Israel blockiert Freilassung politischer Gefangener wegen „diplomatischer Intifada“


(Jeru­sa­lem) Isra­el lehnt die Frei­las­sung meh­re­rer Dut­zend palä­sti­nen­si­scher poli­ti­scher Gefan­ge­ner ab. Die israe­li­sche Regie­rung will damit die Palä­sti­nen­ser „bestra­fen“, die eine „diplo­ma­ti­sche Inti­fa­da“ begon­nen hät­ten, um als „Staat“ 15 UNO-Kon­ven­tio­nen unter­zeich­nen zu kön­nen. Damit möch­te die Palä­sti­nen­ser­be­hör­de ihren Sta­tus als eigen­stän­di­ger „Staat“ auf inter­na­tio­na­ler Ebe­ne stärken. 

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Unter­des­sen wer­den von jüdi­schen Sied­lern wei­te­re ille­ga­le Sied­lun­gen in den besetz­ten Palä­sti­nen­ser­ge­bie­ten errich­tet. Die Frei­las­sung der poli­ti­schen Gefan­ge­nen war bereits vor eini­ger Zeit ver­ein­bart wor­den. Doch in der Zwi­schen­zeit änder­te sich die öffent­li­che Mei­nung in Isra­el. Wegen Tötungs­de­lik­ten, die eini­gen der Gefan­ge­nen zur Last gelegt wer­den, ist ihre Frei­las­sung umstritten.

Die Palä­sti­nen­ser möch­ten vor allem das Vier­te Gen­fer Abkom­men unter­zeich­nen, das ihrem Wider­stand gegen die ille­ga­le jüdi­sche Sied­lungs­tä­tig­keit eine recht­li­che Grund­la­ge ver­lei­hen wür­de. Israe­li­sche Medi­en kri­ti­sie­ren die neu­en Akti­vi­tä­ten als „diplo­ma­ti­sche Inti­fa­da“ und rücken sie damit in die Nähe der bei­den gewalt­sa­men Auf­stän­de seit 2000 zur Errich­tung eines Palästinenserstaates.

Christen des Heiligen Landes Leidtragende des moslemisch-jüdischen Konflikts

Bei­de Sei­ten wer­fen sich gegen­sei­tig Gewalt­ta­ten vor und die Behin­de­rung des Frie­dens­pro­zes­ses. Wäh­rend die Palä­sti­nen­ser ihren Bei­tritt als „Staat“ zu inter­na­tio­na­len Ver­trä­gen als „unum­kehr­ba­ren“ Pro­zeß bezeich­nen, sucht die israe­li­sche Regie­rung nach Wegen, um die Palä­sti­nen­ser im West­jor­dan­land für ihre diplo­ma­ti­sche Offen­si­ve zu „bestra­fen“, ohne dadurch zu gro­ße inter­na­tio­na­le Kri­tik hervorzurufen.

Die ein­hei­mi­schen ortho­do­xen oder unier­ten Chri­sten des Hei­li­gen Lan­des sind die Leid­tra­gen­den des isla­misch-jüdi­schen Kon­flikts. Sie wer­den zwi­schen den Mühl­stei­nen auf­ge­rie­ben. Wäh­rend Isra­el die Judai­sie­rung des Lan­des vor­an­treibt, fin­det gleich­zei­tig eine Isla­mi­sie­rung der Palä­sti­nen­ser­ge­bie­te statt. Für die Chri­sten wird der Platz dazwi­schen immer enger.

Text: Asianews/​Giuseppe Nardi
Bild: Asianews

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