Der überlieferte Ritus „nur eine Mode“ – Päpstliche Form der Realitätsverweigerung?

Fehlende Sensibilität für den überlieferten Ritus


Die tschechischen Bischöfe in Audienz bei Papst Franziskus, Februar 2014.
Die tschechischen Bischöfe in Audienz bei Papst Franziskus, Februar 2014.

(Vati­kan) Die tsche­chi­sche Redak­ti­on von Radio Vati­kan befrag­te die Bischö­fe aus Böh­men und Mäh­ren nach ihrem Ad-Limi­na-Besuch in Rom über die Audi­enz bei Papst Fran­zis­kus. Erz­bi­schof Jan Graub­ner von Olmütz gab dabei wie­der, was der Papst ihnen zur über­lie­fer­ten Lit­ur­gie sag­te. Die fol­gen­de Über­set­zung erfolg­te anhand einer Über­set­zung aus dem Tsche­chi­schen ins Eng­li­sche, die Rora­te Cae­li veröffentlichte.

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Arci­bisk­up Jan Graub­ner, Olomouc

„Zau­ja­la mne ještě jiná věc. Napří­klad, když byla řeč o těch, kteří mají rádi sta­rou lit­ur­gii a vrací se k ní, bylo patrné že papež mlu­ví s veli­kou lás­kou, pozor­no­stí a cit­li­vo­stí vůči kaž­dé­mu, aby nez­r­anil. Kromě toho měl však i poměrně silný výraz, když řekl, že u sta­ré generace tomu rozu­mí, jest­li se vrací k něče­mu, co zaži­la, ale že není scho­pen pocho­pit mla­dou genera­ci, která se k tomu vrací. »Když se ptám kon­krét­ně­ji a víc – dodal papež – zjišťu­ji, že je to spí­še jaká­si móda. A pokud je to móda, tak je to věc přechod­ná, kte­ré není potřeb­né věno­vat tolik pozor­n­o­sti. Jenom je tře­ba s urči­tou trpě­li­vo­stí a las­ka­vo­stí se cho­vat k lidem, kteří pro­pad­li urči­té módě. Považu­ji však za obrov­sky důleži­té jít na hlu­binu, pro­tože pokud nepůj­de­me do hloubky, tak nás nez­ach­rá­ní lit­ur­gická for­ma ani tako­vá, ani taková«.“

Erz­bi­schof Jan Graub­ner, Olmütz:

Als wir über jene dis­ku­tier­ten, die die alte Lit­ur­gie lie­ben und wün­schen zu ihr zurück­zu­keh­ren, war offen­sicht­lich, daß der Papst mit gro­ßer Zunei­gung, Auf­merk­sam­keit und Sen­si­bi­li­tät für alle sprach, um nie­man­dem weh­zu­tun. Den­noch gab er eine sehr star­ke Erklä­rung ab, als er sag­te, daß er ver­steht, wenn die alte Gene­ra­ti­on zurück­kehrt zu dem, was sie erlebt hat, aber er nicht die jün­ge­ren Gene­ra­tio­nen ver­ste­hen kann, die zurück­keh­ren wol­len. „Wenn ich gründ­li­cher dar­über nach­den­ke“ – sag­te der Papst – „fin­de ich, daß es eher eine Art Mode [móda, ita­lie­nisch moda] ist. Und weil es eine Mode ist, daher muß man ihr nicht so viel Auf­merk­sam­keit schen­ken. Es ist nur not­wen­dig, eine gewis­se Geduld und Freund­lich­keit den Men­schen gegen­über zu zei­gen, die von einer gewis­sen Mode abhän­gig sind. Ich hal­te es aber für sehr wich­tig, in die Tie­fe der Din­ge zu gehen, denn wenn wir nicht in die Tie­fe gehen, kann uns kei­ne lit­ur­gi­sche Form ret­ten, weder die eine noch die andere.“

Private Aussage des Papstes, die nicht Teil des Lehramtes ist

Es han­delt sich um eine pri­va­te Aus­sa­ge des Pap­stes, die nur von drit­ter Sei­te hin­ter­bracht wur­de, die nicht Teil des päpst­li­chen Lehr­am­tes ist. Für tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Katho­li­ken mag die­se Fest­stel­lung den­noch kein Trost sein. Es besteht aller­dings auch kein Grund, an der Authen­ti­zi­tät von Erz­bi­schof Graub­ners Aus­sa­ge zu zwei­feln. Das von ihm Hin­ter­brach­te bekräf­tigt jenen „rein funk­tio­na­len“ Zugang zur Hei­li­gen Lit­ur­gie, den das katho­li­sche Kir­chen­ober­haupt seit sei­nem Amts­an­tritt an den Tag legt.

Liturgisches Unverständnis

Zusam­men mit ande­ren pri­va­ten Aus­sa­gen des Pap­stes, etwa gegen­über dem Vor­stand der Latein­ame­ri­ka­ni­schen Ordens­kon­fe­renz im Juni 2013 und dem Prä­si­di­um der Latein­ame­ri­ka­ni­schen Bischofs­kon­fe­renz im Juli 2013, bestä­tigt die Aus­sa­ge von Erz­bi­schof Graub­ner, daß Papst Fran­zis­kus tat­säch­lich ein wirk­li­ches Ver­ständ­nis für die über­lie­fer­te Lit­ur­gie zu feh­len scheint. Er scheint sie im wahr­sten Sinn des Wor­tes nicht zu ver­ste­hen, wie er den tsche­chi­schen Bischö­fen erklär­te. Für Papst Fran­zis­kus gibt es eine Lit­ur­gie, den Novus Ordo. Den Vetus Ordo sieht er offen­bar aus­schließ­lich unter dem Blick­win­kel eines zwei­ten Ritus. Das aber scheint in sei­nem lit­ur­gisch wenig sen­si­blen Den­ken über­flüs­sig, eine Marot­te, eben nur eine „Mode“ zu sein, für die es aus sei­ner Sicht weder Grund noch Nut­zen zu geben scheint.

Verdächtig, aber völlig unzutreffend „pelagianisch“

Wozu also will jemand ein sol­che Extra­wurst, scheint sich der Papst zu fra­gen? Und, weil er sich den Wunsch nach dem Alten Ritus trotz „gründ­li­chem“ Nach­den­ken nicht anders als erklä­ren kann, unter­stellt er tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Chri­sten eine Form von Hoch­mut, eine Son­der­grup­pe zu bil­den sich für etwas Bes­se­res, viel­leicht sich sogar für eine Erste Klas­se zu hal­ten, die sich vom „Volk“ abhe­ben oder min­de­stens eben­so schlimm einen ideo­lo­gi­schen Kon­tra­punkt set­zen wol­len. All die­se sozio­lo­gi­schen Über­le­gun­gen, über die der Papst nicht hin­aus­zu­kom­men scheint, machen ihm tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Katho­li­ken im wahr­sten Sinn des Wor­tes ver­däch­tig. Ein Ver­dacht den er, aller­dings stau­nens­wert unzu­tref­fend, „pela­gia­nisch“ nennt.

Eine „Mode“ ist, wenn schon, der Neue Ritus

Der gesam­te Gedan­ken­gang, von dem der Papst über­zeugt scheint, lie­ße sich leicht wider­le­gen. Und es erstaunt tat­säch­lich, daß das Kir­chen­ober­haupt die Schwä­che die­ser Über­le­gung nicht selbst erkennt. Sie läßt zunächst zumin­dest ein defi­zi­tä­res Lit­ur­gie­ver­ständ­nis ver­mu­ten. Eine „Mode“ ist, um bei der päpst­li­chen Wort­wahl zu blei­ben, wenn schon, die Neue Mes­se. Sie bil­det lit­ur­gie­ge­schicht­lich betrach­tet mit ihren gera­de ein­mal 44 Jah­ren gewis­ser­ma­ßen den neue­sten modi­schen Schrei. Der über­lie­fer­te Ritus kennt mit sei­nen bald 2000 Jah­ren kei­ne Moden und kann auf die direk­te Stif­tung durch Jesus Chri­stus verweisen.

Überliefertem Ritus wird gleiche Würde verweigert

Die päpst­li­che Über­zeu­gung wür­de, wenn dem so ist, auch ein erschreckend ver­zerr­tes Bild von den tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Chri­sten offen­ba­ren, die er per­sön­lich als Erz­bi­schof von Bue­nos Aires peni­bel zu mei­den ver­such­te. Der amtie­ren­de Papst will die Alte Mes­se bestimmt nicht abwür­gen. Sie ist für ihn eine Marot­te, die er bereit ist zu akzep­tie­ren, aber sicher nicht zu för­dern. Und wer von den tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Gemein­schaf­ten zu offen auf­tritt, wird abge­würgt, wie es den Fran­zis­ka­nern der Imma­ku­la­ta ergeht. Damit stellt das Pon­ti­fi­kat von Fran­zis­kus einen objek­ti­ven Rück­schritt dar gegen­über dem Ver­such von Papst Bene­dikt XVI. den bei­den For­men des Römi­schen Ritus, wie er es nann­te, die glei­che Wür­de in der Kir­che zu ver­lei­hen. Die­se glei­che Wür­de setz­te sich nur in weni­gen Diö­ze­sen durch. Die Novus Ordi­sten bestim­men über den Alten Ritus und behar­ren auf eine ein­deu­ti­ge Hier­ar­chie von oben und unten. Einen Stand­punkt, den ein lit­ur­gisch unsen­si­bler Papst bewußt oder unbe­wußt unterstützt.

