Der 68er Geist und die unheilvollen Folgen für die missio ad gentes


Zweites Vatikanisches Konzil(Rom) Der Mis­sio­nar und Prie­ster des Päpst­li­ches Insti­tuts für die aus­wär­ti­gen Mis­sio­nen, Pater Pie­ro Ghed­do befaßt sich auf sei­nem Blog mit dem 68 der Katho­li­schen Kir­che und des­sen „unheil­vol­le Aus­wir­kun­gen auf die mis­sio ad gen­tes“. Er berich­tet vom „Opfer“ von Papst Paul VI., „der die Kir­che vor den Theo­lo­gen der ‚Des­in­kar­na­ti­on‘ zu schüt­zen ver­such­te, die das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil ver­ra­ten haben.“ Ein Dis­kus­si­ons­bei­trag, den wir für unse­re Leser in deut­scher Über­set­zung zur Ver­fü­gung stellen.

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Achtundsechzig und die Krise der missio ad gentes

von Pater Pie­ro Ghed­do PIME

Das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil hat­te viel Begei­ste­rung und Hoff­nung geweckt, nach­dem Johan­nes XXIII. gesagt hat­te: „Das Kon­zil wird ein neu­es Pfing­sten für die Kir­che sein“. Die Geschich­te ver­lief dann bekannt­lich ganz anders.

Als das Zwei­te Vati­ka­num am 7. Dezem­ber 1965 endet, ver­öf­fent­licht Paul VI. mit dem Motu pro­prio Eccle­siae Sanc­tae (6. August 1966) die Bestim­mun­gen, um die Kon­zils­be­schlüs­se im täg­li­chen Leben der Gläu­bi­gen, der Diö­ze­sen, Pfar­rei­en und Ordens­ge­mein­schaf­ten anzu­wen­den. Inzwi­schen ent­stan­den aber bereits theo­lo­gi­sche Tagun­gen, Fach­zeit­schrif­ten (zum Bei­spiel Con­ci­li­um) und kirch­li­che Ver­öf­fent­li­chen, die eine „Flucht nach vor­ne“ antra­ten (oder nach hin­ten?). Sie erklär­ten nicht die Kon­zils­do­ku­men­te und luden auch nicht dazu ein, die­se umzu­set­zen und anzu­wen­den. Sie behaup­te­ten, zu wis­sen, was die Kon­zils­vä­ter wirk­lich sagen woll­ten und gaben dem Kon­zil eine eigen­mäch­ti­ge Aus­le­gung. Dazu schrie­ben sie von einem „Geist des Kon­zils“, der über die Kon­zils­tex­te hin­aus­ge­he und die­sen über­ge­ord­net sei. Sie schrie­ben, daß die Doku­men­te des Kon­zils im Ver­gleich zu die­sem „Kon­zils­geist“ viel zu zag­haft und unvoll­stän­dig ver­faßt sei­en. Schuld dar­an sei vor allem die Römi­sche Kurie, die zu einem mythi­schen Feind­bild gemacht wur­de. Es stan­den „Pro­phe­ten“ auf, die ein unmit­tel­bar bevor­ste­hen­des „Drit­tes Vati­ka­ni­sches Kon­zil“ ankün­dig­ten, das ver­voll­stän­di­gen soll­te, was am Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil durch Wider­stand gegen den „Kon­zils­geist“ noch unvoll­stän­dig geblie­ben sei und neue For­men des christ­li­chen und prie­ster­li­chen Lebens fin­den sollte.

Im Herbst 1967 begann im Westen, was dann als 68 bekannt wur­de. Eine Mischung aus gro­ßen Idea­len (Frie­den und Gerech­tig­keit in der Welt), häu­fig absur­den Uto­pien (abso­lu­te Gleich­heit statt Gleich­wer­tig­keit zwi­schen den Men­schen und zwi­schen Mann und Frau, oder die tota­le Abrü­stung, die Abschaf­fung des Kapi­tals) und oft gewalt­tä­ti­gem Ver­hal­ten, aus der eine tie­fe Unzu­frie­den­heit über die west­li­che Gesell­schaft sprach. Es han­del­te sich um einen all­ge­mei­nen Jugend­pro­test, vor allem der Stu­den­ten gegen die Gesell­schaft in der wir leben, die durch „star­ke Kräf­te“, die Macht­in­ha­ber, die Pro­fes­so­ren an den Uni­ver­si­tä­ten, die Indu­strie­ba­ro­ne und über­haupt alle Auto­ri­tä­ten blockiert gewe­sen sei. Der 68er Geist drang auch in die Katho­li­sche Kir­che ein. Vie­len erschien er eine Bewe­gung der Vor­se­hung zu sein, die Poli­tik, Gesell­schaft und Kir­che in eine neue, gute Zukunft füh­ren werde.

Neue ungehorsame Gemeinschaften im „Geist des Konzils“

Es ent­stan­den Gemein­schaf­ten von Gläu­bi­gen mit ihren Prie­stern, die „gemäß dem Geist des Kon­zils“ leb­ten, aber oder bes­ser gera­de des­halb nicht den Bischö­fen und der kirch­li­chen Auto­ri­tät gehorch­ten. Sie wur­den zum Ärger­nis und Anlaß für Spal­tun­gen, die von den Mas­sen­me­di­en ver­stärkt wur­den. Die reli­giö­se Pra­xis ging zurück, nicht weni­ge Prie­ster gaben ihr Prie­ster­tum auf, um „eine neue Art des Prie­ster­seins“ aus­zu­pro­bie­ren. Es war eine Zeit gro­ßer Ver­wir­rung, der Zwei­fel und der Unsi­cher­heit. Es begann jene Zeit der Glau­bens­kri­se und der Kri­se des christ­li­chen Lebens, deren dar­un­ter lei­den­de Zeu­gen wir noch heu­te sind.

