(Rom/Genf) [Bedauerlicherweise irrtümlich wiedergegebene Zahlenangaben, machen ein Update notwendig. Es wurden durch einen Lesefehler viel zu hohe Zahlen von pädophilen Priestern angegeben: siehe Korrekturen im Text und als Nachtrag] Das UNO-Kinderrechtskomitee unternahm einen Frontalangriff gegen die Katholische Kirche und nahm dazu die Aufarbeitung sexueller Mißbrauchsfälle von Minderjährigen durch Kleriker zum Anlaß. Ein Mißbrauch des Mißbrauchs, den sich die UNO-„Experten“ leisteten. Es gibt genügend Leute, die bereitwillig ihren Zeigefinger gegen die Katholische Kirche erheben und durch den Vorwurf der Pädophilie nur zu gerne ihre Kirchenfeindlichkeit gerechtfertigt sehen. Doch weder die Medien noch die internationalen Institutionen sind bereit, die Fakten in den gesamtgesellschaftlichen Kontext zu stellen und die vollständigen Zahlen zu nennen. Eine einseitige selektive Wahrnehmung bestimmt das Bild, als wären Pädophile ausschließlich oder vor allem in der Kirche unterwegs. Naiv, wer denkt, das geschehe ohne Absicht.
Bestimmte Rechtsanwälte in den USA haben sich mit den pädophilen Priestern eine goldene Nase verdient. Die Diözesen, die in Haftung genommen und zur Kasse gebeten wurden, mußten Milliarden Dollar zahlen. Doch damit nicht genug: antikatholische Regisseure, Romanautoren und das erwähnte UNO-Kinderrechtskomitee hetzen mit dem Aufhänger „pädophile Kleriker“ grundsätzlich gegen die Katholische Kirche und inszenieren eine neue jener schwarzen Legenden gegen das papistische Rom.
Katholische Einrichtung für Kinder 16 Mal sicherer als die Gesellschaft allgemein
Der Soziologe und ehemalige OSZE-Repräsentant gegen die Diskriminierung und Verfolgung von Christen, Massimo Introvigne und der Psychologe Roberto Marchesini wollten es genau wissen. In ihrem neuen Buch „Pädophilie. Eine Schlacht, die von der Kirche gewonnen wird“ (Pedofilia. Un battaglia che la Chiesa sta vincendo, Verlag Sugarco, Euro 16,-) haben die beiden Autoren das Thema Pädophilie anhand der statistischen Erhebungen ausgewertet. Das Ergebnis ist verblüffend, wenn man vom öffentlich erzeugten Eindruck ausgeht. Die Einrichtungen der Katholischen Kirche sind nämlich für Kinder und Jugendliche die sichersten Orte.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Andere christliche Konfessionen, Schulen, nicht-katholische Sportvereine, Jugendverbände weisen statistisch mehr sexuelle Übergriffe auf oder mindestens ebenso viele, doch medial hört man kaum oder selten davon: eklatante Mißbrauchsskandale ausgenommen.
„Tempel der politischen Korrektheit“ entlastet katholische Priesterschaft
Die Amerikanische Bischofskonferenz, dort kam der Skandal ins Rollen und breitete sich dann in andere Länder aus, ersuchte das John Jay College von New York, eines der weltweit renommiertesten Zentren der Kriminologie, und die City University of New York, einen „Tempel der politischen Korrektheit“ (Introvigne), das Phänomen Pädophilie in der Kirche zu untersuchen. Die Antwort: Seit 1950 wurden [Update] 0,11 Prozent der katholischen Priester der USA wegen sexueller Übergriffe verurteilt. Ein Vielfaches wurde zur Anzeige gebracht, aber freigesprochen trotz einer allgemeinen Bereitschaft, im Zuge des Pädophilieskandals eine Schuld anzunehmen. Ein Indiz, daß im Zuge einer medial hochgeschaukelten Hysterie, zahlreiche Priester unschuldig angeklagt und verleumdet wurden und ein ganzer Troß von Anwälten und Kunden Kapital schlagen wollte. Vor allem sei das Zahlenverhältnis erdrückend positiv, was die Anständigkeit und Korrektheit eines überwältigenden Teils der katholischen Priester anbelangt. Daran ändert auch nichts, daß einige Täter bereits verstorben sind und daher nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden konnten.
