Der Schlüssel zum Verständnis der Glaubenskrise – Fatima und die Pflicht der Hirten (2. Teil)


o-l-fatima-bust2-e1305212573542von MMag. Wolf­ram Schrems

Anzei­ge

„Weh euch Geset­zes­leh­rern! Ihr habt den Schlüs­sel der Erkennt­nis weg­ge­nom­men. Ihr selbst seid nicht hin­ein­ge­gan­gen, und die, die hin­ein­ge­hen woll­ten, habt ihr dar­an gehin­dert“ (Lk 11, 52).

Im Anschluß an mei­nen Bei­trag vom 21. März in die­sem Forum hier der zwei­te von drei vor­ge­se­he­nen Teilen.

Rußlandweihe und Sühnesamstage

Gemäß der übli­chen Glie­de­rung der „drei Tei­le“ des „Geheim­nis­ses von Fati­ma“ folgt nun der zwei­te Teil der Visi­on, die die drei Kin­der am 13. Juli 1917 in der Land­schaft von Cova da Iria emp­fan­gen haben.

Nach­dem den drei Kin­dern das Schick­sal der Ver­damm­ten gezeigt wor­den war, ver­trau­te ihnen die Madon­na den zwei­ten Teil des Geheim­nis­ses an. Die­ser betrifft die For­de­rung des Him­mels nach der Wei­he Ruß­lands an das Unbe­fleck­te Herz Mari­ens und nach der Süh­ne­kom­mu­ni­on an den ersten Monats­sams­ta­gen, sowie die Kon­se­quen­zen für die Ver­wei­ge­rung die­ser Forderungen.

Sr. Lucia schrieb dazu in ihrer Lebenserinnerung:

Um sie [die armen Sün­der, die auf dem Weg in die Höl­le sind, Anm.] zu ret­ten, wünscht Gott die Andacht zu Mei­nem Unbe­fleck­ten Her­zen in der Welt zu eta­blie­ren. Wenn gemacht wird, was ich sage, wer­den vie­le See­len geret­tet und es wird Frie­de sein. Der Krieg wird bald zu Ende gehen; aber wenn die Men­schen nicht auf­hö­ren, Gott zu belei­di­gen, wird ein schlim­me­rer Krieg wäh­rend der Regie­rungs­zeit von Pius XI. aus­bre­chen. Wenn ihr eine Nacht, die von einem unbe­kann­ten Licht erleuch­tet wird, seht, dann wißt, daß dies das gro­ße Zei­chen von Gott ist, daß er im Begriff ist, die Welt für ihre Ver­bre­chen durch Krieg, Hun­gers­not und Ver­fol­gun­gen der Kir­che und des hl. Vaters zu bestrafen.

Um das zu ver­hin­dern, wer­de ich kom­men und um die Wei­he Ruß­lands an Mein Unbe­fleck­tes Herz sowie um die Süh­ne­kom­mu­ni­on an den ersten Sams­ta­gen bit­ten. Wenn mei­ne Bit­ten erhört wer­den, wird sich Ruß­land bekeh­ren und es wird Frie­de sein; wenn nicht, wird es sei­ne Irr­tü­mer über die gan­ze Welt ver­brei­ten und Krie­ge und Ver­fol­gun­gen der Kir­che ver­ur­sa­chen. Die Guten wer­den das Mar­ty­ri­um erlei­den, der hl. Vater wird viel zu lei­den haben, ver­schie­de­ne Natio­nen wer­den ver­nich­tet wer­den.“ (Eige­ne Über­set­zung von Ein­lei­tung und Zitat nach.)

Spätere Präzisionen

Am 10.12.25 erhielt Sr. Lucia als Postu­lan­tin im Doro­thee­rin­nen­klo­ster von Pon­te­ve­dra (im spa­ni­schen Gali­zi­en) im Anschluß die Bot­schaft vom 13. Juli 1917 fol­gen­de Ein­spre­chung der Muttergottes:

Schau auf mein Herz, mei­ne Toch­ter, das mit Dor­nen umkränzt ist, mit denen undank­ba­re Men­schen mich jeden Moment durch ihre Got­tes­lä­ste­run­gen und Undank­bar­keit ste­chen. Du wenig­stens ver­su­che mich zu trö­sten, und ver­kün­di­ge in mei­nem Namen, daß ich alle in der Todes­stun­de mit den heils­not­wen­di­gen Gna­den zu unter­stüt­zen ver­spre­che, die mit der Absicht, mir Genug­tu­ung zu lei­sten, an den ersten Sams­ta­gen von fünf auf­ein­an­der­fol­gen­den Mona­ten beich­ten, die hl. Kom­mu­ni­on emp­fan­gen, fünf Gesätz­chen des Rosen­kran­zes beten und mir fünf­zehn Minu­ten Gesell­schaft lei­sten, indem sie die fünf­zehn Geheim­nis­se des Rosen­kran­zes betrach­ten“ (nach).

Spä­ter ant­wor­te­te Sr. Lucia auf die Fra­ge, war­um es gera­de fünf Sams­ta­ge sein sollten:

„Wenn ich mich nicht irre, ist es das, was mir [in der Nacht auf den 30. Mai 1930, Anm.] geof­fen­bart wurde:

‚Mei­ne Toch­ter (sag­te Unser Herr), der Grund ist ein­fach. Es gibt fünf Typen von Belei­di­gun­gen und Blas­phe­mi­en, die gegen das Unbe­fleck­te Herz Mari­ens gerich­tet sind:

  1. Läste­run­gen gegen die Unbe­fleck­te Empfängnis
  2. Läste­run­gen gegen ihre Immer­wäh­ren­de Jungfräulichkeit
  3. Läste­run­gen gegen ihre Got­tes­mut­ter­schaft, dabei die Wei­ge­rung zur sel­ben Zeit, sie als Mut­ter der Men­schen anzuerkennen
  4. Die Läste­run­gen derer, die in der Öffent­lich­keit Gleich­gül­tig­keit oder Ver­ach­tung oder sogar Haß gegen die­se Unbe­fleck­te Mut­ter in die Her­zen der Kin­der zu säen trachten
  5. Die Belei­di­gun­gen durch jene, die sie direkt in ihren hei­li­gen Abbil­dun­gen ver­höh­nen‘“ [1]Über­set­zung nach: Mark Fel­lows, Fati­ma in Twilight, Mar­mi­on Publi­ca­ti­ons, Nia­ga­ra Falls, 2003

Konkrete Anmahnung der Weihe Rußlands

Am 13. Juni 1929 wur­de Sr. Lucia im Klo­ster von Tuy, Pro­vinz Pon­te­ve­dra, einer Visi­on der Aller­hei­lig­sten Drei­fal­tig­keit und der Mut­ter­got­tes gewür­digt und erhielt nach ihrem Bericht in den Memoi­ren dabei fol­gen­de Botschaft:

„Dann sag­te Unse­re Lie­be Frau zu mir: ‚Der Moment ist gekom­men, in dem Gott den hl. Vater bit­tet, in Gemein­schaft mit allen Bischö­fen der Welt Ruß­land Mei­nem Unbe­fleck­ten Her­zen zu wei­hen, wobei er ver­spricht, es durch die­ses Mit­tel zu ret­ten. So zahl­reich sind die See­len, die die Gerech­tig­keit Got­tes wegen der gegen Mich began­ge­nen Sün­den ver­dammt, daß ich kom­me, um um Süh­ne zu bit­ten. Opfe­re dich für die­se Inten­ti­on auf und bete.‘“

Der kairós: Warum die Dramatik der Botschaft?

In Ergän­zung zu dem im ersten Teil Ange­deu­te­ten hier noch ein­mal ausführlicher:

Im Jahr 1917 war die Saat des Bösen längst in viel­fäl­ti­ger Form aus­ge­streut. Das 19. Jahr­hun­dert sah die Ent­ste­hung unzäh­li­ger okkul­ter Geheim­ge­sell­schaf­ten [2]vgl. dazu aus säku­lar-wis­sen­schaft­li­cher Quel­le: James Webb, The Occult Under­ground, und: The Occult Estab­lish­ment; dt. Aus­ga­ben: Das Zeit­al­ter des Irra­tio­na­len. Poli­tik, Kul­tur & Okkul­tis­mus im … Con­ti­n­ue rea­ding.

Die bewuß­te Hin­wen­dung zu den okkul­ten Mäch­ten ist ein Greu­el und im Gesetz des Moses aus­drück­lich ver­bo­ten (Lev 19, 31; Dtn 18, 9 – 14). Sie bleibt nicht ohne fata­le Wir­kun­gen. In den spi­ri­ti­sti­schen Séan­cen wird eine Schnitt­stel­le zwi­schen der okkul­ten Welt und dem mensch­li­chen Bewußt­sein des Medi­ums eröff­net, sodaß die per­ver­sen Ideen und Ver­wir­run­gen in die mensch­li­che Welt ein­flie­ßen kön­nen [3]sie­he dazu den – auf­grund der leben­di­gen Schil­de­run­gen even­tu­ell aus eige­ner Erfah­rung stam­men­den – Roman des bedeu­ten­den eng­li­schen Kon­ver­ti­ten, Prie­sters und Schrift­stel­lers Msgr. Robert Hugh … Con­ti­n­ue rea­ding.

Man muß sich vor Augen füh­ren, daß zudem mit den Wer­ken von Comte, Hegel, Feu­er­bach, Marx, Dar­win, Freud u. a. mas­si­ve Gei­ste­s­pa­tho­lo­gien in das Bewußt­sein der Men­schen und Völ­ker gebracht wor­den waren.

Es ist zwar kei­ne gro­ße phi­lo­so­phi­sche Lei­stung, die­se Pseu­do-Phi­lo­so­phien auf ihre Wider­sprü­che, unein­ge­stan­de­nen Vor­aus­set­zun­gen und Irr­tü­mer hin zu über­prü­fen und zu wider­le­gen – was ja Zeit­ge­nos­sen und Nach­ge­bo­re­ne getan haben. Ange­sichts ihrer sug­ge­sti­ven, ja hyp­no­ti­schen Kraft bedarf es dazu aber auch mora­li­scher Stär­ke. Wie wir aus unse­rer Lebens­er­fah­rung wis­sen, benö­tigt es die Tap­fer­keit eines Hel­den oder die Unbe­fan­gen­heit eines Kin­des, um das Evi­den­te in der Öffent­lich­keit aus­zu­spre­chen, näm­lich, daß – wie in der Para­bel – der Kai­ser eben nackt ist.

Alle die­se irren Ideo­lo­gien lagen bereit – und waren dar­über hin­aus in die Kir­che ein­ge­sickert. Man­che Theo­lo­gen erla­gen dem appeal, den gewis­se Ideo­lo­gien aus­üben – allen vor­an eine dif­fu­se „Evo­lu­ti­ons­theo­rie“. [4]Ohne an die­ser Stel­le wei­ter dar­auf ein­ge­hen zu kön­nen, ist an erster Stel­le der fran­zö­si­sche Jesu­it Pierre Teil­hard de Char­din zu nen­nen, der zu jener Zeit sei­ne ent­schei­den­den Prä­gun­gen erhielt … Con­ti­n­ue rea­ding

Chri­sten­ver­fol­gun­gen und poli­ti­sche Ver­wer­fun­gen apo­ka­lyp­ti­schen Aus­ma­ßes lagen in der Luft: Zwei Jah­re zuvor hat­ten die Jung­tür­ken den Geno­zid an den Arme­ni­ern und Ara­mä­ern orche­striert, dem nach Schät­zun­gen zwi­schen 1,5 und 2 Mil­lio­nen Chri­sten, unter ihnen katho­li­sche Chaldä­er, zum Opfer fie­len. Zudem wur­de im Jahr 1909 der spä­te­re Grün­der der Mus­lim­bru­der­schaft gebo­ren, etwa gleich­zei­tig der Zio­nis­mus als poli­ti­sche Ideo­lo­gie begründet.

Wir wis­sen, wie es damit wei­ter­ge­hen sollte.

Bis zur Erschei­nung in Tuy, also bis zum Jahr 1929, waren die „Irr­tü­mer Ruß­lands“, also der Mar­xis­mus in sei­ner leni­ni­sti­schen Spiel­art, weit­ge­hend auf Ruß­land beschränkt [5]sieht man vom Ter­ror der unga­ri­schen Räte­re­pu­blik, Tanács­köz­tár­saság, und des­sen bay­ri­schem Pen­dant, dem Nun­ti­us Euge­nio Pacel­li bei­na­he zum Opfer gefal­len wäre, ab.

Der Kai­ros, der rech­te Zeit­punkt, für die ange­mahn­te Wei­he Ruß­lands war also gege­ben, das timing optimal.

Widerstand des Papstes gegen die Forderung aus Fatima

Zudem hat­te Kar­di­nal Achil­le Rat­ti, ab 1922 Papst Pius XI., schon die Erfah­rung gemacht, daß sich jede Diplo­ma­tie und jede Hoff­nung auf „Ver­hand­lun­gen“ ange­sichts des in sich lügen­haf­ten und ter­ro­ri­sti­schen Cha­rak­ters des Sowjet­sy­stems als sinn­los bzw. trü­ge­risch erwies. Die erste orga­ni­sier­te Hun­gers­not lag im Jahr 1929 erst acht Jah­re zurück. Die näch­ste gro­ße Hun­gers­not wur­de sei­tens der Sowjet­füh­rung 1932/​33 insze­niert und ist als holo­do­mor, „Hun­ger­ge­no­zid“, der haupt­säch­lich in der Ukrai­ne, aber auch dar­über hin­aus, je nach Histo­ri­ker zwi­schen 3,5 und 14,5 Mil­lio­nen (!) Todes­op­fer for­der­te, in die Geschichts­schrei­bung eingegangen.

Obwohl die­se Erfah­run­gen die Enzy­kli­ka Divi­ni Redempto­ris (gegen den athe­isti­schen Kom­mu­nis­mus, 19. März 1937) beein­fluß­ten, wei­ger­te sich Papst Pius XI., die Wei­he Ruß­lands durchzuführen.

Das war die gro­ße Katastrophe.

Die Grün­de für die Wei­ge­rung sind nicht zu erhe­ben. Man kann sich aber vor­stel­len, daß dem Papst, inso­fern er zuvor Diplo­mat gewe­sen war, eine der­ar­ti­ge Wei­he im geschicht­li­chen Kon­text als poli­ti­sche Par­tei­nah­me erschie­nen wäre (obwohl sie 1929 poli­tisch-psy­cho­lo­gisch sicher noch leich­ter durch­zu­füh­ren gewe­sen wäre als nach 1933).

Inso­fern er mehr­fach pro­mo­vier­ter Gelehr­ter war, wird ihm die For­de­rung nach der Wei­he als Obsku­ran­tis­mus vor­ge­kom­men sein.

Inso­fern er Mensch war, wird ihm der Gehor­sam gegen­über einer bis vor kur­zem noch analpha­be­ti­schen und jugend­li­chen Non­ne aus einem obsku­ren Win­kel Euro­pas als zu schwe­re Selbst­ver­de­mü­ti­gung und somit als zuviel ver­langt erschie­nen sein. Damit ahm­te er den fran­zö­si­schen König Lud­wig XIV. nach, der über 200 Jah­re zuvor eine ver­gleich­ba­re Wei­he ver­wei­gert hat­te. Und König Sede­ki­as, der dem Pro­phe­ten Jere­mi­as nicht gehorch­te. Und vie­le ande­re. [6]Viel­leicht ist das auch ein guter Anlaß zur pri­va­ten Gewis­sens­er­for­schung.

Krise des Papsttums

Kein nach­fol­gen­der Papst voll­zog die Wei­he, wie sie ver­langt wor­den war (näm­lich öffent­lich, fei­er­lich und mit ange­ord­ne­ter Invol­vie­rung des Wel­tepi­sko­pats – ent­we­der anläß­lich einer Zusam­men­kunft oder etwa zeit­gleich in den jewei­li­gen Kathedralen).

