Die Franziskaner der Immakulata und eine „nicht unbefleckte“ Kurie


Keine Barmherzigkeit für die Franziskaner der Immakulata(Rom) Das ist „die Zeit der Barm­her­zig­keit“, sag­te Papst Fran­zis­kus. Doch für die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta gibt es kei­ne Barm­her­zig­keit. Der Orden wird ohne Pro­zeß stand­recht­lich in sei­nen Fun­da­men­ten ange­grif­fen. Eine Zusam­men­fas­sung der jüng­sten Ereig­nis­se samt Über­blick über einen „unbe­fleck­ten“ Orden und eine nicht „unbe­fleck­te“ Kurie und die mathe­ma­tisch zwei­fel­haf­ten Zah­len­spie­le von Kar­di­nal Joao Braz de Aviz, den Prä­fek­ten der Ordenskongregation.

Papst Franziskus: Die Kirche muß „eine Barmherzigkeit für alle finden“ – Für alle?

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Die Kir­che muß hin­aus­ge­hen, „die Ver­letz­ten zu pfle­gen“, sie muß „eine Barm­her­zig­keit für alle fin­den… nicht aber nur auf sie war­ten, son­dern sie suchen gehen! Das ist die Zeit der Barm­her­zig­keit“. Das sind die Wor­te von Papst Fran­zis­kus bei der impro­vi­sier­ten Pres­se­kon­fe­renz auf dem Rück­flug von Rio de Janei­ro nach Rom am 28. Juli 2013. „Ja, das ist ‚die Zeit der Barm­her­zig­keit‘ für die wirk­li­chen armen Armen, die die Armut für ihr Leben erwählt haben, um Chri­stus ähn­li­cher zu sein: die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta“, so die katho­li­sche Histo­ri­ke­rin Cri­sti­na Siccardi.

Am 31. Janu­ar hielt Kar­di­nal Joao Braz de Aviz, der Prä­fekt der Ordens­kon­gre­ga­ti­on eine Pres­se­kon­fe­renz. Dabei wur­den zwei kur­ze Noten an die Jour­na­li­sten ver­teilt, die zwei Orden betref­fen, die „bei­den hei­ße­sten Fäl­le der­zeit“, so der Vati­ka­nist San­dro Magi­ster: die Legio­nä­re Chri­sti und die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta.

Wie man zu einer „Mehrheit“ kommt, die alles legitimiert

Zu den Fran­zis­ka­nern der Imma­ku­la­ta heißt es lapi­dar: „Die kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta erfolg­te nach einer Apo­sto­li­schen Visi­ta­ti­on, wäh­rend der 74 Pro­zent der Ange­hö­ri­gen schrift­lich ein drin­gen­des Ein­grei­fen des Hei­li­gen Stuhls wünsch­ten, um die ordens­in­ter­nen Pro­ble­me zu lösen, indem sie ent­we­der ein außer­or­dent­li­ches Gene­ral­ka­pi­tel bean­trag­ten, dem ein Ver­tre­ter des Dik­aste­ri­ums vor­steht, oder die kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung des Insti­tuts durch den Hei­li­gen Stuhl“.

„Halt, halt“, schreibt dazu Magi­ster, da stim­me doch etwas nicht. Laut dem vom Vati­kan ver­öf­fent­lich­ten „Fra­ge­bo­gen“ hät­ten 39 Pro­zent der Brü­der geant­wor­tet, daß eigent­lich alles bestens sei. 61 Pro­zent beklag­ten, daß es Pro­ble­me gebe. Um wel­che es sich dabei han­del­te, ist nicht bekannt. 26 Pro­zent waren der Mei­nung, daß die bestehen­den Fra­gen ohne wei­te­res durch ein ordent­li­ches Kapi­tel gelöst wer­den kön­nen. Sie mein­ten also Fra­gen, wie sie in jedem Orden auf­tre­ten und durch die zustän­di­gen Gre­mi­en gelöst wer­den. In Sum­me erklär­ten damit 65 Pro­zent der Brü­der, daß im Orden alles nor­mal ver­lau­fe. Die Ordens­kon­gre­ga­ti­on schrieb aber wei­ter, daß 74 Pro­zent ein außer­or­dent­li­ches Kapi­tel oder die kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung ver­langt hät­ten. „Wenn Mathe­ma­tik nicht eine Mei­nung ist“, dann stim­me in der Rech­nung der Ordens­kon­gre­ga­ti­on offen­sicht­lich etwas nicht. Selbst wenn mit der, dann aller­dings irre­füh­ren­den For­mu­lie­rung, gemeint sei, „daß 74 Pro­zent der 61 Pro­zent ein außer­or­dent­li­ches Kapi­tel oder eine kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung ver­langt hät­ten, dann wären es höch­stens 45 Pro­zent und alle­mal eine Min­der­heit, und selbst die­se woll­ten zu einem Gut­teil nur ein außer­or­dent­li­ches Kapi­tel“. Die Zahl jener, die eine kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung woll­ten, habe sich auf „deut­lich weni­ger als zehn Pro­zent“ belau­fen, wie Mes­sa in Lati­no bereits vor mehr als zwei Mona­ten schrieb. Kar­di­nal Braz de Aviz jon­glier­te offen­sicht­lich mit den Zah­len, die er den Jour­na­li­sten prä­sen­tier­te, um den dra­sti­schen Ein­griff der Ordens­kon­gre­ga­ti­on zu rechtfertigen.

Doch nicht genug damit. Kar­di­nal Braz de Aviz erklär­te auf der Pres­se­kon­fe­renz, die Apo­sto­li­sche Visi­ta­ti­on sei auf „Wunsch von 21 Ange­hö­ri­gen des Ordens“ erfolgt. Ein­und­zwan­zig, fragt sich San­dro Magi­ster: „21 sind eine win­zi­ge Min­der­heit“. Die eigent­li­che Ein­ga­be mit dem Ansu­chen um Ein­grei­fen, die zur kom­mis­sa­ri­schen Ver­wal­tung führ­te, wur­de schließ­lich gar nur von fünf Brü­dern unterzeichnet.

Mehrheit der Brüder stellte Antrag auf neuen Orden – Bis heute keine Antwort

Die vom Prä­fek­ten der Ordens­kon­gre­ga­ti­on genann­ten Zah­len wer­den noch durch eine ganz ande­re Tat­sa­che wider­legt. Nach­dem der Kom­mis­sars-Sturm über den Orden los­ge­bro­chen war, der Ordens­grün­der unter Haus­ar­rest gestellt und die Zele­bra­ti­on des über­lie­fer­ten Ritus ver­bo­ten wur­de, stell­ten im Herbst 2013 240 Brü­der, das sind 60 Pro­zent, den Antrag an den Hei­li­gen Stuhl, einen neu­en, alt­ri­tu­el­len Orden unter dem Schutz der Päpst­li­chen Kom­mis­si­on Eccle­sia Dei grün­den zu kön­nen. Laut Magi­sters Anga­ben sol­len sogar fast 70 Pro­zent den Antrag gestellt haben. Die Unter­zeich­ner haben ein ein­deu­ti­ges Bekennt­nis abge­ge­ben, daß sie mit Sicher­heit kei­ne kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung wol­len und auch nicht zu einem frü­he­ren Zeit­punkt woll­ten, und daß ihnen der über­lie­fer­te Ritus nicht „auf­ge­zwun­gen“ wor­den war.