Der Abschied von Mission und Bekehrung

Eine gewis­se rea­li­täts­frem­de Theo­lo­gie unter­grub die Fun­da­men­te des mis­sio­na­ri­schen Ide­als, wie es vom Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil bekräf­tigt und ver­stan­den wur­de. Man pro­kla­mier­te Vor­schlä­ge als Wahr­heit, die zwar etwas Wah­res hat­ten, aber durch ihre Ver­ab­so­lu­tie­rung zum unheil­vol­len Scha­den für die Mis­si­on ad gen­tes wur­den, weil ihnen eine inne­re Ableh­nung jeder Form von Mis­si­on zugrun­de­lag. Zum Beispiel:

  • Die jun­gen Kir­chen müs­sen ihren Völ­kern Chri­stus ver­kün­den, Mis­sio­na­re sind über­flüs­sig. Es ent­stand eine Medi­en­kam­pa­gne für ein „Mora­to­ri­um“ der Afri­ka­mis­si­on (Abzug aller aus­län­di­schen Mis­sio­na­re), um den Orts­kir­chen „frei­en Raum“ zu lassen.
  • Die Nicht-Chri­sten gibt es auch in Euro­pa, die Mis­si­on ad gen­tes ist auch bei uns mög­lich, dazu muß man nicht in die Mis­si­on gehen. Mit ande­ren Wor­ten, man möge doch zuerst zu Hau­se mis­sio­nie­ren, statt in die Welt hin­aus­zu­ge­hen. Eine For­de­rung, die sich hin­ter einem dia­lek­ti­schen Vor­wand ver­steck­te, in Wirk­lich­keit aber grund­sätz­lich gegen die Mis­si­on rich­te­te, die gene­rell als über­holt betrach­tet wurde.
  • Es ist nicht wich­tig, daß die Völ­ker sich zu Chri­stus bekeh­ren, wich­tig sei, daß sie die Bot­schaft der Lie­be und des Frie­dens des Evan­ge­li­ums übernehmen.
  • Jede Reli­gi­on hat ihre Wer­te und alle füh­ren zu Gott. Wel­chen Sinn hat also der mis­sio­na­ri­sche „Pro­se­ly­tis­mus“ unter Völ­kern ande­rer Religion?
  • Schluß mit Bekeh­run­gen. Wich­ti­ger ist, daß ein Christ ein bes­se­rer Christ wird und ein Mos­lem ein bes­se­rer Mos­lem und ein Bud­dhist ein bes­se­rer Buddhist…

Paul VI. war der Papst des Kon­zils, er hat­te mit gro­ßer Klug­heit das Kon­zil fort­ge­führt und zum Abschluß gebracht mit fast ein­hel­li­gen Abstim­mungs­er­geb­nis­sen der 2.500 Kon­zils­vä­ter. Er war ein gebil­de­ter, sanft­mü­ti­ger und demü­ti­ger Mann, der die moder­ne Zeit ver­stan­den zu haben schien. Er sprach auf für alle ver­ständ­li­che Wei­se (man lese sei­ne Enzy­kli­ken) und mit sei­ner ersten Enzy­kli­ka Eccle­siae Sanc­tae (1964) zeig­te er den Dia­log mit der Welt (geben und emp­fan­gen) als Metho­de der Ver­kün­di­gung des Evan­ge­li­ums in der moder­nen Zeit auf. Zu die­ser Zeit schien er noch ein star­ker, ent­schlos­se­ner und strah­len­der Pontifex.

Der Bruch wegen Humanae vitae, der Paul VI. den Optimismus und die Kräfte raubte

Doch Anfang der 70er Jah­re hat­te ihn der har­te Wider­spruch und die ver­ach­ten­de Ableh­nung (durch Katho­li­ken) sei­ner Enzy­kli­ka Hum­a­nae Vitae (1968), die bezeich­nen­der­wei­se genau in jenem Jahr ver­öf­fent­licht wur­de, die der neu­en Epo­che den Namen gab, schwer und in sei­nem Inner­sten ver­letzt. Durch das Cha­os jener Tage war er ver­schüch­tert, er fühl­te die Kräf­te schwin­den, um reagie­ren zu kön­nen und die Her­de Chri­sti zurück­zu­füh­ren, auf den Weg, den das Kon­zil eigent­lich gewie­sen hatte.
Und die dia­lo­gi­sie­ren­den und gespal­te­nen Orts­kir­chen kamen ihm nicht zu Hil­fe. Die deut­schen Kir­chen hat­ten in einem offe­nen Affront die Gefolg­schaft für Hum­a­nae vitae ver­wei­gert, und auch die ita­lie­ni­sche Kir­che, in poli­ti­sche Gra­ben­kämp­fe zer­fal­len und der Über­zeu­gung, daß die kom­mu­ni­sti­sche Lin­ke und Mos­kau unmit­tel­bar vor dem Sieg stan­den, war Paul VI. kei­ne Stüt­ze. Er war auf den „reli­giö­sen Sinn“ aus­ge­rich­tet, wäh­rend die Gesell­schaft und die Kul­tur in Euro­pa von prä­po­ten­ten und häu­fig gewalt­tä­ti­gen 68er-Metho­den und Ideo­lo­gien umge­pflügt, beackert und ver­wü­stet wur­den. Das Mes­sia­ni­sche der Stu­den­ten­re­vol­te schien das nach­kon­zi­lia­re Gären wei­ter anzu­fa­chen, das das Kon­zil als Bruch mit der kirch­li­chen Tra­di­ti­on und als tota­les Revo­lu­tio­nie­ren der Kir­che und des christ­li­chen Lebens interpretierte.

