Belgiens „nächster Streich“: Euthanasie ohne Antrag


Euthanasie ohne Antrag: Dieses war Belgiens zweiter Streich, doch der dritte folgt sogleich(Brüs­sel) Eutha­na­sie, „die­ses war der zwei­te Streich, doch der drit­te folgt sogleich“. Soeben trat in Bel­gi­en das neue Eutha­na­sie­ge­setz in Kraft, das auch die Eutha­na­sie­rung von Kin­dern ohne Alters­gren­ze und von psy­chisch Kran­ken erlaubt. Auf deren Antrag hin. Doch die Todes­ideo­lo­gen haben nach Errei­chung die­ses Ziels schon die näch­ste „Erwei­te­rung“ zur Hand.

Anzei­ge

Am 23. Sep­tem­ber 2002 trat in Bel­gi­en das erste Eutha­na­sie­ge­setz in Kraft. „Nur“ Erwach­se­ne und kei­ne psy­chisch Kran­ken sol­len auf aus­drück­li­chen und geprüf­ten Antrag hin, eutha­na­siert wer­den. Kri­ti­ker war­nen seit Jah­ren, daß die Rea­li­tät ganz anders aus­sieht und mun­ter am Gesetz vor­bei eutha­na­siert werde.

Etappenweise Enthemmung des Tötens

Des­sen­un­ge­ach­tet beschloß das Par­la­ment am ver­gan­ge­nen 13. Febru­ar in letz­ter Lesung eine Aus­deh­nung des Geset­zes auf Min­der­jäh­ri­ge und psy­chisch Kran­ke. Kri­ti­ker hiel­ten dage­gen, daß bei­de Grup­pen nicht in der Lage sei­en, eine so weit­rei­chen­de und defi­ni­ti­ve Ent­schei­dung zu tref­fen und des­halb aus­drück­lich aus­ge­klam­mert wur­den, um Miß­brauch zu ver­hin­dern. Doch eine gro­ße Mehr­heit der bel­gi­schen Abge­ord­ne­ten hält es für logisch und denk­bar, daß ein in kei­ner Wei­se rechts­fä­hi­ges zwei­jäh­ri­ges Kind ent­schei­dungs­fä­hig sei, aus frei­em Wil­len einen Antrag auf Eutha­na­sie zu stel­len. Tat­säch­lich nimmt es die­se Mehr­heit bil­li­gend in Kauf, daß Drit­te über die Tötung von Schutz­be­foh­le­nen entscheiden.

König Bau­do­in hat­te sich 1990 noch gewei­gert das Abtrei­bungs­ge­setz zu unter­schrei­ben. Wie bereits sein Vater, König Albert II., 2002 das Eutha­na­sie­ge­setz unter­zeich­ne­te, setz­te auch König Phil­ip­pe 2014 das Todes­ge­setz ohne Zögern in Kraft. Anwen­dung fin­det die Neu­fas­sung des Geset­zes ab 25. Mai 2014.

Die Eutha­na­sie­rung von Kin­dern ist für die Todes­ideo­lo­gen aber bereits Schnee von gestern. Sobald sie den neu­en Etap­pen­sieg in der Tasche hat­ten, hol­ten sie bereits die näch­ste „Erwei­te­rung“ aus der Schub­la­de: die „Eutha­na­sie ohne Antrag“.

Vom ausdrückliche Antrag zur „Euthanasie ohne Antrag“

Sowohl das Gesetz von 2002 als auch die Neu­fas­sung von 2014 beru­hen auf dem Grund­satz, daß Eutha­na­sie nur auf aus­drück­li­chen Antrag des Betrof­fe­nen erfol­gen kön­ne. Dem Miß­brauch sind den­noch bereits jetzt Tür und Tor geöff­net, weil die Kon­troll­me­cha­nis­men nicht funk­tio­nie­ren, wie zahl­rei­che Fäl­le bele­gen. Der staat­li­che Wil­len zur effek­ti­ven Kon­trol­le ist nicht gege­ben. Die Eutha­na­sie wird unaus­ge­spro­chen in gewis­ser Hin­sicht als im Inter­es­se des Staa­tes gese­hen. Die Neu­fas­sung des Geset­zes setzt den Miß­brauch gera­de­zu voraus.