Gegenüber Tradition Sensibilität eines Holzklotzes

Erz­bi­schof Graub­ner mein­te, der Papst habe in einer Wei­se über die Lit­ur­gie gespro­chen, um „nie­man­dem weh­zu­tun“. Davon kann kei­ne Rede sein, wenn man dem Papst nicht unter­stel­len will, die Sen­si­bi­li­tät eines Holz­klot­zes zu haben. Den Wunsch nach der über­lie­fer­ten Mes­se als „Mode“ zu bezeich­nen, kommt letzt­lich näm­lich einer Ver­un­glimp­fung, die tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Katho­li­ken als „mode­ab­hän­gig“ zu beti­teln, einer Beschimp­fung gleich. Glei­ches gilt für das selt­sam anmu­ten­de Aus­ein­an­der­di­vi­die­ren in Gene­ra­tio­nen. „Im Brief an die Bischö­fe zum Motu Pro­prio vom 7. Juli 2007 erwähn­te Bene­dikt XVI., dass nicht die alte, son­dern die jun­ge Gene­ra­ti­on von der der Alten Mes­se ange­zo­gen wird“, wie Glo​ria​.tv anmerkte.

Tra­di­ti­ons­ver­bun­de­ne Katho­li­ken brau­chen und wol­len kein Mit­leid. Sie brau­chen und wol­len die voll­wer­ti­ge Aner­ken­nung, die es ihnen erlaubt, offen zu wir­ken, zu evan­ge­li­sie­ren, wie alle ande­ren öffent­lich Stel­lung neh­men zu kön­nen. Statt­des­sen wer­den sie in den mei­sten Diö­ze­sen gedul­det, aber in Qua­ran­tä­ne gehal­ten, so daß sie kaum nach außen wir­ken können.
Die Kir­che hat eben­so wenig bald 2000 Jah­re eine „Mode“ zele­briert, wie 1970 auch nicht durch eine Kom­mis­si­on am grü­nen Tisch das lit­ur­gi­sche Ei des Kolum­bus gelegt wurde.

Nicht „Mode“, sondern Notstand

Der Papst scheint über den Zustand in man­chen Pfar­rei­en und Diö­ze­sen schlecht infor­miert zu sein. Wäh­rend er bereits mehr­fach unter­schwel­li­ge Kri­tik an tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Katho­li­ken übte, fehl­te bis­her jede Kri­tik an den in man­chen Gegen­den erschrecken­de Aus­ma­ße anneh­men­den lit­ur­gi­schen Miß­bräu­chen in fast jeder Hei­li­gen Mes­se. In man­chen Pfar­rei­en herrscht der rein­ste Not­stand, weil Prie­ster die Hei­li­ge Mes­se zu Eigen­krea­tio­nen ver­bie­gen, wenn nicht über­haupt Pasto­ral­as­si­sten­ten, Gemein­de­re­fe­ren­ten und ande­re Lai­en das Heft des Han­delns an sich geris­sen haben und ein pseu­do­lit­ur­gi­sches Spek­ta­kel abhal­ten. Die­se Not treibt gläu­bi­ge Katho­li­ken flucht­ar­tig in den siche­ren Hort der Tra­di­ti­on und der Prie­ster­be­ru­fun­gen. Man kann natür­lich vor der Rea­li­tät die Augen ver­schlie­ßen. Auch das mag eine Form des „Nicht­ver­ste­hens“ sein. Viel­leicht soll­te sich der der Papst bes­ser infor­mie­ren oder bes­ser infor­miert werden.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Radio Vatikan

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Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

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48 Kommentare

  1. Der Hei­li­ge Vater ist offen­bar nie der tra­di­ti­ons­ori­en­tier­ten Jugend begeg­net, kennt nicht die Begei­ste­rung der Char­tres-Pil­ger­fahrt oder die Andacht von tra­di­tio­nel­len „Jugend­mes­sen“. Das muss aber nicht so blei­ben! Es wäre doch auch an uns, der tra­di­ti­ons­ver­bun­de­nen Jugend, dem Hl. Vater auf irgend­ei­ne Wei­se die Grün­de für unse­re Lie­be zur klas­si­schen Lit­ur­gie darzulegen!

  2. Wenn er sich mit die­ser Vehe­menz ein­mal gegen The­men wie Eutha­na­sie und Abtrei­bung wand­te, wäre schon ein­mal viel gewon­nen. Statt­des­sen wer­den gläu­bi­ge Katho­li­ken immer mehr an den Rand gedrängt und im nega­ti­ven Sin­ne „aus­ge­son­dert“ – nicht sehr barmherzig!

  3. Wenn ich etwas nicht ver­ste­he, wie hier der alte Papst die jun­gen Gläu­bi­gen nicht, dann gehe ich in mich, fra­ge und suche zu ver­ste­hen. Die Asso­zia­ti­on jun­ger Men­schen mit Mode fin­de ich dabei gar nicht so nahe­lie­gend, wie sie viel­leicht erschei­nen mag. Sie erscheint mir, gera­de hier, dar­aus zu resul­tie­ren, daß gera­de die­se tie­fer gehen und mehr wis­sen wol­len als in der blo­ßen Nach­ah­mung ihrer (moder­nen) Eltern liegt.

  4. Ja, man kann heut­zu­ta­ge schon schon ziem­lich fru­striert sein. was so alles Unhei­li­ge, wenn nicht zu sagen „Komi­sches“ in der Lit­ur­gie „ange­bo­ten“ wird. Irgend­wann (ist sogar schon gesche­hen) kommt die Idee, dass man doch alles selbst machen, die paar Wand­lungs­wor­te, auf die der Prie­ster gnä­di­ger­wei­se von so man­chem Lit­ur­gie­aus­schuss redu­ziert wird, kann man doch sicher auch selbst spre­chen. Nun, dann ist die katho­li­sche Kir­che end­gül­tig tot. Was ande­re bis­her nicht geschafft haben, machen die auf­ge­klär­ten und pro­gres­si­ven Katho­li­ken in Euro­pa sozu­sa­gen in Heim­ar­beit. Möch­te in die­ser Neu­en Kir­che noch jemand Prie­ster wer­den? Aber in der aller­größ­ten Not – es gibt noch die Petrus- und Pius-Bruderschaften.

  5. Lie­be Grü­ße an den­je­ni­gen von wem auch immer die Idee einer Mode­eschei­nung stammt: Jung, katho­lisch, nicht unge­bil­det liebt wür­di­ge schö­ne Mes­sen auf Latein, ob im Alten Ritus oder im neu­en, haupt­sa­che ad ori­en­tem, bzw. ad DOMINUM!!!

    Jung, katho­lisch und nicht unge­bil­det bestä­tigt, dass 80 % ihres ernst­haft katho­li­schen Freun­des­krei­ses (ernst­haft: Nicht nur auf dem Papier katho­lisch, regel­mä­ßi­ge Kirch­gän­ger, Feu­er und Flam­me für den Glau­ben – zum Teil sogar gegen fami­liä­re Wider­stän­de) eben­falls dem Alten Ritus nicht abge­neigt, wenn nicht sogar die­sen bevor­zu­gen; 99 % für die Fei­er ad Domi­num und 100% für die Mund­kom­mu­ni­on mit Knie­bän­ken sind. Aus­nahms­los alle wel­che ein­mal einen ortho­do­xen Got­tes­dienst besucht haben, sind schwer beeindruckt!

    Eben­falls kann sie bestä­ti­gen, dass von dem­je­ni­gen grö­ße­ren Teil ihres Freun­des­krei­ses, der aus kir­chen­fer­nen Jugend­li­chen und jun­gen Erwach­se­nen – dar­un­ter vie­le, wel­che Gras rau­chend, YOLO schrei­end und Par­ty machend durch ihr Leben gehen – vor Got­tes­dien­sten mit Erden­tö­ne Him­mel­sklang und ärm­li­chen Show­ma­ster­ver­su­chen des grei­sen 68er-Zele­bran­ten, sowie Mal und Bastel­stun­den nach der Gefühls­pre­digt FLIEHEN, weil sie sich VERÄPPELT fühlen. 