Mit wehenden Fahnen zum „wissenschaftlichen“ Marxismus und weiter zur…

Um so mehr als nicht weni­ge katho­li­sche Intel­lek­tu­el­le und Theo­lo­gen, Ver­ei­ni­gun­gen und kirch­li­che Grup­pen mit wehen­den Fah­nen der umstürz­le­ri­schen Wel­le folg­ten, die zum Lai­zis­mus, Rela­ti­vis­mus, Indi­vi­dua­lis­mus (die „Indi­vi­du­al­rech­te“, aber ohne die Pflich­ten) und zum „wis­sen­schaft­li­chen“ Ver­ständ­nis der Gesell­schaft (das heißt, zum Mar­xis­mus) führ­te. Nie­mand von Bedeu­tung wag­te es mehr laut und deut­lich zu sagen, daß die postu­lier­te „neue Welt“ mög­lich ist, aber nur durch, mit und in Chri­stus. Paul VI. sag­te es, wie­der­hol­te es, pro­kla­mier­te es und zwar mit lau­ter Stim­me (sie­he die Num­mer 26, 28 und 31 von Octo­ge­si­ma adve­ni­ens von 1971 über den Sozia­lis­mus). Gehör fand er nicht mehr, oder bes­ser gesagt nur mehr unter den ein­fa­chen Gläu­bi­gen, die in den Fern­seh­dis­kus­sio­nen lächer­lich gemacht wur­den, nicht sel­ten von ande­ren Katho­li­ken, die selbst­be­wußt im Gleich­schritt mit der Zeit marschierten.

Krise der Mission Folge der Glaubenskrise

Die Kri­se des Mis­si­ons­ide­als im christ­li­chen Westen ist eine Fol­ge der Glau­bens­kri­se, die die gesam­te Kir­che erschüt­ter­te. Sie traf die Mis­si­on völ­lig über­ra­schend und spal­te­te die mis­sio­na­ri­schen Kräf­te (Mis­si­ons­or­den, Zeit­schrif­ten, Missionsgruppen).

Ein bezeich­nen­des Bei­spiel (ich erin­ne­re mich an vie­le!). Im Som­mer 1968 wie bereits mehr­fach zuvor, habe ich an der Stu­di­en­wo­che für Mis­sio­lo­gie in Löwen teil­ge­nom­men, die vom unver­ges­se­nen Freund, dem Jesui­ten Joseph Masson, Pro­fes­sor für Mis­si­ons­wis­sen­schaf­ten an der Gre­go­ria­na in Rom ver­an­stal­tet wur­de. Damals stand sie unter dem Mot­to „Liber­té des Jeu­nes Egli­ses“. Meh­re­re Wort­mel­dun­gen, die nicht von akti­ven Mis­sio­na­ren, son­dern von Theo­lo­gen und Mis­si­ons­wis­sen­schaft­lern kamen, ver­letz­ten mich, weil sie unter Beru­fung auf den „Geist des Kon­zils“ star­ke Zwei­fel an Sinn­haf­tig­keit und Berech­ti­gung äußer­ten, euro­päi­sche Mis­sio­na­re in ande­re Kon­ti­nen­te zu ent­sen­den. Viel bes­ser sei es, sag­te man, die jun­gen Kir­chen allei­ne zur Rei­fe kom­men zu las­sen und daß sie sich nach ihren Ideen und Kul­tu­ren orga­ni­sie­ren. Ich pro­te­stier­te gegen die The­se, weil ich das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil von innen ver­folgt hat­te und bezeu­gen konn­te, daß die Gesamt­heit der Bischö­fe der Mis­si­ons­ge­bie­te sich auf dem Kon­zil auf völ­lig ent­ge­gen­ge­setz­te Wei­se geäu­ßert hat­ten und viel­mehr um noch mehr Mis­sio­na­re gebe­ten hat­ten. Gera­de wegen der Unab­hän­gig­keit ihrer Län­der ver­spür­ten sie die Not­wen­dig­keit einer stär­ke­ren Bin­dung mit Rom und den alten katho­li­schen Kir­chen. Das ist nur ein Bei­spiel für jene Men­ta­li­tät, die sich in der Nach­kon­zils­zeit in die Kir­che infil­triert und in ihr aus­ge­brei­tet hatte.

Die Kri­se der mis­sio ad gen­tes und damit des Mis­si­ons­ge­dan­kens, der Mis­si­ons­zeit­schrif­ten und Bücher, zeig­te sich auch mit der Ein­stel­lung von gleich drei füh­ren­den mis­si­ons­wis­sen­schaft­li­chen Tagun­gen, die auf die lan­ge mis­sio­lo­gi­sche Erfah­rung Löwens seit den 20er Jah­ren zurück­gin­gen. 1969 wur­de die Mis­si­ons­ta­gung von Mai­land ein­ge­stellt, 1970 jene von Bur­gos und 1975 schließ­lich auch jene von Löwen. Grund waren unüber­brück­ba­re Kon­flik­te und Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten zwi­schen den Theo­lo­gen und Mis­si­ons­fach­leu­ten, die nach dem Kon­zil aus­ge­bro­chen waren.

Über­set­zung: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tempi

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26 Kommentare

  1. Wer die Musik bestellt, bestimmt was sie spielt.
    Noch flie­ßen Mil­lio­nen deut­scher Kir­chen­steu­er- und Spendengelder
    rom- und dritte-welt-wärts.
    Wer von den Ober­ka­tho­li­ken ist nicht emp­fäng­lich für „Wer­ke der Liebe“?