[Update] Die genauen Zahlen der Studie des John Jay College of Criminal Justice zum Thema Pädophilie in den USA und besonders unter katholischen Priestern. Seit 1950 wurden in den USA 4.392 katholische Priester (4 Prozent des gesamten Priesterstandes) wegen Sexualkontakten mit Minderjährigen angezeigt (enthalten ist darin ganz unterschiedliche Fälle von der verbalen Belästigung bis zur Vergewaltigung). In 958 Fällen (0,87 Prozent) wurde wegen Pädophilie ermittelt. Insgesamt wurden gegen knapp mehr als 1000 Priester (1,06 Prozent) von der Staatsanwaltschaft Anklage erhoben und ein Gerichtsverfahren eingeleitet. Verurteilt wurden insgesamt knapp mehr als 100 Priester (oder 0,11 Prozent). Insgesamt 54 Priester (oder 0,049 Prozent) wurden wegen Pädophilie verurteilt. Das entspricht im gesamten Zeitraum durchschnittlich einem je Jahr. 81 Prozent der Priester mit Sexualkontakt zu Minderjährigen hatten eine homosexuelle Neigung. Das kriminologische Institut stellte zudem einen massiven Rückgang der Fälle seit Inkrafttreten der Gegenmaßnahmen ab dem Jahr 2002, besonders unter Benedikt XVI. fest.
Vergleichbare Studien unter den großen protestantischen Konfessionen in den USA ergaben, daß dort die Häufigkeit von Pädophiliefällen vier bis zehn Mal höher ist. Zwei Drittel aller Fälle von Pädophilie ereignen sich in den USA im engeren Verwandten- oder Bekanntenkreis. Ein Drittel im außerhäuslichen Bereich im weiteren Sinn des Wortes. Die Zahlen lassen das Ausmaß erahnen, das in einer antikatholischen Kampagne auf die Katholische Kirche reduziert wurde. Damit wird auch deutlich, daß die Kampagne nicht gegen die Pädophilie gerichtet war, sondern gegen die Katholische Kirche. Laut Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO werden weltweit jährlich etwa 150 Millionen Mädchen und 73 Millionen Jungen von Pädophilen mißbraucht. Zwei Millionen Kinder werden im Status von Sexsklaven gehalten. Weltweit wird die Zahl von Internetseiten mit pädophilem Inhalt auf 30.000 geschätzt, auf denen Bilder von 12 Millionen Kindern gezeigt werden. Pädophilie ist ein großes Geschäft und hat eine Dimension neben der sich der Teilbereich pädophiler Priester, so schlimm er sein mag, als Promilleangelegenheit zeigt.
Gegenmaßnahmen der Katholischen Kirche vorbildlich
Der Psychologe Marchesini beginnt seine Analyse des Phänomens mit dem berüchtigten Kinsey-Report, der in den 50er und 60er Jahren für Aufsehen sorgte. Introvigne und Marchesini sprechen die Verantwortung und die abscheuliche Schuld offen an, die pädophile Priester, aber auch manche Vorgesetzte auf sich geladen haben, die sie deckten. Sie erbringen jedoch den Beweis, daß die Gegenmaßnahmen, die von der Katholischen Kirche, vor allem während des Pontifikats von Benedikt XVI. ergriffen wurden, funktionieren und das Problem in vielen Ländern faktisch ausgemerzt werden konnte.