Das ist inso­fern para­dox, als die Bot­schaft als sol­che ja kirch­lich aner­kannt war. Der For­de­rung war also Berech­ti­gung zugestanden.

Sie beschäf­tig­te somit nach­hal­tig das Gewis­sen der Päp­ste: So voll­zog Papst Pius XII. am 31. Okto­ber 1942 eine Welt­wei­he, die er am 8. Dezem­ber des­sel­ben Jah­res wie­der­hol­te. Eine Wei­he Ruß­lands in lako­ni­scher, schrift­li­cher Form wur­de mit­tels des apo­sto­li­schen Brie­fes Sacro ver­gen­te anno vom 7. Juli 1952 durchgeführt.

Danach beschäf­tig­te sich Pius XII., soweit zu erhe­ben ist, nicht mehr mit die­sem The­ma. Es scheint hier auch eine Ein­fluß­nah­me durch die USA vor­ge­le­gen zu sein, die ihre kom­pro­mit­tie­ren­de Kom­pli­zen­schaft mit dem Mas­sen­mör­der Sta­lin, „Man of the Year“ von Time (1939 und 1942) und freund­schaft­lich als „Uncle Joe“ titu­liert, nicht durch vati­ka­ni­sche Ver­laut­ba­run­gen getrübt sehen wollte.

Mit Papst Johan­nes XXIII. kam eine dra­ma­ti­sche Wen­de in der Bewer­tung des Sowjet­kom­mu­nis­mus. Von Divi­ni Redempto­ris bis zu Pacem in ter­ris ist es ein wei­ter Weg – prak­tisch eine Kehrt­wen­de. Die Frie­dens­en­zy­kli­ka atmet den irre­al-opti­mi­sti­schen Geist, der schon in der Eröff­nungs­an­spra­che des Pap­stes Johan­nes am II. Vati­ca­num (Gau­det Mater Eccle­sia) zum Aus­druck gekom­men war.

Als beson­ders fatal erwie­sen sich spä­ter die Hoch­schät­zung von UNO und Men­schen­rechts­er­klä­rung (Punkt 75) und die Anwei­sung, unter Umstän­den doch mit den Kom­mu­ni­sten zusam­men­zu­ar­bei­ten (Punk­te 82–85). Die dort aus­ge­führ­te Unter­schei­dung zwi­schen Irren­dem und dem Irr­tum ist zwar nicht falsch, die Fra­ge ist aber, ob sie auf den Kom­mu­nis­mus anwend­bar ist, d. h. ob tat­säch­lich Irr­tum oder bewuß­ter, wis­sen­der böser Wil­le vorliegt.

Der Papst schrieb:

„83. Man muß fer­ner immer unter­schei­den zwi­schen dem Irr­tum und den Irren­den, auch wenn es sich um Men­schen han­delt, die im Irr­tum oder in unge­nü­gen­der Kennt­nis über Din­ge befan­gen sind, die mit reli­gi­ös-sitt­li­chen Wer­ten zusam­men­hän­gen. Denn der dem Irr­tum Ver­fal­le­ne hört nicht auf, Mensch zu sein, und ver­liert nie sei­ne per­sön­li­che Wür­de, die doch immer geach­tet wer­den muß. In der Natur des Men­schen geht auch nie die Fähig­keit ver­lo­ren, sich vom Irr­tum frei zu machen und den Weg zur Wahr­heit zu suchen. Hier­in fehlt dem Men­schen auch nie die Hil­fe des vor­se­hen­den Gottes.“

Man wen­de die­sen Gedan­ken­gang nur ein­mal auf die Ver­ant­wort­li­chen des natio­nal­so­zia­li­sti­schen Ter­rors an, und man sieht sofort, wie absurd er ist. Sehr wohl „ver­liert“ der Ver­bre­cher und Ver­rä­ter in vie­len Situa­tio­nen sei­ne „Wür­de“, näm­lich dann, wenn er bewußt und wis­sent­lich Böses tut. Ange­sichts der Erfah­run­gen des 20. Jahr­hun­derts bis 1963 ist die­ser Abschnitt ver­ant­wor­tungs­los und ver­werf­lich. Die mensch­li­che Rea­li­tät ist ein­fach nicht so, wie es das Wunsch­den­ken die­ses Absat­zes nahelegt.

Wie wir wis­sen, gab es wäh­rend die­ses und des nach­fol­gen­den Pon­ti­fi­ka­tes von Paul VI. (der schon als Mit­ar­bei­ter von Papst Pius XII. hin­ter des­sen Rücken gehei­me Kon­tak­te zur Sowjet­uni­on gepflegt hat­te und des­we­gen aus dem vati­ka­ni­schen Staats­se­kre­ta­ri­at ent­fernt und ohne Kar­di­nals­er­he­bung nach Mai­land ver­setzt wor­den war) nicht nur kei­ne Wei­he Ruß­lands son­dern sogar eine ver­stärk­te Annä­he­rung an das Sowjetsystem.

Auf­grund der vati­ka­ni­schen Geheim­di­plo­ma­tie mit Mos­kau und der dar­aus erwach­se­nen Teil­nah­me von KGB-Agen­ten (offi­zi­ell Bischö­fe der rus­sisch-ortho­do­xen Kir­che) als Beob­ach­ter am Kon­zil wei­ger­te man sich – trotz gewich­ti­ger Peti­tio­nen von Kon­zils­vä­tern und Lai­en – den Kom­mu­nis­mus am Kon­zil aus­drück­lich zu verurteilen.

Soviel zum The­ma „Pasto­ral­kon­zil“.

Im Kom­men­tar zu Gau­di­um et spes des offi­zi­el­len Klei­nen Kon­zils­kom­pen­di­ums set­zen die bei­den wider­wär­ti­gen Pseu­do-Theo­lo­gen Rah­ner und Vor­grim­ler noch eins drauf:

„Einer mili­tan­ten Kon­zils­min­der­heit ohne mensch­li­ches Takt- und poli­ti­sches Fin­ger­spit­zen­ge­fühl gelang es nicht, das Kon­zil zur aus­drück­li­chen Nen­nung und aber­ma­li­gen Ver­ur­tei­lung einer bestimm­ten poli­ti­schen Aus­prä­gung des Athe­is­mus zu bewe­gen, gera­de weil das Kon­zil für die huma­ni­sti­sche Basis und Ten­denz die­ses Athe­is­mus sehr sen­si­bel war“ (S. 428 der 23. Auf­la­ge 1991). (!)

Die­sen Müll bekommt man also offi­zi­ell „im Auf­trag der deut­schen Bischö­fe“ vor­ge­legt! Die­ser Kom­men­tar ist also der offi­zi­el­le Kom­men­tar zu dem weit­schwei­fi­gen, wider­sprüch­li­chen und irrea­len Gau­di­um et spes!

Auf der Basis die­ser hoch­ver­rä­te­ri­schen Vor­ent­schei­dun­gen agier­ten die „Archi­tek­ten“ der vati­ka­ni­schen „Ost­po­li­tik“ und ver­rie­ten die Mil­lio­nen Katho­li­ken (und in gewis­ser Wei­se alle übri­gen Chri­sten) in den Gulags im Sowjet­block. In die­sem Zusam­men­hang ver­dient beson­ders das Schick­sal der Ukrai­ni­schen Grie­chisch-Katho­li­schen Kir­che ehren­vol­le Ehr­wäh­nung, die von den Sowjets ver­folgt und von der vati­ka­ni­schen Diplo­ma­tie schmäh­lich im Stich gelas­sen wurde.

Wem war damit gehol­fen? Ein­zig der Sowjet­füh­rung und deren Sym­pa­thi­san­ten und Agen­ten im Westen.

Ruß­land hat­te also sei­ne Irr­tü­mer bis in die Kir­che verbreitet.

Auch Papst Johan­nes Paul II. tat sich mit der Wei­he Ruß­lands sehr schwer. Das Atten­tat vom 13. Mai 1981 ver­an­laß­te ihn zwar, sich inten­si­ver mit Fati­ma aus­ein­an­der­zu­set­zen, zu einer unzwei­deu­ti­gen, fei­er­li­chen und mit dem Wel­tepi­sko­pat voll­zo­ge­nen Wei­he Ruß­lands konn­te aber auch er sich nicht durchringen.

Dabei herrscht in der ein­schlä­gi­gen Lite­ra­tur Über­ein­stim­mung, daß sei­ne Akte der Wei­he bzw. des „Anver­trau­ens“ vom 13. Mai 1982 und 25. März 1984 , die sich – ent­ge­gen der Anwei­sung von Fati­ma – statt auf Ruß­land auf die gan­ze Welt bezo­gen, zwar nicht die Bekeh­rung Ruß­lands bewirk­ten, evi­den­ter­wei­se nicht, aber zwei­fel­los einen gewis­sen Segen brach­ten (vgl. z. B. Mura – Huber, Fati­ma-Rom-Mos­kau, Sar­to, Bobin­gen 2010). Wei­te­re Wei­he­ak­te folg­ten, soweit zu recher­chie­ren ist, am 13. Mai 1991 und am 8. Okto­ber 2000. Offen­bar wuß­te Papst Johan­nes Paul II. selbst, daß die erfor­der­li­chen Bedin­gun­gen nicht erfüllt wor­den waren.

Und die Sühnesamstage?

Wie oben erwähnt, hät­ten die Süh­ne­sams­ta­ge sei­tens des Pap­stes und der Hier­ar­chie ver­brei­tet wer­den sollen.

Ich den­ke, jeder Leser kann sich selbst ein Bild machen, inwie­weit die­se Andachts­form im heu­ti­gen kirch­li­chen Leben eine Rol­le spielt.

Das Ver­schwei­gen die­ses vom Him­mel vor­ge­leg­ten Gna­den­mit­tels ist ein schwe­res pasto­ra­les Ver­säum­nis. Die Ver­hei­ßung, die mit der Übung der Süh­ne­sams­ta­ge ver­bun­den ist, ist kaum zu über­tref­fen. Dabei ist die Anfor­de­rung ja eher beschei­den, es geht um kei­ne über­trie­be­nen Buß- oder Gebets­ver­pflich­tun­gen. Es geht aber um die anzu­stre­ben­de Gesin­nung der Süh­ne und die gewis­sen­haf­te Erfül­lung der ange­ge­be­nen Anfor­de­run­gen. Das ist nicht zu viel verlangt.

Und den­noch kommt es im kirch­li­chen Leben unse­res deut­schen Sprach­raums nicht vor. Es ist auch, soweit mir erin­ner­lich, kein The­ma der päpst­li­chen Lehr­ver­kün­di­gung der letz­ten drei­ßig Jahre.

Es sind wie­der nur die „Obsku­ran­ti­sten“, die sich die­ses The­mas annehmen.

Fazit

Offen­sicht­lich ist die­ser „Obsku­ran­tis­mus“ mit Erschei­nun­gen, Offen­ba­run­gen, Dro­hun­gen, Ver­hei­ßun­gen, Buße, Süh­ne und Escha­to­lo­gie den Hir­ten der Kir­che und ihren Chef­theo­lo­gen pein­lich. Dar­um keh­ren sie das alles unter den Tep­pich. Nur weni­ge Bischö­fe und Theo­lo­gen the­ma­ti­sie­ren die­se Din­ge, schon gar im Zusam­men­hang von Fatima.

Die Hir­ten schu­fen somit eine Situa­ti­on, in der die Anhän­ger einer kirch­lich aner­kann­ten Bot­schaft (!) als Obsku­ran­ti­sten erschei­nen müs­sen. Sie schu­fen gleich­sam ein neu­es sae­cu­lum obscurum der Kir­che in der 2. Hälf­te des 20. Jahr­hun­derts. Der Wehe­ruf Jesu an die Geset­zes­leh­rer sei­ner Zeit hat eine neue Aktua­li­tät bekommen.

In die­sem Zwie­licht leben wir nun – wobei nie­mand von der Gewis­sens­pflicht befreit ist, sich nach bestem Wis­sen und Gewis­sen mit der Fati­ma-Bot­schaft zu beschäf­ti­gen und sie je nach eige­nen Mög­lich­kei­ten in sei­nem Leben umzu­set­zen. Das ist auch die tröst­li­che Sei­te der Situa­ti­on: die Mög­lich­keit, an der Erlan­gung des Heils für vie­le mit­zu­wir­ken und so sein eige­nes Heil zu erreichen.

Im geplan­ten drit­ten und letz­ten Teil sol­len die Fra­gen nach dem „Drit­ten Geheim­nis“ the­ma­ti­siert und ein Schluß­re­sü­mee gebo­ten werden.

*MMag. Wolf­ram Schrems, Linz und Wien, katho­li­scher Theo­lo­ge und Phi­lo­soph, kirch­lich gesen­de­ter Katechist

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1 Über­set­zung nach: Mark Fel­lows, Fati­ma in Twilight, Mar­mi­on Publi­ca­ti­ons, Nia­ga­ra Falls, 2003
2 vgl. dazu aus säku­lar-wis­sen­schaft­li­cher Quel­le: James Webb, The Occult Under­ground, und: The Occult Estab­lish­ment; dt. Aus­ga­ben: Das Zeit­al­ter des Irra­tio­na­len. Poli­tik, Kul­tur & Okkul­tis­mus im 20. Jahr­hun­dert. Marix, Wies­ba­den 2008, und: Die Flucht vor der Ver­nunft. Poli­tik, Kul­tur und Okkul­tis­mus im 19. Jahr­hun­dert. Marix, Wies­ba­den 2009
3 sie­he dazu den – auf­grund der leben­di­gen Schil­de­run­gen even­tu­ell aus eige­ner Erfah­rung stam­men­den – Roman des bedeu­ten­den eng­li­schen Kon­ver­ti­ten, Prie­sters und Schrift­stel­lers Msgr. Robert Hugh Ben­son The Necro­man­cers von 1909
4 Ohne an die­ser Stel­le wei­ter dar­auf ein­ge­hen zu kön­nen, ist an erster Stel­le der fran­zö­si­sche Jesu­it Pierre Teil­hard de Char­din zu nen­nen, der zu jener Zeit sei­ne ent­schei­den­den Prä­gun­gen erhielt und des­sen Wahn­ideen bis in unse­re Zeit immensen Scha­den anrich­ten sollten.
5 sieht man vom Ter­ror der unga­ri­schen Räte­re­pu­blik, Tanács­köz­tár­saság, und des­sen bay­ri­schem Pen­dant, dem Nun­ti­us Euge­nio Pacel­li bei­na­he zum Opfer gefal­len wäre, ab
6 Viel­leicht ist das auch ein guter Anlaß zur pri­va­ten Gewissenserforschung.
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70 Kommentare

  1. „‚Der Moment ist gekom­men, in dem Gott den hl. Vater bit­tet, in Gemein­schaft mit allen Bischö­fen der Welt Ruß­land Mei­nem Unbe­fleck­ten Her­zen zu wei­hen, wobei er ver­spricht, es durch die­ses Mit­tel zu retten.“
    Wenn Gott den hl. Vater bit­tet es zu tun dann fällt aber die­ses weg. „Der hl. Vater wird mir Russ­land an mein unbe­fleck­te Herz weihen.“
    Die­ses Wort „wird“ hat mich eine kur­ze Zeit kon­fus gemacht, aber nur eine kur­ze Zeit. Denn es gibt an Hand der Gescheh­nis­se und der jet­zi­gen Situa­ti­on kei­nen mir ver­ständ­li­chen Sinn mehr, die­ses Wort „wird“. Wie dem auch sei irgend­et­was wird uns vor­ent­hal­ten. Mög­li­cher­wei­se ist der „Point of no Return“ schon überschritten.
    Per Mari­am ad Christum.

  2. Als klei­ne Anmer­kung möch­te ich ger­ne ein­wer­fen, dass das Geheim­nis von Fati­ma ähn­lich „dro­hend“ oder „dra­ma­tisch“ inter­pre­tiert wer­den kann, wie moder­ne­re Offenbarungen.