  2. Das Kon­zil wur­de viel­fach umge­deu­tet und miß­braucht. Die Schrei­er, die Kreu­zi­ger waren ein­deu­tig im Vor­teil. Und sie hat­ten die Medi­en auf ihrer Sei­te. Über­haupt begann sich das Lin­ke mehr und mehr durch­zu­set­zen. Es gab offen­kun­dig in der Kir­che mehr als genug laue, ver­kehr­te Chri­sten. Es gab auch offen­kun­dig jede Men­ge Chri­sten im gesetz­ten Erwach­se­nen­al­ter, die stark genug in ihrer Judend und jun­gen Erwach­se­nen­al­ter vom Natio­nal­so­zia­lis­mus wie vom Faschis­mus (2 Links­ideo­lo­gien auch wenns immer anders dar­ge­stellt wird) gei­stig geprägt waren.
    Sie konn­ten, obgleich for­mell katho­lisch, ihrem Wider­wil­len gegen die Kir­che frei­en Lauf las­sen. Das was die Nazis noch nicht geschafft hat­ten, das voll­brach­ten sie: Aus­räu­mung und Ent­hei­li­gung des Kir­chen­rau­mes, Ver­ban­nung der Hei­li­gen­fi­gu­ren, Hand­kom­mu­ni­on für jeder­mann und der „Volks­al­tar“ (die Nazi­füh­rer hät­ten ihre Freu­de gehabt).

    Beson­ders schlimm war (ich kann mich noch gut genug erin­nern) die Ver­höh­nung von Papst Paul VI. als „Pil­len­paul“. Das konn­te die­ser fein­sin­ni­ge Mensch nicht mehr ertra­gen und füg­te sich in die Resi­gna­ti­on. Es hät­te eine gro­ße Soli­da­ri­tät mit ihm geben müs­sen, statt­des­sen gabs Königs­stei­ner Erklä­run­gen u.a.m. Weil der Papst wund­waid“ geschos­sen war, konn­te man ihm auch die Neu-Mes­se aufschwatzen. 

    Was mich aber trotz­dem wun­dert ist die Tat­sa­che, daß er von sei­nen offen­kun­di­gen Geg­nern selig gespro­chen wer­den wird. Ich wun­de­re mich über Papst Fran­zis­kus. Wenn er wirk­lich Paul VI. selig spricht, dann soll er bit­te auch Kar­di­nal Kas­per zur Ord­nung zurück­pfei­fen. Und dann soll er Hand­kom­mu­ni­on und Neu­mes­se per Dekret ein­fach, ganz ein­fach verbieten.
    Durch die Seli­spre­chung aus die­sen Krei­sen wird Papst Paul VI. im Nach­hin­ein noch­mals Gewalt ange­tan, wür­de ich sagen. Paul VI. hät­te nie­mals auch nur in Gedan­ken eine Bischofs­syn­ode ein­be­ru­fen die dazu dient, die kirch­li­che Leh­re über das Ehe­sa­kra­ment zu ver­wäs­sern oder gar zu kippen.

  3. Ja, der gute Paul VI., auch ein miß­ver­stan­de­ner Papst, der nur das Beste woll­te. Bloß was war das Beste. Hier eine Kost­pro­be aus Mar­ti­nez – Ball/​ DIE UNTERMINIERUNG DER KIRCHE /​ MÄNNER AN DER SPITZE:„Paul VI. fand sich all­mäh­lich in selt­sa­mer Gesell­schaft wie­der. Da kamen in den Vati­kan Rod­man Wil­liams von der Melo­dy­land School of Theo­lo­gy in Anaheim/​Kalifornien, der Süd­afri­ka­ner Dr. David du Ples­sis, D., bekannt unter dem Namen „Mr. Pfing­sten“, Ober­haupt des Welt-Pfingst-Kon­zils, der angli­ka­ni­sche Pfingst­ler-Füh­rer Micha­el Har­per und der deut­sche Arthur Bitt­lin­ger. ….Dann, am Pfingst­sonn­tag, ström­ten Tau­sen­de von Katho­li­ken, die ihre Zuflucht zum Pfingst­ler­tum genom­men hat­ten, in den Peters­dom… Die Cha­ris­ma­ti­ker, meist mitt­le­ren Alters, stan­den da, das Gesicht den gro­ßen gewun­de­nen Ber­ni­schen Säu­len des Haupt­al­tars zuge­wandt, wink­ten mit einer Hand und hiel­ten mit der ande­ren ein japa­ni­sches Tran­si­stor­ra­dio in die Höhe. Plötz­lich ließ sich über Mikro­fon eine lau­te männ­li­che Stim­me ver­neh­men. Selbst im Michi­gan- Akzent war ihre Bot­schaft gewal­tig: „Wißt, daß ich, euer Gott, Petrus und Pau­lus nach Rom brach­te, damit sie mei­ne Herr­lich­keit bezeug­ten. Nun habe ich, euer Gott, mich ent­schlos­sen, euch nach Rom zu brin­gen. Hört, mein Volk! Ich spre­che zu euch von der Mor­gen­däm­me­rung eines neu­en Zeit­al­ters. Mei­ne Kir­che wird anders sein. Mein Volk wird anders sein. Berei­tet euch vor! Öff­net eure Augen!“ Sie­ben­hun­dert katho­li­sche Prie­ster, meist Ame­ri­ka­ner und frisch zu die­sem Kult bekehrt, kon­ze­le­brier­ten am Papst­al­tar mit dem strah­len­den Kar­di­nal Sue­n­ens von Mecheln-Brüs­sel. Die Prie­ster beweg­ten sich zur Kom­mu­ni­ons­pen­dung durchs Mit­tel­schiff und teil­ten die hei­li­gen Hosti­en hän­de­wei­se aus, damit sie von Hand zu Hand wei­ter­ge­reicht wür­den, wobei vie­le davon auf den Boden fie­len. Dann kam von einem klei­nen Sei­ten­al­tar her die Stim­me des Pap­stes. Nach einer zehn­mi­nü­ti­gen Lobes­hym­ne auf die Cha­ris­ma­ti­sche Bewe­gung warf er sei­ne Arme hoch und rief dabei laut: „Jesus ist der Herr! Hallelujah!“