Jean-Lou­is Vin­cent, der ehe­ma­li­ge Vor­sit­zen­de der bel­gi­schen Gesell­schaft für Inten­siv­the­ra­pie for­dert, „wei­ter zu gehen“ und den „süßen Tod“ zu erlau­ben, „ohne, daß der Pati­ent Doku­men­te unter­schrei­ben muß“.

In Bel­gi­en, so Vin­cent, soll die Eutha­na­sie ohne Antrag erlaubt wer­den. Mit ande­ren Wor­ten: will­kür­li­che Eutha­na­sie in Wild-West-Manier. Die Tages­zei­tung Le Soir ver­öf­fent­lich­te den Vor­stoß von Jean-Lou­is Vin­cent, Pri­mar der Abtei­lung für Inten­siv­the­ra­pie am Eras­me-Kran­ken­haus. Er for­dert ein Gesetz, das „the­ra­peu­ti­sche Ver­bis­sen­heit ver­ur­teilt“ und daher „die Anwen­dung der Eutha­na­sie erlaubt“, auch wenn kein Antrag des Pati­en­ten vorliegt.

Der nächste Propagandatrick

Ein neu­er Pro­pa­gan­da­trick. Als the­ra­peu­ti­sche Ver­bis­sen­heit gilt the­ra­peu­ti­sche Unver­hält­nis­mä­ßig­keit in der Errei­chung des the­ra­peu­ti­schen Ziels, eine Bes­se­rung des Gesund­heits­zu­stan­des oder die Hei­lung des Pati­en­ten zu errei­chen. Eine sol­che Vor­gangs­wei­se wur­de nie gut­ge­hei­ßen und wird auch durch kei­ne Rechts­ord­nung gestützt. Sie daher ins Spiel zu brin­gen, um Men­schen eutha­na­sie­ren zu kön­nen, die es gar nicht wol­len, ist ein blo­ßer Vorwand.

Vin­cent for­dert, daß es dem behan­deln­den Arzt oder der Kran­ken­haus­di­rek­ti­on zuste­hen sol­le, will­kür­lich Pati­en­ten in ihrer Obhut zu töten. Der Vor­stoß läßt bru­ta­le Rea­li­tät wer­den, wovor Eutha­na­sie­geg­ner, vor allem die Katho­li­sche Kir­che immer gewarnt haben: Die Lega­li­sie­rung der Eutha­na­sie führt schritt­wei­se zur völ­li­gen Schutz­lo­sig­keit des Men­schen. Ein Kran­ker begibt sich ins Kran­ken­haus und muß fürch­ten, klamm­heim­lich gemor­det zu wer­den. Und dies ganz legal. Natür­lich sieht Vin­cent „Regeln“ vor, doch die gesam­te Eutha­na­sie­le­ga­li­sie­rung Bel­gi­ens ist ein ein­zi­ger Beweis, daß die­se Regeln nicht funk­tio­nie­ren. Die Lega­li­sie­rung der Eutha­na­sie in Bel­gi­en offen­bart zudem eine syte­ma­ti­sche Sala­mi­tak­tik, die schei­ben­wei­se die völ­li­ge Ent­hem­mung des Tötens durchsetzt.

Sozial Schwache von Euthanasie bedroht

Die Tötung ohne Antrag wird letzt­lich zur Kosten­fra­ge wer­den. Die Gesund­heits­aus­ga­ben explo­die­ren, die Nei­gung wir zuneh­men, kosten­in­ten­si­ve Fäl­le zu ent­sor­gen. Die Eutha­na­sie als Instru­ment nicht zur ras­si­schen Hygie­ne wie im Natio­nal­so­zia­lis­mus, sodern als Instru­ment der „finan­zi­el­len Hygie­ne“ für die Finan­zen von Staat und Kran­ken­kas­sen mit knall­har­ter Kas­sen­kom­po­nen­te: sozi­al Schwä­che­re wer­den um ein Viel­fa­ches mehr um Leib und Leben ban­gen müs­sen, als Reiche.