Proskriptionsliste schafft ein „bedrücktes Klima“

Der Vati­kan gab bis heu­te kei­ne Ant­wort auf das Gesuch. Es wird ein­fach igno­riert. Dafür erhielt Kom­mis­sar Vol­pi eine Proskrip­ti­ons­li­ste in die Hand. Die Unter­zeich­ner des Ansu­chens wur­den aus allen Lei­tungs­äm­tern im Orden ent­fernt. Zu den neu­en Obe­ren wer­den nur Brü­der bestimmt, die den Antrag nicht unter­zeich­net haben. Die Reak­ti­on des Kom­mis­sars, anhand der Liste zu beloh­nen oder zu bestra­fen, ließ im Orden ein „bedrück­tes Kli­ma“ ent­ste­hen, so Pere­gri­nus Frater.

Ein Rückblick auf die Ursachen

Der Orden der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta ent­stand nach dem Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil, als in den bestehen­den Orden „libe­ra­li­siert“ und Dis­zi­plin­lo­sig­keit als neue „evan­ge­li­sche Befrei­ung“ gefei­ert wur­de. Die bei­den Ordens­grün­der gin­gen den ent­ge­gen­ge­setz­ten Weg. Sie nah­men die Auf­for­de­rung des Kon­zil an die Orden ernst, zu den Wur­zeln zurück­zu­keh­ren, zum Cha­ris­ma des Ordens­stif­ters. Was ande­re als Frei­brief ver­stan­den, das Bestehen­de über Bord zu wer­fen und zu moder­ni­sie­ren, führ­te Pater Manel­li und Pater Pel­let­tie­ri, zwei Mino­ri­ten, aus der neu­en Geschäf­tig­keit ihres Klo­sters hin­aus in die Ein­sam­keit und Stil­le der Kon­tem­pla­ti­on. Sie hat­ten kei­ne Absicht, einen neu­en Orden zu grün­den. Sie such­ten den geist­li­chen Weg für sich und ihr See­len­heil. Dar­aus her­aus began­nen sie ein Apo­sto­lat zu ent­fal­ten, das jun­ge Gläu­bi­ge wegen des Ern­stes und der Authen­ti­zi­tät anzog. Durch die Män­ner und Frau­en, die sich um sie zu scha­ren began­nen, ergab sich schließ­lich die Not­wen­dig­keit eines neu­en Ordens, der 1990 kano­nisch errich­tet wurde.

Unter Papst Bene­dikt XVI. kehr­ten die Franz­ska­ner der Imma­ku­la­ta ordens­in­tern zum über­lie­fer­ten Ritus zurück. Die Seel­sor­ge für die Gläu­bi­gen lei­ste­ten sie im Alten und im Neu­en Ritus. Dadurch wur­den ihnen immer neue Seel­sor­ge­or­te ange­bo­ten, allein in Ita­li­en 33. 30 davon wur­den vom Kom­mis­sar durch das Zele­bra­ti­ons­ver­bot im Alten Ritus und durch Auf­lö­sung von Klö­stern eli­mi­niert. Die Gläu­bi­gen wur­den sich selbst überlassen.

Am 1. Mai 2013 konn­te Ordens­grün­der und Gene­ral­mi­ni­ster Manel­li sei­nen 80. Geburts­tag bege­hen. Der Orden stand in höch­ster Blü­te. Wäh­rend ande­re Orden unter Nach­wuchs­man­gel lei­den, hat­ten die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta zahl­rei­che Beru­fun­gen. In vier Zwei­gen, je einem männ­li­chen und einem weib­li­chen mis­sio­na­ri­schen und kon­tem­pla­ti­ven Zweig zähl­te der Orden ins­ge­samt 800 Brü­der und Schwestern.

Blühender Orden und die Gründe dafür weckten Neid, Mißgunst und Abneigung

Im Juli des ver­gan­ge­nen Jah­res wur­de der Orden wie ein Blitz aus hei­te­rem Him­mel durch die Ordens­kon­gre­ga­ti­on unter kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung gestellt. Grün­de, was sich der Ordens­grün­der, die Ordens­lei­tung oder der Orden ins­ge­samt zuschul­de­kom­men habe las­sen, wur­den bis heu­te kei­ne genannt. Das Ver­bot wei­ter­hin im Alten Ritus zele­brie­ren zu dür­fen, ent­hüll­te jedoch die Stoß­rich­tung. Der blü­hen­de Orden weck­te den Neid ande­rer Orden und die bis­her ein­zig­ar­ti­ge Tat­sa­che, daß ein Orden des Neu­en Ritus zum Alten Ritus wech­sel­te, schien ein dop­pel­tes „Ärger­nis“ für man­che gewe­sen zu sein, das abge­würgt wer­den muß­te. Die Gefahr, daß auch ande­re Orden ernst­haf­te Ursa­chen­for­schung über die Grün­de ihres Nach­wuchs­man­gels anstel­len könn­ten und dem Vor­bild der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta in ihrer radi­ka­len Armut, Glau­bens­stren­ge und Ernst­haf­tig­keit fol­gen könn­ten, oder in einem wei­te­ren Schritt sogar den über­lie­fer­ten Ritus wie­der­ent­decken könn­ten, muß­te gebannt werden.

Papst Franziskus stimmte Bestrafung der Brüder zu – seither ignoriert er das Thema

Trotz der „Zeit der Barm­her­zig­keit“ schweigt Papst Fran­zis­kus bis­her zum tra­gi­schen Schick­sal der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta, eines Ordens, der von Papst Bene­dikt XVI. beson­ders geschätzt wur­de. Trotz die­ses Schwei­gens, ken­nen inzwi­schen doch auch eini­ge Katho­li­ken im deut­schen Sprach­raum die leuch­ten­de Geschich­te der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta, die für sich selbst spricht. Der Orden lebt in stren­ger fran­zis­ka­ni­scher Armut, er geht hin­aus, ist den Men­schen nahe und er ist mis­sio­na­risch. Obwohl dies genau den Vor­ga­ben und Wün­schen von Papst Fran­zis­kus ent­spricht, hat der Orden den „unsäg­li­chen“ Makel des Alten Ritus. Unter Bene­dikt XVI. hat­te die Ordens­kon­gre­ga­ti­on nicht gewagt, gegen den Orden vor­zu­ge­hen. Des­sen Abtritt und die Wahl von Papst Fran­zis­kus lie­ßen die Kon­gre­ga­ti­on ent­hemmt zuschlagen.

Aus­ge­rech­net die Erfolgs­ge­schich­te des Ordens wur­de ihm zum Ver­häng­nis. Die Radi­ka­li­tät der Welt­ent­sa­gung und die Treue zum Glau­ben lösten gegen­sätz­li­che Kräf­te aus. Einer­seits zog der Orden dadurch zahl­rei­che Beru­fun­gen an sowohl für den männ­li­chen als auch für den weib­li­chen Zweig. Ande­rer­seits wuch­sen gleich­zei­tig Neid und Eifer­süch­te­lei­en in ande­ren Orden, die sich im Nie­der­gang befinden.

Die Kirche ist für manche Mutter, für andere …

In sei­nem Inter­view mit dem bra­si­lia­ni­schen Fern­seh­sen­der Glo­bo am 28. Juli 2013 sprach Papst Fran­zis­kus von der Kir­che als „Mut­ter“. Und eine Mut­ter ist ihren „Kin­dern nahe“, es gebe kei­ne Mut­ter, die mit ihren Kin­dern nur aus der Fer­ne „kor­re­spon­diert“. „Wenn die Kir­che mit tau­send Din­gen beschäf­tigt ist, ver­nach­läs­sigt sie die­se Nähe, sie kom­mu­ni­ziert nur durch Doku­men­te, sie ist wie eine Mut­ter, die mit ihrem Kind nur brief­lich kommuniziert.“

„Offen­sicht­lich wird in der Kir­che mit zwei­er­lei Maß gemes­sen: Für eini­ge ist die Kir­che Mut­ter, für ande­re, die in der Sanft­mut und der Rein­heit des Her­zens leben, ist sie es nicht und kom­mu­ni­ziert mit ihnen nur mit­tels Doku­men­ten, oder Dekre­ten zur kom­mis­sa­ri­schen Ver­wal­tung“, so Cri­sti­na Siccardi.