    • @ Petrus haben Sie dafür Belege?
      Zumin­dest die Rede Paul VI müss­te es geben, dazu ein Datum und irgend­wel­che Archiv Bil­der oder Archiv Mel­dun­gen von Radio Vati­kan oder dem Osservatore!
      So wie es zitiert wird hört es sich schreck­lich an, aber es ist die Fra­ge, ob das Zitier­te sich wirk­lich so ereig­net hat.

    • dan­ke @ Petrus für Ihren sehr auf­schluss­rei­chen Bei­trag-für mich und mei­ne ent­spre­chen­den Erfah­run­gen jene furcht­ba­ren Zei­ten betref­fend kann ich nur sagen: haar­ge­nau auf den Punkt gebracht, mögen die­se oder jene Ein­zel­hei­ten viel­leicht unge­nau sein-Quel­le hin oder her- dem Sin­ne nach und mit allen Kon­se­quen­zen die flä­chen­brand­mä­ssig über die gan­ze Kir­che sich aus­ge­brei­tet haben- stimmt das alles-und es ist eine Qual zu sagen-das alles war ein grau­en­haf­ter Auf­bruch, ein unauf­halt­ba­rer Zug ins Verderben.Kein Mysterium,kein fasci­no­sum, kein tre­men­dum. Aber eines konn­ten die­se Zer­stö­rer nicht-obgleich sie vie­le See­len in den Abgrund ris­sen: die herr­li­chen Sakral­bau­ten mit ihrer erha­be­nen Glo­rie sie spre­chen ‚trotz der gott­fer­nen Zeiten,(da man wähnt man brau­che sie nicht mehr) vom Himmel,von der Ewigkeit,von Gott ‚unser Heimat.saxa loquun­tur-eine lei­se aber unüber­hör­ba­re Stimme.

  4. Ja die die Saat ist aufgegangen.
    Heu­te bei dem Besuch der Abend­mes­se in Fre­chen, hing links vom Ein­gang überdimensionales
    Poster mit einem rie­si­gen Kon­ter­fei vom Bischof, mit über­di­men­sio­na­len Brust­kreuz, wie wir es ja
    ken­nen. Der Hei­li­ge Geist kommt über die Scha­fe und der Herr steht mit vor der Brust gekreuzten
    Armen vor dem Kreuz.
    Oben im Poster ist die Dor­nen­kro­ne ange­deu­tet ohne den Kopf Jesus.
    Das Poster ist von Mis­sio, lei­der habe ich es nicht auf deren Web­sei­te gefun­den, was mich eigent­lich wundert.
    Das Poster steht: Soli­da­ri­tät mit bedräng­ten Christen.
    Blog Religionsfreiheit
    Lesen Sie hier mehr zur Situa­ti­on von „Bedräng­ten Chri­sten“ in der Welt im mis­sio-Blog auf:
    http://​www​.bedraeng​te​-chri​sten​.de
    Wir wis­sen das nur ein Kreuz das dem Kreuz auf dem Gol­go­ta mit dem Gekreu­zig­ten ent­spricht das Kreuz ist das der Katho­li­schen Kir­che eigen ist.
    Die­ses Berg­o­glio-Kreuz und die Dor­nen­kro­ne ohne das Haupt Chri­sti am Ein­gang der Kir­che zeigt die „Neue Kir­che“. Mir kann kei­ner sagen das Mis­sio, eine katho­li­sche Orga­ni­sa­ti­on, ohne Zustim­mung des Bischofs bzw sei­ner zustän­di­gen Mit­ar­bei­ter ein sol­ches Bild benut­zen darf.
    Was müs­sen die Gläu­bi­gen den­ken, emp­fin­den, wenn sie die­ses unüber­seh­ba­re Kreuz und die „schicke“ Dor­nen­kro­ne sehen? Wenn das durch­geht, kann man das Kon­ter­fei auch dem­nächst in der Kir­che vor oder neben dem Altar aufhängen.
    Viel­leicht schafft e ja Kath​.Info an das Pla­kat zu kommen.

  5. Der heu­ti­ge Kar­di­nal Ran­jith hat sei­ner­zeit als Erz­bi­schof und dama­li­ger Sekre­tär der vati­ka­ni­schen Got­tes­dienst­kon­gre­ga­ti­on im Vor­wort zu einem neu­en Buch über lit­ur­gi­sche Anlie­gen von Kar­di­nal Fer­nan­do Antonellis…
    „EINE REFORM DER LITURGIEREFORM !“
    kla­re Wor­te geschrieben.

    Dies auf­grund der unfass­ba­ren lit­ur­gi­schen Miss­stän­de nach dem Vati­ca­num II.