Vin­cent gibt in Le Soir offen zu, daß bereits heu­te die „nicht bean­trag­te Eutha­na­sie regel­mä­ßig in Bel­gi­en prak­ti­ziert wird“. Sei­ne Schuluß­fol­ge­rung ist nicht ein Auf­schrei, son­dern die For­de­rung, daß es daher nur ange­mes­sen sei, die­se Pra­xiss offi­zi­ell anzu­er­ken­nen. Was in den ver­gan­ge­nen 20 Jah­ren der Debat­te von Eutha­na­sie­be­für­wor­tern immer vehe­ment bestrit­ten wur­de, wird nun, da die Eutha­na­sie „für alle“ zum Gesetz gewor­den ist, offen zuge­ge­ben und sogar zur Begrün­dung für noch mehr Tötungs­mög­lich­kei­ten herangezogen.

„Den Tod beschleunigen“

Vin­cent sagt es unum­wun­den: Es gehe nicht dar­um, den Pati­en­ten nur lebens­er­hal­ten­de Maß­nah­men vor­zu­ent­hal­ten, son­dern „so gro­ße Dosie­run­gen an Beru­hi­gungs­mit­tel zu ver­ab­rei­chen, um den Tod jener Men­schen zu beschleu­ni­gen, deren Lebens­qua­li­tät unge­nü­gend gewor­den ist. Die­se Pati­en­ten sind nicht aus­rei­chend bei Bewußt­sein, um einen aus­drück­li­chen Antrag zu stel­len“. Es ist der Arzt, die Kran­ken­haus­di­rek­ti­on, die Kran­ken­kas­se, der Staat, der für den Pati­en­ten die Ent­schei­dung über­nimmt und im Sin­ne eines „vor­aus­ge­setz­ten Todes­wun­sches“, den „Tod beschleu­nigt“, so Vincent.

Ärz­te wei­sen in allen Län­dern dar­auf hin, daß es heu­te kei­ne Eutha­na­sie­de­bat­te brau­che, die mit dem Vor­wand geführt wird, daß Pati­en­ten von einem „uner­träg­li­chen Lei­den“ zu befrei­en sei­en. Die Pal­lia­tiv­me­di­zin ist heu­te imstan­de alle Schmerz­si­tua­tio­nen in befrie­dir­gen­der Form unter Kon­trol­le zu haben. Die Kosten für die Pal­lia­tiv­me­di­zin sind aller­dings höher als der „schnel­le Tod“ des Pati­en­ten. Damit ist ein wesent­li­cher „Grund“ für die aktu­el­le Eutha­na­sie­de­bat­te genannt: das Geld.

Kultur des Todes: Leben in Belgien in allen Phasen bedroht

Die gesam­te Eutha­na­sie­de­bat­te der ver­gan­ge­nen Jah­re wur­de unter dem Stich­wort des selbst­be­stim­men Men­schen geführt. Der Mensch sol­le selbst bestim­men kön­nen, ster­ben zu wol­len. Die Eutha­na­sie wird als Akt des frei­en Wil­lens dar­ge­stellt. Eine offen­sicht­li­che Lüge, oder besten­falls eine Teil­wahr­heit. Der von der Kul­tur des Lebens gefor­der­te Schutz des mensch­li­chen Lebens in jeder Pha­se des Lebens, ist in Bel­gi­en ins genaue Gegen­teil ver­kehrt wor­den. Eine Kul­tur des Todes hat es durch­ge­setzt, daß das Leben heu­te in all sei­nen Pha­sen poten­ti­ell getö­tet wer­den kann. 1990 wur­de die Tötung des unge­bo­re­nen Lebens im Mut­ter­leib lega­li­siert, 2002 die Tötung der gebo­re­nen Erwach­se­nen, die nicht psy­chisch krank sind, und nun ab 2014 kate­go­risch alle Geborenen.

Mit einem Schlag wird das bis­he­ri­ge Argu­ment der Selbst­be­stim­mung des Men­schen jedoch in das Gegen­teil umge­kehrt. „Nur“ wer aus­drück­lich einen Antrag stellt, soll getö­tet wer­den, hieß es bis gestern. Doch gestern ist gestern und heu­te ist heu­te. Im posi­ti­vi­sti­schen Den­ken ist alles im Fluß und wird zuse­hends zum töd­li­chen Strom. Nun heißt es, daß es ja Men­schen gebe, die nicht mehr in der Lage sei­en selbst zu bestim­men. Was gestern noch expli­zit geleug­net wur­de, ist heu­te Argu­men­ta­ti­ons­grund­la­ge. Mor­gen wird es hei­ßen, daß eutha­na­siert wer­den müs­se, weil die Kosten für die Behand­lung nicht mehr trag­bar sei­en. Jeden­falls nicht die Kosten für die Armen, schließ­lich zäh­le letzt­lich nur das Geld.