Viel­leicht erscheint die Kir­che „als zu weit weg“, „viel­leicht als zu kalt, viel­leicht zu selbst­be­zo­gen, viel­leicht Gefan­ge­ne ihrer eige­nen stren­gen Spra­che“, sag­te Papst Fran­zis­kus in sei­ner Anspra­che an die bra­si­lia­ni­schen Bischö­fe am 27. Juli 2013. Nur zwei Wochen zuvor, am 11. Juli erließ die Ordens­kon­gre­ga­ti­on mit Zustim­mung des Pap­stes das Dekret gegen die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta, ohne sie vor­her anzuhören.

Papst Fran­zis­kus frag­te die bra­si­lia­ni­schen Bischö­fe: „Ich möch­te, daß wir uns alle fra­gen, heu­te: Sind wir noch eine Kir­che, die imstan­de ist, die Her­zen zu erwär­men?“ Den Fran­zis­ka­nern der Imma­ku­la­ta „ist es gelun­gen die Her­zen zu erwär­men“, so Cri­sti­na Sic­car­di, „doch Kom­mis­sar Vol­pi leg­te mit der Axt Hand an sie“.

Vorbildhafter Orden wird zertrümmert

Mit der kom­mis­sa­ri­schen Ver­wal­tung der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta wur­de eine Wun­de auf­ge­ris­sen, die die­ses Pon­ti­fi­kat über­schat­tet. „Eine Wun­de, die auch nicht durch einen insze­nier­ten Pro­zeß geschlos­sen wer­den wird, der in Vor­be­rei­tung ist“, so Sic­car­di. Die Füh­rungs­ebe­ne des Ordens, jene Kräf­te, die das Cha­ris­ma des Ordens aus­mach­ten und die geist­li­chen Grund­la­gen gelegt haben, wur­den abge­setzt und auch geo­gra­phisch über die gan­ze Welt ins Exil ver­streut. „Nie­mand kann ernst­haft glau­ben, daß der Orden nach einem sol­chen äuße­ren und will­kür­li­chen Ein­griff noch der­sel­be bleibt“, so Siccardi.

Der Prä­fekt der Ordens­kon­gre­ga­ti­on und Urhe­ber des unsäg­li­chen Angriffs gegen einen der blü­hend­sten Orden der katho­li­schen Kir­che, Kar­di­nal Joao Braz de Aviz hol­te sich dafür die aus­drück­li­che Zustim­mung von Papst Fran­zis­kus. Damit beraub­te er den Orden jeder Rekurs­mög­lich­keit und damit jeder Mög­lich­keit sich gegen even­tu­el­le Anschul­di­gun­gen zu weh­ren. Doch Anschul­di­gung gibt es kei­ne, weil der Kampf gegen den Orden ein inner­kirch­li­cher Rich­tungs­streit ist. Die Ver­wei­ge­rung einer Rekurs­mög­lich­keit hängt auch damit zusam­men, daß dann die Apo­sto­li­sche Signa­tur mit dem Fall befaßt wor­den wäre. Prä­fekt der­sel­ben aber ist Kar­di­nal Ray­mond Leo Bur­ke, ein Freund der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta und ein Freund des über­lie­fer­ten Ritus. Kar­di­nal Bur­ke muß­te daher umgan­gen wer­den und das gelang durch die Zustim­mung von Papst Franziskus.

Die tendenziöse Visitation als Präludium, sobald der Papst es ermöglicht

Die Ordens­kon­gre­ga­ti­on hat­te bereits zuvor mit der Ernen­nung von Msgr. Vito Ange­lo Todis­co zum Apo­sto­li­schen Visi­ta­tor eine par­tei­ische Ent­schei­dung getrof­fen, die eine ein­deu­ti­ge Stoß­rich­tung hat­te. Todis­co war in jun­gen Jah­ren selbst kurz bei den Fran­zis­ka­nern der Imma­ku­la­ta, dann aber aus­ge­tre­ten. Mehr­fach äußer­te er sich abschät­zig über die Stren­ge des Ordens. Zudem unter­hielt er freund­schaft­li­che Kon­tak­te mit der klei­nen Rebel­len­grup­pe im Orden. Sei­ne Ernen­nung belegt, daß die Ordens­kon­gre­ga­ti­on von Anfang an eine ein­sei­ti­ge, ableh­nen­de Hal­tung gegen­über dem Orden ein­nahm. Todis­co hät­te sei­ne Ernen­nung ableh­nen müs­sen. Wenn er es nicht tat, so ist das nur ein wei­te­rer Mosa­ik­stein in einer offen­sicht­lich lang­fri­stig geplan­ten Akti­on gegen den Orden, deren Exe­ku­ti­on aller­dings erst mit der Wahl von Papst Fran­zis­kus mög­lich wurde.

Das prä­po­ten­te und will­kür­li­che Vor­ge­hen von Kom­mis­sar Vol­pi gegen die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta ist der leben­de Wider­spruch zu den zahl­rei­chen Auf­for­de­run­gen von Papst Fran­zis­kus zu Barm­her­zig­keit und Zärtlichkeit.

Der Papst, Pater Alfonso Bruno und die „Selbstbezogenheit“

Pater Alfon­so Bru­no, der inner­halb des Ordens mit der Ordens­kon­gre­ga­ti­on an dem Putsch mit­wirk­te und nun der neue star­ke Mann im Orden hin­ter dem Kom­mis­sar ist, hielt den Semi­na­ri­sten am ver­gan­ge­nen Sonn­tag eine 38minütige Anspra­che, um sie für sei­ne Linie zu gewin­nen. Dabei sag­te er wört­lich in einem wei­te­ren offen­sicht­li­chen Wider­spruch zu dem, was Papst Fran­zis­kus stän­dig for­dert: „Ent­schul­digt, wenn ich selbst­be­zo­gen bin“, wie Liber­tà  e Per­so­na berich­tet. Alfon­so Bru­no ver­lang­te von den Semi­na­ri­sten im Kom­mis­sar den „Ver­tre­ter Got­tes“ zu sehen, dem „über­na­tür­li­cher Gehor­sam“ geschul­det sei. Die fünf Rebel­len, die mit ihrer Ein­ga­be offi­zi­ell der Ordens­kon­gre­ga­ti­on den Auf­hän­ger zum Ein­schrei­ten lie­fer­ten, die Pater Alfon­so Bru­no unter­stützt, haben sich aller­dings nicht durch „über­na­tür­li­chen Gehor­sam gegen­über ihren Ordens­obe­ren und dem Ordens­grün­der und Gene­ral­mi­ni­ster Manel­li aus­ge­zeich­net, son­dern gegen die­sen intri­giert“, wie ein Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta, unter dem Pseud­onym Pere­gri­nus Fra­ter schreibt.