  3. Pro­fun­de Ana­ly­se. War­um Pius XI. die Diplo­ma­tie wich­ti­ger war als die For­de­rung der Mut­ter Got­tes kann ich nicht nach­voll­zie­hen (und das sage ich als über­zeug­ter Tra­di­tio­na­list) und war­um Pius XII. Mon­ti­ni nach Mai­land geschickt auch nicht. Es ist doch klar, dass der Erz­bi­schof von Mai­land qua­si ein „Anrecht“ auf den roten Hut hat. Wer zum Erz­bi­schof von Mai­land ernannt wird, wird über kurz oder lang ‚auto­ma­tisch‘ Kar­di­nal (das hät­te sonst einen Volks­auf­stand gege­ben). Hat das Pius XII. nicht bedacht? – Die Süh­ne­sams­ta­ge sind in den Diö­ze­san­pfar­rei­en fak­tisch tot, ja viel­mehr haben sie nie gelebt. Kennt man nicht. Nur in den „obsku­ren“ Gemein­den der Tra­di­ti­on leben die­se und wol­len den Auf­trag der Mut­ter Got­tes umset­zen. – Ich bin auf die Ana­ly­se des vom Vati­kan angeb­lich ver­öf­fent­lich­ten „Drit­ten Geheim­nis­ses“ gespannt.

  4. Gut – die Dar­stel­lung trifft die Sach­la­ge und ist eine Ant­wort auf die hef­ti­ge Schlacht, die wir im Kom­men­tar­be­reich beim 1. Teil des Arti­kels aus­ge­foch­ten haben.
    Danke!

  5. Sehr gut und sehr inter­es­sant, Süh­ne­sams­tag­an­dach­ten gibt es so gut wie gar nicht mehr, im Inter­net wer­den eini­ge ganz weni­ge erwähnt, goo­geln “ wo wird der süne­sams­tag gefeiert“

  6. Sehr geehr­ter Herr Schrems.
    haben Sie recht herz­li­chen Dank, dass Sie die Bot­schaft von Fati­ma noch­mals in der gan­zen Dra­ma­tik in Erin­ne­rung rufen. Gera­de in der heu­ti­gen Zeit wird uns die Dring­lich­keit der For­de­run­gen der Got­tes­mut­ter voll bewusst. Ich möch­te nur eins noch anfüh­ren. In dem Ver­trag von Metz- geschlos­sen zwi­schen dem Kar­di­nal Tis­serant und dem Metro­po­li­ten Niko­dim- wur­de im Jah­re 1962 ver­ein­bart, dass das 2. Vati­ka­ni­sche Kon­zil weder den dia­lek­ti­schen Mate­ria­lis­mus, noch den sowje­ti­schen Impe­ria­lis­mus noch die Ost­kir­che behan­deln durf­te. Damit wur­de die offi­zi­el­le Wei­he Russ­lands an das Unbe­fleck­te Herz Mari­ens, wie sie die Got­tes­mut­ter in Fati­ma gefor­dert hat­te, für alle Zeit für ein Lin­sen­ge­richt ausgeschlossen!
    Lei­der ken­nen wir den Ver­trag nur aus der Sekun­där­li­te­ra­tur. Es wäre auch im Zusam­men­hang mit der Kano­ni­sie­rung Johan­nes XXIII wich­tig gewe­sen, den Inhalt zu beur­tei­len. So bleibt mehr als das berühm­te Geschmäck­le. Ver­mut­lich hat J. XXIII so ver­ab­säumt, das zu tuen, was zum Heil der Welt not­wen­dig gewe­sen wäre.
    Vor die­sem Hin­ter­grund dan­ken wir der unbe­fleck­ten Emp­fäng­nis für Ihre Sor­gen und Trä­nen um uns und die gan­ze Menschheit.

  7. Vor 100 Jah­ren hat­ten die Men­schen noch mehr Glau­ben und den­noch dau­er­te es Jah­re!! bis die­se Bot­schaf­ten aner­kannt wur­den. Man fragt sich zu recht, wie konn­te die katho­li­sche Kir­che solch wich­ti­ge Bot­schaf­ten so lan­ge ver­schwei­gen? Ich fra­ge mich gera­de, was geschieht, wenn die Mut­ter­got­tes gemäss ihrer Ankün­di­gung sich ab die­sem Früh­ling noch­mals an den kirch­lich aner­kann­ten Erschei­nungs­or­ten (u.a. Lour­des, Fati­ma, La Salet­te, Gua­de­lou­pe, Gara­band­al usw.) zeigt. Wer­den die­se Erschei­nun­gen dies­mal von der Kir­che aner­kannt wer­den? Ganz ehr­lich? Ich den­ke nicht.

    • Ent­schul­di­gung, Gara­band­al ist mei­nes Wis­sens nicht aner­kannt und mei­ner Mei­nung auch nicht echt!

    • Ich bezweif­le, ob je wie­der irgend­wel­che Erschei­nun­gen unse­rer Lie­ben Frau kirch­lich aner­kennt wer­den.… Am besten man prüft aktu­el­le Pro­phe­zei­un­gen selbst anhand ihrer Erfül­lun­gen – das soll­te Beweis genug sein. Aber für vie­le wird auch das nicht reichen…

  8. Die Aus­ein­an­der­set­zung gera­de mit den vor­kon­zi­lia­ren Päp­sten in die­sem Bei­trag fin­de ich ober­fläch­lich bis beleidigend.
    Es wer­den Behaup­tun­gen auf­ge­stellt, Mut­ma­ßun­gen, für die es kei­ne histo­ri­schen Bele­ge gibt. Auf die­sen Behaup­tun­gen baut sich dann die Argu­men­ta­ti­on auf.
    Dass der gelehr­te Pius XI. die Wei­he Russ­lands des­we­gen nicht voll­zo­gen habe, weil er einer noch bis vor kur­zem analpha­be­ti­schen Non­ne nicht gehor­chen woll­te, um sich nicht selbst zu ver­de­mü­ti­gen, ist eine Unter­stel­lung, die Herr Schrems mit nichts bele­gen kann.
    Wir dür­fen davon aus­ge­hen: Der hoch­ge­bil­de­te Pius XI. kann­te die Kir­chen­ge­schich­te gut. Von daher wuss­te er, dass Gott oder die aller­se­lig­ste Jung­frau Maria auch durch sehr ein­fa­che Men­schen spricht. Ber­na­dette Sou­bi­rous, die eine sehr schwa­che Schü­le­rin war, deren Fami­lie so her­un­ter­ge­kom­men war, dass sie in einem ehe­ma­li­gen Gefäng­nis woh­nen muss­te, dürf­te dem Hei­li­gen Vater bekannt gewe­sen sein.
    Die Behaup­tung, Pius XII. habe sich in die­ser Fra­ge von ame­ri­ka­ni­schen Krei­sen beein­flus­sen las­sen, ist nicht belegt. Ich emp­fin­de sie als belei­di­gend. Der Papst kommt sei­ner Pflicht nicht nach, weil er sich von den USA beein­flus­sen ließ. Das ist schwerwiegend.

    Nach mei­ner – unmaß­geb­li­chen – Mei­nung kann man allen Päp­sten einen Vor­wurf nicht erspa­ren: Sie sind nicht seri­ös genug mit Sr. Lucia dos San­tos umge­gan­gen. Ent­we­der glau­ben sie ihr, und dann muss gehorcht werden.
    Oder sie glau­ben ihr min­de­stens teil­wei­se nicht. Dann hät­te sie ver­hört wer­den müs­sen und auf Wider­sprü­che hin­ge­wie­sen wer­den müs­sen. Sr. Lucia hät­te sich dann öffent­lich recht­fer­ti­gen müssen.
    Bei die­sem The­ma wäre der Vati­kan ver­pflich­tet gewe­sen, Klar­heit zu schaffen.
    Was offen­sicht­lich nicht gesche­hen ist. Im Gegen­teil: Der sen­ti­men­ta­le Paul II. sieht sich als den Papst, der ver­folgt wird, einem Kreuz auf einem Berg zustrebt und ermor­det wird, mit ande­ren Gläu­bi­gen. Das Atten­tat auf ihn, das er über­lebt hat, das zu der Visi­on, die die Sehe­rin schil­dert, über­haupt nicht passt, wird zu einem Mord auf einem Berg. Und die Sehe­rin bestä­tigt ihn.
    Was hat das mit Glaub­wür­dig­keit zu tun?
    Was haben die von Sr. Lucia geschil­der­ten Engels­vi­so­nen mit ihrer obsku­ren Theo­lo­gie mit Glaub­wür­dig­keit zu tun?
    Und schließ­lich: Die Sehe­rin behaup­tet dem indi­schen Kar­di­nal Padei­ra gegen­über, im Jahr 1992, die Päp­ste hät­ten doch die Wei­he Russ­lands vollzogen.
    Und dann gibt es noch ein Geheim­nis, das die Päp­ste zurück­hal­ten. Warum?

    • „Und dann gibt es noch ein Geheim­nis, das die Päp­ste zurück­hal­ten. Warum?“
      J: Kar­di­nal Ratz­in­ger, haben Sie das soge­nann­te „3. Geheim­nis“ von Fati­ma gele­sen, d.h. jenes, das Schwe­ster Lucia an Papst Johan­nes XXIII geschickt hat­te, und das er nicht ver­öf­fent­li­chen woll­te und in die Vati­ka­ni­schen Archi­ve über­stellt hat?

      KR: Ja, ich habe es gelesen.

      J: War­um wur­de es nicht enthüllt?

      KR: Weil es laut Urteil der Päp­ste nichts zu dem hin­zu­fügt, was ein Christ bezüg­lich des Inhalts der Offen­ba­rung wis­sen müss­te, d.h. einen radi­ka­len Auf­ruf zur Bekeh­rung, die gro­ße Bedeu­tung der Geschich­te, die Gefah­ren, die den Glau­ben und das Leben der Chri­sten und damit der Welt, bedro­hen. Und dann die Wich­tig­keit der „Novi­s­si­mi“ (Die letz­ten Din­ge: Tod, Jüng­stes Gericht/​Apokalypse, Him­mel und Höl­le). Wenn es nicht ver­öf­fent­licht wird, zumin­dest im Moment, dann um zu ver­mei­den, dass reli­giö­se Pro­phe­zei­hung mit Sen­sa­tio­na­lis­mus ver­wech­selt wird. Aber die Din­ge, die im drit­ten Geheim­nis ent­hal­ten sind, ent­spre­chen dem, was in der Schrift ange­kün­digt wur­de und immer wie­der in ande­ren Mari­en­er­schei­nun­gen gesagt wor­den ist, allen vor­an die Erschei­nung von Fati­ma mit ihren bekann­ten Inhal­ten. Umkehr, Buße, sind die wesent­li­chen Vor­aus­set­zun­gen zum Heil. â€¦
      http://​weg​wahr​heit​le​ben​.word​press​.com/​2​0​1​0​/​0​5​/​1​4​/​d​i​e​-​g​e​h​e​i​m​n​i​s​s​e​-​v​o​n​-​f​a​t​i​m​a​-​ii/
      Wo steht in der hei­li­gen Schrift das der Papst von Pfei­len und Kugeln getrof­fen wird?
      Hier stimmt was nicht!
      Per Mari­am ad Christum.

      • Das 3. Geheim­nis birgt viel­leicht (wie es auch die Bot­schaft von La Salet­te aus­sagt), dass der Vati­kan von Frei­mau­rern durch­setzt sein wird und das es am Ende zwei Päp­ste geben wird… Einer wird „abge­schos­sen“, damit der ande­re an die Macht kommt. Dann wird sich der Spreu vom Wei­zen trennen.
        2Thess 2,4 – 7 ?

  9. Berich­ti­gung:
    „Der in die­sem Fall sen­ti­men­ta­le Johan­nes Paul II.“ hät­te ich tip­pen müssen…

    • Mein prin­zi­pi­el­les Pro­blem mit Fati­ma ist, dass bekannt­lich der alte Bund Vor­bild für den neu­en ist.
      Ein ober­fläch­li­cher Blick in die Schrift zeigt, dass Ver­sa­gen der, von Gott bestell­ten, Hir­ten im alten Bund bestän­dig an der Tages­ord­nung ist, bis dahin, dass Jesus der ja der ver­hei­ße­nen Mes­si­as ist, in anson­sten unüb­li­cher Ein­tracht von San­he­drin und füh­ren­den Pha­ri­sä­ern ans Kreuz gebracht wurde!
      Nun ist es so, dass es im neu­en Bund nicht gera­de viel bes­ser gewor­den ist.
      Im alten Bund hat Gott dann immer die Pro­phe­ten geschickt, die (mei­stens) das erlit­ten was man euphe­mi­stisch Pro­phe­ten­schick­sal nennt, und was bedeu­tet: man hat sie igno­riert und/​oder umgebracht.
      Alle Pro­phe­tie deu­tet jedoch auf Chri­stus hin, der (im Grun­de logisch) auch das Schick­sal der Pro­phe­ten erlit­ten hat.
      So fin­det sich in der gan­zen Schrift nichts was dar­auf hin­wei­sen wür­de, dass wegen Ver­sa­gens der Hir­ten, des neu­en Bun­des, die Mut­ter­got­tes sozu­sa­gen als Kor­rek­tur des Lehr­am­tes, erschei­nen wird.
      Im Grun­de steckt dahin­ter eine kin­di­sches Den­ken, dass der Mut­ter zutraut alles „wie­der gut machen zu können“,
      Jedoch ist es, in Bezug auf das ver­lo­re­ne Para­dies und die Ret­tung der See­len, genau nicht die Mut­ter, die alles wie­der gut macht, son­dern der Sohn und zwar der Sohn Gottes.
      Und die­ses Wie­der­gut­ma­chen erfolgt auf dem Weg des Kreuzes.
      Ergo kann die Mut­ter­got­tes in Fati­ma genau nicht etwas abso­lut Wich­ti­ges ver­kün­den, alles Wich­ti­ge hat Chri­stus bereits verkündet.
      Neh­men wir jedoch an, dass die Lage so ernst ist, dass Gott ‚sozu­sa­gen als Aus­nah­me, die Mut­ter­got­tes mit einer abso­lut wich­ti­gen und ret­ten­den Bot­schaft nach Fati­ma geschickt hat, dann hät­te er doch auch dafür sor­gen kön­nen, dass die­se Bot­schaft auch gehört und ver­brei­tet wird.

      Also wenn irgend­wel­che Prä­la­ten die Sehe­rin Lucia „rein­ge­legt“ „unter Druck gesetzt haben“ und was sonst so behaup­tet wird, dann wäre es für Gott doch ein leich­tes gewe­sen die Sehe­rin zu schützen!
      Wenn das 3. Geheim­nis so wich­tig wäre, dann hät­te Gott doch dafür sor­gen kön­nen, dass es in jeder Ver­öf­fent­li­chung, eben durch ein Wun­der, rich­tig steht und so weiter.….

      Ich will kei­nes­wegs behaup­ten, dass die Lage in Kir­che und Welt rosig wäre., das nicht, aber wie man auf die Idee kom­men kann, die Beach­tung einer Pri­vat­of­fen­ba­rung hät­te was geän­dert, erschließt sich mir nicht.
      Die Beach­tung des Wor­tes Got­tes hät­te was geän­dert, das schon, aber im Zuge der indu­stri­el­len Revo­lu­ti­on in Ver­bin­dung mit der Phi­lo­so­phie der Auf­klä­rung, hat der Mensch sich aus der Hand Got­tes genom­men, sich eman­zi­piert, hat das Mate­ri­el­le zum Gott erho­ben und die See­len ver­hun­gern lassen.
      Das schon und das man in der Kir­che, da nicht die alten Mau­ern ver­stärkt, son­dern in der Fol­ge des Kon­zils sel­bi­ge abge­ris­sen hat, das seh ich auch, aber auch hier­für reicht, die Schrift und der gesun­de Menschenverstand!