    Einen auf Jugend­li­chen machen- ist eben voll­kom­men daneben!
    Dage­gen durf­te ich erle­ben, wie ein ein­zi­ger Got­tes­dienst mit Weih­rauch, Ornat, Scho­la und Latein bei vie­len einen gro­ßen blei­ben­den Ein­druck hin­ter­ließ, weil das eben etwas voll­kom­men myste­riö­ses, neu­es und GROSZARTIGES hatte!
    Die Lit­ur­gie ist immer neu und tief in der Wir­kung, wenn sie der Tie­fe ihres Myste­ri­ums Raum gibt in ihren Zei­chen, wel­che zunächst neu und fremd, zuwei­len unver­ständ­lich sind. Und das ist gut so!
    Was ich nicht sofort ver­ste­he, zieht mich an, fas­zi­niert! Was anders ist, ist span­nend! Wo es etwas zu ent­decken gibt, wird einem nicht lang­wei­lig! Und Gott ist anders, immer neu und nie lang­wei­lig. Die Lit­ur­gie ist sacrum myste­ri­um! Sie birgt Geheim­nis­se, und vie­le zei­chen kann man end­los medi­tie­ren und sie ber­gen immer noch neue Aspek­te! Der Mensch ist sinn­lich! Lit­ur­gie muss sinn­lich sein!

    Und was ist unser Glau­be ande­res als, groß­ar­tig! Es ist ein Myste­ri­um! Kei­ne Kaf­fee­fahrt! Und wenn genau das deut­lich wird, sind die Mes­sen voll mit Jugendlichen!

    Der Kom­men­tar eines Freun­des: „Das ist mein erster Got­tes­dienst! Das ist ja kom­plett anders. Nicht so lächerlich.“

    Man­che mei­ner ernst­haft katho­li­schen Freun­de ver­dan­ken ihre Bekeh­rung einer ein­zi­gen wür­di­gen Liturgiefeier!

    Das ist wie einen Rie­sen­schatz den man nach und nach auf macht!
    Das ist wie beim Fan­ta­sy­hel­den, der als Nor­ma­lo plötz­lich in eine voll­kom­men ande­re Welt ein­taucht! Span­nend! Das ist ein Faß ohne Boden!
    Das ist wie das geheim­nis­vol­le Gerücht, da hin­ten in der Kir­che um die Ecke ste­he ein gol­de­ner Tre­sor an der Wand mit gol­de­nen Türen. Ein Aus­er­wähl­ter ein­ge­hüllt in eine beson­de­re Beklei­dung für die­sen Anlass, kaum mehr erkenn­bar öff­net die­se und holt das inner­ste her­aus. Dabei knien alle nie­der.… Wer oder was ist da?

    • Für wel­chen König wird die­ser Tri­umph­zug ver­an­stal­tet‘? Wohin blickt die gan­ze Kir­che so erwar­tungs­voll? Was pas­siert da vor­ne beim Weih­rauch? Alle hal­ten den Atem an: Da muss doch irgend­et­was Wich­ti­ges gesche­hen! Schließ­lich knien alle, man­che wei­nen. Und Glocken schellen!
      Was pas­siert da? Das ist die bren­nen­de Fra­ge, wel­che auftaucht!
      Das ist die Fas­zi­na­ti­on! Das Geheim­nis ist groß und geheim­nis­voll und tief und ehr­wür­dig die Zei­chen, wel­che dar­auf hinweisen.
      Alles deu­tet auf etwas Grö­ße­res hin: Das ist Lit­ur­gie. Man nmun­kelt, das wür­den Men­schen schon seit Urzei­ten tun… Was ist „India­na Jones“ dage­gen? Was ist der Mis­ty-Moun­tain-Song dage­gen? Was ist „Era­gon“ dage­gen? Was ist „Der Name der Rose“ dagegen?
      Lan­ge­wei­le, der Haupt­grund für das Nicht­be­su­chen der Mes­se – sowas wie Lan­ge­wei­le kann in einer ortho­do­xen Lit­ur­gie z.B. erst gar nicht aufkommen!
      Wenn das gan­ze den geheim­nis­vol­len hei­li­gen Ernst, der Sache trägt, wel­che in Wirk­lich­keit pas­siert, ist Lit­ur­gie ein Jugendmagnet!
      Die Jugend sucht sonst das Geheim­nis im Okkul­ten, in Schein­ge­heim­nis­sen! In Schein­tie­fen! In Scheinwahrheiten!
      In Scheinrealitäten!
      Käme es bei der Lit­ur­gie im Haupt­säch­li­chen auf den Pfar­rer und sei­ne Show, auf das tol­le Mit­ein­an­der, auf einen „gei­len“ zeit­ge­mä­ßen Beat, ent­span­nen­de Medi­ta­ti­on oder eine schö­ne Bastel­stun­de an, dann wäre Die­ter Boh­len, MTV, die näch­ste Dis­ko, jedes C‑Popsängerkonzert, nah­öst­li­che Zen­stun­den und die Volks­hoch­schu­le um Klas­sen bes­ser, ange­sag­ter und faszinierender!!!
      Nein – und es wird auch nicht bes­ser, wenn man das ver­sucht nach­zu­ah­men. Das geht auf jeden Fall schief!
      Das Attrak­ti­ve an der Lit­ur­gie geht nicht vom Men­schen­ge­mach­ten aus, son­dern vom Gött­li­chen, das sich dem mensch­li­chen zugän­gig macht. Das Gro­ße was hier pas­siert kann nie ganz erfasst wer­den. Man kann es nicht für zwei Euro ein­packen und zuhau­se aus­pro­bie­ren. Das Gött­li­che und Hei­li­ge was hier pas­siert macht sich uns in Zei­chen zugäng­lich die immer nur dar­auf hin­wei­sen. Nur die erha­ben­sten Zei­chen sind dafür geeig­net. Und für die haben sehr vie­le Men­schen Gene­ra­tio­nen GERUNGEN. Das kann man nicht von heut auf mor­gen „abschaf­fen“ und ab mor­gen fin­det der reli­gi­ons­päd­ago­gisch geschul­te Pfar­rer Man­fred die bes­se­ren Zei­chen bei einer Yoga­stun­de heraus…

      • ihre herr­li­chen empha­ti­schen Wor­te haben mich tief ergrif­fen und getrö­stet-gläu­big und vol­ler Gottesliebe.Sie tref­fen in den inner­sten Bereich der Exi­stenz rund um uns her­um, durch den Duk­tus des All­hei­li­gen Gei­stes-mit­ten ins Mark.
        cor meum et caro mea exul­ta­verunt in deum vivum.etenim pas­ser inve­nit sibi dom­um et tur­tur nidum sibi ubi ponat pul­los suos-alta­ria tua domi­ne vir­tu­tum-rex meus et deus meus.ps84 sec vulg.
        gro­ssen ewi­gen Dank!

  6. Wenn man recher­chiert, wie es in der Diö­ze­se des Pap­stes aus­sah, als er noch Kar­di­nal Berg­o­glio war, erkennt man leicht, dass, was in dem Arti­kel als „an den in man­chen Gegen­den erschrecken­de Aus­ma­ße anneh­men­den lit­ur­gi­schen Miß­bräu­chen in fast jeder Hei­li­gen Mes­se“ bezeich­net wird, dort sozu­sa­gen die Norm war/​ist. Ich ver­ste­he daher nicht ganz, wie Sie dar­auf kom­men anzu­neh­men, der Papst müss­te bes­ser über lit­ur­gi­sche Miss­bräu­che infor­miert werden.
    Erstens ist er sehr gut infor­miert, er hat einen rie­si­gen Bera­ter­stab, wie man schon lesen konn­te, nicht zuletzt acht Kar­di­nä­le aus aller Welt, zwei­tens wor­über soll­te er sich auf­re­gen, wenn er von „lit­ur­gi­schen Miss­bräu­chen “ hören wür­de? Bei ihm zu Hau­se sah es dank sei­ner tat­kräf­ti­gen Mit­hil­fe genau­so aus.

    Bei­spie­le von sei­nen „Stra­ssen­mes­sen“ in Bue­nos Aires mit Video:
    http://​der​ka​tho​li​k​und​die​welt​.blog​spot​.de/​2​0​1​3​/​1​2​/​e​r​z​b​i​s​c​h​o​f​-​m​u​l​l​e​r​-​n​o​v​u​s​-​o​r​d​o​-​i​s​t​.​h​tml

    Sei­ne Tan­go­mes­se und Kin­der­kas­per­le­mes­se habe ich jetzt extra nicht verlinkt.

  7. „Der über­lie­fer­te Ritus kennt mit sei­nen bald 2000 Jah­ren kei­ne Moden und kann auf die direk­te Stif­tung durch Jesus Chri­stus ver­wei­sen.“ Das ist doch wohl zumin­dest eine star­ke Über­trei­bung. Sol­che Behaup­tun­gen scha­det den Lieb­ha­bern des über­lie­fer­ten Ritus. Ein klein wenig mehr Sach­kennt­nis wäre wün­schens­wert. Dazu sind nicht ein­mal lit­ur­gie­wis­sen­schaft­li­che Kennt­nis­se not­wen­dig. Ähn­li­ches gilt der Behaup­tung, dass unser Herr den Apo­steln beim letz­ten Abend­mahl die Mund­kom­mu­ni­on gereicht hät­te und die­se bereits an einer Kom­mu­ni­on­bank knieten.

  8. Berg­o­gli­at Num­mer sound­so­viel. Was soll schon dabei her­aus­kom­men ? Er ist der Papst, der Unter­wan­de­rer der Kirche.