Die „grundlose“ kommissarische Verwaltung

Bei den Legio­nä­ren Chri­sti war von Anfang an offen gesagt wor­den, war­um Maß­nah­men gegen den Ordens­grün­der ergrif­fen und war­um der Orden unter kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung gestellt wur­de. Nichts der­glei­chen bei den Fran­zis­ka­nern der Imma­ku­la­ta. „Das Stein­chen weni­ger Brü­der, die sich unzu­frie­den an die Ordens­kon­gre­ga­ti­on wand­ten, löste einen Erd­rutsch aus, der eine der eif­rig­sten und jüng­sten Ordens­ge­mein­schaf­ten, die so reich an männ­li­chen und weib­li­chen Beru­fun­gen ist, die von außer­ge­wöhn­li­cher Recht­gläu­big­keit und bewun­derns­wer­tem Gehor­sam ist, zer­bricht, indem sie unwi­der­leg­bar nach dem Wil­len von Papst Fran­zis­kus bestraft wird, weil er die Hei­li­ge Mes­se im Alten Ritus nach den Bestim­mun­gen des Motu pro­prio Sum­morum Pon­ti­fi­cum von Bene­dikt XVI. zele­brier­te, dar­an ändert auch nichts, daß nun am 31. Janu­ar die Ordens­kon­gre­ga­ti­on erklär­te, ‚die Sache mit dem Alten Ritus ist abso­lut nicht der Haupt­grund‘ für die kom­mis­sa­ri­sche Ver­wal­tung.“ Die Ordens­kon­gre­ga­ti­on sah sich bemü­ßigt, zu sagen, was angeb­lich nicht der „Haupt­grund“ gewe­sen sei. Bis­her wur­de jedoch weder von ihr noch von Kom­mis­sar Vol­pi weder ein „Haupt­grund“ noch über­haupt ein Grund für die­se dra­sti­sche, ordens­zer­schla­gen­de Maß­nah­me genannt.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Cor­ri­spon­den­za Romana

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29 Kommentare

  1. Es ist unglaub­lich, dass in einer Kir­che, in der die schrill­sten Para­dies­vö­gel frei­es Tan­zen haben, der­art sta­li­ni­sti­sche Metho­den gegen die treue­sten Söh­ne und Töch­ter mög­lich sind, ohne dass sich nen­nen­wer­te Gegen­wehr erhebt, ohne dass sich Män­ner der Kurie – gewei­ge denn einer der Päp­ste – fin­den, die die­sem Trei­ben Ein­halt gebie­ten. Die­ser pseu­do­ka­tho­li­sche Kada­ver­ge­hor­sam gegen kuria­le Wei­sun­gen ist wirk­lich vom Teu­fel, denn er ermög­licht, dass die­se Kir­che von einer Lob­by beherrscht wird, die mit ihrem intri­gan­ten, an Eifer- und Rach­süch­te­lei­en nicht zu über­bie­ten­den Zicken­krieg gegen die Fran­zi­ka­ner der Imma­cu­la­ta die geschmack­lo­se­sten Schwu­len-Kli­schees bedient.

  2. Voll­ste Zustim­mung. Das Ver­hal­ten der Kurie und der Kar­di­nä­le ist ein Trau­er­spiel. Viel­leicht ver­han­deln sie ja im gehei­men. Aber ich mag nicht so recht dar­an glau­ben. Nur Papst Bene­dikt soll­te man von der Kri­tik ausnehmen.

    • Er hat doch vor­ge­zo­gen, Bücher zu schrei­ben, statt zu regie­ren. Die Zer­stö­rung des Ordens FI hat ja unter sei­ner Ver­ant­wor­tung begon­nen. Ent­we­der war er so naiv zu glau­ben, dass die Visi­ta­ti­on kei­ne Fol­gen haben wür­de, oder war es ihm total egal, was mit den FI pas­sie­ren wird.
      Zudem: Wer hat die Beför­de­rung von W. Kas­per zum Bischof und dann zum Kar­di­nal mit­ge­macht? Ohne Ratz­in­ger (noch unter JPII) wäre das ja bestimmt nicht mög­lich gewe­sen. Und jetzt ist Kas­per, der ja immer schon einer der schärf­sten theo­lo­gi­schen Fein­de Ratz­in­gers, qua­si der „theo­lo­gi­sche“ und tak­ti­sche Rat­ge­ber Bergoglios.
      Wäre BXVI nur ein Paar Tage spä­ter zurück­ge­tre­ten, hät­te Kas­per am Kon­kla­ve nicht teil­ge­nom­men. Es ist offen­sicht­lich, dass die Wahl Berg­o­gli­os das Ergeb­nis der Intri­gen und Seil­schaf­ten sol­cher Leu­te die Kas­per ist. Das ist eben die Frucht der ratz­in­ge­ria­ni­schen Communio-Ekklesiologie!

  3. Ob man Papst Bene­dikt von der Kri­tik aus­neh­men darf, bezweif­le ich. Sicher darf er nicht mehr mit der Auto­ri­tät des Pap­stes spre­chen, die katho­li­sche Kir­che kann nicht zwei Päp­ste haben. Es war sowie­so die Fra­ge, ob Papst em. bei sei­nem Rück­tritt ange­bracht war, ob er nicht wie­der hät­te Kar­di­nal wer­den sollen.
    Ja, es ist hei­kel, wenn ein ehe­ma­li­ger Papst sei­ne Stim­me erhebt und sei­nem Nach­fol­ger Rat­schlä­ge oder gar Mah­nun­gen erteilt.
    So etwas gab es nicht in der Kirchengeschichte.
    Aber des­we­gen zu die­sem Unrecht schwei­gen? Er müss­te der Beschüt­zer die­ser jun­gen, blü­hen­den Ordens­ge­mein­schaft sein, die sich auf ihn beru­fen kann in all ihren Ent­schei­dun­gen. Jetzt hat sie dafür den sta­li­ni­sti­schen Kom­mis­sar Vol­pi, der sie zerschlägt.
    Dass Berg­o­glio über­haupt Papst wur­de, hat Bene­dikt XVI. durch sei­nen Rück­tritt mit zu ver­ant­wor­ten. Inwie­weit er so erpress­bar ist, dass ihm kei­ne Wahl mehr blieb, weiß man nicht. Doch die Eccle­sia-Dei-Gemein­schaf­ten wer­den wei­ter brav kuschen ange­sichts des Schick­sals der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta. Eine nen­nens­wer­te inner­kirch­li­che Oppo­si­ti­on gegen den Zer­stö­rer Berg­o­glio wird es nicht geben. Viel­leicht müs­sen die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta vor allem als Bei­spiel her­hal­ten: Wer auch nur vor­sich­tig Kon­zils­tex­te kri­tisch unter­sucht, wird zerschlagen.

    • Je mehr das Zer­stö­rungs­werk der Kir­chen­füh­rung vor­an­schrei­tet, desto mehr, so muss ich zuge­ben, wächst mein Unmut gegen Papst Bene­dikt, der dem gott­lo­sen Trei­ben schwei­gend zuschaut.

    • Wenn ein Papst nach dem Ende sei­ner Amts­zeit wie­der zum Kar­di­nal wird, wür­de­dem­nächst nicht Papst Johan­nes Paul II, son­dern Kar­di­nal Woj­ti­la hei­lig­ge­spro­chen wer­den. Folg­lich könn­te es gar kei­ne seli­gen und hei­li­gen Päp­ste geben, da sich ein Papst nicht sel­ber hei­lig­spre­chen kann. Weil dies aber nicht der Fall ist und die Papst­grot­te unter dem Peters­dom eine Papst­grot­te und kei­ne Kar­di­nals­grot­te ist, war es völ­lig unmög­lich, dass Papst Bene­dikt XVI wie­der in den Kar­di­nals­stand zurück­fällt. Des­halb war der Titel des eme­ri­tier­ten Pap­stes die ein­zi­ge Lösung. Bes­ser wäh­re es aber gewe­sen, er hät­te den Titel und das Amt des amtie­ren­den Pap­stes behalten.
      Per Mari­am ad Christum.

      • Sie haben anschei­nend nicht viel Ahnung von der katho­li­schen Ekkle­sio­lo­gie, der Kir­chen­ge­schich­te und dem Kir­chen­recht. Die Lösung des Pro­blems beginnt immer mit der Klä­rung der Begriffe. 

        - Das Papst­amt bedeu­tet Juris­dik­ti­on. Da man die ver­lie­ren kann (auch durch Ver­zicht), kann man dann kein Papst mehr sein. Somit ist die Bezeich­nung „papa eme­ri­tus“ zumin­dest missverständlich. 

        - Die Kar­di­nals­wür­de ist ein bestimm­tes Amt im römi­schen Kle­rus, der qua­si lebens­läng­lich ist (zumin­dest bis auf Wei­te­res), aber kei­ne eige­ne Juris­dik­ti­on beinhal­tet. Die­ses Amt kann man eben­falls ver­lie­ren, etwa durch Aberken­nung bzw. Ver­zicht (wie im Fal­le von Kard. L. Bil­lot). In dem Fal­le ist die Bezeich­nung „car­di­na­lis eme­ri­tus“ durch­aus berech­tigt und sinnvoll. 

        - Die Bezeich­nung „epis­co­pus eme­ri­tus“ ist dage­gen eben­falls sehr pro­ble­ma­tisch, weil der Epi­sko­pat eine sakra­men­ta­le Wei­he ist, die man nicht ver­lie­ren kann. Kor­rek­ter­wei­se müss­te es hei­ßen „(epis­co­pus) ordi­na­ri­us eme­ri­tus“, weil damit jemand bezeich­net wird, der zwar geweih­ter Bischof bleibt, aber die Juris­dik­ti­on eines Ordi­na­ri­us nicht mehr besitzt. 

        - Die Titu­la­tur hat kei­ne Rele­vanz für den Selig- und Hei­lig­spre­chungs­pro­zess, weil dar­in immer auch der Tauf­na­me ver­wen­det wird. Die Selig- und Hei­lig­spre­chung bezieht sich auf die Per­son, nicht auf das Amt. Wel­cher Name in den Kalen­der auf­ge­nom­men wird, ist in dem Sin­ne irrele­vant, dass es eine Bezeich­nung der Per­son ist, nicht des Amtes. 

        Der Usus der Ver­wen­dung des päpst­li­chen Namens (d. h. nicht des Tauf­na­mens) ist somit in dem Sin­ne berech­tigt, dass es der bekann­te­ste Name ist. Es ist jedoch ver­fehlt, dar­aus theo­lo­gi­sche Prin­zi­pi­en für das Amts­ver­ständ­nis und für die ent­spre­chen­de Titu­la­tur abzuleiten. 

        Somit spricht die Selbst­be­zeich­nung „papa eme­ri­tus“ nicht gera­de für theo­lo­gi­sche Prä­zi­si­on und Tief­grün­dig­keit. Auch wenn dies wahr­schein­lich lei­der die dau­er­haf­te­ste „Reform“ – eigent­lich Revo­lu­ti­on – von BenXVI sein dürfte…

        • Nach die­ser Defi­ni­ti­on müss­te die Bru­der­schaft St. Pius X eigent­lich Bru­der­schaft St. Giu­sep­pe Mel­chio­re Sarto’s hei­ßen, da Sar­to schon seit unge­fähr 100 Jah­ren nicht mehr Papst ist.
          Per Mari­am ad Christum.

          • Noch ein­mal zum Ver­ständ­nis: Die Fra­ge, wel­cher Name in den Kalen­der auf­ge­nom­men wird, ist theo­lo­gisch irrele­vant für die Fra­ge, wel­chen Titel (und im Fal­le eines Pap­stes wel­chen Namen) die Per­son ver­wen­den darf bzw. soll.
            Außer­dem dürf­te es bekannt sein, dass der hl. Pius X. als Papst ver­stor­ben ist. Das wird im Fal­le von Joseph Ratz­in­ger wohl kaum der Fall sein.

  4. Ich habe so mei­ne eige­nen Gedan­ken zu die­sem unglaub­li­chen Vor­fäl­len. Könn­te es nicht sein- es ist nur eine The­se: das uns in der Per­son des jet­zi­gen Pap­stes der Anti­christ gegnübertritt?

    Ich will die­se The­se kurz begrün­den, ihr könnt die Details dazu im Kapi­tel 6–8 der gehei­men Offen­bah­rung finden…

    Jesus hat die Zei­chen für die End­zeit genau vor­her­ge­sagt: wir erle­ben Krie­ge, Ter­ror, die immer häu­fi­ger auf­tre­ten­den tosen­den und unbän­di­gen Natur­kräft in Erd­be­ben, Tsu­na­mi­flu­ten, Schnee­stür­men, Vul­kaner­rup­tio­nen usw.
    Fal­sche Pro­phe­ten, die von Pri­vat­of­fen­bah­run­gen schwät­zen, bis hin zu Med­jug­orie, wo offen­sicht­lich ist, das die Erschei­nung nicht über­na­tür­lich sind.. und vie­le Ver­tre­ter der Kir­che fol­gen ihr…
    Dann den­ken wir an Fati­ma und die Pro­phe­zei­ung der Got­tes­mut­ter über den weiß­ge­klei­de­ten Bischof, der flie­hen muss und im Kugel­ha­gel fällt.
    Papst Bene­dikt lebt noch und muß das Kreuz sei­nes Schei­terns einer Kir­chen­re­form tra­gen, aber er wur­de ver­trie­ben und kaltgestellt.
    Und nun der neue Papst, der völ­lig aus dem Ruder läuft, der das was zum Unter­gang der Kir­che bei­trägt als neu­es Vor­bild hin­stellt unter den sanf­ten falsch in Sicher­heit wie­gen­den Gesten, Wor­ten (Un)taten. Und die Mas­se folgt ihm.

    Der Jubel der Kir­chen­fein­de und Welt, des längst von der wah­ren Leh­re ent­fern­ten Kle­rus und der Lai­en bis in höch­ste Kir­chen­krei­se und das stän­di­ge Nach­tre­ten nach Bene­dikt müss­te doch stut­zig machen… tut es aber nicht.

    Dabei, wenn die­ser Papst den Mund auf­macht, lästert er das Hei­lig­ste, beschimpft treue Prie­ster als Kle­ri­ka­li­sten, als Ideo­lo­gen, als Nost­al­gi­ker, den Beicht­stuhl nennt er eine Fol­ter­kam­mer, die treu­en Prie­ster, Ordens­leu­te ver­ach­tet und straft er ab, oder dul­det sol­ches, wie eben hier bei den FIM.
    Über drän­gen­de Pro­ble­me schweigt er, die Homo­se­xu­el­len und Sozia­li­sten, Athe­isten …hofiert er. Was braucht es noch? Nun es wird augen­schein­lich, wenn Schein­wun­der pas­sie­ren wer­den! (Ging nicht schon die Rede von einer Teu­fels­aus­trei­bung?) Und die Geschich­te mit den Tau­ben vor weni­gen Tagen?

    Ihr wer­det sagen: Aber der Anti­christ kann doch kein Papst sein. Um es gleich vor­weg zu neh­men, die Goog­le Akti­on fin­de ich ein lächer­li­ches Spiel­chen. Abso­lu­ten Blödsinn.
    Aber wenn ihr nach­denkt, dann kann es gar nicht anders sein. Denn der Papst ist die mäch­tig­ste geist­li­che Füh­rungs­per­söhn­lich­keit auf Erden und die gehei­me Offen­bah­rung spricht von einem über­gro­ßen Glau­bens­ab­fall, vom Greul an hei­li­ger Stät­te, vom Lästern des Hei­lig­sten und von den weni­gen Getreu­en, die auch noch irre wür­den, wenn Gott die Prü­fung nicht abkür­zen würde.