    Er nann­te im Beson­de­ren eini­ge Prak­ti­ken, die nie­mals im Ein­klang mit dem Vati­ca­num II. stün­den wie z.B.:

    – die Mes­se ver­sus populum
    – die Handkommunion (!)
    – das völ­li­ge Ver­schwin­den des Lateins und des gre­go­ri­an­si­chen Chorals
    – die völ­lig miss­ver­stan­den „täti­ge Teil­nah­me“ der Gläu­bi­gen an der hei­li­gen Eucharistie

    Wei­ter nennt er ekla­tan­te Versäumnisse:

    Ver­drän­gung von fun­da­men­ta­len Glau­bens­grund­la­gen wie
    – Opfer und Erlösung,
    – Mission,
    – Ver­kün­di­gung und Bekehrung,
    – Anbe­tung und
    – die Kir­che als Not­wen­dig­keit für die Rettung…

    statt­des­sen…
    „Dia­log“, Inkul­tu­ra­ti­on, Öku­me­ne, Eucha­ri­stie als Mahl, Evan­ge­li­sie­rung als Bezeugung…etc…

  6. Die Blind­heit von Prie­stern wie Pater Pie­ro Ghed­do hat dazu bei­getra­gen, dass die Kir­che von einer der schlimm­sten Glau­bens­kri­sen ihrer Geschich­te bedroht ist.
    Doch für frü­he­re Prie­ster­ge­ne­ra­tio­nen spricht, dass sie, wie alle Katho­li­ken, im Papst den ober­sten Garan­ten, den Glau­bens­hü­ter schlecht­hin sahen. Was er auch ist, was ihm von Jesus Chri­stus selbst auf­ge­tra­gen wor­den ist.
    Dass in Rom selbst der Glau­be ver­ra­ten wird, das war für alle Katho­li­ken unvorstellbar.
    Inzwi­schen wis­sen wir doch, oder wir soll­ten es als erwach­se­ne Katho­li­ken wis­sen, dass eine pro­gres­si­ve, von Anfang an gut orga­ni­sier­te Min­der­heit von Kon­zils­vä­tern, gesteu­ert von ihren neo­mo­der­ni­sti­schen Bera­tern, wäh­rend des Kon­zils, gleich zu Beginn, die Ober­hand gewann, den Ver­lauf des Kon­zils dik­tier­te. Das wäre nie­mals gelun­gen, wenn nicht vor allem Papst Paul VI. tat­kräf­tig die­se Pro­gres­si­sten unter­stützt hätte.
    Die Min­der­heit der glau­bens­treu­en Kon­zils­vä­ter war in einer aus­sichts­lo­sen Posi­ti­on: Vom katho­li­schen Glau­ben her fühl­ten sie sich dem Papst gegen­über zum Gehor­sam ver­pflich­tet. Der stand auf Sei­ten der Pro­gres­si­sten. Es gelang ihnen jedoch, die Kon­zils­do­ku­men­te zumin­dest zu beein­flus­sen: Von daher ste­hen glau­bens­treue Aus­sa­gen neben der Tra­di­ti­on frem­den Text­pas­sa­gen. Man lese doch end­lich die Kon­zils­do­ku­men­te! Ihre Wider­sprüch­lich­keit springt doch ins Auge.
    Eine eher apa­thi­sche Mehr­heit von Kon­zils­vä­tern ließ sich mit­zie­hen. Und sie alle setz­ten die Kon­zils­tex­te um. In unter­schied­li­chem Tem­po natür­lich. Die glei­chen neo­mo­der­ni­sti­schen Bera­ter der Kon­zils­vä­ter bestimm­ten aus­schließ­lich die nach­kon­zi­lia­re Theo­lo­gie: Rah­ner, de Lubac, Con­gar, Küng usw.
    Ja, Paul VI. war sehr ver­letzt als ihm nach Hum­a­nae Vitae eisig der Wind ins Gesicht blies. Weil ihm vor allem sei­ne Favo­ri­ten wäh­rend des Kon­zils den Gehor­sam auf­kün­dig­ten: Die nie­der­län­di­sche Bischofs­kon­fe­renz, die fran­zö­si­sche und die deutsch­spra­chi­gen Bischofskonferenzen.
    Den Tief­schlag erhielt die katho­li­sche Mis­si­on 1986 in Assi­si. Als Johan­nes Paul II. zu dem inter­re­li­giö­sen Tref­fen nicht nur ein­lud, son­dern es lei­te­te. Als eine Göt­zen­sta­tue ent­we­der auf dem Altar oder vor dem Altar stand. Als er den Koran küss­te. Als er sich vor über 15000 jun­gen Mos­lems nicht dazu auf­schwin­gen konn­te, den Glau­ben an die Aller­hei­lig­ste Drei­fal­tig­keit zu ver­tre­ten. Als er sich Asche auf das Haupt streu­en ließ zum Zei­chen der Ein­wei­hung in eine nicht­christ­li­che Religion.
    Man lese sei­ne drei ersten Enzy­kli­ken. Hier ver­tritt er, getarnt durch sein tra­di­tio­nel­les Voka­bu­lar, die Aller­lö­sungs­leh­re. Die den katho­li­schen Glau­ben in ihrem Kern umdeutet.
    Er bezeich­ne­te Paul VI. aus­drück­lich als sei­nen Leh­rer. Er ist jedoch theo­lo­gisch über ihn hinausgegangen.
    Paul VI. hat die katho­li­sche Mes­se zer­stört. Mit sei­ner Auto­ri­tät konn­te sei­ne neue Mes­se in alle Win­kel des katho­li­schen Erd­krei­ses ver­brei­tet werden.
    Die 68er Kul­tur­re­vo­lu­ti­on hat die revo­lu­tio­nä­ren Ten­den­zen in der Kir­che enorm ver­stärkt. Nicht verursacht.

    • Sehr gute Zusam­men­fas­sung, nur das Dilem­ma der Min­der­heit der glau­bens­treu­en Kon­zils­vä­ter, das haben wir immer noch!
      Und viel­leicht ist es das wah­re Wun­der, dass es immer wie­der Leu­te gibt, seit mitt­ler­wei­le über 50 Jah­ren die das Dilem­ma aushalten!