      • @ein besorg­ter Christ
        Wie die Geschich­te zeigt, wur­de die Ham­mer-Bot­schaft von Fati­ma von der Hier­ar­chie wenig beach­tet. Über das war­um kann man nur spe­ku­lie­ren. Auf­fäl­lig ist jedoch eines: Joh XXIII spricht davon, daß er Unglücks­pro­phe­ten ablehnt und reißt die Fen­ster zur Welt auf. Das kommt einem fast vor wie die Trotz- oder Abwehr­hal­tung eines Kin­des, das sich bedrängt fühlt durch Auf­ga­ben, denen es sich nicht gewach­sen fühlt oder die ihm nicht gefal­len? Es reagiert dann mit Trotz und macht gera­de das Gegen­teil von dem, was es soll­te. Lei­der, kann man sagen.

      • Ihre Argu­men­ta­ti­on ist – ver­zei­hung haar­sträu­bend – denn damit müss­ten Sie Gott auch fra­gen, wie­so ER Sei­nen Sohn nicht geschützt hat und Ihn am Kreuz ersticken ließ. Lesen Sie mal Apo­stel­ge­schich­te, die Pre­digt des Hl. Ste­pha­nus, auch Jesu Gleich­nis von den Die­nern, die alle ermor­det wer­den, am Schluss sogar der Sohn – und nun soll­te Gott, weil die Men­schen unwil­lig sind, deren Unwil­len durch die Erschei­nung eines himm­li­schen Flin­ten­wei­bes nie­der­ma­chen, dem nie­mand mehr Wider­stand lei­sten kann?

        Sor­ry – aber eine sol­che Theo­lo­gie ist nicht mal mehr christ­lich. Vor 100 Jah­ren wären Sie wegen so was noch vor den Bischof zitiert worden.

        Wer sind wir, dass wir dar­über fach­sim­peln, was Gott alles kann, machen müss­te, soll­te, bräuch­te, darf oder auch nicht darf?
        Fest­steht, dass die Kir­che, als sie noch kei­ne häre­ti­schen Päp­ste und Bischö­fe hat­te, 1930, die­se Erschei­nung als „über­na­tür­lich“ aner­kannt hat. Alle Päp­ste haben das aner­kannt. Punkt. Die Mei­nung, man hät­te als Katho­lik ein Recht sol­che Ent­schei­dun­gen mit der­ma­ßen haar­sträu­ben­den Argu­men­ten in Fra­ge stel­len, ist falsch. Tra­di­tio­nell gepräg­te Katho­li­ken wuss­ten das noch – mei­ne Fami­lie in Nie­der­bay­ern hät­te nie­mals gewagt, sofern sie gläu­big katho­lisch war, an die­ser Ent­schei­dung der Kir­che zu rütteln.

        • Eben zeit­schnur, genau, weil Gott die Sei­nen nie geschont, oder beschützt hat, auch den Sohn nicht, soll er aus­ge­rech­net uns durch Maria‘ Erschei­nung in Fati­ma einen Weg dem Kreuz aus dem Weg zu gehen zeigen?
          War­um soll­te er das tun? Genau das ist mei­ne Frage!
          Und genau des­halb glau­be ich nicht dass es eine ver­bor­ge­ne Fati­ma Bot­schaft gibt und das gan­ze Cha­os, eben das aktu­el­le Kreuz der From­men daher kommt, dass man da irgend­was unter­schla­gen hät­te, was Fati­ma angeht

  10. Ich den­ke, dass Fati­ma völ­lig über­schätzt wird, vor allem inner­halb der Pius­bru­der­schaft. Natür­lich soll man für alle Men­schen beten, aber zugleich weiß man auf­grund der Offen­ba­rungs­wahr­heit, dass effek­tiv nicht „alle“ See­len in den Him­mel geführt wer­den. Des­we­gen ist das Fati­mage­bet­chen genau so ver­fehlt wie pro mul­tis mit für alle wie­der­zu­ge­ben. Nur ein Beispiel.

    • Falsch: das Fati­mage­bet ist der Wunsch, dass alle Men­schen geret­tet wer­den, weil das auch der Wunsch Got­tes ist. Ob er in Erfül­lung geht, wird nicht behaup­tet, spielt aber hier kei­ne Rol­le. Lesen Sie ein­fach mal Bibel: 

      „So ermah­ne ich nun, dass man vor allen Din­gen tue Bit­te, Gebet, Für­bit­te und Dank­sa­gung für alle Menschen,
      für die Köni­ge und für alle Obrig­keit, damit wir ein ruhi­ges und stil­les Leben füh­ren kön­nen in aller Fröm­mig­keit und Ehrbarkeit.
      Dies ist gut und wohl­ge­fäl­lig vor Gott, unserm Heiland,
      wel­cher will, dass allen Men­schen gehol­fen wer­de und sie zur Erkennt­nis der Wahr­heit kommen.“
      (1. Tim. 2, 4)

      Die­ses Gebet ist sogar „biblisch“.

  11. „…Denn der dem Irr­tum Ver­fal­le­ne hört nicht auf, Mensch zu sein, und ver­liert nie sei­ne per­sön­li­che Wür­de, die doch immer geach­tet wer­den muß. …“ JohXXIII

    Hier haben wir den Ursprung einer heu­te gän­gi­gen Hal­tung. Herr Schrems hat ganz recht, wenn er sagt, dass ange­sichts der Erfah­run­gen des 20. Jahr­hun­derts bis 1963 die­ser Abschnitt ver­ant­wor­tungs­los und ver­werf­lich ist. – Und wie ist es heu­te? Die­se schi­zo­phre­ne Sicht hat sich fort­ge­setzt und wird von kirch­li­cher Sei­te stän­dig neu aus­ge­spro­chen. Die Sün­de has­sen und den Sün­der lie­ben. Ja, hat der Sün­der denn kei­ne Ver­ant­wor­tung für sein Tun? Die Unzucht ableh­nen, aber den Unzüch­ti­gen respek­tie­ren, was ver­steht man denn nor­ma­ler­wei­se unter Respekt? Da wird ein Gegen­satz, ein „sowohl als auch“ kon­stru­iert, das nicht umsetz­bar ist, weil sich die Hal­tung bzw. die mora­li­sche Sicht dadurch neutralisiert.

    • Die Sün­de has­sen und den Sün­der lie­ben, geht auf den Hei­li­gen Augu­sti­nus zurück und der Sün­der bleibt mein Bru­der, und genau um den zu ret­ten ist Chri­stus gekommen.
      Das ist das eine, dass damit die Sün­de gerecht­fer­tigt wird, ist das ande­re, was ver­kehrt läuft.
      Aber ich fin­de Joh XXIII hat ein­fach recht.
      Die Frau am Jakobs­brun­nen aus dem Evan­ge­li­um vom Sonn­tag, war auch eine gro­ße Sün­de­rin, und ande­re mit denen Jesus zu tun hat­te, auch.
      Der moder­nen Kirch­li­chen Ver­kün­di­gung fehlt ein­fach die Wei­ter­füh­rung des Gedan­kens von Augu­sti­nus,: Weil der Sün­der Mensch bleibt, ist ihm zu hel­fen so zu wer­den, wie Gott ihn sich gedacht hat, näm­lich hei­lig und gut.

      • Natür­lich bleibt der Sün­der Mensch und ist mein Bru­der, und ihm ist zu hel­fen, so zu wer­den wie Gott ihn gedacht hat. Aber genau dies wird unter­las­sen, sobald es ver­kürzt heißt, er ist als Mensch zu respek­tie­ren, ganz gleich wel­che Sün­de er begeht. Lie­be ich etwa den Bru­der, wenn ich ihn machen las­se ohne ihn zurecht­zu­wei­sen wie dies heu­te der Fall ist? Das ist doch in den mei­sten Fäl­len rei­ne Feig­heit oder Bequem­lich­keit, das ist kei­ne Liebe.
        Ein Werk der geist­li­chen Barm­her­zig­keit lau­tet „den Sün­der zurecht­wei­sen“, ein zwei­tes Werk lau­tet, „Unwis­sen­de lehren“.
        Wo geschieht dies heu­te in der Kir­che? Aller­dings wür­de den, der heu­te die­se Auf­ga­be ernst näh­me, das Schick­sal des Pro­fe­ten ereilen.

  12. Vor­an­stel­len möch­te ich: Grund­sätz­lich schät­ze ich die Bei­trä­ge von Wolf­ram Schrems, wie sie hier ver­öf­fent­licht wer­den. Ich wer­de sie auch wei­ter gern lesen.
    Nur hier muss ich Kri­tik üben, weil er für eine „Fati­ma-Bewe­gung“ spricht, die Gefahr läuft, sich geist­lich abzu­spal­ten, die Prio­ri­tä­ten des Glau­bens ver­schiebt. Nicht in der Theo­rie, son­dern in der Pra­xis des Gebets­le­bens, in der die Got­tes­mut­ter die eigent­li­che Mitt­le­rin wird. Das darf es jedoch in der katho­li­schen Kir­che nicht geben, ihr Glau­be und ihr Gebet dür­fen nicht getrennt werden.
    Das Zen­trum des prak­ti­zier­ten katho­li­schen Glau­bens ist das Mess­op­fer. Es ist „geleb­te katho­li­sche Dog­ma­tik.“ Der Ver­such Paul VI. es abzu­schaf­fen und durch ein pro­te­stan­ti­sier­tes Gedächt­nis­mahl mit einem gleich­be­rech­tig­ten Wort­got­tes­dienst zu erset­zen, war und ist die katho­li­sche Tra­gö­die schlecht­hin. Zudem es Rom gelun­gen ist, die­se neue Mes­se in jedem Win­kel der Welt durch­zu­set­zen. Auch dort, wo das Chri­sten­tum kon­ti­nu­ier­lich wächst, in Asi­en, wach­sen die Katho­li­ken mit der Mes­se Pauls VI. auf. Über­all, Katho­li­ken kön­nen die­ser Mes­se nicht ent­kom­men, den über­lie­fer­ten römi­schen Ritus, der sich kon­ti­nu­ier­lich über 2000 Jah­re ent­wickelt hat, ler­nen sie nur in Aus­nah­me­fäl­len ken­nen. Das ist dra­ma­tisch für unse­ren katho­li­schen Glauben.
    Zer­stö­re­risch für unse­ren Glau­ben war und ist das Zwei­te Vati­ka­ni­sche Kon­zil und alle aus ihm fol­gen­den soge­nann­ten „Refor­men.“ Sie haben unse­ren Glau­ben deformiert.
    Wenn Jesus Chri­stus als Gott­mensch, als ein­zi­ger Erlö­ser und Ret­ter der Welt, nicht mehr im Zen­trum des Glau­bens steht, dann ist es logisch, dass die Ver­eh­rung sei­ner hei­li­gen Mut­ter eben­falls zurück­geht. Denn ihre ein­zig­ar­ti­ge Wür­de besteht ja dar­in, dass sie den Erlö­ser, die zwei­te gött­li­che Per­son, als Mut­ter zur Welt gebracht hat. Die Hoch­ver­eh­rung, die ihr über den ande­ren Hei­li­gen gebührt und die die Kir­che ihr ent­ge­gen­bringt, hat in der Inkar­na­ti­on ihren Grund. Sie ist stets auf die Inkar­na­ti­on hin geord­net. Alle Gebe­te der hl. Mes­se brin­gen dies zum Aus­druck. Auch der Rosen­kranz, der mit dem Glau­bens­be­kennt­nis beginnt, dem Vater unser fort­fährt und mit dem Ehre sei dem Vater schließt, bringt zum Aus­druck: Katho­li­sches Beten bezieht sich auf die hei­lig­ste Drei­fal­tig­keit, die Got­tes­mut­ter ist unse­re mäch­tig­ste Fürsprecherin.
    Im „Wei­he und Süh­ne­ge­bet zum unbe­fleck­ten Her­zens Mari­ens“ zum Herz ‑Mariä-Süh­ne-Sams­tag“ ist die Gren­ze ver­schwom­men, ver­zerrt. Es beginnt:
    „P. Unbe­fleck­te Her­rin, immer­wäh­ren­de Jung­frau und Got­tes­mut­ter Maria, wir, Dei­ne Kin­der, erschei­nen vor Dir, um Dich zu loben, zu prei­sen und zu ver­eh­ren, ganz beson­ders aber, um Dir Genug­tu­ung und Süh­ne zu lei­sten für die Schmä­hun­gen und Läste­run­gen, wel­che die Gott­lo­sen gegen dei­nen hei­lig­sten Namen und gegen Dei­ne erha­be­nen Gna­den­vor­zü­ge aus­sto­ßen und verbreiten…“
    Es endet mit der Bit­te „damit wir die Sün­de stets mei­den, Dei­ne Tugen­den nach­ah­men und zu Dir in dein himm­li­sches Reich gelangen.“
    Fortsetzung:

  13. Anmer­kun­gen:
    1. Grund­sätz­lich lei­sten Chri­sten nur Gott, der hei­lig­sten Drei­fal­tig­keit, Genug­tu­ung und Süh­ne. Die Got­tes­mut­ter Maria bleibt ein Mensch, auch wenn sie ohne Erb­sün­de emp­fan­gen wur­de und damit über uns steht. Doch die­se Bevor­zu­gung wur­de ihr des­halb zuteil, weil sie die Mut­ter des Erlö­sers ist.
    2. Der „hei­lig­ste Name“, den Chri­sten ken­nen, ist der Name Jesu Chri­sti. In die­sem Gebet wird er sei­ner Mut­ter zugeeignet.
    3. In dem Gebet, dass ich nicht ganz abdrucken konn­te, nur des­sen Anfang und Schluss, der aber typisch für den Inhalt ist, wird die Got­tes­mut­ter als das „voll­kom­men­ste Vor­bild des christ­li­chen Lebens“ verehrt.
    Das voll­kom­men­ste Vor­bild der Chri­sten ist die hei­li­ge Mensch­heit Jesu Chri­sti. Er selbst hat uns auf­ge­for­dert, von Ihm zu ler­nen, sei­ne Jün­ger und Jün­ge­rin­nen zu wer­den, uns selbst zu ver­leug­nen, unser Kreuz auf uns zu neh­men und ihm nachzufolgen.
    4. Alle Chri­sten beten gemein­sam „…zu uns kom­me Dein Reich…“ Es ist das Reich Got­tes. Jesus Chri­stus hat uns gelehrt im Vater unser, um die­ses Reich zu bit­ten. Es ist das Ziel unse­res Lebens, so zu leben, dass wir nach unse­rem Tod in die­ses Reich ein­ge­hen. Ein „Reich Mari­ens“ kommt in der gesam­ten Gebets­li­te­ra­tur aller Jahr­hun­der­te nicht vor.

    Mir liegt die­ses Gebet vor. Ich weiß nicht, ob es so und wo es an Herz-Mariä-Süh­ne-Sams­ta­gen gebe­tet wird. Mir lie­gen meh­re­re vor­kon­zi­lia­re Gebet­bü­cher aus ver­schie­de­nen Diö­ze­sen und Zei­ten vor. In kei­nem katho­li­schen Gebet- und Gesang­buch kommt es in die­ser Form vor. Das heißt, kein katho­li­scher Bischof hat es erlaubt. Wenig­stens in Deutschland.