    Ein Staats­len­ker kann es nicht sein, auch kein Musi­me­füh­rer oder Bud­dist, weil ihm die Chri­sten nicht auf den Leim krie­chen wür­den. Es kann mei­nes Erach­tens nur ein untreu­er Petrus­nach­fol­ger sein…
    Wäre die Kir­che damit über­wun­den. Ich den­ke, Nein, weil das Amt des Petrus auch eine gei­sti­ge Grö­ße ist und wir ja das Lehr­amt haben, dass den über­lie­fer­ten Glau­ben defi­niert und fest­ge­schrie­ben hat.

    • Der jet­zi­ge Papst kann unmög­lich der Anti­christ sein!

      Wäre er das, wären nicht nur die Katho­li­ken, son­dern auch die Moham­me­da­ner und die Bud­dhi­sten und die Hin­dus und die Pro­te­stan­ten etc. fast rest­los von ihm begeistert.

      • Naja kommt viel­leicht noch!
        Im übri­gen fin­de ich die­se Dis­kus­si­on wenig ziel­füh­rend, weil es bis­lang so war dass die Kir­che auch die Vor­läu­fer des Anti­chri­stes nciht rich­tig erkannt hat, sie jedoch alle über­stan­den hat.
        Im übri­gen gilt man soll nicht krampf­haft ver­su­chen her­aus­zu­fin­den wann udn wo und wie die Welt unter­geht, nicht all den fal­schen Pro­phe­ten nach­lau­fen, weil es ab Johan­nes dem Täu­fer kei­ne mehr geben kann udn ab den Apo­steln alles gesagt ist.
        Wir leben seit 2000 Jah­ren in der End­zeit und es gilt jetzt das was schon immer gegol­ten hat „Es blei­ben Glau­be, Hoff­nung Lie­be, die­se 3“
        und es gilt das was in der Offen­ba­rung des Johan­nes steht:
        Sie­he, ich kom­me bald. Selig, wer an den pro­phe­ti­schen Wor­ten die­ses Buches festhält.

        8Ich, Johan­nes, habe dies gehört und gese­hen. Und als ich es hör­te und sah, fiel ich dem Engel, der mir dies gezeigt hat­te, zu Füßen, um ihn anzubeten.

        9Da sag­te er zu mir: Tu das nicht! Ich bin nur ein Knecht wie du und dei­ne Brü­der, die Pro­phe­ten, und wie alle, die sich an die Wor­te die­ses Buches hal­ten. Gott bete an!

        10Und er sag­te zu mir: Ver­sieg­le die­ses Buch mit sei­nen pro­phe­ti­schen Wor­ten nicht! Denn die Zeit ist nahe.

        11 Wer Unrecht tut, tue wei­ter Unrecht, der Unrei­ne blei­be unrein, der Gerech­te hand­le wei­ter gerecht und der Hei­li­ge stre­be wei­ter nach Heiligkeit.

        12 Sie­he, ich kom­me bald und mit mir brin­ge ich den Lohn und ich wer­de jedem geben, was sei­nem Werk entspricht.

        13 Ich bin das Alpha und das Ome­ga, der Erste und der Letz­te, der Anfang und das Ende.

        14Selig, wer sein Gewand wäscht: Er hat Anteil am Baum des Lebens, und er wird durch die Tore in die Stadt ein­tre­ten können.

        15Draußen blei­ben die «Hun­de» und die Zau­be­rer, die Unzüch­ti­gen und die Mör­der, die Göt­zen­die­ner und jeder, der die Lüge liebt und tut.

  5. Ich bink­ein Apo­ka­lyp­ti­ker, die mich hier ken­nen, wis­sen es, ich ver­su­che mög­lichst rea­li­stisch zu blei­en, aber auch nicht Sedes­va­kan­tist. Sedes­va­kanz ist ein plat­ter Aus­weg, um hier nicht mit­den­ken zu müs­sen, eine Sackgasse…
    Nein es muss ein amtie­ren­der Papst sein, dem die neo­kon­ser­va­ti­ve Kon­zils­mehr­heit ohne Beden­ken nach­läuft, auf­grund eines heu­te falsch ver­stan­de­nen Gehorsamsprinzips…

    Nun ich den­ke, in den näch­sten zwei­ein­halb Jah­ren wis­sen wir mehr, aber sei­en wir vor­sich­tig und blei­ben nor­mal Katho­lisch, ohne irgend­wel­chen End­zeit­phan­ta­sien nach­zu­ja­gen, aber rech­nen wir mit allem und sei­en wir vor­be­rei­tet! Damit unse­re Lam­pen bren­nen, falls unser Herr kommt!

  6. „Sind wir noch eine Kir­che, die imstan­de ist, die Her­zen zu erwär­men?“, fragt Papst Fran­zis­kus. Ja, Gott sei Dank gibt es sie, die Katho­li­ken im Kle­rus, unter den Reli­gio­sen und unter den Lai­en, die Licht und Wär­me aus­strah­len, weil sie ein Leben im Hei­li­gen Geist füh­ren. Da sind aber viel viel mehr Katho­li­ken, die arm dran sind, weil sie die Ori­en­tie­rung ver­lo­ren haben, wie Scha­fe ohne Hir­ten. Und da sind auch die Schur­ken im hei­li­gen Gewand, die Zorn und Ver­ach­tung wecken, aber mehr als alle ande­ren Mit­leid und Gebet nötig haben.

  7. Eine Mene Tekel für alle Eccle­sia-Dei- Gemein­schaf­ten: Petrus­brü­der, das Ora­to­ri­um in Ber­lin, Maria­wald etc. Die Pius­bru­der­schaft hat­te wohl eine gute Nase für die rau­en Win­de, die sich anbahn­ten. Sie wird wohl vor­erst wei­ter­hin der ein­zi­ge Fels in der Bran­dung sein

  8. Will der Papst mit die­sen Wör­tern http://de.radiovaticana.va/news/2014/02/02/papst_beim_angelus:_%E2%80%9Egeweihtes_leben_ist_ein_geschenk_gottes%E2%80%9C/ted-769531 die Gott­ge­weih­ten Diener/​innen Got­tes unse­res Herrn im Orden „Fran­zis­ka­ner der Imma­cu­la­ta“ auch noch ver­höh­nen und ver­spot­ten, nun nach­dem er dafür sorg­te das die­se so gut wie Ver­nich­tet wur­den? Also man kann ja wahr­lich nur hof­fen, das sich die­se End­lich aus der Knecht­schaft die­ses heuch­le­ri­schen Pap­stes befrei­en wer­den. Denn anson­sten bege­hen die­se nichts ande­res als gei­sti­gen Selbst­mord und das aus Feig- Lau­heit gegen­über Gott den Herrn. 

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

  9. Es ist bedau­er­lich, daß die FI nicht die Kraft hat­ten, Kom­mis­sar Vol­pi und sei­ne Zer­stö­rer vor die Klo­ster­mau­er zu set­zen. Der fal­sche blin­de Gehor­sam gegen­über dem moder­nen Rom brach die­sem blü­hen­den Orden das Genick. 

    Aber so ist es über­all. Pfar­rer die ger­ne mal die Bibel als Mär­chen­buch bezeich­nen, stän­di­gen lit­ur­gi­schen Miß­brauch trei­ben, Gläu­bi­ge, die in schwe­rer Sün­de leben zur Kom­mu­ni­on zulas­sen, die die Kir­che auch optisch ver­wü­sten, ja die­se Pfar­rer dür­fen wei­ter frei wal­ten und schalten. 

    Aber wehe ein Pfar­rer spricht so unan­ge­neh­me Din­ge wie Ver­hü­tung, Abtrei­bung, Islam, Unauf­lös­bar­keit der Ehe, Sün­de, Höl­le an, dann kommt sofort der Pfarr­ge­mein­de­rat und spricht von unüber­brück­ba­ren Differenzen.…

    Die­ser ein­ge­bro­che­ne Moder­nis­mus, die­ses Frei­mau­er­er­tum zer­stört die Kir­che. Es ist trau­rig mit anzu­se­hen, wie die Wöl­fe sich unter die Scha­fe gemischt haben und ein rie­si­ges Blut­bad anrich­ten. Die Geschwin­dig­keit ist atemberaubend.

    • Es lag nicht an der man­geln­den Kraft der FI. Jeder katho­li­sche Orden unter­steht der Ordens­kon­gre­ga­ti­on, der ober­sten Behör­de des Pap­stes. Die­se hat den Kom­mis­sar Vol­pi zum Obe­ren gemacht. Sich ihm zu wider­set­zen, heißt, sich dem Papst zu wider­set­zen. Das hät­te die Auf­he­bung des Ordens bedeu­ten kön­nen, wahr­schein­lich wäre er ver­bo­ten worden.
      Erz­bi­schof Lefeb­v­re hat Jah­re inne­ren Rin­ges gebraucht, ehe es zur offi­zi­el­len Tren­nung von Rom kam. Die Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta wur­den über­rascht, es gab kei­ne lan­gen Aus­ein­an­der­set­zun­gen. Sie hat­ten gegen kei­ne Regel der „Kon­zils­kir­che“ ver­sto­ßen, sie haben die Rech­te in Anspruch genom­men, die Bene­dikt XVI. aus­drück­lich gewährt hat.
      Ein Teil von ihnen will sich in einen alt­ri­tu­el­len Orden umwan­deln und sich der Eccle­sia-Dei-Behör­de unter­stel­len. Sie war­ten inzwi­schen mona­te­lang auf Antwort.
      Ich kann kei­nen fal­schen, blin­den Gehor­sam feststellen.
      Was mei­ne Mei­nung anbe­trifft, ich hal­te den Weg, den Erz­bi­schof Lefeb­v­re ein­ge­schla­gen hat, für den ein­zig rich­ti­gen. Es zeigt sich am Bei­spiel der Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta, dass das „Expe­ri­ment der Tra­di­ti­on“ eine Illu­si­on in der Kon­zils­kir­che ist. Jetzt besonders.
      Die „Alte Mes­se“ allein reicht nicht. Der Glau­be, der ihr zugrun­de liegt, muss ver­kün­det, muss ver­tei­digt wer­den dür­fen. Wir sehen es: Es führt zur Zerschlagung.
      Erz­bi­schof Lefeb­v­re hat stän­dig dar­auf hin­ge­wie­sen: Die Triden­ti­ni­sche Mes­se und der vor­kon­zi­lia­re, 2000jährige Glau­be der Kir­che bil­den eine Ein­heit, die nicht getrennt wer­den darf.
      Doch man kann von den Fran­zis­ka­nern der Imma­ku­la­ta nicht ver­lan­gen, dass sie zu einer solch weit­rei­chen­den Ent­schei­dung in der kur­zen Zeit kom­men. So etwas muss rei­fen, es ist zudem eine Fra­ge der Berufung.
      Was ist, wenn sie sich wider­set­zen? Sie wer­den aus der Kir­che „raus­ge­wor­fen.“ Für ihre jun­gen Semi­na­ri­sten haben sie kei­nen Bischof mehr, der sie zu Prie­stern weiht. Dann blei­ben nur noch die FSSPX-Bischö­fe. Was ist dann? Dann folgt die erneu­te Exkom­mu­ni­ka­ti­on der „Pius-Bischö­fe.“ Die sich auf die Prie­ster aus­wei­ten könn­te. Ich sehe nicht, dass die Gläu­bi­gen dann ver­schont blei­ben könn­ten, wenn sie von exkom­mu­ni­zier­ten Prie­stern die Sakra­men­te empfangen.
      Ich habe kei­ne Lust, den Teu­fel an die Wand zu malen. Doch man muss die Sache zu Ende denken.

      • Na und? War­um denn so defai­ti­stisch? Die Christ­ka­tho­li­sche Kirche(Altkatholiken) haben auch nichts mit einem Papst am Hut. Und was die von Ihnen erwähn­te Exkom­mu­ni­ka­ti­on betrifft – die erste war null und nich­tig. Berg­o­glio soll sich hüten. Er muss auf­pas­sen, dass ihm nicht eines Tages sei­ne Neo­mo­der­ni­sti­sche Kir­che büch­stäb­lich um die Ohren fliegt.

    • Wie wahr, wie wahr! Ich hab das alles in unse­rer Pfar­re und in unse­rer Diö­ze­se mit­an­se­hen und mit­er­le­ben müs­sen. Wie sag­te doch schon Rein­hold Schneider:
      “ Allein den Betern kann es noch gelin­gen, das Schwert ob unse­ren Häup­tern auf­zu­hal­ten und die­se Welt den rich­ten­den Gewal­ten durch ein gehei­ligt Leben abzuringen.
      Denn Täter wer­den nie den Him­mel zwin­gen, was sie ver­ei­nen, wird sich wie­der spal­ten, was sie erneu­ern, über Nacht ver­al­ten und was sie stif­ten, Not und Unheil bingen!“

  10. Es ist dies ein schwe­rer Makel im Pon­ti­fi­kat Fran­zis­kus. Das augen­schein­li­che Cha­ris­ma die­ses Pap­stes im Zuge­hen und gro­sser Empa­thie gegen­über jedem, gera­de beson­ders lei­den­den kon­kre­tem Men­schen – das kann auf­rich­tig zu Trä­nen rüh­ren – das ist unbe­strit­ten. War­um die­se Aver­si­on gegen getreue vita devo­tio­nis? Ich sehe da einen Bezug zu sei­ner eigen­tüm­li­chen abwei­sen­den, sich ver­schliess­sen­den Art den hei­li­gen Geheim­nis­sen am Altar oder son­sti­gen lit­ur­gi­schen Riten gegen­über – wäh­rend sein Ange­sicht freund­lich strah­lend den begeg­nen­den Men­schen sich zeigt – ist plötz­lich-Schlag auf Schlag beim Gebet alles weg, da fällt nichts davon ab für jene höch­ste Won­ne, die sich uns schenkt durch die Gegen­wart in den hei­li­gen Geheim­nis­sen. Ich sehe dar­in Ansät­ze der theo­lo­gia nega­tio­nis-Gott­ab­we­sen­heit Gott­fer­ne – wie sie gewis­ser­ma­ssen in den Schrif­ten Ecke­hards zuta­ge tre­ten. quis con­si­lia­ri­us ejus fuit? Sind da nicht Wur­zeln in der dama­li­gen theo­lo­gi­schen Aus­bil­dung und Durch­for­mung? Wie auch immer, er ist unser Papst und wir ken­nen nicht die gehei­men Rat­schlüs­se des Herrn. Aber wich­tig ist und bleibt die mystisch lit­ur­gi­sche Linie in der Kir­che – die­se prä­sen­tiert sich für den moder­nen Men­schen-der mit Reli­gi­on an und für sich nicht viel am Hut hat-so mei­ne lang­jäh­ri­ge Erfah­rung-prä­sen­tiert sich dann halt eben im Got­tes­dienst. Da muss ange­setzt wer­den in der Aus­bil­dung, der Füh­rung der ein­zel­nen Beru­fun­gen im per­sön­li­chen Bezug zu Chri­stus im Sakra­ment und im mysti­schen, lei­den­den und sich freu­en­den Menschen.

  11. Ich habe vor eini­gen Jah­ren einen Bru­der der Fran­zis­ka­ner der Imma­cu­la ken­nen­ge­lernt, der in dem ein­zi­gen öster­rei­chi­schen Klo­ster (Kitz­bü­hel) lebt.