  7. @ zeit­los

    „Die 68er Kul­tur­evo­lu­ti­on hat die revo­lu­tio­nä­ren Ten­den­zen in der Kir­che enorm ver­stärkt: Nicht verursacht“
    Ich wür­de sagen: Das Kon­zil hat die­se „Revo­lu­ti­on“ erst ermög­licht. Das Kon­zil hat­te doch einen unglaub­li­chen Ein­fluß auf das gesam­te gesell­schaft­li­che Leben. Ich hab’s ja am eige­nen Leib erfahren.
    Icher­in­ne­re mich noch sehr klar an einen son­ni­gen Nach­mit­tag im Stu­den­ten­wohn­heim „Afri­ca­num“ bei den Wei­ßen Vätern in Köln des Jah­res 1969, als mir zufäl­lig der dama­li­ge Pater Heim­lei­ter über den Weg lief und mich hän­de­rin­gend bit­tend fragte.„Haben Sie eine hal­be Stun­de Zeit, ich brauch nen Meß­die­ner, ich konn­te heu­te noch nicht zele­brie­ren.“ Das war das letz­te Mal, daß die EHRE hat­te, einem Prie­ster im römi­schen Ritus die Hei­li­ge Mes­se zu mini­strie­ren!! Ich habe es natür­lich mit Freu­de gemacht. Ich war damals 23 Jah­re alt. Wenn ich nur ansatz­wei­se geahnt hät­te, daß dies die letz­te Hl. Mes­se die­ses Ritus gewe­sen war, die ich für lan­ge, lan­ge Zeit mit­fei­ern durf­te, hät­te ich zum Pater gesagt: dasel­be bit­te noch­ein­mal. Die Wei­ßen Väter sind heu­te ein Orden fast ohne europ. Nach­wuchs. Die mei­sten jun­gen Patres der W. V. die ich pers. gute kann­te, sind alle nach dem Kon­zil gegan­gen, lei­der!! Das Kon­zil hat wirk­lich gan­ze Arbeit gelei­stet und die­ser unse­li­ge und nicht­hei­li­ge JP II mit sei­enr All­er­lös. Leh­re und Assi­si-Greu­el und Korankuß hat das mit­ver­ant­wort­lich auf sei­nem Gewis­sen. Wir kön­nen nur treu zur Hl. Mes­se im über­lie­fer­ten römi­schen Ritus ste­hen (und der Theo­lo­gie, die dahin­ter steht) und hof­fen, daß die­ser Sturm bald vor­über sein wird

    LAUDETURJESUS CHRISTUS !

    • @Schönberger, Franz
      „Ich wür­de sagen: Das Kon­zil hat die­se „Revo­lu­ti­on“ erst ermöglicht.“
      Ja. Das schreibt sogar Kar­di­nal Ratz­in­ger in einem sei­ner Bücher. Ich glau­be es war „Salz der Erde“.
      „Das Kon­zil hat die 68er befeuert“.
      Per Mari­am ad Christum.

  8. Viel­leicht trö­stet es Euch ein wenig, zumin­dest ein wenig:
    Allein die ver­blie­be­nen Spu­ren von der vor­kon­zi­liä­ren Herr­lich­keit der katho­li­schen Kir­che haben gereicht, um mich, nach­dem mei­ne Fami­lie Jahr­hun­der­te pro­te­stan­tisch war, wie­der zurück zu führen!

  9. Noch ein Buch über Paul VI., u.a. als Beweis­mit­tel für die Infil­tra­ti­on der Kir­che durch Kom­mu­ni­sten von Ali­ce von Hil­de­brand emp­foh­len, deren Ehe­mann auch spe­zi­el­le Erfah­run­gen mit Paul VI. hatte.
    http://​www​.latin​mass​ma​ga​zi​ne​.com/​a​r​t​i​c​l​e​s​/​a​r​t​i​c​l​e​s​_​2​0​0​1​_​S​U​_​H​i​l​d​e​b​r​a​n​.​h​tml

    Das Buch stopp­te nach sei­nem Erschei­nen vor ca. 14 Jah­ren – zunächst – den Selig­spre­chungs­pro­zeß. Mitt­ler­wei­le ist der Autor, der Im Auf­trag von Papst Pius XII. (und von Pad­re Pio) inner­kirch­lich Frei­mau­rer ent­lar­ven soll­te, tot und lustig geht es wei­ter im Plan.
    http://​padre​pio​and​chies​avi​va​.com/​u​p​l​o​a​d​s​/​P​a​u​l​_VI.._beatified_english.pdf

    Über Don Lui­gi Vil­la auf Deutsch (mit wei­te­ren Infos zu Papst Paul VI.):
    http://​padre​pio​and​chies​avi​va​.com/​u​p​l​o​a​d​s​/​C​h​i​_​_​_​d​o​n​_​V​i​l​l​a​_​g​e​.​pdf

    • dan­ke an @ Martina
      mir sind die Haa­re zu Ber­ge gestanden,wie ich den Bericht über Don Lui­gi Vil­la gele­sen ‚die­sen her­vor­ra­gen­den uner­müd­li­chen Agen­ten Gottes.Wir sehen wie aktiv die Pfor­ten der Höl­le um die Braut Chri­sti toben.Wir sehen auch wie selbst höch­ste Aem­ter nicht vor Ver­füh­rung und Ver­blen­dung schützen.Wie wich­tig doch das Gebet beson­ders für jene, die da gro­sse Ver­ant­wor­tung tragen.Von jetzt an heisst mein Stoss­ge­bet vor dem Einschlafen:agnus Dei, qui tol­lis pec­ca­ta mun­di mise­re­re nobis!dona dona nobis pacem!