Vin­cent demon­tier­te in La Soir im Zusam­men­hang mit Eutha­na­sie end­gül­tig den Selbst­be­stim­mungs­my­thos. Doch wen schert es. Das Eutha­na­sie­ge­setz ist soeben in Kraft getre­ten. Nun kann man ehr­li­cher auf­tre­ten und zur näch­sten Etap­pe übergeben.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tempi

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

14 Kommentare

  1. Und um sol­che Din­ge durch­zu­set­zen braucht man eine schwa­che katho­li­schen Kir­che und einen schwa­chen Glau­ben der Katho­li­ken. Sonst wür­de es mas­si­ven Wider­stand geben. Ob der Kon­zils­geist den Men­schen zu Hil­fe eilt?
    Kei­ner wird mehr sicher sein. Herr erbar­me dich unser!
    Per Mari­am ad Christum.

    • Ihr Argu­ment einer schwa­chen katho­li­schen Kir­che und ihrer schwa­chen Gläu­bi­gen trifft 100%ig zu.
      Den­noch, dem bel­gi­schen König wur­den vie­le Tau­send Unter­schrif­ten über­reicht – und trotz­dem hat er das Gesetz unterzeichnet.
      Auch er hät­te die Mög­lich­keit gehabt, sich dagegenzustellen.

      • @Marienzweig
        König Bau­douin hat 1990 nicht unter­schrie­ben. Sie haben ihn für meh­re­re Tage abge­setzt. Die Wut der Abtrei­bungs­lob­by kann­te damals kei­ne Gren­zen. Wahr­schein­lich der letz­te gro­ße Belgier.
        Die Tau­sen­de Unter­schrif­ten sind nichts gegen die gro­ße Mas­se der Scha­fe die der Wind des Zeit­gei­stes trei­ben tut. Der Geist des Kon­zils ist der schlimm­ste Hir­te den die Katho­li­ken je hat­ten. Er ist der per­fek­te Wolf im Schafs­pelz. Wir Katho­li­ken der Tra­di­ti­on kön­nen die Sturm­flut nicht mehr auf­hal­ten aber wir wer­den unse­re See­le ret­ten kön­nen. Und nur dar­um geht es. Alles ande­re ist voll­kom­men unrealistisch.
        Per Mari­am ad Christum.

  2. wirk­lich kein Wunder,wenn eine Ban­neux-Mari­en­sta­tue im Wohn­zim­mer eines bel­gi­schen Ehe­paa­res seit 17.Januar im Dun­keln leuch­tet-der Man­tel aller­dings sowie der Rosen­kranz wären dage­gen schwarz.
    Bei aller Skep­sis gegen sol­che Wunder,aber das es just in Bel­gi­en passiert,hat schon was.

  3. Es war zu erwar­ten, ja und die Pfle­ge alter, kran­ker und behin­der­ter Men­schen ist kräf­te­zeh­rend, bringt Ange­hö­ri­ge und Pfle­ger oft an die Grenzen.
    Nur scheint mir ein rie­si­ger Unter­schied zu sein, eine The­ra­pie nicht wei­ter­zu­füh­ren, auf eine OP zu ver­zich­ten, und der­glei­chen mehr.
    Aber um was es geht ist glatt­weg Mord!

    • Die Pfle­ge und Behand­lung alter und kran­ker Men­schen kostet den (glau­bens­lo­sen) Staat viel Geld, das man ein­spa­ren möchte!