    Des­halb mei­ne Bit­te an katho­li­sche Prie­ster: „Bit­te, gehen Sie mit die­sem Gebet vor­sich­tig um. Wenn Sie es mit Gläu­bi­gen beten, dann bet­ten Sie es bit­te in eine Andacht ein, die klar­stellt: Jesus Chri­stus ist das Zen­trum unse­res Glau­bens. An ihn glau­ben heißt, an die hei­lig­ste Drei­fal­tig­keit glau­ben. Bit­te, geben Sie kei­ner Andacht Raum, die unse­ren Got­tes­glau­ben ver­zerrt durch eine Mari­en­ver­eh­rung, die sich ver­selb­stän­digt und ihr Maß ver­lo­ren hat..“
    „Fati­ma“ ist nicht „der Schlüs­sel der Glau­bens­kri­se.“ Der Schlüs­sel ist die Treu­lo­sig­keit der katho­li­schen Kir­che ihrem Grün­der und Herrn gegen­über. Sein Erlö­sungs­han­deln spielt im „der­zei­ti­gen Glau­ben“ der Kir­che eine abso­lu­te Neben­rol­le. Sein erlö­sen­der Tod am Kreuz wird von der katho­li­schen Hier­ar­chie ent­we­der umge­deu­tet als Miss­ver­ständ­nis oder als gren­zen­lo­se Soli­da­ri­tät mit allen lei­den­den Men­schen. Ohne Zwei­fel ist das der Tod Jesu Chri­sti am Kreuz auch. Aber die­ser Teil­aspekt leug­net die Tie­fe der Glau­bens­wahr­heit vom erlö­sen­den Tod Jesu Chri­sti, der uns von unse­ren Sün­den erlöst hat und uns die­se Erlö­sung immer wie­der zuwen­det. Durch das Mess­op­fer, durch die Sakra­men­te, durch den Glau­ben, durch das Gebet.
    Die Mari­en­ver­eh­rung gehört zum katho­li­schen Glau­ben. Sie ist nicht zu tren­nen von der Inkar­na­ti­on, dem Beginn unse­rer Erlö­sung. Sie darf sehr weit gehen, aber nie­mals die wesent­li­chen Glau­bens­in­hal­te verdecken.

    • „Die Mari­en­ver­eh­rung gehört zum katho­li­schen Glau­ben. Sie ist nicht zu tren­nen von der Inkar­na­ti­on, dem Beginn unse­rer Erlö­sung. Sie darf sehr weit gehen, aber nie­mals die wesent­li­chen Glau­bens­in­hal­te verdecken.“
      Ohne ihren Sohn wür­de kein Mensch über sie reden. Las­sen wir sie doch mal selbst sprechen.
      „Ich bin die Toch­ter des Vaters, die Mut­ter des Soh­nes und die Braut des hei­li­gen Gei­stes. Ich bin die drei­fach gekrön­te Königin.“
      Die­se pro­te­stan­ti­sie­ren­de Güter­ab­we­gung über die „Köni­gin des Him­mels“ macht mich müde.
      Per Mari­am ad Christum.

        • „Wo hat die Mut­ter­got­tes denn obi­ge Wor­te gesprochen?“
          1958 Tur­zov­ka. 100 Jah­re nach Lourdes.
          Per Mari­am ad Christum.

      • Ganz rich­tig – gera­de Augu­sti­nus hat davon gespro­chen, dass es ein Werk der Barm­her­zig­keit ist, den Irren­den zurecht­zu­wei­sen – man bewahrt ihn viel­leicht vor der Hölle.

      • Mich macht das auch all­mäh­lich müde – viel­leicht soll­ten wir uns alle ein­mal wie­der in die vie­len Enzy­kli­ken des 19. Jh, die Maria ehren, ver­tie­fen, anstatt hier ins Blaue zu debattieren.

        Maria kann man nicht genug als das ehren, was sie ist – denn immer gibt sie die­se Ehre wei­ter an Ihren lie­ben Sohn, unse­ren Herrn, der sie im Him­mel gekrönt.

        Aber wer das ablehnt, soll­te in die evan­ge­li­sche Kir­che über­tre­ten oder mit der Kon­zils­kir­che heulen.

    • @zeitlos
      Ihre Aus­füh­run­gen fin­de ich irgend­wo schlüs­sig. Dan­ke für die Mühe, die Sie sich machen, ist sicher für eini­ge sehr hilfreich.
      Heu­te muß man auf­pas­sen, daß man nicht in eine Mari­en­ver­eh­rung abrutscht, die kei­ne mehr ist. Der Femi­nis­mus ist auch in die Kir­che ein­ge­drun­gen, ganz subtil.

  14. Laut A.K.Emmerick hat Gott der Got­tes­mut­ter sei­ne Gna­de und sei­ne Barm­her­zig­keit über­ge­ben und sich nur die Gerech­tig­keit (das Gericht) vorbehalten.
    Die Mut­ter­got­tes ist nicht nur die neue Lade des Bun­des son­dern auch der leben­di­ge Tabernakel,also mehr als nur ein beson­ders erhöh­ter Mensch.
    Sie ist ausersehen,uns durch die End­zeit zu führen,da alle Hir­ten ver­sagt haben und vor den Wöl­fen Reiß­aus nehmen,sogar der Papst.
    Letzt­end­lich hat Gott ihr ja sogar den Sieg über Satan geschenkt,der doch eigent­lich Jesus Chri­stus zustünde,nicht wahr?
    Ihr müsst lernen,unkonventionell zu denken,denn unge­wöhn­li­che Zei­ten erfor­dern unge­wöhn­li­che Maßnahmen,anscheinend auch im Himmel!
    Dar­um lau­fen auch alle Dis­kus­sio­nen immer wie­der ins Leere,ich beob­ach­te dies nun schon lan­ge in Foren aller Art.
    Nichts führ ungut.

    • Wenn dem so wäre mit der Erwäh­lung Mari­ens, die sei­nen, wegen des Ver­sa­gens der Hir­ten zu füh­ren, dann wäre Gott aber nicht all­wis­send und all­mäch­tig, weil ihm dann bei der Kon­struk­ti­on der Kir­che und der Erwäh­lung der Prie­ster ein mas­si­ver Feh­ler unter­lau­fen wäre.
      Das bedeu­tet nicht, dass Prie­ster, Bischö­fe und Päp­ste immer alles rich­tig machen und ihr Wort Wort Got­tes ist, das nicht, aber es gilt immer „extra Eccle­si­am nulla sanc­ta“ und das gilt auch, wenn die Burg gera­de (schein­bar) geschleift wird.
      Die Kir­che wird wie­der auf­ge­baut wer­den und zwar genau an der Stel­le an der sie steht und zwar durch die Beter, die im Dom ihre Häup­ter ver­hül­len, das ist wohl so gemeint, dass man sich als Beter selbst im Dom ver­stecken muss, was ja eine gutes Bild für die Lage der Kir­che ist.
      Wenn es im Plan Got­tes wäre, dass Maria, sozu­sa­gen als Not­fall­lö­sung und Ersatz­lehr­amt die Kir­che füh­ren sol­le, dann wäre das in irgend­ei­ner Form angedeutet.
      Es fin­den sich in der Schrift nun genug Stel­len, über ver­sa­gen­de Hir­ten, die alle in dem Wort Jesu gip­feln „Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber rich­tet euch nicht nach dem, was sie tun; denn sie reden nur, tun selbst aber nicht, was sie sagen.“ (man beach­te, auch dass man sich nicht an das hal­ten soll, was sie erlauben)
      Und wenn wir die Offen­ba­rung des Johan­nes zu Raten zie­hen, dann ist da nur die Rede von der Frau, die in die Wüste flieht und wenn da irgend­wer die Ver­spreng­ten recht lei­ten wür­de, dann sind es Hen­noch und Eliah, die aber ver­nich­tet wer­den, wie es über­haupt Kenn­zei­chen der End­zeit ist, dass „alles den Bach hin­un­ter geht“ um es mal etwas ein­fach auszudrücken.
      Alles was Maria in der Schrift sagt ist „macht was er euch sagt“
      Ich fin­de kein Wort von Jesus oder den Apo­steln, die sagen „wenn es eng wird, macht was Maria sagt“
      Maria ist die erste der Erlö­sten, an ihr kann man able­sen, dass die Erlö­sungs­tat Chri­sti erfolg­reich war, sie ist die wun­der­bar­ste Frau, die es gibt und, so wie in Kana, immer besorgt um uns.
      Aber sie ist nicht unse­re Für­spre­che­rin bei Gott, das ist Chri­stus, sie ist Für­spre­che­rin bei ihrem Sohn!
      Und sie ist der Weg, den Gott gewählt hat um Mensch zu wer­den, des­halb ist die Ver­eh­rung Mari­ens der Königs­weg um zu Gott zu kom­men, aber Mitt­ler und Erlö­ser ist Chri­stus und nur er allein!

      • „Aber sie ist nicht unse­re Für­spre­che­rin bei Gott, das ist Chri­stus, sie ist Für­spre­che­rin bei ihrem Sohn!“
        Chri­stus ist Gott.
        „ Jesus erwi­der­te: »Amen, ich ver­si­che­re euch: Ich bin – bevor Abra­ham über­haupt gebo­ren wurde.«12“.“ Wir soll­ten den drei­fal­ti­gen Gott so sehen wir er drei­fal­tig ist. Alpha und Ome­ga. Im alten Testa­ment wird sehr viel von „Wir“ gesprochen.
        Per Mari­am ad Christum.

      • @ ein besorg­ter Christ 

        Vol­le Zustim­mung. „Alles, was Maria in der Schrift sagt, ist „macht, was er sagt“ usw. Der gan­ze Abschnitt sehr treffend.
        Maria weist immer auf ihren Sohn hin, nicht auf sich selbst. Das ist ja gera­de ihre Größe.
        Ganz im Gegen­satz dazu der heu­ti­ge Femi­nis­mus: Frau­en, die dies for­dern und jenes wol­len, die mei­nen, über­all mit­wir­ken zu müs­sen, ohne ihr Zutun scheint es in der Kir­che nicht zu klappen.
        Das ist nicht die Hal­tung Mari­ens. Ihre Weis­heit und Güte, Demut und Mil­de über­trifft alles, was bei uns zu fin­den ist. Dar­in ist sie uns weg­wei­send, Vorbild.

        • „Maria weist immer auf ihren Sohn hin, nicht auf sich selbst. Das ist ja gera­de ihre Größe.“
          Oh doch. „Am Ende wird mein unbe­fleck­tes Herz triumphieren“.
          Sie war die Magd des Herrn und jetzt ist sie die Köni­gin des Him­mels. Man soll­te ihre Him­mel­fahrt schon als Zei­chen ihrer Grö­ße wer­ten. Ich ver­ste­he die­se Dis­kus­si­on nur noch wie weit das Durch­ein­an­der die­ser Zeit durchgreift.
          Per Mari­am ad Christum.

        • Dan­ke für die­se wei­sen Wor­te, die die Aller­hei­lig­ste Drei­ei­nig­keit eben­so ehren wir die Aller­se­lig­ste Jung­frau und Got­tes­mut­ter Maria in ihrer Demut und Lie­be zu ihrem gött­li­chen Sohn.Bernhard von Clairvaux hat in sei­nen unsag­bar tie­fen und bren­nen­den Pre­dig­ten mei­nes Erach­tens am besten davon gespro­chen-in sobrieta­te Spi­ri­tus-in nüch­ter­ner aber ein­dring­li­cher Weis​heit​.Es lohnt sich dar­in zu lesen und zu ver­wei­len, sich dar­an zu erfreuen.Bitte für uns, hei­li­ger Vater Bern­hard-ora pro nobis sanc­te pater noster Bernarde!.

    • @stellamaris

      Wie unkon­ven­tio­nell darf es denn sein? Wer legt das fest?
      Viel­leicht ein Papst wie wir ihn gera­de haben, der alle Kon­ven­tio­nen sprengt? Oder ist es jeder ein­zel­ne, der sich eine Erschei­nung zum Anlaß nimmt, um sei­ne eige­nen Vor­stel­lun­gen umzusetzen?

      • Möch­te eines noch zu beden­ken geben: die nach­kon­zi­lia­re Mari­en­ver­eh­rung ist nicht weni­ger neu als die neue Messe. 

        Es gibt zwei Grup­pen, die eine neue Maria zeich­nen: die einen sehen in Maria eine Schwe­ster, die sie für ihre Zwecke ver­ein­nah­men. Es sind dies die Eman­zen, die nach Ämtern und Wür­den streben.

        Die ande­re Grup­pe sind die From­men: sie agie­ren aus dem Hin­ter­grund her­aus, sie ergrei­fen ein neu­es Mari­en­bild aus irgend­ei­ner neu­zeit­li­chen Erschei­nung, zB die Frau aller Völ­ker, und wol­len über die­ses neue Bild sel­ber eine Mit­wir­kung in der Kir­che errei­chen. Sie betrach­ten Maria als Mit­erlö­se­rin, also in der akti­ven Form, nicht in der pas­si­ven Form des „Sie­he, ich bin die Magd des Herrn, mir gesche­he nach dei­nem Wort“ und stre­ben dadurch ein akti­ves Mit­tun an. 

        Das tra­di­tio­nel­le Mari­en­bild ist aber ein ande­res. Es ist so anders wie die alte Mes­se anders ist zur neu­en Messe. 

        Der Ret­ter und Erlö­ser ist und bleibt Chri­stus. Immer wird auf IHN ver­wie­sen. Der Hl. Geist zeigt auf IHN bei der Tau­fe Jesu „Auf Ihn sollt ihr schau­en“ und die Mut­ter Jesu zeigt auf IHN bei der Hoch­zeit von Kana­an „Tut, was Er sagt“ .

        • Das stimmt so nicht – die Mari­en­ver­eh­rung war bis zum Kon­zil mas­siv ange­wach­sen. Sie soll­ten ein­mal die unge­zähl­ten päpst­li­chen Schrei­ben hin­sicht­lich „Maria“, „Rosen­kranz“ etc. lesen. In die­sem Zusam­men­hang sind auch die zwei neu­en Mari­en­dog­men von 1854 und 1950 zu sehen.
          Nach dem Kon­zil geschah ein radi­ka­ler Tra­di­ti­ons­ab­bruch auch hin­sicht­lich Mari­as (um des Öku­me­nis­mus wil­len – da stört SIE ja nur!). offen­bar fol­gen sehr vie­le hier im Forum, obwohl sonst wahn­sin­nig „tra­di­ti­ons­be­wegt“, ganz der Konzilskirche.
          Man darf nicht über­se­hen, dass Johan­nes paul II. eher eine Mari­en­schwär­me­rei for­ciert hat. Mas­ku­lin-unsach­lich-kit­schi­ges Gedu­sel. Maria ist eine objek­ti­ve Grö­ße im Heils­plan Got­tes. Wem es nicht passt – ja: dann lie­ber gleich ganz kon­zi­li­ar oder am besten protestantisch.
          Zahl­lo­se Hei­li­ge der Kir­che haben Maria in höch­stem Maße ver­ehrt. In „höch­sten Maße“!
          Aber damals wuss­te man auch noch, dass „höch­ste Ver­eh­rung“ nie­mals Anbe­tung ist, denn die gilt nur Gott. Und Jesus ist Gott. Aber auch das wur­de gestri­chen. das geht so weit, dass heu­te selbst kon­ser­va­ti­ve Katho­li­ken bestrei­ten, dass Jesus Chri­stus als gött­li­che Per­son sich sich selbst geop­fert hat, wie die Kir­che es immer gelehrt hat, dass er Hoher­prie­ster und Opfer­lamm zugleich ist. Fati­ma z.B. basiert theo­lo­gisch voll­stän­dig auf die­ser Opfertheologie.

          Die mei­sten hier argu­men­tie­ren mit „moder­ni­sti­schen“, pseu­do-tra­di­to­nel­len Scheu­klap­pen, ver­zeiht mir, wenn ich es aus­spre­che. Fati­ma muss mit den Augen der Kir­che und Theo­lo­gie der Päp­ste vor 100 Jah­ren ange­se­hen wer­den, dann wird ein Schuh draus.

          An der Mari­en­fra­ge hängt viel viel mehr Theo­lo­gi­sches und Dog­ma­ti­sche­sund man soll­te sich hüten, das mit ein paar gro­ben Nor­men und unhi­sto­ri­schen Behaup­tun­gen anzuhandeln.

          • @zeitschnur
            „Zahl­lo­se Hei­li­ge der Kir­che haben Maria in höch­stem Maße ver­ehrt. In „höch­sten Maße“!

            Das ist rich­tig, – nur, was haben sie an Maria ver­ehrt? Wel­che Eigen­schaf­ten? Die Lau­re­ta­ni­sche Lita­nei gibt dar­über Aufschluß. 

