Papst Franziskus errichtete neues Super-Wirtschaftsdikasterium des Vatikans


Kardinal Pell wurde zum Präfekten des neuen Super-Wirtschaftsministeriums des Vatikans ernannt(Vati­kan) Papst Fran­zis­kus errich­tet ein neu­es Super-Wirt­schafts­dik­aste­ri­um der Katho­li­schen Kir­che. Der argen­ti­ni­sche Papst zeig­te seit sei­ner Wahl in kei­nem Bereich mehr Akti­vis­mus als in den Wirt­schafts- und Finanz­an­ge­le­gen­hei­ten des Hei­li­gen Stuhls. Als erstes kon­kre­tes Ergeb­nis des C8-Kar­di­nals­rats, der ver­gan­ge­ne Woche mit dem Papst tag­te, hat Fran­zis­kus eine „neue Ein­rich­tung zur Koor­di­nie­rung der Wirt­schafts- und Ver­wal­tungs­an­ge­le­gen­hei­ten des Hei­li­gen Stuhls und des Staa­tes der Vati­kan­stadt“ errichtet.

Motu proprio Fidelis dispensator – Neues Wirtschaftssekretariat

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Am heu­ti­gen Mon­tag­vor­mit­tag unter­zeich­ne­te Papst Fran­zis­kus das Motu pro­prio Fide­lis dis­pen­sa­tor (Der treue Ver­wal­ter), das am Nach­mit­tag vom Osser­va­to­re Roma­no ver­öf­fent­licht wur­de. Es sieht die Schaf­fung eines neu­en „Wirt­schafts­se­kre­ta­ri­ats“ vor, das vom austra­li­schen Kar­di­nal Geor­ge Pell gelei­tet wird. Zudem die Errich­tung eines neu­en „Wirt­schafts­rats“, der aus acht Kar­di­nä­len und Bischö­fen und sie­ben Lai­en bestehen wird. Als neu­es Amt wird auch die Stel­le eines „Gene­ral­re­vi­sors“ geschaf­fen.

Die Güter­ver­wal­tung des Apo­sto­li­schen Stuhls (APSA) wird zur neu­en „Zen­tral­bank des Vati­kans“. Die Finanz­auf­sichts­be­hör­de (AIF), gelei­tet von Gene­ral­di­rek­tor René Brül­hart, behält unver­än­dert ihre Auf­ga­ben, wäh­rend die Vatik­an­bank IOR im Motu pro­prio kei­ne Erwäh­nung fin­det. Auf­ge­löst wird hin­ge­gen der von Papst Johan­nes Paul II. geschaf­fe­ne Rat aus fünf­zehn Kar­di­nä­len zur Kon­trol­le der Vatikanbilanzen.

„Wie der treue und klu­ge Ver­wal­ter die Auf­ga­be hat, sich auf­merk­sam um das ihm Anver­trau­te zu küm­mern, so ist sich die Kir­che der Ver­ant­wor­tung bewußt, die eige­nen Güter mit Augen­merk zu bewah­ren und zu ver­wal­ten im Licht ihrer Mis­si­on der Evan­ge­li­sie­rung und mit beson­de­rer Für­sor­ge für die Not­lei­den­den“, heißt es im Motu proprio.

Vorschläge der Chaouqui-Kommission von C8-Rat gebilligt

Die im Motu pro­prio zusam­men­ge­faß­ten Neu­re­ge­lun­gen ent­spre­chen den Vor­schlä­gen der von Papst Fran­zis­kus im Som­mer des Vor­jah­res ein­ge­setz­ten Kom­mis­si­on zur Über­prü­fung sämt­li­cher wirt­schaft­li­cher und admi­ni­stra­ti­ver Ange­le­gen­hei­ten. Es han­delt sich um die von Msgr. Lucio Angel Val­le­jo-Bal­da als Sekre­tär gelei­te­te Kom­mis­si­on, der auch die Ernst&Young PR-Beauf­trag­te Fran­ce­s­ca Chaou­qui angehört.

Die neu­en Bestim­mun­gen sehen aus­drück­lich die Mög­lich­keit vor, sich im Finanz- und Ver­wal­tungs­be­reich erst­ran­gi­ger Exper­ten zu bedie­nen, wie das Pres­se­amt des Hei­li­gen Stuhls bekanntgab.

Das neue Wirt­schafts­se­kre­ta­ri­at hat Zustän­dig­keit für alle wirt­schaft­li­chen und admi­ni­stra­ti­ven Akti­vi­tä­ten des Hei­li­gen Stuhls und des Staa­tes der Vati­kan­stadt. Es wird davon aus­ge­gan­gen, daß die neue Ein­rich­tung damit auch Zustän­dig­keit für das Gover­na­torat und die Kon­gre­ga­tio­nen hat. Vor allem die Kon­gre­ga­ti­on für die Evan­ge­li­sie­rung der Völ­ker (Pro­pa­gan­da fide) ver­fügt über erwäh­nens­wer­te Haushaltsmittel.