  9. Viel­leicht wird an die­sem Bei­spiel der Unter­schied zwi­schen Bene­dikt XVI. und Berg­o­glio deut­lich, aber auch ihre Gemeinsamkeit.
    Bene­dikt XVI. hat­te stets mit Ehr­furcht von der „Alten Mes­se“ gespro­chen, vor ihrem ehr­wür­di­gen Alter, vor allem, dass sie orga­nisch gewach­sen sei, wäh­rend die „Neue Mes­se“ von einer Kom­mis­si­on gemacht wor­den ist. Den­noch hat er ihre Grund­prin­zi­pi­en nicht nur nicht kri­ti­siert, er hat sie aus­drück­lich befür­wor­tet, sein Lob für Odo Casel und sein „Pascha-Myste­ri­um“ ist bekannt, er ist ein Anhän­ger der Grund­prin­zi­pi­en der Neu­en Messe.
    Sie ist ihm zu schnell ein­ge­führt wor­den, bzw. wur­de die Alte Mes­se für sein pasto­ra­les Emp­fin­den zu schnell ver­bo­ten. Er hat­te mit einer viel län­ge­ren Über­gangs­frist gerech­net. Sein Ver­ständ­nis für die Anhän­ger der über­lie­fer­ten Mes­se war ehr­lich. Ratz­in­gers Wider­sprüch­lich­keit kommt auch hier zum Aus­druck: Er spür­te und schätz­te die Ehr­furcht vor Gott, die die „Alte Mes­se“ aus­strahlt, ihre Fei­er­lich­keit, ihre Schön­heit. Doch er woll­te nicht ein­se­hen, dass dies mit den unter­schied­li­chen Grund­prin­zi­pi­en zu tun hat. Das dürf­te er mit Berg­o­glio gemein­sam haben.
    Berg­o­glio hat kei­nen Sinn für Bene­dikts lit­ur­gi­sches Stil­ge­fühl, sein hoch­ent­wickel­tes Emp­fin­den; und dass er außer den Tra­di­tio­na­li­sten fast alle schätzt, wis­sen wir.
    Ich fra­ge mich wie­der, wie lan­ge die tra­di­tio­nel­len Prie­ster­bru­der­schaf­ten dazu noch schwei­gen wol­len. Der Papst, der höch­ste Prie­ster, auch wenn die­se Bezeich­nung unge­bräuch­lich ist, nennt die 2000jährige Mes­se eine Mode.
    In der hl. Mes­se drückt die Kir­che vor allem auch ihren Glau­ben aus, außer der Ehr­furcht, der Anbe­tung, die Gott gebührt.
    Eine Mode, es ist unge­heu­er­lich. Noch unge­heu­er­li­cher, dass fast alle dazu schwei­gen. Alle Prie­ster, deren „Daseins­zweck“ gera­de in der Fei­er die­ser Mes­se liegt, wenn auch nicht ausschließlich.
    Die Apa­thie, die Lethar­gie der Lei­ter der tra­di­tio­nel­len Prie­ster­bru­der­schaf­ten ist nur noch schmerz­lich. Die Prie­ster­be­ru­fun­gen in der FSSPX neh­men ab, die Abgän­ge meh­ren sich. Mich wun­dert das nicht.

  10. Aber so wird immer ver­ständ­li­cher war­um Fran­zis­kus mit aller Här­te und unbarm­her­zig den Orden der „Fran­zis­ka­ner der Imma­ku­la­ta“ bekämpft. Lei­der wer­den auch nach die­ser klipp und kla­ren Kampf­an­sa­ge gegen die „Hei­li­ge Tra­di­ti­on“ der Einen, Hei­li­gen, Katho­li­schen und Apo­sto­li­schen Kir­che Got­tes unse­res Herrn, die in ein bedin­gungs­lo­ses „Kada­ver-Füh­rer­ge­hor­sam“ ver­fal­le­nen Anhän­ger der Kon­zils­kir­che auch „Die Neue Kir­che“ genannt den radi­ka­len Bruch zwi­schen Bene­dikt XVI. und Fran­zis­kus nicht erken­nen, und so tat­kräf­tig mit­hel­fen wie eben „Die Neue Kir­che“ sich immer mehr an die Welt ver­kauft und sich so immer wei­ter von Gott den Herrn entfernt. 

    Und wie­der wird ver­sucht die Wich­tig­keit die­ser Aus­sa­ge her­un­ter­zu­spie­len und nicht zum Lehr­amt gehört, aber das ist was den Papst betrifft nicht rich­tig, denn jeder von uns muss für eine unan­ge­mes­se­ne Wort­wahl und Tat mit Kon­se­quen­zen rech­nen, auch wenn er die­se nur im pri­va­ten Umfeld begeht. Und der Papst ist nun ein­mal rund um die Uhr der Stell­ver­tre­ter Got­tes unse­res Herrn hier auf Erden, der Nach­fol­ger des Hei­li­gen Apo­stel Petrus, der Bischof von Rom. Wie sagt doch der Volks­mund „WIE DER SCHELM DENKT SO IST ER“. 

    Got­tes und Mari­ens Segen auf allen Wegen

  11. Kar­di­nal Ratz­in­ger sah es kommen:
    -

    „…die Äch­tung der bis 1970 gül­ti­gen Form von Lit­ur­gie muß aufhören.
    Wer sich heu­te für den Fort­be­stand die­ser Lit­ur­gie ein­setzt oder an ihr teilnimmt,
    wird wie ein Aus­sät­zi­ger behan­delt; hier endet jede Toleranz…
    Der­lei hat es in der gan­zen Geschich­te nicht gege­ben, man äch­tet damit ja auch die gan­ze Ver­gan­gen­heit der Kirche.
    Wie soll­te man ihrer Gegen­wart trau­en, wenn es so ist?
    Ich ver­ste­he, offen gestan­den, auch nicht, war­um so vie­le mei­ner bischöf­li­chen Mit­brü­der sich weit­ge­hend die­sem Into­le­ranz­ge­bot unter­wer­fen, das den nöti­gen inne­ren Ver­söh­nun­gen in der Kir­che ohne ein­sich­ti­gen Grund entgegensteht.“

    Joseph Kar­di­nal Ratz­in­ger, Gott und die Welt – Glau­ben und Leben in
    unse­rer Zeit, Ein Gespräch mit Peter See­wald, 2. Aufl., Mün­chen 2000,
    S.357
    +
    „An die Stel­le der gewor­de­nen Lit­ur­gie hat man die gemach­te Liturgie
    gesetzt.
    Man woll­te nicht mehr das orga­ni­sche Wer­den und Rei­fen des durch die Jahr­hun­der­te hin Leben­di­gen fort­füh­ren, son­dern setz­te an
    des­sen Stel­le – nach dem Muster tech­ni­scher Pro­duk­ti­on – das Machen,
    das plat­te Pro­dukt des Augenblicks.“

    Gedenk­schrift für den verstorbenen
    Lit­ur­gie­wis­sen­schaft­ler Msgr. DDr.
    Klaus Gamber
    +
    „Daß die nega­ti­ven Sei­ten der Lit­ur­gi­schen Bewe­gung her­nach ver­stärkt wie­der­keh­ren und geradezu
    auf die Selbst­zer­stö­rung der Liturgie
    hin­drän­gen wür­den, habe ich nicht vor­aus­zu­se­hen vermocht.“
    „Ich bin über­zeugt, daß die Kir­chen­kri­se, die wir heu­te erleben,
    weitgehend
    auf dem Zer­fall der Lit­ur­gie beruht, die mitunter
    sogar so kon­zi­piert wird,
    «etsi Deus non daretur».“
    ( Ueber­setzt: „Als wenn es kei­nen Gott gäbe“)

    Joseph Kar­di­nal Ratz­in­ger, Aus mei­nem Leben, DVA 1997, S.64 u. 174

    S. E. Mal­colm Kar­di­nal Ranjith,
    Erz­bi­schof von Colom­bo, nann­te die Dau­er von ca. 20 Jah­ren – also gut eine Gene­ra­ti­on – bis der „Novus Ordo“ wie­der der hl. Mes­se der Jahr­hun­der­te, der Alten Mes­se, wer­de wei­chen müssen.
    In sei­ner Diö­ze­se hat er die „Hand­kom­mu­ni­on“ ver­bo­ten und die Kom­mu­ni­on­bän­ke wie­der eingeführt.
    Sicher­lich wäre er ein geeig­ne­ter Bera­ter für Papst Franziskus.
    Anläss­lich der 20. Gene­ral­ver­samm­lung der Inter­na­tio­na­len Föde­ra­ti­on Una Voce in Rom hielt er einen ein­drück­li­chen Vor­trag und gleich­zei­tig ein Plä­doy­er für den über­lie­fer­ten Ritus: Liturgie:

    -
    „Lit­ur­gie kann des­halb nie­mals von Men­schen geschaf­fen wer­den. Wenn wir Gott so ver­eh­ren, wie wir das wol­len, und uns selbst die Regeln geben; dann lau­fen wir Gefahr, erneut Aarons Gol­de­nes Kalb zu produzieren.