            Seit dem Kon­zil sieht die Ver­eh­rung anders aus. Jetzt wird Maria von den einen als Schwe­ster im Glau­ben ver­ehrt (wegen der Öku­me­ne) also als jemand bei­nah wie du und ich, wäh­rend der Aspekt der Mut­ter­schaft und der Jung­fräu­lich­keit in den Hin­ter­grund tritt. Eine Verarmung. 

            Die ande­ren ver­eh­ren sie in einer nie gekann­ten Über­hö­hung, sie wol­len sie etwa mit dem Sohn als unse­re Erlö­se­rin sehen. Das ist etwas sehr neu­es. Und sehr ein­sei­tig. Wo sind die frü­he­ren Eigen­schaf­ten geblie­ben? Nicht mehr aktuell?

          • Als „Schwe­ster“ wird Maria genau­so wenig ver­ehrt, wie unser „Bru­der“ (Jesus) noch wahr­haft ange­be­tet wird!
            Hier liegt der Hund begraben.
            Wer sind die „ande­ren“? Ich ken­ne die irgend­wie nicht – wo sol­len die­se behaup­te­ten Mas­sen sein? ich ken­ne nur Mari­en­igno­ran­ten. und wo Mari­en­igno­ran­ten, da auch alles voler Jesus-Ignoranten!

            Die Titel „Mit­erlö­se­rin“ oder Ver­mitt­le­rin“ sind übri­gens alt. das müss­te wirk­lich erst mal sau­ber geprüft wer­den – die­se Titel, mei­ne ich. Hier reden näm­lich auch alle mit, ohne es genau zu wissen…

  15. Wegen des Ver­sa­gens der Hir­ten muss­te schon ein­mal ein Ein­griff „von oben“ kommen,resp.die Geburt Jesu erfolgen.
    Und am Ende der Zei­ten geht die Kir­che auf Golgatha,genau wie im drit­ten Geheim­nis geschildert.
    Und dann kom­men die drei fin­ste­ren Tage,ob tat­säch­lich oder geistig,bleibt dahingestellt.
    Und dann bleibt nur Maria,die Toch­ter des Vaters,die Mut­ter des Soh­nes und die Braut des Hei­li­gen Geistes.
    Und dann kommt,wahrscheinlich,das Gericht.
    Und damit ist die Geschich­te eine ande­re wie im alten Testament,denn es ist das ENDE der Geschichte!.
    Und wir soll­ten Gott schon zutrauen,das er sou­ve­rän han­delt und sich nicht an UNSERE Vor­stel­lun­gen hält!

  16. Maria war immer das Vor­bild der Frau, die dem Man­ne unter­tan ist. Nur so funk­tio­niert die Ehe, die Gesell­schaft. Es gibt kei­ne Gleich­be­rech­ti­gung der Geschlech­ter. Sie sind in glei­cher Wei­se wert­voll, aber sie kön­nen nicht neben­ein­an­der bestehen mit glei­chen Rech­ten und glei­chen Pflich­ten. Weil sie jeweils anders­ar­tig sind, ande­re Schwer­punk­te haben und sich ergänzen. 

    Daß Frau und Mann neben­ein­an­der her­lau­fen, ist eine Illu­si­on. Es funk­tio­niert nicht. Wird die­ses ange­strebt so wie heu­te in den Schu­len, dann fal­len die Män­ner /​ Kna­ben zurück. Sie wer­den von den Mäd­chen überholt. 

    Wenn aber umge­kehrt die Män­ner ein paar Schrit­te vor­aus­ge­hen, wenn die Frau dem Mann unter­tan ist, wie es der Apo­stel Pau­lus sagt, dann funk­tio­niert es. War­um? Weil die Frau von Natur aus der stär­ke­re Teil ist. Sie fällt nicht zurück, sie kann dem Mann fol­gen, viel­leicht sogar indem sie ihr eige­nes Tem­po etwas zügelt. Das ist das Die­nen, das Maria vor­ge­macht hat. Sich zurück­neh­men um des Gan­zen wil­lens. Die­se Fähig­keit der Frau ist von gro­ßer Bedeu­tung, denn sie garan­tiert den Zusam­men­halt. In der Ehe, in der Fami­lie, in der Gesell­schaft. Die­ses Talent muß sie ein­set­zen, denn der Mann hat es nicht in dem Maße. Er hat ande­re Talen­te, nicht weni­ger wertvoll.
    Des­we­gen ist das Eman­zen­tum und die Män­ner, die ihm aus fal­scher Rück­sicht hul­di­gen, zum Schei­tern verurteilt.

    • Mei­ne Güte, das wird hier ja immer abenteuerlicher!
      „Wenn aber umge­kehrt die Män­ner ein paar Schrit­te vor­aus­ge­hen, wenn die Frau dem Mann unter­tan ist, wie es der Apo­stel Pau­lus sagt, dann funk­tio­niert es.“
      Das sagt nicht der Apo­stel Pau­lus, son­dern der Islam. Dort gehen die Frau­en ein paar Schrit­te hin­ter dem Ehe­mann auf der Stra­ße. Hat die Kir­che immer abgelehnt…Paulus: „im Herrn ist nicht mehr Mann oder Frau.“ Die Sät­ze von Unter­ord­nung der Frau und der Auf­op­fe­rung des Man­nes für die Frau müs­sen aus einer mehr­fach gespie­gel­ten Abbild­theo­rie ver­stan­den wer­den. Der Mensch als Mann und Frau bil­det die Lie­be zwi­schen Gott und Mensch ab, aber auch die zwi­schen Vater und Sohn. Und dies in escha­to­lo­gi­schem Sinn.
      Sie fin­den das, was Sie da sagen, eher bei den Mus­li­men, Juden, Frei­mau­rern! Kla­re Macht­ideo­lo­gien. Das ist aber nicht christlich.

      Aber am krass­te­sten ist Ihr Satz: „Maria war immer das Vor­bild der Frau, die dem Man­ne unter­tan ist.“
      Wer ist denn der Mann, dem SIE unter­tan war?
      Maria war Jung­frau und blieb es – also war sie kei­nem Mann „unter­tan“, gera­de sie nicht! Auf sie trifft die Frei­heit zu, die St. Pau­lus am lieb­sten für alle annäh­me, die eben nicht dem dem ande­ren Geschlecht gefal­len wol­len, son­dern deren tota­le Hin­ga­be Gott gilt (Vor­rang des Zölibats).
      Gott hat „ex vir­gi­ne“, und dies unter jeg­li­cher Umge­hung eines männ­li­chen Ein­ver­ständ­nis­ses, SEINEN Sohn gezeugt. Unter­ge­ord­net hat sich hier v.a. der Hl. Joseph, der all sei­ne män­li­che Herr­lich­keit der Mis­si­on Mari­as unter­stell­te – das ist ech­te Demut. Aber da Maria eben­so war, „funk­tio­nier­te“ das bes­ser als jedes Unterntanenmodell!
      Maria ist nach der Leh­re der Kir­che kei­nem Mann unter­tan, son­dern IHR sind die Engel und Apo­stel untertan.
      Aller­dings ist in die­sem Bild der Got­tes­mut­ter über­haupt die zwang­haf­te Macht­phan­ta­sie von Frau­en, die sich ent­we­der frei­wil­lig „unter­wer­fen“, weil es anders angeb­lich nicht gin­ge, oder eben als Eman­zen auf­trump­fen, um end­lich auch wer zu sein, förm­lich auf­ge­ho­ben: SIE, die von IHM zur höch­sten Ehre erho­ben wur­de, ist im eige­nen Ver­ständ­nis Magd und bleibt es.
      In die­sem Spa­gat leb­te auch Jesus: ER ist nicht gekom­men, um sich die­nen zu las­sen, son­dern um zu die­nen. Tut mir leid, M.S., aber es ist Schluss mit Unter­ta­nen­geist! Jeden­falls da, wo Jesus wirk­lich in uns lebt.
      Ein jeder ord­ne sich dem ande­ren unter! – das sagt Pau­lus als Fazit.
      Und das ist für jeden und jede Richtschnur.
      Das dem Mann zuge­wie­se­ne „non ser­viam“ ist sata­nisch. Wer Jesus Chri­stus ange­hört, wird die­sen Satz has­sen. Gleich ob Mann oder Frau. Gera­de der Mann soll Chri­stus dar­stel­len, den Herrn, der den tief­sten Weg ging. Feind­schaft hat Gott zwi­schen dem Satan und … ja: der FRAU gesetzt – auch das sprengt alles! Das „ser­viam“ als Hal­tung Mari­ens ist nicht pri­mär weib­li­che Hal­tung, son­dern Hal­tung des erlö­sten Men­schen. Daher haben sich auch Män­ner stets IHR ganz geweiht, Ihr und Ihrer Hal­tung der Demut!

      • Maria war Josef unter­tan, das ist ihre Größe!
        Es stimmt schon, was M.S. kri­ti­siert, hin­ter der Mari­en­ver­eh­rung, als der, die via Pri­vat­of­fen­ba­rung den Laden lenkt und den Her­ren der Kir­che, sagt wo’s lan­ge­geht ver­birgt sich eine gut getarn­te, aber den­noch moder­ne femi­ni­sti­sche Hal­tung, die ja behaup­tet, dass die Frau­en alles bes­ser könn­ten, (was die Män­ner kön­nen sol­len), wenn man die Frau­en nur lässt.
        Maria ist groß, weil sie den Weg der Demut gegan­gen ist, sie ist aber indem sie Köni­gin des Him­mels ist, die Magd geblie­ben und das ist, sie, gewor­den, weil sie, im Gegen­satz zu Eva, das Han­deln dem Mann über­las­sen hat!
        Und des­halb haben vie­le und gro­ße Hei­li­ge sie geehrt und nicht weil sie gezeigt hat, wie man alles bes­ser machen kann.
        Nein, weil sie gezeigt hat, wie man tra­gen kann, was auch ihr Sohn gezeigt und vor­ge­lebt hat!

        • Ich pro­bie­re es mal anders.
          „Ich bin die Magd des Herrn mir gesche­he nach dei­nem Willen“.
          Könn­te es sein das der „Drei­fal­ti­ge Gott“ die Braut des „Hei­li­gen Gei­stes“ zur Köni­gin des Him­mels nach sei­nem Wil­len gemacht hat.
          Viel­leicht schüt­teln sie im Him­mel den Kopf über unse­re Ver­su­che der Mut­ter Got­tes ein Kon­kur­renz­den­ken zum Herrn anzu­dich­ten. Sie hat eine Posi­ti­on und eine Auf­ga­be die mit nor­ma­len Frau­en auf die­ser Welt nichts zu tun hat. Die sind sich einig im Him­mel für immer und alle Ewigkeit.
          Wenn die Mut­ter Got­tes immer noch eine Magd sein soll dann müß­te sie auch dem Papst dem Stell­ver­tre­ter des Herrn auf die­ser Welt unter­ge­ord­net und immer zu Dien­sten sein egal was er ver­an­stal­tet. Das hal­te ich doch für sehr gewagt. Den Femi­nis­mus kön­nen wir getrost weg­las­sen er hat mit dem Him­mel nichts zu tun. „Sal­ve Regina“.
          Per Mari­am ad Christum.

          • Genau so isses, aber wer­ter Shuc­ca, es ist der Papst der dar­über ent­schei­det, ob das rich­tig ist, was eine Mut­ter­got­tes­er­schei­ung sagt und nicht die Mut­ter­got­tes­er­schei­nung die päpst­li­che Erklä­run­gen korriegiert.
            Im Him­mel wer­den wir die­nen und und nicht uns bedie­nen lassen.

        • Sie haben offen­bar eine völ­lig ande­re Bibel als ich – oder Sie haben Ihre Ideen nicht aus ihr.

          Ich kann Sie von Ihren Vor­ur­tei­len nicht hei­len. Da hilft kein ratio­na­les und v.a. in der Tra­di­ti­on begrün­de­tes Argu­ment. Maria ist die demü­ti­ge Magd, aber Josef auf sei­ne Wei­se noch viel mehr. Wenn Sie ein­mal von der Fixie­rung auf die Frau­en weg­se­hen und sich in einen Mann in Josefs Lage ein­füh­len wür­den, müss­te Ihnen das wie Schup­pen von den Augen fal­len. Wel­cher Mann wür­de so ein „Desa­ster“ hin­neh­men? es war Maria, deren gro­ßer Auf­ga­be er sich ganz und gar zur Ver­fü­gung stell­te. das berich­tet aus­führ­lich die Schrift. Dage­gen berich­tet uns die Schrift KEIN ein­zi­ges Wort dar­über, wie Maria sich gegen­über Josef ver­hal­ten hat.
          Auch über­se­hen Sie voll­kom­men, dass die Unter­ord­nung der Frau eine Fol­ge des Sün­den­falls ist. So sag­te auch der Kir­chen­va­ter Chrysostomos:
          „Deß­halb hat Gott ihr eine unter­ge­ord­ne­te Stel­lung ange­wie­sen, da sie von ihrer über­ge­ord­ne­ten oder viel­mehr von ihrer Gleich­stel­lung einen schlech­ten Gebrauch gemacht hat. „Zu dei­nem Man­ne,“ heißt es, „sollst du dei­ne Zuflucht neh­men.“ (Anm. d. Autorin: Über­tra­gung von Gen. 3, 16) Vor­her war davon kei­nem (sic) Rede gewe­sen.“ (Chry­so­sto­mus (+ 407): 9. Homi­lie über den 1. Brief an Timo­theus. In: Biblio­thek der Kir­chen­vä­ter auf http://​www​.unifr​.ch/​b​k​v​/​k​a​p​i​t​e​l​4​4​7​2​.​h​t​m#4)

          Ich bin froh, dass die Leh­re der Kir­che kei­ner­lei dog­ma­ti­sche Anstal­ten zu die­sem The­ma gemacht hat und dass in aller Regel maria­ni­sche Män­ner nie­mals mit sol­chen plum­pen Sprü­chen wie sie von Frau­en erzeugt wer­den, daher­kom­men, son­dern wis­sen, wie sehr wir auf­ein­an­der ange­wie­sen sind und gemein­sam ein­mal Gott abge­bil­det haben, wohin uns unser lie­ber Herr zurück­füh­ren will.
          Heißt es nicht in der Schrift: „Ver­um­tamen et vos sin­gu­li unus­quis­que suam uxorem sicut sei­p­sum dili­gat; uxor autem time­at vir­um. – Was euch angeht, so lie­be jeder von euch sei­ne Frau wie sich selbst, die Frau aber ehre den Mann.“ (Eph. 5, 3)

          Die Debat­te hat nur Sinn, wenn sie in die Tie­fe geht.

          • Soweit ich das mit­ge­kriegt habe, sind wir noch mit den Fol­gen des Sün­den­falls geplagt und es ist uns sozu­sa­gen zuge­sagt, dass wir der­ma­l­einst, wenn wir denn gestor­ben sind, wie­der ins Para­dies zurück­kön­nen (wenn wir das denn wollen).
            War­um aus­ge­rech­net im Ver­hält­nis der Geschlech­ter, es so sein soll,. dass man da sozu­sa­gen als Erlö­ste, wie im Para­dies leben kön­nen sol­len, erschließt sich mir nicht.
            Übri­gens war es schon in Para­dies so, dass Eva dem Adam hel­fen soll­te und nicht umgedreht!
            Män­ner sind für das Außen zustän­dig, Frau­en für das Innen, und das Igno­rie­ren sel­bi­ger Wahr­heit, führt zu dem was man demo­sko­pi­schen Wan­del nennt.
            Im übri­gen ist es bei Chri­stens so, dass jeder die­nen soll.

