(Dublin) Wie die öffentliche Debatte gezielt in eine bestimmte Richtung gelenkt wird, zeigt ein Beispiel aus Irland. Die größte Tageszeitung The Irish Times wurde für die Lebensschützer zum neuen Synonym für eine vorurteilsbeladene Haltung der führenden Medienmacher. In einem Leitartikel gab die Zeitung selbst bekannt, daß sie ihren Journalisten den Gebrauch des Begriff „Pro Life“ untersagt. Er sei „zu emotional aufgeladen“ und stelle eine „einseitige Parteinahme“ dar.
Einseitige Meinungsbeeinflussung gegen die ungeborenen Kinder
Niamh Uà Bhriain vom Life Institute, einer irischen Lebensrechtsvereinigung, erklärte, daß die Irish Times bereits bekannt sei für ihre verzerrte Information und eine einseitige Parteinahmen zugunsten der Abtreibung. „Alles, was gegen die Abtreibung spricht, wird von der Tageszeitung ignoriert“, so Niamh Uà Bhriain. „Falsche Behauptungen und Angriffe gegen Lebensrechtsgruppen werden hingegen gerne abgedruckt.“
Als Beleg für die Beeinflussung der öffentlichen Debatte zugunsten der Tötung ungeborener Kinder nennt das Life Institute den Umstand, daß die Irish Times zwar den Begriff „Pro Life“ der Abtreibungsgegner ablehnt, den Begriff „Pro Choice“ der Abtreibungsbefürworter hingegen „gerne und häufig verwendet“. Nicht nur diese Tatsache spreche eine klare Sprache, sondern auch die absichtliche Beschönigung einer tödlichen Realität. „Der Begriff der Abtreibungsbefürworter müßte eigentlich ‚Pro Abortion‘ lauten, statt dessen verschleiern sie die Tötung des ungeborenen Kinder mit dem Euphemismus ‚Pro Choice‘. Das Kind muß nach Möglichkeit konsequent ausgeblendet werden und die Medien machen dabei mit“, so Niamh Uà Bhriain.
Lebensrechtsgruppen werden verleumdet, Abtreibung verharmlost
Das Life Institute erinnert in diesem Zusammenhang daran, wie bereitwillig die Irish Times sich im Fall Savita Halappanavar wochenlang für die Kampagne der Abtreibungslobby zur Verfügung stellte (siehe eigenen Bericht Was haben Irland und Chile gemeinsam? Die Lügen der Abtreibungslobby). Ebenso verbreitete die Zeitung die Nachricht, Lebensrechtsgruppen würden Schülern beibringen, daß Frauen durch eine Vergewaltigung nicht schwanger werden könnten. Eine Lüge, um den Lebensschutz lächerlich zu machen, für die sich die Zeitung schließlich öffentlich entschuldigen mußte.
Es stehe die Frage im Raum, so Niamh Uà Bhriain, warum die größten Medien sich so bereitwillig der Abtreibungspropaganda zur Verfügung stellen und damit einseitig die öffentliche Meinung beeinflussen.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Christus caritas est