    Wir müs­sen fest dar­auf bestehen, dass Got­tes­dienst unse­re Teil­nah­me an dem ist, was Gott selbst tut- sonst sind wir in der Gefahr, Göt­zen­dienst zu bege­hen. Der Sym­bo­lis­mus der Lit­ur­gie hilft uns dabei, uns über das, was mensch­lich ist, zum Gött­li­chen zu erhe­ben. In die­ser Hin­sicht, das ist mei­ne feste Über­zeu­gung , ist der „Vetus Ordo“ [die alte Mes­se] in hohem Maße und in größ­ter Erfül­lung der mysti­sche und tran­szen­den­te Ruf zur Begeg­nung mit Gott in der Liturgie.

    Daher ist für uns die Zeit gekom­men, nicht nur durch radi­ka­le Ver­än­de­run­gen den Inhalt der refor­mier­ten Lit­ur­gie zu erneuern,
    son­dern auch immer stär­ker auf eine Rück­kehr der alten Mess­ord­nung hin­zu­wir­ken, der den Weg zu einer wahr­haf­ten Erneue­rung der Kir­che bie­tet, wie sie die Väter des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils so sehr erhofften.
    Eine sorg­fäl­ti­ge Lek­tü­re der Kon­zils- Kon­sti­tu­ti­on Sacro­sanc­tum Con­ci­li­um über die hei­li­ge Lit­ur­gie zeigt, dass die über­eil­ten Ver­än­de­run­gen, die spä­ter in die Lit­ur­gie ein­ge­führt wur­den, kei­nes­falls im Sin­ne der Kon­zils­vä­ter waren.

    Daher ist es jetzt an der Zeit, ent­schlos­sen auf eine wahr­haf­te Reform der Reform hin­zu­ar­bei­ten und auch
    auf eine Rück­kehr zu der wah­ren Lit­ur­gie der Kir­che, die sich in ihrer zwei­tau­send­jäh­ri­gen Geschich­te in einem bestän­di­gen Fluss ent­wickelt hat.
    Ich hof­fe und bete, dass das geschieht.“

    • Ver­ehr­ter defendor,
      die Kadi­nä­le hat­ten es doch in der Hand gehabt. Sie hat­ten die Wahl zwi­schen einem Ran­jith und einem Berg­o­glio. Sie haben Berg­o­glio gewählt und damit den Reform­kurs Ratz­in­gers – die Ver­söh­nung mit der und die Erneue­rung aus der Tra­di­ti­on – abge­wählt. Sie haben sich damit selbst ein Zeug­nis aus­ge­stellt, näm­lich dass sie mehr­heit­lich in der Ideo­lo­gie des „Gei­stes des Kon­zils“ gefan­gen sind, daher einen Ratz­in­ger nicht ver­stan­den und lie­ber den gefäl­li­ge­ren Plat­ti­tü­den eines Berg­o­glio auf dem Leim gegan­gen sind, auf dass der Tanz um Aarons Gol­de­nes Kalb wei­ter gehe.

  12. Mir ist auf­ge­fal­len, dass ein kur­zer Ein­schub, wenn ich ich nicht irre, nicht über­setzt wur­de: „tak je to vec prechod­na“. Auf deutsch wohl „also ist das eine vor­über­ge­hen­de Sache“.
    Der frag­li­che Satz heißt dann: „Und weil es eine Mode ist, also ist das eine vor­über­ge­hen­de Sache, daher muß man ihr nicht so viel Auf­merk­sam­keit schenken. “
    Soll­te viel­leicht ergänzt werden.
    Man kann Fran­zis­kus wohl nicht vor­wer­fen, dass er kei­ne kla­re Ansa­gen macht.

  13. @defendor
    Für den Inhalt der Lit­ur­gie­kon­sti­tu­ti­on Sacro­sanc­tum Con­ci­li­um zeich­ne­te Anni­ba­le Bug­nini ver­ant­wort­lich, der­sel­be Mann, der bei Paul VI. ein- und aus­ging, als die „Neue Mes­se“ ent­stand. Bug­nini wur­de als ein­zi­ger Sekre­tär einer vor­be­rei­ten­den Kom­mis­si­on von Johan­nes XXIII. nicht über­nom­men, als das Kon­zil begann, er ver­lor auch sei­ne Pro­fes­so­ren­stel­le für Lit­ur­gie. Doch der Papst war nicht kon­se­quent: Er kas­sier­te nicht das Bug­nini-Sche­ma für die Lit­ur­gie, es fand bei den Pro­gres­si­sten begei­ster­te Anerkennung.
    Weil schon bei Sacro­sanc­tum Con­ci­li­um das GRUNDPRINZIP DAS PASCHA-MYSTERIUM IST, und nicht das ritu­el­le, unblu­ti­ge-sakra­men­tal voll­zo­ge­ne Kreu­zes­op­fer von Kalvaria.
    Weil schon hier den Bischö­fen mit ihren Lit­ur­gie­kom­mis­sio­nen eine Voll­macht über die Lit­ur­gie ein­ge­räumt wird, die den Papst an meh­re­ren Stel­len nur noch in die Rol­le des „Brem­sers“ sieht.
    Die rich­ti­gen Pas­sa­gen in SC, die es zwei­fel­los gibt, löschen die­je­ni­gen nicht aus, die ein­deu­tig mit den defi­nier­ten, ver­bind­li­chen Leh­ren des Triden­ti­ni­schen Kon­zils nicht übereinstimmen.
    5 + 5 = 10, 5. Das ist falsch. 5 + 5 = 20, das ist noch ver­kehr­ter. Doch bei­des ist ein Feh­ler, der nie zu einem rich­ti­gen Ergeb­nis führt. Schon das Kon­zils­do­ku­ment Sacro­sac­tum Con­ci­li­um ent­hält Feh­ler. Dass die Neue Mes­se noch mehr Feh­ler ent­hält, ändert an den Feh­lern von SC nichts.
    Nach dem Tod von Johan­nes XXIII. kam Anni­ba­le Bug­nini bei Paul VI. gleich wie­der in Amt und Wür­den. Er durf­te voll­enden, was er begon­nen hatte.
    Auf SC lässt sich kei­ne Reform auf­bau­en. Das Pascha-Myste­ri­um müss­te ent­fernt wer­den. Dann fällt SC in sich zusam­men. Es wäre zu begrü­ßen. Es muss ange­strebt wer­den. Zur Zeit ist nur nie­mand bereit. Die Prie­ster­bru­der­schaft St. Pius X. ist mit ihren Theo­lo­gen dazu in der Lage. Schon 2001 hat Bischof Fel­lay Papst Johan­nes Paul II. eine Stu­die sei­ner Theo­lo­gen vor­ge­legt, die nach­weist, dass das „Pascha-Myste­ri­um“ dem über­lie­fer­ten Glau­ben wider­spricht. Man kann es nach­le­sen in dem klei­nen Buch: Die Pro­ble­me der Lit­ur­gie­re­form. Ich fürch­te, es ist ein Laden­hü­ter in der Sar­to Ver­lags­buch­hand­lung. Lei­der ist die­ses zen­tra­le The­ma für die FSSPX ein Schat­ten­pro­blem gewor­den. Sie lässt auf die Alte Mes­se nach wie vor nichts kom­men. Aber sie argu­men­tiert nicht von den Grund­prin­zi­pi­en her. Das könn­te ver­häng­nis­vol­le Aus­wir­kun­gen haben.

  14. Scha­de, dass Fran­zis­kus bei man­chen The­men mit dem ver­ba­len Holz­ham­mer vorgeht.
    Das kennt man sonst gar nicht von ihm…

  15. Es lohnt nicht, sich über die häß­li­chen Wor­te von Papst Fran­zis­kus zu ärgern. Freu­en wir uns lie­ber über die Bro­sa­men, die vom Tisch her­un­ter­fal­len. Gott ist mit den Armen, da hat Fran­zis­kus tat­säch­lich recht, wenn auch anders, als er viel­leicht meint. Den mei­sten hier auf dem Forum ist es doch mög­lich, wie­der zur Hei­li­gen Mes­se zu gehen. Damit war nach den Gescheh­nis­sen der ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­te nicht zu rech­nen! Ich wer­de die groß­zü­gi­ge Geste Papst Bene­dikts XVI bzgl. der Erlaub­nis der Fei­er der Hei­li­gen Mes­se nie ver­ges­sen. Er hat nicht nur über Arme gere­det, er hat auch für sie gehan­delt und Gutes getan. Er war da wie der rich­ti­ge Papa, ein hei­li­ger Vater!

  16. Wie kann das sein, wenn ich dem Wunsch mei­ner zwei Töch­ter (7 und 10 Jah­re) ent­spre­che und hun­der­te von Kilo­me­tern fah­re um an einer tra­di­tio­nel­len Mes­se teil­zu­neh­men, weil die­se in unse­rer Gegend total unter­bun­den wird. Han­delt es sich da um eine Mode? Dann wür­den mei­ne Töch­ter doch nicht alle Hän­se­lei­en der Mit­schü­ler über sich erge­hen las­sen. Einer Mode wür­den doch alle ihre katho­li­schen Kom­mi­li­to­nen fol­gen. Eine Mode ist doch etwas, der alle fol­gen, sonst wird man als alt­mo­disch hin­ge­stellt? Ist das der Fall?

