(Einsiedeln) Kurienerzbischof Georg Gänswein fand eine Woche vor den Neuwahlen zum Europäischen Parlament deutliche Worte. Er kritisierte den mangelnden Einsatz der Politiker gegen die Diskriminierung von Christen in Europa.
Der Präfekt des päpstlichen Hauses von Papst Franziskus und persönliche Sekretär von Benedikt XVI. sprach am Sonntag im Benediktinerstift Einsiedeln in der Schweiz anläßlich der Jahreswallfahrt des Päpstlichen Hilfswerks Kirche in Not. Erzbischof Gänswein erwähnte, daß Medien und Politik jede Form von Antisemitismus und Islamfeindlichkeit verurteilen, aber nicht dieselbe Maßstäbe gegenüber der Diskriminierung von Christen in Europa anwenden.
Der deutsche Kurienerzbischof beklagte, daß in der EU, in der am 25. Mai ein neues Europäisches Parlament gewählt wird, sich ein „militanter Säkularismus“ breitmache. Bestimmte Kreise möchten den Christen in Europa einen „Maulkorb“ verpassen und die Religion an den Rand drängen, so Gänswein. Damit aber betreibe die EU Selbstmord, denn Europa werde nicht überleben, so der Erzbischof, wenn es sich von seinen christlichen Wurzeln lossage.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons