Liebe Brüder und Schwestern,
in der letzten Katechese haben wir gesehen, dass die Eucharistie zur wirklichen Gemeinschaft mit Christus und zur Begegnung mit seinem österlichen Geheimnis führt. Heute wollen wir uns fragen: Wie leben wir die Eucharistie? Wir können unsere Haltung anhand von drei Merkmalen überprüfen.
Erstens sollte sich die Begegnung mit Christus auf unsere Einstellung gegenüber den Mitmenschen auswirken. Die eucharistische Gemeinschaft mit Christus, der sich uns ganz hingibt, regt uns an, in der Liebe zu den Nächsten zu wachsen und die Menschen, die den Gottesdienst mit uns feiern, als Brüder und Schwestern zu sehen.
Ein zweites Merkmal ist die Gnade der Vergebung und die Bereitschaft zu verzeihen. Zu Beginn der heiligen Messe sprechen wir das Schuldbekenntnis, und damit er- und bekennen wir, dass wir schuldige Menschen sind. Aber wir dürfen uns angenommen und erneuert wissen in der Gegenwart des erbarmenden Gottes, der in Jesus Christus unser Fleisch angenommen hat.
Drittens geht es schließlich um die Auswirkung des Gottesdienstes auf das Leben unserer Gemeinde. Die Eucharistie ist immer ein Geschenk Christi, der uns mit seinem Wort nahe sein und mit seinem Leben erfüllen will. Aus dieser Wirklichkeit entspringen immer neu die Sendung und Identität der Kirche, im Kleinen wie im Großen.
Von Herzen begrüße ich die Pilger deutscher Sprache, besonders die Gläubigen aus der Diözese Gurk-Klagenfurt und die Gruppe der Theologischen Fakultät der Universität Freiburg in der Schweiz. Liebe Freunde, leben wir die Eucharistie mit Glauben und im Gebet in der Gewissheit, dass der Herr das vollenden wird, was er verheißen hat. Ich wünsche euch einen schönen und anregenden Aufenthalt in Rom.