      • @zeitschnur
        Sie haben eini­ges falsch ver­stan­den, was lei­der auch dar­an liegt, dass ich mich teils nicht klar genug aus­ge­drückt habe. Bit­te ent­schul­di­gen Sie. Natür­lich war Maria in ihrem All­tags­le­ben dem Hl. Josef unter­tan, selbst von Jesus heißt, „von da an war er sei­nen Eltern unter­tan“. Was soll dar­an schlecht sein? Unter­tan sein ist nicht gleich unter­wür­fig sein. Das Wort Demut kommt bekannt­lich von Mut zum Dienen.
        Man­ches habe ich nicht wört­lich, son­dern als Bild gemeint. ZB das Hin­ter­ein­an­der­ge­hen. Die Stel­lung der Frau im christ­li­chen Sin­ne ist bestimmt nicht der Stel­lung der Frau im Islam ver­gleich­bar. Da sind Wel­ten dazwi­schen. Wenn man jedoch beob­ach­tet wie sich die Eman­zi­pie­rung der Frau seit den 60ern bei uns aus­wirkt, dann kann man sehen, dass über­all dort, wo Frau­en nach vor­ne pre­schen gleich­zei­tig die Unter­drückung des Man­nes ein­setzt. Ich den­ke an die Kin­der in den Schu­len, an die Mini­stran­tin­nen, die all­mäh­lich die Kna­ben ver­drän­gen oder bei den Pro­te­stan­ten, wo die Zahl der Pasto­ren rapi­de zurück­geht, seit es Pasto­rin­nen gibt. Die­se Din­ge erge­ben sich auto­ma­tisch, da muß doch etwas falsch lau­fen? Wenn Sie die Stel­le bei Pau­lus genau lesen, dann sehen Sie, dass da nichts von nega­ti­vem Unter­ta­nen­geist drin ist. 

        Im übri­gen ken­ne ich per­sön­lich eine wie mir scheint lang­sam aus­ster­ben­de Zahl von Frau­en, die ihr Leben als „unter­tä­ni­ge“ Haus­frau und Mut­ter meh­re­rer Kin­der gelebt haben und die am Ende des­sel­ben einen über­aus erfüll­ten, ja glück­li­chen Ein­druck auf mich machen.

        • Wer­te® M. S.,

          Sie schrei­ben (wei­ter oben): „Die ande­ren ver­eh­ren sie in einer nie gekann­ten Über­hö­hung, sie wol­len sie etwa mit dem Sohn als unse­re Erlö­se­rin sehen. Das ist etwas sehr neu­es. Und sehr einseitig. … .“

          Dazu möch­te ich, als Trä­ger der ‚wun­der­ba­ren (bzw. wun­der­tä­ti­gen) Medail­le, Ihnen eini­ge Gedan­ken mit­tei­len. Dabei dür­fen Sie ruhig mit­be­rück­sich­ti­gen, dass ich selbst frü­her sol­che ‚Din­ge‘ abge­lehnt habe, da ich damals sehr/​zu ratio­nal ein­ge­stimmt war. Aber das liegt inzwi­schen mehr als 20 Jah­re zurück.

          Seit­dem ich die­se außer­or­dent­li­che Medail­le zu mei­nem Her­zen hin tra­ge, erschlie­ssen sich mir mysti­sche Wel­ten und Ver­ständ­nis für die Geheim­nis­se und Grö­ße Got­tes wie ich sie für mich selbst frü­her nie­mals erwar­tet hät­te, die­ses auch nur zuzulassen:

          Die Offen­ba­rung die­ser Medail­le (1830) hat mit dazu bei­getra­gen, das die Kir­che das Dog­ma der Unbe­fleck­ten Emp­fäng­nis fei­er­lich ver­kün­det hat (1854). Denn Gott berei­tet sei­ne Kir­che immer auf meh­re­ren Wegen gleich­zei­tig vor und offen­bart ihr was sie tun soll; so auch über Fati­ma und La Salet­te und ande­re Offenbarungen …

          Zum Geheim­nis der ‚wun­der­tä­ti­gen Medail­le‘ gehört auch, dass uns ein Geheim­nis bezüg­lich der Zusam­men­ge­hö­rig­keit der bei­den hei­lig­sten Her­zen – wenn auch nur andeu­tungs­wei­se, aber doch sicher – mit­ge­teilt wird. Die Rück­sei­te die­ser Medail­le will uns dar­auf hin­wei­sen, dass es eine beson­de­re geheim­nis­vol­le Ver­bin­dung die­ser bei­den hei­lig­sten Her­zen gibt, die sich uns aber nicht zunächst ratio­nal erschliesst, son­dern nur in der Bereit­schaft, das Geheim­nis anzu­er­ken­nen, zu betrach­ten und sich vom Hei­li­gen Geist selbst erschlie­ssen zu las­sen, ob Er es will, wann Er es will und wie Er es will.

          Die­se bei­den Her­zen sind im Ster­nen­kranz der Apo­ka­lyp­se (Beginn 12. Kapi­tel) dar­ge­stellt; Das Hlst. Herz Jesu (am Kreuz durch­bohrt) und das Unbe­fleck­te Herz Mari­ens (unter dem Kreuz mystisch durch­bohrt). Das deu­tet die Mit­erlö­ser­schaft Mari­ens schon behut­sam an; dar­über hin­aus hat Maria selbst an ver­schie­de­nen Erschei­nungs­or­ten und bei ver­schie­de­nen wich­ti­gen Indi­vi­du­al-Offen­ba­run­gen auf das Geheim­nis ihrer Mit­erlö­ser­schaft hingewiesen.

          Sie ruft über die­sen Weg ihre (ihrem Unbe­fleck­ten Her­zen geweih­ten) Kin­der auf, sich an der Lie­bes­flam­me ihres Her­zens und des Hlst. Her­zens Jesu gei­stig zu betei­li­gen und auch für die Ret­tung aller See­len zu beten und zu opfern, wie es in den Fati­ma-Gebe­ten auch anklingt.

          Was Gott hier – durch Maria – offen­bart, ist nicht mehr und nicht weni­ger als die ech­te Wahr­heit über Maria, wel­che das größ­te Geheim­nis der Schöp­fung Got­tes ist; von Ewig­keit her ein ewi­ger Gedan­ke Got­tes (Buch der Weis­heit). Erst wenn wir uns dem Geheim­nis Mari­ens und Jesu im o. g. Sin­ne zunei­gen, ler­nen wir erst das Geheim­nis der Erlö­sung und der Kir­che rich­tig ver­ste­hen (Maria Urbild der Kir­che; II. Vati­ca­num LG).

        • Ich will auf etwas ganz ande­res hinweisen:
          Es gibt auf der einen Sei­te eine Ord­nung, die Gott ursprüng­lich geschaf­fen hat. In der Gene­sis ist davon die Rede, dass Mann und Frau Gott abbil­den, auch in ihrer Bezo­gen­heit auf­ein­an­der, etwa wie die inner­tri­ni­ta­ri­sche Bezogenheit.
          Nun ist aber der Mensch gefal­len. Die Dekon­struk­ti­on der kom­ple­men­tä­ren Bezo­gen­heit hat den Men­schen aus die­ser Gott­ebend­bild­lich­keit auch im Geschlech­ter­ver­hält­nis „ver­trie­ben“.
          Gott sagt es doch als Fluch über Eva: Von jetzt an soll sie Mühe haben mit dem Gebä­ren und der Mann wird sie unterwerfen.
          Der Mann dage­gen wird sich sein Leben lang abrackern müssen.
          In Maria und Jesus ist die ursprüng­li­che Schöp­fungs­ord­nung wie­der­her­ge­stellt wor­den, die aller­dings eben von einer Gleich­heit UND einer PERFEKTEN UND WESENSGLEICHEN Dif­fe­renz aus­geht (wie die Tri­ni­tät abso­lut gleich und doch dif­fe­rent ist) – ein Para­do­xon. Die Restau­ra­ti­on der Schöp­fungs­ord­nung begann mit der Abschaf­fung der Viel­wei­be­rei (durch Jesus selbst!). Dass damit ein gene­rel­ler Rekon­va­len­s­zenz­pro­zess ein­ge­lei­tet wor­den ist, liegt auf der Hand, wenn man die Schrift wei­ter­liest. (s.a. oben an besorg­ter christ)
          Die unter­schied­li­chen Rol­len jedoch in der Kir­che hän­gen auch mit der Restau­ra­ti­on der eigent­li­chen Schön­heit der Schöp­fung zusam­men und ande­rer­seits mit einem Aus­druck escha­to­lo­gi­scher Vor­gän­ge. Weil Jesus als Mann ins Fleisch kam, kann nur der Mann ihn als Prie­ster dar­stel­len. Jede Frau dage­gen trägt das Apo­sto­lat Mari­ens in sich – als Mut­ter und Reprä­sen­tan­tin der Kir­che, was wie­der­um dem Mann nicht in die­ser Wei­se zukommt.
          Das ist also sehr kom­plex, trägt ant­ago­ni­sti­sche Züge in sich und die Kir­che war daher mit Pau­schal­ur­tei­len immer zurückhaltend.
          Wir befin­den uns in einem Rekon­va­les­zenz­pro­zess. Im Him­mel, sag­te Jesus, wir das Mann-Frau-The­ma völ­lig über­holt sein.

          • Wer­te zeit­schnur, sie tref­fen es in vie­lem sehr gut, nur das wir uns auf die­ser Erde in einem Recon­va­les­zenz­pro­zess befin­den ist Unfug!
            Die­se Erde bleibt ein Jam­mer­thal, das Ver­hält­nis der Geschlech­ter bleibt gestört.
            Der Mann, die Frau müs­sen die Fol­gen des Sün­den­falls aus­ba­den und je mehr man sich dage­gen wehrt (wie es heut­zu­ta­ge ja in jeder poli­ti­schen und kirch­li­chen Agen­da ver­kün­det wird) um so mehr ver­greift man sich am Leben selber.
            Es geht bei Chri­stus immer dar­um, sich anzu­neh­men wie man ist, kapie­ren, dass man gefal­le­ne Natur ist und dann mit der Gna­de zusam­men­zu­ar­bei­ten und dann kann es gesche­hen und geschieht, dass im ein­zel­nen Men­schen, in Grup­pen, die wah­re, ursprüng­li­chem erlö­ste Natur des Men­schen aufscheint.
            Unser Denk­feh­ler ist, dass wir den voll­kom­me­nen Men­schen vor­aus­set­zen und daher nie­mand mehr die­nen will, und daher auch die Fäl­le der wie­der­ver­hei­ra­te­ten Geschie­de­nen zu einem ern­sten Pro­blem in der Kir­che gewor­den sind.
            Im Him­mel ist das Mann-Frau The­ma über­holt, kor­rekt, aber auf der Erde wird es immer und immer mit der Sexua­li­tät gekop­pelt sein , und aus die­ser „Wun­de aus dem Para­dies“ schim­mern Him­mel und Höl­le hin­durch, immer.
            Und genau des­halb ist Maria nicht die „getauf­te“ Urmut­ter, die eh alles bes­ser kann. (um die Kur­ve wie­der zu kriegen)

          • „Im Him­mel, sag­te Jesus, wir das Mann-Frau-The­ma völ­lig über­holt sein.“
            Ja weil nur noch der Geist herrscht und das Fleisch hat für immer ver­lo­ren. Damit sind wir unsterblich.
            Per Mari­am ad Christum.

          • Ja, Ihre Argu­men­ta­ti­on ist eben falsch, klingt irgend­wie luthe­risch: der Mensch bleibt Sün­der und ist irgend­wie gerecht und wan­deln tut er sich auch nicht wirk­lich. Unser Wan­del hier ist ab der Tau­fe Rekon­va­les­zenz, wenn wir es mit­ma­chen. Oder wol­len Sie der Leh­re der Kir­che verleugnen?
            Wie­so soll­te Jesus dann das „har­te“ Ehe­schei­dungs­ver­bot for­dern und die Mono­ga­mie? Er sagt, schau­en Sie in Ihre Bibel, Mose habe wegen der Hart­her­zig­keit der Män­ner eine Schei­dung und Poly­ga­mie erlaubt. „Aber von Anfang an war es nicht so gedacht“. Ergo: Jesus will zurück zum Zustand im Para­dies, jetzt schon, hier schon, aller­dings noch nicht total, son­dern Schritt für Schritt. Der Fluch über Mann und Frau ist auf­ge­ho­ben – was wäre sonst unse­re Erlö­sung wert? Dass wir die Nach­we­hen des Flu­ches spü­ren und immer wie­der ein­ge­holt wer­den kön­nen von der Sün­de, hängt an unse­rem Wil­len und unse­rem Ein­ver­ständ­nis mit der Sünde.
            Sie reden dem das Wort.
            Ich will das nicht, weil es Gott zutiefst beleidigt.
            ER macht alles neu mit den Sei­nen, das ist mei­ne, Ihre, unse­re gro­ße Chan­ce, der wir mit allem, allem, allem nach­ei­fern soll­ten. Tun wir das, den­ken wir nicht mehr im Sche­ma des Fluchs, son­dern der Lie­be, die sich hingibt.

          • Ich ver­ste­he nicht war­um Sie so sau­er auf mich, sind, wer­te Zeitschnur!
            Ich habe nur vie­le Men­schen getrof­fen im Leben und alle waren sie eben gefal­le­ne Natur!
            Hei­li­ge sind sel­ten und mir noch nicht per­sön­lich über den Weg gelau­fen und wenn man auch auf den zahl­rei­chen katho­li­schen Beer­di­gun­gen sug­ge­riert bekommt „Was für ein guter Mensch ist da von uns gegan­gen!!!“ so weiß man doch „Naja stimmt so nicht“
            Wir haben Schei­dungs­zah­len die sind hor­rend, auch unter Christen.
            Wir haben flä­chen­deckend eine Ver­wei­ge­rung des ersten Ehe­zweckes, eine Ver­wei­ge­rung des Trau­ver­spre­chens gegen­über Gott „Wollt ihr die Kin­der die ich euch schen­ke…?“ Man sagt „ja“ und nimmt die Pil­le oder misst Tem­pe­ra­tur, auch wenn man gar kei­ne ernst­haf­te Grün­de (Krank­heit, Armut) dafür hat.
            Und wo ist da bit­te­schön der Reconvaleszensprozess?
            Wobei ich schon ein­se­he dass sel­bi­ger per­sön­lich ist, also der Mensch als ein­zel­ner gerei­nigt wird, das schon!
            Aber so wie Sie es schrei­ben hör­te es sich so an, als wür­de die Mensch­heit, oder zumin­dest die Chri­sten­heit immer „bes­ser“ und letz­te­rem wider­spre­che ich.

          • @ besorg­ter christ

            Um das mal grund­sätz­lich zu sagen: ich debat­tie­re mit Lei­den­schaft, aber ich bin auf nie­man­den sau­er. Die Lei­den­schaft bezieht sich auf den Drang, die Wahr­heit zu fin­den, nicht auf Personen…

            Wenn ich nicht glau­ben wür­de, dass wir uns in einem Rekon­va­les­zenz-Pro­zess befin­den, müss­te ich mei­nen Glau­ben auf­ge­ben. Wenn Jesus mich ver­wan­deln will, mich, Sie, jeden, der dazu nur ein wahr­haf­tes „Fiat“ hat, dann fängt dies ja nicht erst in der Ewig­keit an.
            Wozu soll­te ich sonst eine Gewis­sen­prü­fung machen täg­lich? Wozu beich­ten gehen? Ja, wozu mich über­haupt tau­fen las­sen, wozu Exer­zi­ti­en machen – des­halb sag­te ich: Gott wird zutiefst belei­digt mit einer sol­chen Hoff­nungs­lo­sig­keit, wie Sie ihr das Wort reden!
            Damit habe ich jedoch nichts über die all­ge­mei­ne Ent­wick­lung der Mensch­heit gesagt – son­dern über den Weg der Gläu­bi­gen bzw. der Kirche.
            Es ist ja auch inter­es­sant, dass die Got­tes­mut­ter immer wie­der appel­liert dar­an, dass wir buß­fer­tig sein sol­len! Wozu soll­te man Buße tun, wenn es dabei nicht um unse­ren Wan­del ginge?
            Mit Maria ist ein­deu­tig ein voll­kom­men ande­res Bild und eine Erhe­bung der Frau aus der Unter­wor­fen­heit ein­ge­lei­tet wor­den. Mit Ihrem Argu­ment aber müss­te man sagen: ach was Mono­ga­mie – der Mensch ist nun mal böse, also erlaubt ihm, sich zu schei­den (so wie Mose es getan hat). Jesus aber sagt: nein – so hat Gott das URSPÜNGLICH nicht gedacht. Er for­dert also dem Men­schen etwas ab, was inne­ren Wan­del voraussetzt. 

