(London) In Großbritannien können Kinder bereits im Alter von neun Jahren eine Geschlechtsumwandlung durchführen lassen. Die Sonderbehandlung wird vom britischen Gesundheitswesen als „Dienstleistung“ angeboten, wie der Mail on Sunday berichtete. Das Gesundheitswesen stellt Pharmaka zur Verfügung, die pubertätshemmend wirken. Ein chemischer Cocktail blockiert die Entwicklung der Geschlechtsorgane, um einen eventuellen künftigen chirurgischen Eingriff zur Geschlechtsumwandlung auf ein mögliches Minimum zu reduzieren. Da Kinder in einem so jungen Alter keine so weitreichende Entscheidung für sich treffen können, steht der neue „Service“ des britischen Gesundheitswesens vor allem der Phantasie Erwachsener „zur Verfügung“. Durch einen chemischen Eingriff soll die natürliche Körperproduktion männlicher oder weiblicher Hormone neutralisiert werden. Bei Jungen wird der Bartwuchs im Gesicht und der Stimmbruch verhindert, bei Mädchen der Menstruationszyklus und die Ausformung der Brust.
Das Personal des Tavistock and Portman NHS Foundation Trust haben soeben ein dreijähriges Experiment abgeschlossen, bei dem Kinder im Alter von 12–14 Jahren dieser Pharmaka-Behandlung unterzogen wurden. Es sollten der „psychologische, physische und soziale Nutzen“ der Behandlung geprüft werden. Das bekannteste Produkt auf dem Markt heißt Gonapeptyl. Seine Nebenwirkungen schließen allerdings Depression, Asthma, Hauterkrankungen und Eierstockgeschwulste mit ein. Der britische Trust behauptet zwar, daß die Auswirkungen der Pharmaka nur vorübergehend seien und aufhöre, sobald man die Einnahme beende, doch risikolos ist die Sache nicht.
Künstlich Pubertät hemmen – Spielwiese übereifriger Ärzte und Eltern
Der Mail on Sunday zitierte eine „bekannte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens“, die anonym bleiben will: „Es handelt sich dabei um Gewalt gegen Jungen und Mädchen. Durch falsche Sensibilisierung werden Jungen, die mit Puppen spielen, sofort als Transgender eingestuft, weil das so Mode ist. Alle Liberale meinen, auf diese Weise die Rechte der Transgender zu unterstützen. In Wirklichkeit verstümmeln sie damit aber gesunde Körper.“
Der Trust verteidigt sein Programm und spricht davon, daß damit „Angst und Sorge der jungen Menschen beseitigt werden, wenn sie feststellen, im falschen Körper zu stecken“. Im „falschen Körper“?
„Keine falsche Sensibilisierung“
Anne Dreger, eine der führenden Bioethikerinnen Englands warnt dagegen vor den ernsten Risiken einer solchen Therapie: „Kindern Hormone zu verabreichen, um ihre Pubertät zu blockieren, fördert erst in manchen die Vorstellung, Transgender zu sein, während sie es in Wirklichkeit gar nicht sind.“
Für diese These spricht auch, daß lediglich acht der 32 Kinder, die dem Experiment des Tavistock and Portman NHS Foundation Trust unterzogen wurden, schließlich weitergegangen sind und eine Geschlechtsumwandlung anstreben. Bleibt die Frage, wie die übrigen 75 Prozent der Probanden überhaupt in das Programm gekommen sind und wie eine falsche Propaganda erst „Erwartungen“ erzeugt, anstatt angeblich bereits vorhandene zu befriedigen.
Die widernatürlichen Experimente des britischen Zentrums an Kindern mit Identitätsproblemen stellen eine Form der Gewaltanwendung dar, die an die Kastrationen des 18. Jahrhunderts erinnern, um Kastraten für weibliche Singrollen zu gewinnen. Das britische Gesundheitswesen scheint neben den bereits vorhandenen psychischen Problemen, den Kindern als unschuldige Opfer im Namen einer fiktiven Idee zusätzliche Probleme aufladen zu wollen. Die Verantwortlichen für dieses Frankenstein-Projekt sind nicht etwa die Kinder, sondern übereifrige Ärzte, Chemiker und Eltern, die unglückselige Entscheidungen auf dem Rücken anderer treffen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Corrispondenza Romana