  4. War­um schweigt der Papst zu die­sen Vor­gän­gen????? Wenn schon die bel­gi­schen Bischö­fe schwei­gen, so soll­te doch der Papst sei­ne Stim­me erhe­ben und die Rech­te Got­tes ver­tei­di­gen! Dem Die­ner Got­tes Papst Pius XII. wird von sei­nen Fein­den vor­ge­wor­fen, dass er zu der Ver­fol­gung der Juden geschwie­gen habe und untä­tig war; was nach­weis­lich ja nicht stimmt. Pius XII. erhob sei­ne Stim­me. Aber Fran­zis­kus??? Er schweigt. Kein Laut ist von ihm zu hören, der die Rech­te der Unge­bo­re­nen, der Kran­ken und Schwa­chen ver­tei­di­gen wür­de. Nein; wenn er sich äußert, dann so mehr­deu­tig und ver­wa­schen, dass die Leh­re der Kir­che, ja selbst das Natur­recht nicht ein­deu­tig zur Spra­che kom­men. Macht sich der Papst, als ober­ster Hir­te nicht mit­schul­dig durch sein Schweigen?

    • Die Bischö­fe haben nicht geschwie­gen, es wur­den Gebets­stun­den abge­hal­ten gegen das neue Gezsetzt.

  5. Das sind genau sol­che Din­ge, für die ich den Papst am lieb­sten schüt­teln möchte.

    War­um schweigt er? (Befürch­tun­gen, die Pius XII. zu Recht hat­te, muss Fran­zis­kus gewiss nicht haben.)
    Kein Wort hier­zu! Wenn sich der Papst schon um die „Rän­der der Gesell­schaft“ küm­mert, dann soll er doch mal bei die­sem The­ma anfangen.
    Kein Wort zu den Plä­nen der gott­lo­sen sozia­li­sti­schen Regie­rung in Frankreich!

    Ein Hir­te ist nicht nur der net­te Schüt­zer der Her­de, son­dern auch der ent­schie­de­ne Feind des Wolfs, den er angrei­fen (und viel­leicht auch töten) muss und kei­ne sal­bungs­vol­len Reden schwin­gen. Wie war das noch: „Mit dem Teu­fel dis­ku­tiert man nicht.“ ???

  6. Da fällt mir spon­tan das Zitat eines Poli­ti­kers ein (des­sen Namen ich nicht öffent­lich nen­nen möch­te):“ Man wer­fe etwas in den Raum und war­te ab was pas­siert. Und wenn kei­ner schreit, dann machen wir wei­ter. Schritt für Schritt.“
    Man kann nicht mehr von Zufall spre­chen. Alles – egal ob es Kir­che oder Poli­tik betrifft, wur­de von lan­ger Hand geplant. Die gan­zen Unru­hen, Krie­ge, Eska­la­tio­nen (die alle welt­weit nach einem ähn­li­chen Muster ablau­fen), völ­lig unsin­ni­ge Geset­ze die die Sün­de baga­tel­li­sie­ren, die Angrif­fe auf die Kir­che und deren Gebo­te und Moral, die Chri­sten­ver­fol­gung; alles nimmt in der letz­ten Zeit mas­siv zu. Wer Augen hat, der sehe!
    Ein Wis­sen­schaft­ler, der sich zum Glau­ben bekehrt hat, hat die Bibel sehr auf­wän­dig ana­ly­siert. Er woll­te wis­sen, war­um aus­ge­rech­net die Bibel wahr sein soll, war­um nicht etwa der Koran oder die Bud­dhi­sti­sche Leh­re oder ande­re Reli­giö­se Schrif­ten. Er hat her­aus­ge­fun­den, dass in der Bibel über 3000 Pro­phe­ti­en ent­hal­ten sind, die sich ALLE exakt genau so erfüllt haben, wie sie vor­aus­ge­sagt wur­den. Nicht eine Pro­phe­tie hat sich dabei anders erfüllt als sie in der Bibel vor­aus­ge­sagt wur­de. Was jetzt noch aus­steht, ist die Offen­ba­rung des Johan­nes über die End­zeit. Und wenn ihr mich fragt: befin­den wir uns bereits zwi­schen Anfang und mit­ten drin.

    Gott seg­ne euch!