  10. Die­ser Bericht ist m. E. sehr ein­sei­tig dar­ge­stellt. Man muß vor­aus­set­zen, daß Papst Pius 12. sei­nen Staats­se­kre­tär , Kar­di­nal Mon­ti­ni , aus wich­ti­gen Grün­den ver­setzt hat­te. Als Erz­bi­schof dann , von Mai­land , hat­te die­ser ein Netz­werk für den libe­ra­len Geist geschaf­fen, dies kam ihm nach dem Tot von
    J.P 23. zu gute. Die­ser libe­ra­le Geist ver­half ihm dann auf den Stuhl Petris . Wen wun­dert es , .“ Die Gei­ster die ich rief, wer­de ich nicht mehr los?

  11. @hedi züger:

    Wie recht Sie doch haben: Die herr­li­chen Sakral­bau­ten – sie zeu­gen von der wah­ren Gestalt der Kir­che. Wobei, wie wir wis­sen, auch an ihnen die Zer­stö­rungs­wut nicht vor­über gegan­gen ist, wur­den für den Novus Ordo doch herr­li­che Hoch­al­tä­re ver­nich­tet, der Taber­na­kel vom Altar ent­fernt, in die Peri­phe­rie ver­bannt, Sei­ten­al­tä­re aus­ge­räumt etc. – wobei aller­meist künst­le­ri­sche Öde und gei­sti­ge Wert­lo­sig­keit an deren Stel­le tra­ten! Die­ser Bil­der­sturm durch Katho­li­ken ist nicht zu fas­sen, nichts ande­res als die anschau­li­che Mate­ria­li­sa­ti­on des Ungeists; ein Skan­dal, den man – auch heu­te noch, da es nie genü­gend getan wor­den ist! – in deut­lich­ster Schär­fe als sol­chen her­aus­stel­len muss.

    Aber das, was erhal­ten blieb, spricht wei­ter zu uns von der wah­ren Gestalt der Kir­che. Wenn ich in unse­re barocke Kathe­dra­le gehe, um, in sel­te­nen Fäl­len, eine „Eucha­ri­stie­fei­er mit­zu­er­le­ben“, ist die Dis­kre­panz zwi­schen dem, wofür der herr­li­che Bau Zeug­nis ablegt, und dem, was der trot­zig- nüch­ter­ne Volks­al­tar reprä­sen­tiert – den Chor­raum, der fast die Hälf­te des Kir­chen­schiffs ein­nimmt, zum ver­ein­sam­ten Über­rest ver­gan­ge­ner Zei­ten degra­die­rend – die Dis­kre­panz zwi­schen dem, was Archi­tek­tur und Kunst an Geist atmen, und dem, was sich da vor­ne am „Tisch des Bro­tes“ und am „Tisch des Wor­tes“ abspielt, der­art in Augen und Sinn sprin­gend, dass Trau­er und Zorn nicht aus­blei­ben. Und schon vor der Mes­se, wenn, der Wich­tig­keit ihres Tuns bewusst, die Pasto­ral­as­si­sten­tin in All­tags­kla­mot­ten durch den ein­sa­men Chor­raum, gefühl­los am seit­li­chen Taber­na­kel vor­bei, zum Ambo latscht, um dort den Text ihrer moder­ni­sti­schen Pre­digt zu depo­nie­ren, sage ich mir: Ja, hier wird es anschau­lich, unse­re katho­li­sche Kir­che ist besetzt – von Per­so­nen, die nicht mehr ver­ste­hen, wofür die besetz­ten Bau­ten wahr­haft stehen. 

    Wie anders ist doch die Erfah­rung, wenn man eine der sel­te­nen Gele­gen­hei­ten hat, die Mes­se aller Zei­ten in einer pracht­vol­len Kir­che, womög­lich nicht ein­mal ver­un­stal­tet durch einen Volks­al­tar, zu besu­chen. Fas­zi­nie­rend, was ich da schon beob­ach­ten durf­te: Durch die Kraft der Mes­se, auf die hin ein­zig der Sakral­bau errich­tet wor­den war, durch die Kraft des Opfers Chri­sti, in dem die Erde sich öff­net zum Him­mel, wur­de der gan­ze Raum gleich­sam ver­le­ben­digt, die histo­ri­sche Distanz schmolz dahin, Archi­tek­tur und Kunst­wer­ke spra­chen unmit­tel­bar, wie wenn sie zeit­ge­nös­si­sche Schöp­fun­gen wären: wahr­haft in Dienst und Namen des Vaters, des Soh­nes und des Hei­li­gen Geistes.

  12. (Fort­set­zung)

    Und die­se Ein­heit von Geist und Kunst war bis vor 50 Jah­ren katho­li­scher All­tag, erfahr­bar für jeden und jede, die nur etwas Sinn dafür mit­brach­ten! Und wie vie­le bekehr­ten sich zum Katho­li­zis­mus, da sie das Wun­der des Mess­op­fers erleb­ten. Wel­chen der con­di­tio huma­na genau ent­spre­chen­den Reich­tum hat man in die­sem bei­spiel­lo­sen post­kon­zi­lia­ren Bil­der­sturm nicht zer­stört! Wie hat man die Sakral­bau­ten durch die Ent­fer­nung oder das Ver­wai­sen-Las­sen der Hoch­al­tä­re doch ihres Her­zens, ihrer See­le beraubt: des Opfers, kraft des­sen und um des­sen wil­len ihre Tür­me gen Him­mel streben!

    Doch mit lei­ser, ver­ein­sam­ter Stim­me spre­chen die Stei­ne noch heu­te. Saxa loquun­tur – sie har­ren, gedul­di­ger als wir, einer Zukunft der Kir­che, die ihrer Ver­gan­gen­heit wie­der wür­dig wird.

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