Die ergriffenen Maßnahmen machen die Kirche sogar zum Vorbild für andere Institutionen, die ihrem Beispiel folgen. Dennoch bleibt die Kirche die bevorzugte Zielscheibe einer politisch korrekten Lobby, die weiterhin, mit geradezu methodischer Akribie meist jahrzehntealte Fälle wiederkäut und so ein Jagdklima gegen die Kirche aufrechterhältt, die an Klischees der Hexenjagd erinnern.
SNAP, der Opferverein für die eigene Tasche
Als Hauptakteur der Anklage tritt die US-Vereinigung SNAP auf. Das Survivors Network of Those Abused by Priests wird bevorzugt von der New York Times unterstützt. Das sichert immer neuen, weltweiten Zugang zu anderen Medien, die sich auf die „seriöse“ Quelle berufen. Der Verein, der mit dem Mißbrauchsskandal Geld macht, behauptet, die Opfer von Priestern zu unterstützen. Tatsächlich mußte der Verein 2012 auf Druck der Anwälte der Diözesen, seine Finanzen offenlegen. Die besagten, daß der Verein im Jahr 2007, dem Höhepunkt der Prozesse, die auf den Skandal folgten, zwar Millionen kassiert, aber nur ganze 593 Dollar für Opfer ausgegeben hatte. Hauptsponsoren des Vereins sind Rechtsanwaltskanzleien, die sich mit den Prozessen gegen die Diözesen bereicherten. Der Verein „empfiehlt“ Opfern, die sich an ihn wenden, dann zufällig die großzügigen Sponsoren unter den Kanzleien.
2011 wurde der Mann der SNAP-Vorsitzenden, der selbst für den Verein tätig war, in Louisiana wegen des Besitzes von kinderpornographischem Material zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.
Schmutzkampagne inszeniert „pädophilen Priester“ als größten Skandal „seit der Shoah“
Doch die Schmutzkampagne bleibt einseitig nur gegen die Katholische Kirche gerichtet. Die Pädophilie der anderen scheinen Belanglosigkeiten und Kleinigkeiten, während „aber die pädophilen Ausnahmen im katholischen Klerus das Schlimmste sei, was der Welt seit der Shoah passiert sind“, so Introvigne.
Eine noch detailliertere Studie des John Jay College ergab, daß auch zwischen Verurteilten und Verurteilten zu unterscheiden ist. Von den zwei Prozent seit 1950 wegen sexueller Handlungen verurteilten Priestern können nur 15 Prozent als Pädophile bezeichnet werden. Die Studie selbst kam zum Schluß, daß die Medien zu Unrecht in der Öffentlichkeit den Eindruck erwecken, als handle es sich bei katholischen Priestern grundsätzlich um eine Kategorie, die „pädophiliegefährdet“ sei. Das aber, so die Studie des kriminologischen Instituts sei „falsch“.
Vorurteile gegen Katholische Kirche werden gehegt und gepflegt
In den USA haben weder die protestantischen Gemeinschaften, die Mormonen, die Zeugen Jehovas, die Juden, die öffentlichen Schulen, die Privatschulen in nicht-religiöser Trägerschaft oder die Pfadfinder auch nur ansatzweise getan, was die Katholische Kirche als Gegenmaßnahmen getan hat. Sie hat ihre Archive geöffnet, um genaue Untersuchungen zu ermöglichen. Statistisch gesehen sind katholische Pfarreien, katholische Schule und katholische Einrichtungen grundsätzlich ganze sechszehn Mal sicherer als die amerikanische Gesellschaft insgesamt. Klare Zahlen, klare Verhältnisse, die manche aber nicht hören wollen. Es geht eben nichts über Vorurteile. Die Fotomontage stammt von Frank Kopperschläger und wurde auf der Seite „Rote Fahne“ der Marxistisch-Leninistischen Partei Deutschlands gefunden (MLPD). Es geht eben nichts über „Experten“.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Rote Fahne (Screenshot)