  7. Und um sol­che Din­ge durch­zu­set­zen braucht man eine schwa­che katho­li­schen Kirche …

    Da ist sicher etwas wah­res dran. Wenn ich dar­an den­ke, dass weit über die Ade­nau­er-Zeit hin­aus katho­li­sche Moral­dok­trin im Straf­ge­setz­buch ver­an­kert war, dann war der römisch-katho­li­sche Kle­rus damals stär­ker als heutzutage.
    Aber war­um konn­te die Kir­che über­haupt so schwach wer­den? Sie hat die Stär­ke, die sie damals noch beses­sen hat, nicht frei­wil­lig abgegeben.
    Und war­um ste­hen die Katho­li­ken nicht mehr hin­ter ihrer Kir­che? Ja haben sogar die katho­li­sche Sexu­al- und Ehe­dok­trin ein­fach vom Tisch gefegt, als wäre es irgend­ein Ein­kaufs­zet­tel von vor­ge­stern? Das ist ja spä­te­stens mit der Enzy­kli­ka Hum­a­nae Vitae pas­siert; und die König­stei­ner Erklä­rung war ja letzt­lich nur eine Bestä­ti­gung, die­ser völ­li­gen Bedeu­tungs­lo­sig­keit der katho­li­schen Lehre.
    Was also ist Ihrer Mei­nung nach da pas­siert? Waren am Gang in die Bedeu­tungs­lo­sig­keit wirk­lich nur die alt­bö­sen 68er schuld? Die bür­ger­li­che Mehr­heit damals war ja ent­schie­den gegen die bösen Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten um das enfant ter­ri­ble der Grup­pe Rudi Dutsch­ke, was ja dann auch in den Mord­an­schlag auf ihn mündete.
    Also das kann nicht der Grund gewe­sen sein, war­um sich bis auf eine klei­ne Min­der­heit die Men­schen so radi­kal von der katho­li­schen (und evan­ge­li­schen) Kir­che abge­wen­det haben. 

    War es der feh­len­de sozia­le Druck? Der hat ja frü­her in fast geschlos­sen katho­li­schen Milieus dafür gesorgt, dass kaum einer wag­te auszubrechen. 

    Also was war’s? Hat viel­leicht die Kir­che einen, oder gar meh­re­re Feh­ler gemacht? Mit ihrer rigo­ro­sen Beicht­stuhl­mo­ral, mit ihren Maxi­mal­for­de­run­gen, die kaum ein Mensch, oder gar Paar ein Leben lang durch­hal­ten konnte. 

    Was war’s denn, das die Kir­che ihre Stär­ke und Macht geko­stet hat? Ich bin gespannt!

  8. Bereits im Jah­re 1927 (!) hat Hw Robert Mäder aus der Schweiz eine bezeich­nen­de Schrift mit dem Titel „Gedan­ken eines Reak­tio­närs“ ver­fasst und u.a. die­se – heu­te Rea­li­tät gewor­de­ne – Vor­ah­nung geschrieben:
    -
    [.…]
    „Die moder­ne Demo­kra­tie führt zum prak­ti­schen Atheismus.
    Wenn die Gewalt und das Recht im Volk ruht,
    so folgt, daß Gott in den öffent­li­chen Ange­le­gen­hei­ten der Natio­nen nichts zu sagen hat.
    Die Reli­gi­on hat kei­ne Rech­te auf die Regierung.
    Die Kir­che ist vogelfrei.
    Die Gebo­te Got­tes gel­ten höch­stens für die Sakristei
    und das Käm­mer­lein der pri­va­ten Frömmigkeit.
    Man geht viel­leicht nicht soweit, das Dasein Got­tes zu leugnen,
    aber Gott im Him­mel ist recht- und machtlos.
    Er ist Gott ohne Thron und Krone.
    Er ist eine lächer­li­che Figur,
    mit der man machen kann, was man will.
    Wir haben in der Poli­tik den prak­ti­schen Atheismus.
    Gott ist nichts,
    die Mas­se ist all­mäch­ti­ger, all­ge­gen­wär­ti­ger, all­wis­sen­der Gott!

