Jesuit rechtfertigt Abtreibung – „Weder der Ordensgeneral noch Rom greifen ein“


Jesuit Juan Masia rechtfertigt seit Jahren die Abtreibung. Alle wissen es, doch niemand greift ein(Madrid) Der spa­ni­sche Jesu­it und Bio­ethi­ker Juan Masiá Cla­vel ver­tei­dig­te erneut die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der. Seit Jah­ren unter­schei­det Pater Masiá zwi­schen „Abtrei­bung und Abtrei­bung“ (sie­he eige­nen Bericht Jesu­it recht­fer­tigt Abtrei­bung – Und was sagen die Bischö­fe und Rom dazu?) „Es gibt Situa­tio­nen, in denen es unver­ant­wort­lich ist, kei­ne Abtrei­bung durch­zu­füh­ren“, schrieb der Jesu­it am Neu­jahrs­tag auf sei­nem Blog, der mit der spa­ni­schen Tages­zei­tung El Pais ver­bun­den ist. Kri­ti­ker wer­fen dem Jesui­ten vor, ein Abtrei­bungs­pro­pa­gan­dist zu sein. Alle wüß­ten es, doch nie­mand grei­fe ein.

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Pater Masiá spre­che zwar von Extrem­fäl­len, doch der Kon­text sei­ner Wort­mel­dun­gen zum The­ma Abtrei­bung die­ne pünkt­lich der Recht­fer­ti­gung des vor­ge­burt­li­chen Kin­der­mor­des. So die Kri­tik von Info Cato­li­ca und des spa­ni­schen Kir­chen­hi­sto­ri­kers und katho­li­schen Blog­gers Fran­cis­co de la Cigo­ña auf den jüng­sten Blog-Ein­trag von Pater Masiá. Auch die jüng­ste Stel­lung­nah­me erfolg­te in einem Moment, in dem die Abtrei­bungs­de­bat­te in Spa­ni­en durch eine Regie­rungs­vor­la­ge neu ent­facht wur­de. Der Jesu­it schrieb, daß es in Spa­ni­en in der Abtrei­bungs­de­bat­te zwei „extre­me Gegen­po­si­tio­nen“ gebe, man aber kei­ne der bei­den als „ein­zig gül­ti­ge“ betrach­ten kön­ne. Damit rela­ti­vie­re der Jesu­it die katho­li­schen Lebens­rechts­po­si­ti­on und stel­le die Kul­tur des Todes mit der Kul­tur des Lebens gleich­wer­tig und „neu­tral“ auf die­sel­be Stufe.

„Juan Masiá ist immer noch katholischer Priester und gehört dem Jesuitenorden an“

„Das Schlimm­ste ist, daß die­se Aus­sa­gen nicht neu sind. Sie wer­den von die­sem Jesui­ten seit Jah­ren wie­der­holt, ohne daß jemand wider­spricht. Nicht weni­ge wer­den des­halb den­ken, daß das die Leh­re der Kir­che ist“, so de la Cigoña.

Info Cato­li­ca schrieb: „Wir schrei­ben den 2. Janu­ar 2014 und Pater Juan Masiá Cla­vel ist noch immer katho­li­scher Prie­ster und Ange­hö­ri­ger des Jesui­ten­or­dens“. Der Orden und in Rom „weiß man genau“, was Pater Masiá tue und den­noch grei­fe weder Ordens­ge­ne­ral Pater Adol­fo Nico­las oder ein römi­sches Dik­aste­ri­um ein. Es sei an der Zeit, zu klä­ren, so Info Cato­li­ca, ob Masiás Posi­ti­on auch die katho­li­sche Posi­ti­on sei. Wenn nicht, dann sei­en „kla­re Gegen­maß­nah­men“ zu ergrei­fen. „Ich unter­stüt­ze die Kri­tik von Luis Fer­nan­do Perez Bus­ta­men­te (Info Cato­li­ca) voll­kom­men. Auch ich habe Masiá satt. Und auch Pater Adol­fo Nico­las und sei­ne Untä­tig­keit“, so de la Cigoña.

Pater Juan Masiá ist Pro­fes­sor für Ethik an der Uni­ver­si­tät Sophia in Tokio und wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter des Frie­dens­zen­trums der japa­ni­schen Sek­ti­on der inter­re­li­giö­sen Welt­kon­fe­renz der Reli­gio­nen für den Frie­den (WCRP) in Tokio, bekannt auch als Reli­gi­ons for Peace (RfP).

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild:La cigüeña de la torre

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