro­ßen wert dar­auf, daß das Tref­fen bekannt wird. Wie bereits bei der Begeg­nung im Vati­kan waren eine Rei­he füh­ren­der evan­ge­li­ka­ler Pre­di­ger aus den USA und ande­ren Län­dern zum Tref­fen mit dem Papst nach Caser­ta gekommen.

Im Anschluß an sei­ne Anspra­che bete­te Papst Fran­zis­kus mit Pastor Traet­ti­no und den gela­de­nen Gästen das Vater­un­ser. Es folg­ten ein gemein­sa­mes Mit­tag­essen im Gemein­de­zen­trum von Traet­ti­nos Denomination.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Set­ti­mo Cielo/​Asianews

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