    Papst Fran­zis­kus stellt doch die Rea­li­tät auf den Kopf wie ein Lügen­geist. Sind nicht die Häre­si­en der Weih­rauch der neu­en Mes­se, weil man vom wirk­li­chen Weih­rauch ohn­mäch­tig wird. Mei­ne Töch­ter sag­ten, „Schaut mal, der Papst fal­tet beim Beten nicht ein­mal die Hän­de, er hat ein fin­ste­res Gesicht, er macht kei­ne Knie­beu­ge, son­dern küsst den Altar und schenkt der Got­tes­mut­ter ein­fach einen Blu­men­strauss auf den Altar

    Was soll man dazu noch sagen?

    • Johann:

      Auch ich habe ähn­li­che Erfah­run­gen gemacht. Mei­ne klei­ne Toch­ter (6 Jah­re) will seit sie die Mes­se aller Zei­ten ken­nen­ge­lernt hat nicht mehr in unse­re Orts­kir­che gehen. Für die ist die Mes­se aller Zei­ten die „rich­ti­ge“ Mes­se, die neue Mes­se ist in ihren Augen nur zum EINSCHLAFEN.
      Mei­ne Toch­ter wur­de aber in kein­ster Wei­se indok­tri­niert und ich den­ke, daß ein Kind gewis­se Din­ge noch stär­ker spürt. Sie sagt mir fast jeden Tag, daß sie am Sonn­tag in die Mes­se (FSSPX) gehen will. Das war vor­her in unse­rer Orts­pfar­re, die eine schreck­li­che Domä­ne der Moder­nis­mus ist, nicht der Fall. Auch lit­ur­gi­sche Miß­bräu­che wie Nar­ren­mes­sen odre Kin­der­thea­ter anstatt der Lesung mag sie gar nicht.

      • Es hät­te mich gewun­dert, wenn ihre Toch­ter sich nicht zur alten Mes­se hin­ge­zo­gen fühlt, nach­dem sie die­se auch nur ein­mal besucht hat. Das geht vie­len Kin­dern so. Der Vor­wurf der Indok­tri­na­ti­on, den hört man immer wie­der. Aber wer muss indok­t­i­nie­ren, damit die Kir­chen nicht völ­lig leer blei­ben? Man bie­tet Unter­hal­tung, erfreut sich an guten Pre­dig­ten, gestal­tet per­fek­te Mess­fei­ern, redet von Lie­be, Freu­de und Frie­den. Aber die neue Kir­che, die neue Mes­se sind wie die von Stra­ssen­leuch­ten beleuch­te­ten Städ­te. Die alte Mes­se und die tra­di­tio­nel­le Kir­che sind die in der Son­ne ste­hen­de Welt.
        Es fehlt das wah­re Licht. Ein hei­li­ger hat pro­phe­zeiht: den Geist­li­chen wird das wah­re Licht aus­ge­hen. Wie wahr ist das! Die Kle­ri­ker glau­ben an die Wis­sen­schaft und reden von Gott. Sie reden von Lie­be, Freu­de, Frie­den, Gemein­schaft wie von Stra­ssen­leuch­ten, nicht aber von Lie­be, Freu­de, Frie­den des wah­ren Lichts, sie reden vom Super­man und nicht mehr von den wah­ren Licht­trä­gern, den Hei­li­gen aller Jahr­hun­der­te. Die heu­ti­gen mate­ria­li­sti­schen Wis­sen­schaf­ten sind Stra­ssen­leuch­ten, das bestä­ti­gen selbst hoch­ste­hen­de Nobel­preis­trä­ger. Zu die­sen Stra­ssen­leuch­ten zäh­len nicht nur die Natur­wis­sen­schaf­ten, son­dern auch Psy­cho­lo­gie mit ihren grup­pen­dy­na­mi­schen Metho­den, Gesell­schafts­wis­sen­schaf­ten, Finanz- und Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten, zum Teil auch die Theo­lo­gie. Denn die Ideo­lo­gie des Mate­ria­lis­mus ist gei­sti­ger Natur. Auch die Schu­le und Erzie­hung ist von die­sen Stra­ssen­leuch­ten erfasst. Jedoch die wah­re Wis­sen­schaft, die gött­li­che Wis­sen­schaft hält Gott im Ver­bor­ge­nen bereit. Zuerst kommt noch der Fall, die Apo­ka­lyp­se der mate­ria­li­sti­schen Wis­sen­schaft, wie die hei­li­ge Ber­na­dette, dies anschei­nend pro­phe­zeiht hat.
        Wer die Kin­der von die­sem wah­ren Licht mit allen Mit­teln aus­sperrt, der sieht nur den Zeit­geist, den er für den hei­li­gen Geist hält. Und wer gegen den hei­li­gen Geist sün­digt, dem droht die ewi­ge Ver­damm­nis. So steht es doch in der Bibel?

  17. Es ist etwas son­der­bar, daß in letz­ter Zeit stän­dig „pri­va­te Bemer­kun­gen“ des Hl. Vaters von inter­es­sier­ten Krei­sen in die Öffent­lich­keit gebracht wer­den. Natür­lich kann nie­mand wis­sen, was der Papst nun exakt gesagt hat – und gera­de dar­auf käme es an. Es ist reich­lich bil­lig, unau­to­ri­sier­te Äuße­run­gen des Pap­stes als Keu­le gegen miß­lie­bi­ge Per­so­nen zu schwin­gen. Ein sol­ches Ver­hal­ten ist jedes Geist­li­chen, erst recht eines Bischofs, unwür­dig. Zudem ist eine pri­va­te Aus­sa­ge eines Pap­stes nur inso­weit etwas wert, als die­ser Papst ent­we­der per­sön­lich über wis­sen­schaft­li­che Kom­pe­tenz ver­fügt, oder die vor­ge­brach­ten Argu­men­te stich­hal­tig sind.

    Dies vor­aus­ge­setzt, sei fol­gen­des ange­merkt: Die dem Hl. Vater zuge­schrie­be­nen Ein­las­sun­gen sind unsachlich,stellen einen offen­sicht­li­chem Wider­spruch zu ‑authen­ti­schen- Äuße­run­gen sei­nes unmit­tel­ba­ren Vor­gän­gers dar und sind eine empö­ren­de Her­ab­set­zung der (jün­ge­ren) Gläu­bi­gen, die die alte römi­sche Mes­se besu­chen. Mir ist von mei­ner seel­sorg­li­chen Tätig­keit her durch­aus ein reprä­sen­ta­ti­ver Ein­blick in die Situa­ti­on die­ser Gläu­bi­gen und ihrer Moti­va­ti­on mög­lich – und im Namen die­ser Gläu­bi­gen möch­te ich ent­schie­den Wider­spruch gegen eine der­art dümm­li­che Ver­zeich­nung ihrer Hal­tung ein­le­gen. Es ist eine boden­lo­se Ver­zeich­nung der Rea­li­tät, wenn die Situa­ti­on so dar­ge­stellt wird, daß auf der einen Sei­te „nor­mal Got­tes­dienst gefei­ert“ wür­de, auf der ande­ren man­che einer unbe­acht­li­chen, vor­über­ge­hen­den modi­schen Nei­gung folg­ten. Wer sol­ches in Kennt­nis der tat­säch­li­chen Situa­ti­on behaup­ten wür­de, wäre nicht bei Ver­stand. Man besu­che ein­mal syste­ma­tisch die „nor­ma­len Got­tes­dien­ste“ einer deut­schen, bel­gi­schen, fran­zö­si­schen, nie­der­län­di­schen (usw.) Diö­ze­se – und lese danach auf­merk­sam die ein­schlä­gi­gen (dog­ma­ti­schen!) Defi­ni­tio­nen des Kon­zils von Tri­ent, die Enzy­kli­ka „Media­tor Dei“, die Kon­sti­tu­ti­on „Sacro­sanc­tum Con­ci­li­um“ (Vat. II) oder die Enzy­kli­ka „Myte­ri­um fidei“. Hier ste­hen sich zwei Rea­li­tä­ten gegen­über, die so gut wie nichts mit­ein­an­der zu tun haben – und man darf sowohl der älte­ren als auch der jün­ge­ren Gene­ra­ti­on zutrau­en, offen­sicht­li­che Tat­sa­chen zur Kennt­nis zu neh­men und ent­spre­chend zu handeln.

    Hoch­wür­dig­ster Herr Bischof Graub­ner: Tat­sa­chen kön­nen nicht durch pri­va­te Schwät­ze­rei­en aus der Welt geschafft wer­den, auch nicht, wenn sie tat­säch­lich aus päpst­li­chem Mun­de kämen!

      • Es stellt sich die Fra­ge nach dem exak­ten (!) Wort­laut der Äuße­run­gen des Pap­stes. Hat der Papst tat­säch­lich exakt (!) das gesagt, was Bischof Graub­ner mit­teil­te, wird aus mei­nem Kom­men­tar ‑bei exak­ter (!) Lek­tü­re- deut­lich genug, was davon m.E. zu hal­ten ist. 

