(Zagreb) Die Meinungsumfragen wurden bestätigt. Kroatiens Wahlvolk hat sich mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit für die Festschreibung der Ehe als Verbindung von einem Mann und einer Frau in der Verfassung ausgesprochen. Homo-Verbände und die politische Linke beschimpfen das eigene Volk als „homophob“. Die Linksregierung will ungeachtet des Volkswillens ein Gesetz zur Ausweitung der Rechte für „homosexuelle Paare“ ausarbeiten.
Katholische Verbände hatten die Volksabstimmung initiiert, um präventiv Bestrebungen der linken Parlamentsmehrheit zu verhindern, die „Homo-Ehe“ zu legalisieren. Es handelte sich um die erste Volksabstimmung in Kroatien. Dieses Instrument der direkten Demokratie wurde erst vor kurzem eingeführt. Wie in der Schweiz ist auch in Kroatien kein Mindestquorum an Wahlbeteiligung gekoppelt.
Geringes Demokratieverständnis zeigen unterdessen die politischen Linksparteien und die Homo-Verbände. Demokratie scheint in ihren Augen nur, was der eigenen Ideologie entspricht. Das Ergebnis der Volksabstimmung muß nun in Verfassungsrecht umgesetzt werden. Kroatien hat sich damit Ländern wie Polen, Ungarn, Bulgarien, Litauen und Lettland angeschlossen. Diese sechs EU-Mitgliedsstaaten haben die Ehe als Verbindung eines Mannes und einer Frau in ihrer Verfassung festgeschrieben. Eine Reaktion auf linke Gesellschaftsveränderungspläne.
Geschlagen geht aus dem Referendum Kroatiens sozialistischer Ministerpräsident Zoran Milanovic hervor. Den Volksentscheid beschimpfte er als „Ausdruck der Homophobie“ und kündigte Zwangsbeglückungsmaßnahmen gegen sein eigenes Volk an. Die Promotoren der Volksabstimmung zum Schutz der Ehe und der Familie U ime obitelji zeigen sich hocherfreut. „Das Ergebnis ist ein Nein an die Regierungspläne, aber auch ein Nein an das linke Gesellschaftsmodell der EU“, zitieren kroatische Medien die Initiatoren. Aus Frankreich kam Beifall von Manif pour tous. Hätte man das französische Volk abstimmen lassen, ist man dort sicher, wäre das Ergebnis nicht anders ausgefallen. In Frankreich setzte die sozialistische Parlamentsmehrheit im vergangenen Frühjahr die Legalisierung der „Homo-Ehe“ gegen starke Proteste aus der Bevölkerung durch.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Wikicommons