Kasab, die Stadt der Armenier befreit – Alle Kirchen von Islamisten zerstört


Ausgebrannte Kirche in der von Islamisten befreiten, mehrheitlich armenischen Stadt Kasab in Syrien
Aus­ge­brann­te Kir­che in der von Isla­mi­sten befrei­ten, mehr­heit­lich arme­ni­schen Stadt Kasab in Syrien

(Damas­kus) Am ver­gan­ge­nen 14. und 15. Juni gelang der syri­schen Armee die Rück­erobe­rung von Kasab. Die von Arme­ni­ern bewohn­te Stadt im Nord­we­sten Syri­ens, kei­ne drei Kilo­me­ter von der tür­ki­schen Gren­ze ent­fernt und 17 Kilo­me­ter vom Mit­tel­meer, war im ver­gan­ge­nen März von Anti-Assad-Rebel­len erobert worden. 

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Wie der arme­nisch-katho­li­sche Patri­arch Ner­ses Bedros XIX Tar­mouni bekannt­gab, bot sich den ein­rücken­den syri­schen Sol­da­ten ein Bild der Ver­wü­stung. Alle Kir­chen der Stadt wur­den von den Isla­mi­sten zer­stört. Die Kreu­ze wur­den von den Kir­chen her­un­ter­ge­ris­sen, die Iko­nen beschä­digt oder ver­brannt, die Sta­tu­en zer­trüm­mert. Die Kir­chen wur­den nie­der­ge­brannt und die Wän­de mit isla­mi­sti­schen Paro­len und Koran-Suren beschmiert.

An der Rück­erobe­rung von Kasab nah­men neben regu­lä­ren syri­schen Ver­bän­den, auch von syri­schen Arme­ni­ern gebil­de­te Selbst­ver­tei­di­gungs­ein­hei­ten teil und Ver­bän­de der schii­ti­schen His­bol­lah aus dem Libanon.

Islamisten zerstörten systematisch christliche Symbole

Geschändete Ikonen von Kasab
Geschän­de­te Iko­nen von Kasab

Am 21. März hat­te der Angriff der Isla­mi­sten begon­nen. Beson­ders her­vor­ge­tan hat sich dabei die mit Al-Qai­da ver­bun­de­ne sala­fi­sti­sche Al-Nus­ra-Bri­ga­de. Die Isla­mi­sten rück­ten aus dem Grenz­ge­bir­ge zur Tür­kei auf die Stadt vor. Mehr als 700 Fami­li­en wur­den aus der Stadt eva­ku­iert. Zurück blie­ben Ein­hei­ten der syri­schen Armee und die jun­gen arme­ni­schen Män­ner, die eine Selbst­ver­tei­di­gungs­mi­liz bil­de­ten, um die Kir­chen des Ortes zu ver­tei­di­gen. nach hef­ti­gen Kämp­fen muß­ten sie sich jedoch vor der Über­macht der Isla­mi­sten zurück­zie­hen. Nun kehr­ten sie in ihre befrei­te Stadt zurück.

Der arme­nisch-katho­li­sche Patri­arch rief die geflüch­te­te Bevöl­ke­rung auf, nach Kasab zurück­zu­keh­ren und am Wie­der­auf­bau der Stadt mit­zu­wir­ken. Die Arme­ni­er von Kasab sind vor allem in der Land­wirt­schaft tätig. Die Stadt hat für die Arme­ni­er einen Sym­bol­cha­rak­ter. Seit sie 1915 von den Tür­ken beim gro­ßen Geno­zid aus Kili­ki­en ver­trie­ben wur­den, ist Kasab die letz­te arme­ni­sche Enkla­ve die­ses Gebiets.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Ora pro Siria

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