        Falls Sie bei der Unter­re­dung des Pap­stes mit den tsche­chi­schen Bischö­fen zuge­gen waren, las­se ich mich ger­ne von Ihnen über den voll­stän­di­gen Sach­ver­halt auf­klä­ren – und wem dann zu zür­nen sei.

    • Mei­nen Sie wirk­lich, dass Aus­sa­gen eines Diö­ze­san­bi­schofs, die vom offi­zi­el­len Radio­sen­der des Vati­kans ver­brei­tet wer­den, „pri­va­te Schwät­ze­rei­en“ sein kön­nen? Auch abge­se­hen davon, dass der Vati­kan in sei­nen offi­zi­el­len Orga­nen wochen­lang sogar ein Inter­view ver­öf­fent­lich­te, das eigent­lich kein Inter­view war, aber von Berg­o­glio aus­drück­lich und unwi­der­spro­chen als sol­ches aut­ho­ri­siert wurde.
      Glau­ben Sie wirk­lich, dass es lau­ter Pan­nen sind? Ich glau­be das nicht. Das ist Metho­de. Und zwar um den Applaus der Kir­chen­fein­de (samt den mäch­ti­gen Medi­en) zu ern­ten, die v2konziliar ver­wirr­ten Tauf­schein­ka­tho­li­ken in ihren „Reform“-Sehnsüchten und Hoff­nun­gen zu bestär­ken, den Rest der ehr­li­chen Katho­li­ken zu bla­mie­ren und für dumm zu ver­kau­fen, und letzt­lich die Demon­ta­ge der Insti­tu­ti­on des Papst­ums oder zumin­dest sei­ner Aut­ho­ri­tät zu beschleunigen.

      • Alles, was der Papst nicht in amt­li­cher Eigen­schaft sagt, gilt in der Theo­lo­gie seit jeher als Pri­vat­äu­ße­rung, auch wenn die Äuße­rung anschlie­ßend öffent­lich ver­brei­tet wird. Eine Unter­re­dung des Pap­stes mit einer Grup­pe von Bischö­fen, in der er sich zu die­sem und jenem äußert, hat sowohl theo­lo­gisch als auch kano­ni­stisch betrach­tet pri­va­ten Cha­rak­ter. Soviel zur begriff­li­chen Klä­rung des Wor­tes „Pri­vat­äu­ße­run­gen“ bzw. „Pri­vat­schwät­ze­rei­en“. Übri­gens ist Radio Vati­kan in kein­ster Wei­se ein Organ, in dem amt­li­che Publi­ka­tio­nen des Hl. Stuh­les erfol­gen – ein Blick z.B. in ein Lehr­buch des Kir­chen­rechts kann Sie unschwer davon überzeugen.

        Zu Ihrer ein­gangs gestell­ten Fra­ge: Das mei­ne ich tat­säch­lich – in dem Sin­ne, daß man die Din­ge ten­den­zi­ös ver­frem­det oder schlicht und ein­fach aus dem Dau­men saugt. Dan­kens­wer­ter­wei­se lie­fern Sie selbst ein direk­tes Bei­spiel dafür (Scalf­aro-Inter­view), dem man inzwi­schen eine gan­ze Rei­he gleich gela­ger­ter hin­zu­fü­gen könnte.

        Es kommt außer­dem nicht dar­auf an, was Sie oder ich mei­nen, was denn nun gesagt wor­den sei, son­dern dar­auf, was denn nun tat­säch­lich gesagt wor­den ist – und zwar prä­zi­se gesagt wor­den ist. Bevor dies nicht –in amt­li­cher Form- geklärt ist, ist das ein­zi­ge, was mit Sicher­heit öffent­lich bekannt ist, die Mit­tei­lung Graub­ners. Und soll­te die­se die Bemer­kun­gen des Pap­stes wirk­lich tref­fend wie­der­ge­ben, dann wür­de das bedeu­ten, daß ein voll­stän­di­ger Igno­rant auf dem Stuh­le Petri sitzt. Das ist frei­lich nicht unmög­lich, son­dern hat ‑lei­der- eine gewis­se Wahr­schein­lich­keit für sich. Das wäre aber für den ihm geschul­de­ten assen­sus in rebus fidei et morum gleich­gül­tig – der sich nur auf lehr­amt­li­che Äuße­run­gen bezie­hen kann ‑dazu zäh­len jeden­falls nicht dümm­li­che Bemer­kun­gen vor dümm­li­chen bischöf­li­chen Zuhö­rern im pri­va­ten Krei­se (womög­lich noch bei Schnäps­chen, Kaf­fee und Kuchen).

  18. Red­un­dant und rabu­li­stisch, die Denk­ge­set­ze gezielt außer Acht las­send und die Kir­chen­vä­ter ver­ach­tend, wie die­ser Papst daherredet

  19. Ich fin­de, man müss­te so etwas erst ein­mal aus erster Hand hören. Auf­grund von Hören­sa­gen wer­de ich mich nicht über den Papst beschweren!

      • Der Papst hat als Stell­ver­tre­ter Chri­sti Anspruch auf tief­ste Ehr­furcht, als Pri­vat­mann ist er inso­weit zu respek­tie­ren, als er sich als Ehren­mann zeigt.

  20. Malachi Mar­tin berich­tet von einem bestehen­den Hass auf die alte Mes­se unter Prie­stern und Bischö­fen (hat­red of the old mass among priests and bishops.) und sprach von die­sen als Schlacht­hausprie­stern (Slaug­ther­hou­se­priests).
    Ohne die Hl. Mes­se gibt es kei­ne Kir­che mehr und die Welt kann nicht mehr bestehen.
    Wei­ter erwähnt er eine Aus­sa­ge Anni­ba­le Bug­ninis er wol­le eine Mes­se m a c h e n, so daß jeder Pro­te­stant, Jude usw. dar­an teil­neh­men könne.

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    Offen­bar hält das Kir­chen­ober­haupt, die umgangs­sprach­li­che Mes­se tat­säch­lich für die ein­zig wah­re Mes­se, denn sein gro­ßer Papst Paul VI tat ja so als sei der bis­he­ri­ge römi­sche Meß­ri­tus abge­schafft. Dabei ist es nie und nim­mer mög­lich dies zu tun.

    In einer wei­te­ren ‚pri­va­ten Äuße­rung‚ die welt­weit ver­brei­tet wur­de, wie nahe­zu alle sei­ne Äuße­run­gen, sagt P. Franz am Mon­tag der fünf­ten Woche im Jah­res­kreis im Gästehaus:

    „Wenn wir Mes­se fei­ern, machen wir kei­ne Dar­stel­lung des Letz­ten Abend­mahls: nein, das ist kei­ne Dar­stel­lung. Es ist etwas ande­res: es i s t gera­de das Letz­te Abend­mahl selbst.…“ 

    Das Pas­sah­mahl gab es als Erin­ne­rungs­mahl im Alten Testa­ment an den Aus­zug des aus­er­wähl­ten Vol­kes Isra­el aus Ägyp­ten unter Lei­tung von Moses. 

    Die Kir­che lehrt unmiss­ver­ständ­lich: die hei­li­ge Mes­se ist das immer­wäh­ren­de Opfer des Neu­en Bun­des, die unblu­ti­ge Erneue­rung des Kreuzesopfers.
    Nir­gend­wo steht, sie sei ‚Erin­ne­rungs­mahl‘ oder Erin­ne­rung an das Abend­mahl Jesu.
    War­um sagt die­ser Papst so etwas?

    In dem Pri­vat­ge­spräch mit Scal­fa­ri äußert der Papst: „Die Kon­zils­vä­ter wuss­ten, dass Öff­nung zur moder­nen Kul­tur reli­giö­se Öku­me­ne bedeu­te­te und Dia­log mit den Nicht­glau­ben­den. Seit­dem ist sehr wenig in die­se Rich­tung getan wor­den. Ich habe die Demut und den Ehr­geiz, es tun zu wollen.“

    Könn­te es sein, dass der Vetus Ordo die­sem Ehr­geiz im Wege steht?

    • Sie erwäh­nen die (angeb­li­chen oder wirk­li­chen) pri­va­ten Äuße­run­gen des Pap­stes, die welt­weit ver­brei­tet wer­den. Und min­de­stens, daß Papst Fran­zis­kus das zuläßt bzw. in bewuß­ter Tak­tik so steu­ert ist ein­deu­tig ein ekla­tan­ter Miß­brauch sei­ner Posi­ti­on. Es ist natür­lich an sich völ­lig irrele­vant für den Katho­li­ken, was ein Papst so alles pri­vat meint und sagt. Das ist aller­dings den aller­mei­sten nicht klar, es heißt: „Der Papst hat gesagt“, und es wird so auf­ge­nom­men, als han­de­le es sich um eine lehr­amt­li­che Äuße­rung. Da die­se Zusam­men­hän­ge Fran­zis­kus nicht unbe­kannt sein kön­nen, muß sein fort­währ­den­der Rede­schwall gera­de­zu als ein Miß­brauch sei­nes Anse­hens gewer­tet wer­den! Hin­zu kommt, WAS er so alles tag­aus, tag­ein pri­vat daher­zu­er­zäh­len scheint. Nie ding­fest zu machen, jeder­zeit demen­tier­bar, und trotz­dem von Wir­kung, kata­stro­pha­ler Wirkung.

