Exekutionenen und Massengräber – Video zeigt die islamistische „Freiheit“ für Syrien


Hinrichtung durch Islamisten des ISIS(Damas­kus) Ein Film­be­richt zeigt Dschi­ha­di­sten der Miliz Isla­mi­scher Staat im Irak und der Levan­te (ISIS), wie sie acht Män­ner in Alep­po ver­hö­ren. Die letz­ten Bil­der des Vide­os zei­gen, was die Isla­mi­sten mit jenen tun, die nicht die gewünsch­te Ant­wort geben.

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„Wie alt bist Du? Hast Du Kin­der? Willst Du Dei­ne Kin­der wie­der­se­hen?“ Das sind eini­ge Fra­gen, die von den Isla­mi­sten der mit Al-Qai­da ver­bun­de­nen ISIS-Miliz einem der Ver­hör­ten gestellt wur­den. Dem Mann wur­den die Augen ver­bun­den. Er sitzt in einem kah­len Raum in der Stadt Al Bab, im Gou­ver­ne­ment Alep­po. Die Bil­der des Ver­hörs und sie­ben wei­te­rer Ver­hö­re sind Teil eines Vide­os, das CNN ver­öf­fent­lich­te. Dem ame­ri­ka­ni­schen Sen­der wur­de das Video aus Syri­en zugespielt.

Bevölkerung protestiert gegen ISIS

Die Video­auf­nah­men wur­den im Haus eines ISIS-Kom­man­dan­ten gefun­den. Der Kom­man­dant, „der Ira­ker“ genannt, war im ver­gan­ge­nen Janu­ar wäh­rend hef­ti­ger Kämp­fe zwi­schen Rebel­len­mi­li­zen geflo­hen. Zwi­schen den Al-Qai­da-Kämp­fern und ande­ren Bri­ga­den war es zum bewaff­ne­ten Kon­flikt gekommen.

Bestrafung durch Islamisten in Aleppo: öffentlche Züchtigung durch StockhiebeDie ISIS-Mili­zio­nä­re ver­hö­ren auf den Vide­os ein­fa­che Bür­ger eines von ihnen kon­trol­lier­ten Land­strichs. Wegen des har­ten Regi­ments der Isla­mi­sten war es zu Pro­te­sten der Bevöl­ke­rung gekom­men. Alle Fra­gen zie­len dar­auf ab in Erfah­rung zu brin­gen, wer die Bür­ger sind, die gegen die ISIS-Herr­schaft pro­te­stier­ten. Die Dschi­ha­di­sten woll­ten zudem even­tu­el­le Kon­tak­te zur Regie­rung von Staats­prä­si­dent Assad in Erfah­rung bringen.

Die ISIS führt in allen von ihr kon­trol­lier­ten syri­schen Lan­des­tei­len die Scha­ria, das isla­mi­sche Gesetz ein. Dazu wird ein stren­ger Ver­hal­tens­ko­dex erlas­sen, der das öffent­li­che Leben einer Rei­he von Zwän­gen unter­wirft. Die Frau­en müs­sen die Voll­ver­schleie­rung tra­gen, die Män­ner dür­fen nicht rau­chen. Es wird streng dar­über gewacht, daß alle Män­ner zum Frei­tags­ge­bet erschei­nen. Wer nicht spurt, wird bestraft und öffent­lich ausgepeitscht.

„Wer hat auf den Stra­ßen Paro­len gegen die ISIS geru­fen?“ fragt ein Isla­mist einen jun­gen Bur­schen mit ver­bun­de­nen Augen. „Ich weiß es nicht, Gott ist mein Zeu­ge“. „Sag die Wahr­heit, wenn Du Dein Leben ret­ten willst“, ant­wor­tet der ISIS-Milizionär.

Exekutionen und Massengräber

Es ist nicht sicher, was mit den acht auf dem Video ver­hör­ten Män­nern gesche­hen ist. Die letz­ten Bild­se­quen­zen zei­gen jedoch, was mit jenen pas­siert, die nicht die gewünsch­ten Ant­wor­ten geben. Ein ISIS-Mili­zio­när geht mit einer Pisto­le in der Hand hin­ter 14 Gefan­ge­nen vor­bei. Die Gefan­ge­nen haben ver­bun­de­ne Augen und knien auf dem Boden. Man hört eine Stim­me, die sagt: „Seid Ihr bereit?“. Dann wird einer nach dem ande­ren der Gefan­ge­nen durch einen Genick­schuß getö­tet. Die Lei­chen wer­den in ein Mas­sen­grab geworfen.

Es darf bezwei­felt wer­den, daß selbst die sun­ni­ti­sche Bevöl­ke­rung die Herr­schaft der Isla­mi­sten will. Im Gebiet von Bab­bi­la süd­lich von Damas­kus einig­ten sich die dor­ti­gen Rebel­len mit der Regie­rung auf einen Waf­fen­still­stand. Die Regie­rung erlaubt es, huma­ni­tä­re Hil­fe in das Gebiet zu las­sen. Die Rebel­len lie­fern dafür die schwe­ren Waf­fen ab und ver­pflich­ten sich, auf öffent­li­chen Gebäu­den wie­der die syri­sche Fah­ne zu hissen.

Die Bevöl­ke­rung reagier­te erleich­tert und ging mit Sprech­chö­ren auf die Stra­ße: „Es gibt nur ein syri­sches Volk“.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tempi

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