Präfekt des neuen Wirtschaftssekretariats ist Kardinal George Pell

Das Wirt­schafts­se­kre­ta­ri­at erhält den Rang eines wirk­li­chen Dik­aste­ri­ums der Römi­schen Kurie, wie es im Motu pro­prio heißt, und unter­steht direkt dem Papst. Es wird für die Erstel­lung eines Haus­halts­vor­anschla­ges für den Hei­li­gen Stuhl und den Vati­kan­staat ver­ant­wort­lich sein.

Der neue Wirt­schafts­rat, der sich aus 15 Mit­glie­dern, Kar­di­nä­len, Bischö­fen und Lai­en zusam­men­setzt und die Uni­ver­sa­li­tät der Kir­che wider­spie­geln soll, wird regel­mä­ßig tagen und die Wirt­schafts- und Ver­wal­tungs­ak­ti­vi­tä­ten des Hei­li­gen Stuhls über­prü­fen sowohl was die Anwei­sun­gen und Bestim­mun­gen als auch was die prak­ti­sche Umset­zung anbelangt.

Zum Prä­fek­ten des neu­en Wirt­schafts­se­kre­ta­ri­ats ernann­te Papst Fran­zis­kus Kar­di­nal Geor­ge Pell, der für Ozea­ni­en Mit­glied des C8-Kar­di­nals­rats ist. Ob Kar­di­nal Pell wei­ter­hin auch Erz­bi­schof von Syd­ney blei­ben wird, wur­de bis­her nicht bekanntgegeben.

Auch dem neu­en Wirt­schafts­rat wird ein Kar­di­nal als „Koor­di­na­tor“ vor­ste­hen. Ein Name für die­ses Amt wur­de noch nicht genannt. Die fünf­zehn Mit­glie­der müs­sen erst noch ernannt wer­den. Der neue Gene­ral­re­vi­sor wird direkt vom Papst ernannt. Er hat die Voll­macht, jeder­zeit in allen Ein­rich­tun­gen des Hei­li­gen Stuhls Finanz­kon­trol­len durch­füh­ren zu kön­nen. Die APSA, gelei­tet von Kar­di­nal Dome­ni­co Cal­ca­gna, wird künf­tig die Rol­le einer Zen­tral­bank des Vati­kans über­neh­men. Das bedeu­tet, daß sie auch alle Rech­te und Pflich­ten einer Zen­tral­bank haben wird, wie die­se welt­weit gilt, wie Vati­kan­spre­cher Pater Feder­i­co Lom­bar­di bekanntgab.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Vati­can Insider

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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5 Kommentare

  1. Damit kann dann Papa Berg­o­glio und der gesamm­te Vati­kan gleich der EU bei­tre­ten und den Wöl­fen und Hyä­nen der NOW die Per­len unter die Säue werfen.

    • Gute Idee, dass der Vati­kan der EU bei­tritt. Von Ber­do­glio könn­te so etwas schon erwar­tet wer­den. Der Aktio­nis­mus ist auf­fal­lend. Was dabei her­aus­kommt, wird eh wie­der kei­ner erfah­ren. Ich ver­mu­te hei­ße Lust. Ber­do­glio ver­steht von Finan­zen offen­bar auch nicht so viel, in sei­nem Haupt­fach schwä­chelt er so und so, um es freund­lich auszudrücken.

  2. Bei all der Effi­zi­enz und Geschäf­tig­keit, die sie an den Tag legen, fin­den der Vati­kan und Papa Berg­o­glio viel­leicht doch noch ein win­zig klei­nes Plätz­chen für das Mini­ste­ri­um für das See­len­heil. Eine klei­ne Abstell­kam­mer irgend­wo am Ran­de, die nicht genutzt und gebraucht wird, wür­de sich hier­bei her­vor­ra­gend anbieten.

  3. Als Jesus in den Tem­pel sei­nes Vaters ein­trat und die vie­len Händ­ler sah, jag­te er sie hinaus„„„
    nichts ist so wich­tig wie das lie­be Geld in die­ser moder­nen Zeit.….

    • Geld an sich soll­te nicht ver­teu­felt wer­den. Es darf aber nicht über Allem ste­hen. Das ist so schon rich­tig gemeint und durch­aus akzep­ta­bel. Ob das, was Ber­do­glio ver­an­stal­tet, ziel­füh­rend ist ? Es wäre dies das erste Mal, das etwas Hand und Fuß hätte.

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