      Abge­se­hen noch von der theo­lo­gisch-recht­li­chen Qua­li­tät pri­va­ter Bemer­kun­gen von Päp­sten: Nie­mand, der nicht nur ein ver­ant­wor­tungs­vol­les Amt (z.B. in der Poli­tik), son­dern zugleich Ver­ant­wor­tungs­be­wußt­sein hat, wür­de es dul­den, daß alles, was ihm so gera­de ein­fällt, welt­weit kol­por­tiert wird.

      Man muß sich ver­mut­lich dar­auf ein­stel­len, daß vor­läu­fig der soge­nann­te Berg­o­glio-Effekt wei­ter sei­nen Lauf nimmt. Die­se dar­aus fol­gen­de Krank­heit äußert sich bei Lin­ken und ande­ren Geg­nern des gesun­den Men­schen­ver­stan­des in einer Art hyste­ri­scher Eupho­rie, bei Ein­sichts­vol­len mit Ver­wun­de­rung und Ableh­nung, bei Katho­li­ken mit zuneh­men­dem Brech­reiz… Zur Pro­phy­la­xe wird emp­foh­len, die Äuße­run­gen des gesprä­chi­gen Berg­o­glio von den lehr­amt­li­chen Ver­laut­ba­run­gen des Pap­stes Fran­zi­kus zu unter­schei­den und erste­re kom­plett zu ignorieren.

      • Zur Pro­phy­la­xe wird emp­foh­len, die Äuße­run­gen des gesprä­chi­gen Berg­o­glio von den lehr­amt­li­chen Ver­laut­ba­run­gen des Pap­stes Fran­zi­kus zu unter­schei­den und erste­re kom­plett zu ignorieren.

        Es ist sicher rich­tig nicht allen Äuße­run­gen eine zu gro­ße Bedeu­tung bei­zu­mes­sen. Wenn alle in der Kir­che dies täten stün­den wir bes­ser da.
        Trau­ri­ge Tat­sa­che ist aber, daß jeder ‚Huster‚ inter­pre­tiert und instru­men­ta­li­siert wird, wie dies beim DBK bereits der Fall ist.

        Rich­tig span­nend wird es erst, die lehr­amt­li­chen Aus­sa­gen zu betrach­ten, aber sieht es da irgend­wie bes­ser aus? Das apo­sto­li­sche Schrei­ben steckt voll Wider­sprü­che und Ankün­di­gun­gen, auch bezüg­lich des Papstamtes.
        Die Äuße­run­gen von Malachi Mar­tin sind wohl 20 Jah­re alt, aber er könn­te sie jetzt gemacht haben, was er wohl auch getan hät­te (R.I.P.).

        • Kar­di­nal Re, der als rang­höch­ster Kar­di­nals das letz­te Kon­kla­ve lei­te­te, zog am Diens­tag im Inter­net­por­tal Vati­can Insi­der eine posi­ti­ve Bilanz des ersten Pon­ti­fi­kats­jah­res. Auf der gan­zen Welt schla­ge Fran­zis­kus brei­te Sym­pa­thie ent­ge­gen, beson­ders auf der Südhalbkugel.
          Fran­zis­kus habe den Stil des Papst­tums ver­än­dert, so der Kardinal.

          Auch wohl­ge­son­ne­ne Kar­di­nä­le die wohl zu den Wäh­lern von K. Berg­o­glio gehö­ren, bestä­ti­gen den sich ver­än­dern­den Cha­rak­ter des Papst­am­tes, auch wenn sich dies auf den Stil bezieht und von den Unter­stüt­zern im Kon­kla­ve gewünscht wurde.
          Der Papst dem­nächst als glei­cher unter gleichen?

          Noch so eine Mode?

  21. Also ich sehe, dass Fran­zis­kus das voll­kom­men rich­tig sieht! Er ist ein Christ mit sehr viel Gefühl, für das was die Men­schen wirk­lich brau­chen! Er weiß aber auch, dass es nicht ein­fach ist, Neue­run­gen zu brin­gen die von den Men­schen auch ange­nom­men wer­den, da er von Jesus weiß, dass die Mehr­heit der dama­li­gen Bevöl­ke­rung in Isra­el es auch nicht anneh­men konn­te, da die Tra­di­ti­on im Men­schen sehr fest ver­an­kert ist.

    • Wun­der­bar, wie man sieht, was Fran­zis­kus so alles sieht – was er wirk­lich sieht oder nicht sieht, ist ja ohne­hin voll­kom­men gleich­gül­tig, Haupt­sa­che, alle sind „hap­py“, Haupt­sa­che, etwas „Neu­es“, und der gan­ze lästi­ge Kram wie gesun­der Men­schen­ver­stand und vor allem die Leh­re der Kir­che wer­den aus­ge­blen­det. Ganz so, wie es zwar nicht Jesus, aber ein selbst­kon­stu­ier­ter Popanz („der net­te Mann aus Naza­reth“) auch will.

      Und: Natür­lich, die Men­schen brau­chen eine irra­tio­na­le Wohl­fühl­kam­pa­gne und eine mög­lichst gro­ße Unklar­heit – damit jeder den Papst zur Pro­jek­ti­ons­fi­gur für sei­ne eige­nen Wün­sche machen kann, von kath​.net bis Spie­gel und Scalf­aro. Das ist es ganz sicher, was die Men­schen brau­chen. Schließ­lich braucht ja auch der Alko­ho­li­ker sei­nen Schnaps und der Dro­gen­süch­ti­ge sein Hero­in. Haupt­sa­che Gefühl, Glau­be und Ver­stand soll nur ruhig der Teu­fel holen.

      DAS ist die gegen­wär­ti­ge Stim­mung. Sie ähnelt dem Tanz um das gol­de­ne Kalb sehr bedenklich.

  22. Lie­be Leute,

    über­seht das Wich­tig­ste der päpst­li­chen Aus­sa­ge nicht: Die Tie­fe der Mitfeier.

    Es hat offen­bar vor dem Kon­zil schon „Erneue­rungs­be­stre­bun­gen“ gege­ben, die von kon­ser­va­ti­ver Sei­te nicht ernst genom­men wur­de. Die Petrus­brü­der haben einen „win­zi­gen Schott“ auf­ge­legt. Bei der Nut­zung stieß ich auf meh­re­re Gebe­te, die nicht für den Gläu­bi­gen, son­dern nur für den Prie­ster Sinn haben. Wenn vor dem K. also schon der­ar­ti­ge Meß­bü­cher in deut­scher Über­set­zung vor­ge­le­gen hät­ten, wäre die Abschaf­fung des Latein nicht so leicht gegan­gen. Und die Lit­ur­gie­re­form auch nicht.

    Der Hei­li­ge Vater betont immer wie­der das fun­da­men­ta­le Den­ken. Wenn bei­de Riten gül­tig sind, dann ist es eben alles ent­schei­dend, daß sie wür­dig zele­briert werden.

    • Lie­ber Kon­rad Georg.
      Bei aller Sympha­tie, aber genau das glau­be ich nicht.
      Die „Lit­ur­gie­re­form“ ist durch und durch moder­ni­stisch gewe­sen und soll­te die ueber­lie­fer­te Lit­ur­gie erset­zen weil sich mit dem NOM auch die gan­zen ande­ren „moder­nen“ The­men bes­ser durch­bo­xen liessen.
      Es ging nie um Details, es war auch kei­ne Reform, nein es war eine bru­ta­le Abschaf­fung des Dage­we­se­nen, gegen etwas Neu­es, weltkonformes.
      Papst Joh 23 hat zwar das schlim­me Kon­zil ver­ur­sacht aber Paul VI ist der wirk­li­che Uebel­tae­ter! Und Joh.Paul II hat Bischof Leb­fe­v­re dann exkommuniziert !!!!!!!
      Die­se 3 Paep­ste sol­len selig und hei­lig gespro­chen werden ????????
      Was der Welt zur Freu­de, ist dem Herrn ein Graeuel.
      Bene­dikt hats ver­sucht und ist abge­schos­sen wor­den, sein Nach­fol­ger ist ein theo­lo­gisch Unwis­sen­der, wahr­schein­lich kann er nicht ein­mal Latein.
      Es ist das Wun­der schlecht­hin, das die kath.Kirche bei soviel Unfae­hig­keit und Starr­sinn gegen Chri­stus, ueber­haupt noch existiert.
      Nein, die­ses Pon­ti­fi­kat ist fuer mich ein Grauen.
      Franz weckt alle Unter­teu­fel in der Kir­che und applau­diert ihnen noch, weil er selbst nichts davon versteht.
      Man fasst es nicht, komm o hei­li­ger Geist und erloe­se uns von die­sen Mietlingen.

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