    Ich war ange­sichts vie­ler Erfah­rungs­wer­te ange­nehm über­rascht, daß ein Ange­hö­ri­ger einer „neu­en“ Gemein­schaft nicht die sonst übli­che auf­dring­li­che, ner­vi­ge und schril­le Art an den Tag legt.
    Es war ein Bru­der, der durch sei­ne gan­ze Art Lie­bens­wür­dig­keit, Ruhe und Kon­tem­pla­ti­on ausstrahlte.
    Zudem war er so „empa­thisch“, daß er mir einen Satz von CDs zu einem mich beschäf­ti­gen­den The­ma schick­te, also etwas, das ich brau­chen konn­te. Ich wur­de also nicht zuge­müllt mit aller mög­li­chen Pro­pa­gan­da son­dern sach­ge­recht unter­stützt. Das sei ihm unvergessen.

    Die­ser Bru­der ist eine Visi­ten­kar­te des Ordens, offen­sicht­lich gibt es vie­le von die­ser Sor­te. Soviel ist aber klar, daß die­se Art Ordens­christ die Haß­erup­tio­nen des Teu­fels gera­de­zu auf sich ziehen.

    Daß der Papst die­ses dia­bo­li­sche Spiel mit­spielt, zeigt nur, wie sehr die düster­sten Pro­phe­zei­un­gen des 19. und 20. Jahr­hun­derts vor unse­ren Augen Wirk­lich­keit werden.

    Ich könn­te meh­re­re Orden auf­zäh­len, die drin­gendst eine Visi­ta­ti­on bräuch­ten – allen vor­an der­je­ni­ge, aus dem der Papst sel­ber stammt!

  12. @mariokin
    „Papst Bene­dikt lebt noch und muss das Kreuz sei­nes Schei­terns einer Kir­chen­re­form tragen…“
    Wie­so Sie aus Bene­dikt XVI. einen ver­folg­ten „Kir­chen­re­for­mer“ machen, ist mir ein Rät­sel. Ich höre das jetzt schon mehr­fach von Gläu­bi­gen im Umfeld der Pius-Bru­der­schaft, und ich kom­me aus dem Stau­nen nicht heraus.
    Wie­so ist er ein Kir­chen­re­for­mer? Er ließ Kri­tik am 2. Vati­ka­ni­schen Kon­zil nicht zu, for­der­te nur, es im „Licht der Tra­di­ti­on zu lesen.“ Doch ohne Ver­än­de­run­gen an Tex­ten geht das nicht, Irr­tü­mer, Wider­sprü­che löst man nicht auf, ohne sie kon­kret in Tex­ten zu ändern. Nie hat er das auch nur andeu­tungs­wei­se erlaubt.
    Die Ver­hand­lun­gen mit der FSSPX sind geschei­tert. Ich glau­be nicht, weil Bischof Fel­lay so stur oder unbe­weg­lich war.
    Und im Hin­ter­grund stand sei­ne Dro­hung, schon bei der Über­rei­chung der Prä­am­bel: Wenn es zu kei­ner Eini­gung kommt, ist mit schwer­wie­gen­den Maß­nah­men zu rech­nen. Sinn­ge­mäß, ich kann es nicht mehr wort­wört­lich zitie­ren, aber es trifft den Sinn.
    Wer ver­folgt ihn? Er kann höch­stens erpress­bar sein. Nicht wegen sei­nes Lebens­wan­dels, aber der Kam­mer­die­ner, der an alle Unter­la­gen her­an­kam und an die sei­nes Sekre­tärs, wur­de von ihm ein­ge­stellt. Die­ser Putz­mann des Peters­doms, der auch noch Kame­ras in der Pri­vat­woh­nung instal­lier­te, habe nicht die nöti­ge Rei­fe, die ein päpst­li­cher Kam­mer­die­ner braucht, wur­de er aus­drück­lich gewarnt. Er schlug die War­nun­gen in den Wind, weil er bestimm­ten, ihm nahe­ste­hen­den Per­so­nen ver­trau­te. Das ist per­sön­lich tra­gisch, ich erin­ne­re ungern dar­an. Doch wenn er jetzt zu einem Papst sti­li­siert wird, der ver­folgt wird wegen sei­ner Kir­chen­re­for­men, dann erin­nert mich das stark an die War­nun­gen von Erz­bi­schof Lefeb­v­re vor Gefühlsschwelgerei.
    Ich habe kei­nen Prie­ster das bis­her sagen hören, auch von Men­zin­gen habe ich nichts der­glei­chen gehört, aber im Umfeld der Gläu­bi­gen der Pius­bru­der­schaft schon. Ich kom­me aus dem Stau­nen nicht heraus.
    Ich glaub­te, die FSSPX sei Pius X. ver­pflich­tet. Die­ser Papst hät­te nicht Bücher geschrie­ben, sich auf eine Ebe­ne mit libe­ra­len Exege­ten bege­ben, sie zwar wider­legt, aber aus­drück­lich ohne lehr­amt­li­che Voll­macht. Er hat sei­ne Ergeb­nis­se zur frei­en Dis­kus­si­on gestellt, sei­nen den Glau­ben angrei­fen­den Pro­fes­so­ren-Kol­le­gen lehr­amt­lich kein Haar gekrümmt.
    Ein Pius X. hät­te wahr­schein­lich alle offi­zi­ell ver­ur­teilt. Nicht, weil er so hart und reak­tio­när war. Weil er die Kir­che lieb­te, weil er ein Hir­te war, der sich für das See­len­heil der Gläu­bi­gen ver­ant­wort­lich fühlte.
    Bene­dikt lieb­te die Kir­che auch. Aber mehr wie ein Pro­fes­sor als ein Papst. Wenn ich Pius X. zum Maß­stab nehme.

    • Es ist äußerst schmerz­haft, sol­che Beur­tei­lun­gen über Papst Bene­dikt zu lesen. Nie­mand ist ohne Feh­ler, aber er hat alles getan, um den Glau­ben in der Kir­che zu stär­ken, vor allem durch sein Wort und sei­ne Pre­digt. Vie­le sind durch ihn zum Glau­ben gekom­men. Er hat sich um eine wür­di­ge Lit­ur­gie gemüht. Es hat größ­te Wider­stän­de auf sich genom­men, um die Ein­heit und den Frie­den zu för­dern. War es sei­ne Schuld, dass so vie­le in der Kir­che ihn bekämpft und allein gelas­sen haben? So vie­le waren unver­söhn­lich und hat­ten nur ihre Gleich­för­mig­keit mit der moder­nen Welt im Sinn. – Eben­so könn­te man Jesus zum Vor­wurf machen, dass er einen Ver­rä­ter als Apo­stel ange­nom­men hat und ihn bis zuletzt noch sei­nen Freund genannt hat. Kön­nen wir es Jesus vor­wer­fen, dass so vie­le sich nicht bekehrt haben, son­dern sei­ne Ver­nich­tung betrie­ben haben? – Und uns hat er auf­ge­tra­gen, barm­her­zig zu sein, den Frie­den zu suchen und das Gericht über die Mit­men­schen Gott zu überlassen.

    • Mit Ihrer Ansicht lie­gen Sie rich­tig! Ich kann in die­sen Weh­muts-Lob­ge­sang um Papst Bene­dikt nicht mit­ein­stim­men. Schön still hat er gehal­ten, als es nötig gewe­sen wäre, im Kle­rus ein­mal gründ­lich „auf­zu­räu­men“. Er war beim Greu­el in Assi­si anwe­send und bete­te 2006 in einer Moschee. Unsäg­lich! Hat man das ver­ges­sen? Papst Bene­dikt, der gemä­ßig­te Moder­nist, ist mir noch lie­ber als P. Fran­zis­kus, das ist aber auch schon alles.

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