    Die moder­ne Demo­kra­tie mit ihrem
    End­ziel, der Welt­re­pu­blik, die­sem Ide­al der gegen­wär­tig herr­schen­den inter­na­tio­na­len Freimaurerei,
    ist ein Werk des Got­tes­has­ses und des Antichristentums.
    Die immer harm­lo­sen Katho­li­ken ahnen das nicht.
    Desto schlim­mer für sie.
    Die Pro­phe­zei­ung von Dono­so Cor­tes in sei­nem Schrei­ben an Kar­di­nal Forn­ari wird in Erfül­lung gehen:

    Das gro­ße anti­christ­li­che Reich der letz­ten Zei­ten, das die Gehei­me Offen­ba­rung voraussagt,
    wird ein kolos­sa­les, dem­ago­gi­sches Welt­reich sein, regiert von einem Volks­mann von sata­ni­scher Größe.“
    [.…]
    -

    Die „moder­ne Demo­kra­tie“ ist zu einem wahr­heits­fer­nen Kon­strukt geworden.….und hat so im Grun­de auch kei­ne Zukunft ?! Weshalb ?

    Papst Pius XII. im Jah­re 1944:

    -
    „Wenn der Demo­kra­tie die Zukunft gehö­ren soll,
    dann kommt der christ­li­chen Reli­gi­on und der Kir­che ein wesent­li­cher Teil bei ihrer Durch­füh­rung zu …
    Denn sie lehrt und ver­tei­digt die Wahrheiten,
    ver­mit­telt die über­na­tür­li­che Kraft der Gnade,
    um die von Gott fest­ge­setz­te Ord­nung … als das letz­te Fun­da­ment und als die letz­te Norm jeder Demo­kra­tie zu verwirklichen.“

    -

    Die „moder­ne Demo­kra­tie“ ist aber – wie wir heu­te sehen – viel­mehr zu einer „Reli­gi­on der Demo­kra­tie“ geworden !

    So wie die Ver­bre­chen in der Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus in klei­nen Schrit­ten voll­zo­gen wor­den sind, so geschieht es „human demo­kra­tisch“ auch heu­te ! Die Mit­tä­ter sind ein­mal mehr Tei­le der Ärz­te­schaft. Dr. Leo Alex­an­der (öster­rei­chi­scher Arzt 1905–1985) über den Beginn der Ver­bre­chen in der Nazi-Zeit:

    -
    „Am Anfang stan­den zunächst nur fei­ne Akzent­ver­schie­bun­gen in der Grund­hal­tung der Ärzte.“
    -

    Die „ganz huma­nen“ Dr. Men­ge­les mor­den heu­te via „huma­nen Gesetzen“!
    Mar­tin Hoh­mann über die sich ger­ne „ach so fried­lie­bend“ geben­den Vor­an­trei­ber des Kul­tes des Todes und ihre insti­tu­tio­na­li­sier­te Bru­ta­li­tät. Begon­nen hat es mit der „Huma­ni­sie­rung“ des Mas­sen­mor­des an unge­bo­re­nen beseel­ten Kin­dern, des heu­ti­gen Baby-caustes:
    -
    „Neben­bei gefragt: Wie soll man Befür­wor­tern der Abtrei­bungs­ge­walt ihre stets erho­be­ne For­de­rung nach sen­si­blem, gewalt­frei­em Umgang mit Mensch und Umwelt glauben?
    Das ist dop­pel­ter Stan­dard und rein­ste Heuchelei.
    Fazit: Die Abtrei­bung hat eine staat­lich geför­der­te insti­tu­tio­na­li­sier­te BRUTALITÄT erzeugt.“
    -

  9. Bel­gi­en war ein­mal ein fast kom­plett katho­li­sches Land. An Bel­gi­en kön­nen wir sehen, was Katho­li­zis­mus im Ver­falls­sta­di­um bedeu­tet. Ähn­lich Öster­reich, Ita­li­en, Spa­ni­en, Irland usw. , lau­ter ehe­mals völ­lig katho­li­sche Län­der. Apo­sta­ten vom Chri­sten­tum wer­den zu den größ­ten Unge­heu­ern, sie­he Marx, Lenin, Sta­lin, Hitler…

  10. Ras­si­sche Hygie­ne ist das schon. Der Vor­wand war auch bei den Nazis zunächst die Kosten­fra­ge, wie bestimm­te Pro­pa­gan­da­pla­ka­te zeigen. 

    Das Ziel aber ist die Schaf­fung eines neu­en Menschen.

Kommentare sind deaktiviert.