            Ich möch­te auch noch dar­auf hin­wei­sen, dass durch den Zöli­bat eben­falls ein deut­li­ches Zei­chen schon hier und jetzt für den Wan­del und den himm­li­schen erlö­sten Zustand gesetzt ist. 

            Mir fällt auf, dass in trad­tio­nel­len Foren eine haar­sträu­ben­de Frau­en­feind­lich­keit dis­ku­tiert wird, z.T. unter bewuss­ter Umge­hung all der Schrift­stel­len, die der Frau einen Platz neben und nicht unter dem Mann zuwei­sen. Es geht um Din­ge wie „Andachts­schlei­er“, die Frau­en tra­gen sol­len in der Hl. Mes­se etc. Nun hat in mei­ner Ver­wandt­schaft doch auch vor dem Kon­zil kein Mensch einen Schlei­er getra­gen – das ist doch kei­ne ein­deu­ti­ge nor­ma­ti­ve Tra­di­ti­on gewe­sen! Die Frau­en sind mit ihren Hüt­chen in die Kir­che gegan­gen, aber wenn nicht, wars auch kein Bein­bruch. Auch die Tat­sa­che, dass Chri­stin­nen in isla­mi­schen Län­dern wegen eines feh­len­den Schlei­ers gemaß­re­gelt wer­den, lässt die­se Schwät­zer nicht auf­wa­chen. Und so sind noch aller­hand ande­re Din­ge, die plötz­lich in einer Manie­riert­heit zur „Tra­di­ti­on“ erho­ben wer­den, dass einem übel wer­den kann. Plötz­lich ist die Frau wie­der „die Gehil­fin“ des Man­nes, dabei steht in der Schrift ein­deu­tig, dass sie für den Mann „adi­utor simi­lis eius“ (ein ihm glei­cher Hel­fer) ist. Und da nicht mal Gott sich zu scha­de ist, uns ein adi­utor zu sein, kann dar­aus kei­ner­lei Unter­ord­nung abge­lei­tet wer­den. Sie kam nach dem Sün­den­fall als Fluch über Eva – aber ein Fluch ist das Her­aus­fal­len aus der Ord­nung. Die „Tra­di­ti­on“ macht aus dem Fluch die „Ord­nung Got­tes“ – das, mein­te ich, ist blasphemisch.

          • also ich fin­de all das was so als eman­zi­pa­to­ri­sche Errun­gen­schaft daher kommt ist eines, näm­lich müt­ter­feind­lich und vie­les was bei uns, als Unter­drückung von Frau­en“ ange­se­hen wird, dien­te dazu ihre Wür­de zu beto­nen und das ist, bei Licht betrach­tet, der Schleier.
            Wie gesagt, bei Licht betrachtet!
            Das eine Form,. wie jede Form miss­braucht wer­den kann, soll­te klar sein.
            Aber die aktu­el­le Befrei­ung der Frau, geht ein­her, damit, dass man sel­bi­ge Frau­en dazu bringt ihre Kin­der (solan­ge sie unge­bo­ren sind) umbrin­gen zu las­sen und zwar in einem Aus­maß, dass mitt­ler­wei­le, jede davon betrof­fen ist direkt , oder indirekt!
            Von daher scheint mir, ohne ver­gan­ge­nes ver­klä­ren zu wol­len, doch was hoch­gra­dig schief zu lau­fen, mit der Eman­zi­pa­ti­on, was übri­gens von latei­ni­schen „aus der Hand des Vaters ent­las­sen wer­den“ bedeutet.
            Mir erschelißt sich nicht, was dar­an frau­en­feind­lich ist, wenn frau mit einem Schlei­er in die Mes­se kommt, sieht doch gut aus und betont, dass Frau­en was Beson­ders sind.
            Auch das mit der Hil­fe kann man ja so sehen, dass Män­ner halt doch nicht so super­toll sind, son­dern eine Hil­fe brauchen!
            Ich ver­steh das Pro­blem wirk­lich nciht,. fin­de jedoch Frau­en am Steu­er eines LKW sehen ver­kehrt aus und Män­ner die ver­su­chen zu stil­len (ist leicht iro­nisch gemeint) ebenfalls.
            Wie gesagt, wenn der Preis der „Befrei­ung der Frau aus der Unter­drückung“ das Leben ihrer Kin­der ist, und das ist er, ist er zu hoch!

          • @ besorg­ter christ

            Ja, das deu­ten Sie als Beto­nung der Wür­de. Lesen Sie doch mal das unsäg­li­che Geschwa­fel in man­chen Foren – da geht es drum, dass sol­che „Insi­gni­en“ der Frau­en­wür­de ganz im Gegen­teil ein Zei­chen der Nach­ran­gig­keit sein sollen.
            Ich fra­ge mich selbst natür­lich auch, was sol­che Leu­te eigent­lich aus der Bibel her­aus­le­sen. Zwar gibt es eine Pau­lusstel­le, die von einer Kopf­be­deckung der Frau spricht, wobei das auch ihr Haar sein könn­te (muss aber dann auch lang sein), aber die­se Stel­le nennt die­se Bedeckung eine „pote­stas“, also eine Macht, eine Voll­macht – nicht ein Zei­chen der Nie­der­ran­gig­keit oder Unterordnung.
            Ich habe kein Pro­blem damit, mich ein- und unter­zu­ord­nen. Es ist die Hal­tung, die jeder Christ haben soll­te. Aber ich den­ke, v.a. auch der Zöli­bat, den es für Mann wie Frau gibt, deu­tet dar­auf hin, dass die­ses Unter­worfen­sein nicht mehr gilt. Unter­wer­fung ist Fol­ge der Sün­de. Es ist ein­fach nicht die Ord­nung Got­tes, dass ein Mensch den ande­ren sich unter­jocht. Und der Hl. Pau­lus bricht die­se Unter­wer­fungs­struk­tu­ren ja prin­zi­pi­ell auf. Er spricht ja nicht nur davon, dass Frau­en den Mann ehren sol­len, son­dern genau­so davon, dass die Män­ner die Frau­en lie­ben sol­len wie ihr eigen Fleisch. Wenn ich also mei­nen Mann ehre, dann des­halb, weil ich ihn aner­ken­ne und lie­be und ihm zulie­be und der Fami­lie zulie­be mei­ne Ent­schei­dun­gen mit Klug­heit tref­fen will, natür­lich hin­ge­bungs­voll, aber nicht in fal­scher Unter­wür­fig­keit, die nie­man­dem nüt­zen wür­de, v.a. den Kin­dern nicht.
            Alle ande­ren Begrün­dun­gen, z.B. dass Adam zuerst da war, deu­ten kei­ne Nach­ran­gig­keit, son­dern eine Abbild­theo­rie an. Wenn der Sohn den Vater abbil­det, der Mann den Sohn und die Frau den Mann, dann heißt das genau­so wenig wie der Sohn dem Vater nach­ran­gig ist (hat der Aria­nis­mus behaup­tet, wur­de ver­wor­fen), dass des­we­gen die Frau dem Mann nach­ran­gig ist. Es geht um ein mehr­fa­ches Spie­geln von etwas, das aber auch ein Myste­ri­um ist. Daher sagt ja der Hl. Pau­lus auch, das Geheim­nis zwi­schen Mann und Frau sei groß.

  17. @zeitschnur:

    Ich kann Ihnen in allem, was Sie zu die­ser Dis­kus­si­on bei­tra­gen, nur zustimmen.

    Maria kann nicht genug ver­ehrt wer­den – das nimmt (im ech­ten und tie­fen katho­li­schen Ver­ständ­nis) der Ver­eh­rung Chri­sti nicht das gering­ste, viel­mehr kommt sie ihr zugu­te. (Schön Ihre tie­fen Bemer­kun­gen, @Cyrill Erswill.)
    Es ist bezeich­nend, dass die Pro­gres­si­ven wäh­rend des 2. Vati­ka­nums Maria kein eige­nes Kon­zils­do­ku­ment zuge­ste­hen woll­ten und sich durch­ge­setzt haben. Dem Kapi­tel aus „Lumen Gen­ti­um“ ist denn auch die (öku­me­ni­sti­sche) Absicht anzu­mer­ken, der bis zum Kon­zil noch sehr vita­len Mari­en­ver­eh­rung Gren­zen zu setzen.
    Dabei sind auch „Über­trei­bun­gen“ – gesetzt, sie sind von edler, gläu­bi­ger Gemüts­tie­fe moti­viert (phan­ta­sie­vol­le Bei­spie­le gab es frü­her genug) – alle­mal bes­ser und katho­li­scher als die gewis­se Küh­le und „ver­nünf­ti­ge“ Distanz, der – auch zu mei­ner Über­ra­schung – mit­un­ter selbst auf die­sem Forum das Wort gere­det zu wer­den scheint.
    Die zumin­dest ambi­va­len­te Stel­le aus „Lumen Gen­ti­um“, die Mari­en-Andacht habe nicht „in unfrucht­ba­rem und vor­über­ge­hen­dem Gefühl“ zu bestehen, wird vom gewohnt phi­li­strö­sen Vor­grim­ler im Kon­zils­kom­pen­di­um ger­ne auf­ge­grif­fen und radi­ka­li­siert: Gefüh­le hät­ten in der Mari­en-Ver­eh­rung also nichts zu suchen.
    Tat­säch­lich? Dann aber: Ade, gute alte Kir­che, die Du stärk­ste Logik und Ver­nunft sehr wohl mit größ­tem und edel­stem Gefühl zu ver­ei­nen wuss­test – gera­de auch in der Mari­en­ver­eh­rung; unzäh­li­ge herr­li­che Kunst­wer­ke sind bered­te Zeugen.
    Der süß­li­che Kitsch hin­ge­gen, der heu­te den From­men (nicht nur) zur Mari­en­ver­eh­rung gereicht wird – wie tief lässt er doch blicken! Naiv, wer über­sieht, dass sich dar­in auch das Niveau des Glau­bens mani­fe­stiert. (Der Kitsch hat, um ehr­lich zu sein, sei­ne Vor­läu­fer lei­der schon in den künst­le­risch zwei­fel­haf­ten Erschei­nungs-Sta­tu­en des spä­ten 19. und des 20 Jh., Lour­des, Fati­ma… Dar­in mani­fe­stiert sich eben, dass dies Zei­ten des Nie­der­gangs sowohl des Glau­bens als auch der Kunst waren; wobei das eine (Kri­se des Glau­bens) das ande­re (Ago­nie der Kunst) wesent­lich mit bedingt… Ber­na­dette hat­te schon recht, ihre Visi­on in der Lour­des-Sta­tue nicht wiederzuerkennen!)

    Sehr gut und tref­fend auch Ihre Bemer­kun­gen, @zeitschnur, in Zusam­men­hang mit der katho­li­schen Leh­re von Mann und Frau! Unser alter Glau­be ist in Wahr­heit das Zukunfts­träch­tig­ste über­haupt – das Zeit­lo­se in der Zeit; beein­träch­ti­gen wir sei­ne Kost­bar­keit doch nicht, indem wir ihm irri­ge Vor­stel­lun­gen aus der histo­ri­schen Mot­ten­ki­ste, genau so wenig wie aus der Blech­büch­se des Zeit­gei­stes, beimischen.

  18. (Fort­set­zung)

    Noch eine, auf den ersten Blick viel­leicht rand­stän­di­ge, Bemer­kung: sehr zurecht set­zen Sie, @zeitschnur, das Wort Ihres Vor­red­ners vom „Funk­tio­nie­ren“ der Bezie­hung von Mann und Frau in iro­ni­sie­ren­de Anfüh­rungs­zei­chen. Die Rede vom „Funk­tio­nie­ren“ wird heu­te von jeder­mann (ger­ne auch von Kir­chen­leu­ten) für alles und jedes gebraucht und zeigt nur, wie funk­tio­na­li­siert unser Den­ken gewor­den ist, ent­spre­chend der tech­ni­schen Durch­ra­tio­na­li­sie­rung unse­rer Alltagswelt.
    Aber in natür­li­chen und erst recht in gei­sti­gen Din­gen geht es nie und nim­mer ums „Funk­tio­nie­ren“. Eine Maschi­ne funk­tio­niert, ein Lebe­we­sen eben nicht, schon gar nicht die Bezie­hung zwi­schen zwei Men­schen, und zuletzt: ein hei­li­ges Sakra­ment, die Ehe von Mann und Frau!
    Unser katho­li­scher Glau­be soll­te der Quell sein und ist es, der auch sol­che qua­li­ta­ti­ven Ein­bu­ßen des Den­kens, des Ver­ste­hens (die nicht zu unter­schät­zen sind) auf­löst und rein wäscht.

  19. Dar­auf möch­te ich noch ein Mal hin­wei­sen: Die­ser Bei­trag hat­te nicht die katho­li­sche Mari­en­ver­eh­rung zum Inhalt. Es ging um die Glaub­wür­dig­keit der Sehe­rin Sr. Lucia dos San­tos. Um ihre Visionen.
    Es ist intel­lek­tu­ell und mora­lisch unred­lich, Katho­li­ken, denen wider­sprüch­li­che Aus­sa­gen der Sehe­rin Lucia dos San­tos auf­fal­len, zu unter­stel­len, sie gehör­ten in die „Kon­zils­kir­che“ oder sie sei­en protestantisch.
    Das hl. Mess­op­fer ist das Zen­tral­ge­bet der katho­li­schen Kir­che. Es ist auch der Maß­stab für die Mari­en­ver­eh­rung. Die hl. Mes­se ist „geleb­te katho­li­sche Dog­ma­tik.“ Sie lehrt uns, wie die Mut­ter Jesu Chri­sti zu ver­eh­ren ist. Schau­en wir im Schott nach, medi­tie­ren wir die Prä­fa­ti­on an den Festen der aller­se­lig­sten Jung­frau Maria, medi­tie­ren wir die Gebe­te, Lesun­gen, den Inhalt der ein­zel­nen Mari­en­fe­ste. Dann kön­nen wir nicht fehlgehen.

  20. „Die zumin­dest ambi­va­len­te Stel­le aus „Lumen Gen­ti­um“, die Mari­en-Andacht habe nicht „in unfrucht­ba­rem und vor­über­ge­hen­dem Gefühl“ zu bestehen, wird vom gewohnt phi­li­strö­sen Vor­grim­ler im Kon­zils­kom­pen­di­um ger­ne auf­ge­grif­fen und radi­ka­li­siert: Gefüh­le hät­ten in der Mari­en-Ver­eh­rung also nichts zu suchen.“
    Wir wer­den euch Kon­zils­pfo­sten mit der größ­ten Empa­tie die ein Katho­lik gegen­über sei­ner Mut­ter emp­fin­den kann auf allen Schlacht­fel­dern der „Offen­ba­rung“ schla­gen. Ver­lasst euch drauf.
    „Sal­ve Regina“.
    Per Mari­am ad Christum.

    • Wir wol­len schon genau sein. So wird Empa­thie geschrieben.
      Ich wür­de nie­mals Vor­grim­ler mit Grim­bart verwechseln.
      „Sal­ve Regina“.
      Per Mari­am ad Christum.

    • Als ob man damals Mari­en­an­dach­ten gewohn­heits­mä­ßig „in unfrucht­ba­rem und vor­über­ge­hen­dem Gefühl“ durch­ge­führt hät­te – die­sen Tot­schlä­ger kann man näm­lich jeder Andacht überbraten.

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