Syrischen Ordensfrauen noch immer nicht frei – „Die Islamisten nahmen ihnen sogar das Kreuz weg“


Entführte Ordensfrauen aus dem Thekla-Kloster in Maalula(Damas­kus) Die Chri­sten in Damas­kus sind in Sor­ge um das Schick­sal der 13 Ordens­frau­en, die aus dem Klo­ster der Hei­li­gen Thek­la in Maa­lu­la ent­führt wur­den. Anders als in einer Video­bot­schaft ange­kün­digt, wur­den die Non­nen noch nicht freigelassen.

Anzei­ge

Die grie­chisch-ortho­do­xen Ordens­frau­en waren am Mon­tag vor einer Woche von Isla­mi­sten aus ihrem Klo­ster ver­schleppt wor­den. Anfangs hieß es, 12 der 40 Schwe­stern des Thek­la-Klo­sters sei­en ent­führt wor­den. Tat­schäch­lich sind es aber 13 Schwe­stern, die sich in der Gewalt der Isla­mi­sten befin­den. Am ver­gan­ge­nen Frei­tag ver­brei­te­ten die Ent­füh­rer eine Video­bot­schaft. Dar­in erklär­te eine der Ordens­frau­en, daß es ihnen gut gehe. Bis­her fehlt jede Nach­richt, wo sich die Ent­führ­ten befinden.

„Wir sind in einer schönen Villa“ – Die Islamisten nahmen den Schwestern die Kreuze ab

Die Video­bot­schaft war von den Isla­mi­sten dem ara­bi­schen Fern­seh­sen­der Al Jaze­era zuge­spielt wor­den. Eine Ordens­frau sagt dar­in: „Es geht uns gut, wir sind in einer wun­der­schö­nen Vil­la und wer­den in zwei Tagen frei­ge­las­sen“. Das wäre gestern Sonn­tag gewe­sen. Doch von den Ordens­frau­en fehlt nach wie vor jede Spur.

Als die syri­schen Chri­sten das Video sahen, fiel ihnen sofort auf, daß „die Ordens­frau­en im Video kein Kreuz um den Hals tra­gen, das ihre Ordens­zu­ge­hö­rig­keit zum Aus­druck bringt“, wie AP berich­tet. Da sich kei­ne Ordens­frau frei­wil­lig von ihrem Kreuz tren­nen wür­de, sind die Chri­sten sicher, daß sie ihnen von den Isla­mi­sten abge­nom­men wur­den. „Sie dür­fen nicht ein­mal ihr Kreuz behal­ten. Die Isla­mi­sten sind ein­fach nicht imstan­de, die Chri­sten zu respek­tie­ren“, berich­tet AP christ­li­che Reak­tio­nen aus Syrien.

Die Behör­den gehen davon aus, daß es sich bei den Isla­mi­sten um Ange­hö­ri­ge der Sala­fi­sten­bri­ga­de Al-Nus­ra han­delt, die mit Al Qai­da ver­bun­den ist. Die Ordens­frau­en dürf­ten in die Stadt Yab­roud gebracht wor­den sein, die von den Isla­mi­sten kon­trol­liert wird.

Am gest­ri­gen Sonn­tag wur­de in den zugäng­li­chen Kir­chen Syri­ens für die Befrei­ung der drei­zehn Ordens­frau­en gebe­tet. In der Maria­mi­ya-Basi­li­ka von Damas­kus bete­te der grie­chisch-ortho­do­xe Patri­arch von Antio­chi­en Johan­nes X. Yazi­gi für deren Frei­las­sung und for­der­te alle Chri­sten auf, eben­so für die Schwe­stern zu beten: „Wer immer direk­te oder indi­rek­te Kon­tak­te hat, soll für die Rück­kehr der Schwe­stern ein­tre­ten. Hof­fen wir, daß dies heu­te und nicht erst mor­gen geschieht.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Al Jaz­zera (Screen­shot)

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

1 Kommentar

  1. Und das in einem Syri­en, in dem noch vor einem Jahr Chri­sten und Mos­lems fried­lich, ja sogar freund­schaft­lich zusam­men lebten.

Kommentare sind deaktiviert.