Hollands Bischöfe in Rom – Hollands „Progressive“ richten „Manifest“ an Papst Franziskus


Katholische Landschaft in den Niederlanden 1849(Amster­dam) Am pro­gres­si­ven Flü­gel der katho­li­schen Kir­che des deut­schen Sprach­raums, will man das nie­der­deut­sche Nie­der­län­disch dazu­rech­nen, rumort es. Vom Theo­lo­gin­nen­ma­ni­fest „Wir wol­len Kar­di­nä­lin­nen“, über den Auf­stand deut­scher Bischö­fe und Ordi­na­ria­te gegen die Unauf­lös­lich­keit des Ehe­sa­kra­ments, über die For­de­rung des neu­en Vor­sit­zen­den der Supe­rio­ren­kon­fe­renz der männ­li­chen Ordens­ge­mein­schaf­ten Öster­reichs nach Prie­ste­rin­nen, umge­hend sekun­diert von der Prä­si­den­tin der Ver­ei­ni­gung der Frau­en­or­den Öster­reichs bis zur Denk­schrift Köl­ner Katho­li­ken für einen Anti-Meis­ner als näch­stem Erz­bi­schof von Köln reicht die Band­brei­te ner­vö­ser Zuckun­gen. Letzt­ge­nann­te For­de­rung erin­nert an den Wunsch nach einem Anti-Bene­dikt XVI. als neu­em Papst. Die Bischö­fe der Nie­der­lan­de befin­den sich zum Ad-limi­na-Besuch in Rom. Dazu haben pro­gress­si­ve Grup­pen ein „Mani­fest“ an Papst Fran­zis­kus ver­faßt, in dem sie sich nach Unter­stüt­zungs­be­kun­dun­gen für das neue Kir­chen­ober­haupt als „Ver­tei­di­ger“ der Kir­che und des kirch­li­chen Erbes geben. Die Hin­ter­ge­dan­ken sind jedoch andere.

Unruhe am progressiven Rand: Letztes Aufgebot um Richtungsentscheidung zu erzwingen

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Die Unru­he am pro­gres­si­ven Kir­chen­rand scheint unmit­tel­bar mit dem neu­en Pon­ti­fi­kat zu tun zu haben. Mit Bene­dikt XVI. hat­ten moder­ni­sti­sche Krei­se resi­gniert, zumin­dest was Rom, also die Ebe­ne der Welt­kir­che betraf. Auf der Ebe­ne der Orts­kir­chen sah man durch Ver­net­zung in den Diö­ze­san­füh­run­gen, mit den Medi­en und „enga­gier­ten Basis­ka­tho­li­ken“ mehr Hand­lungs­spiel­raum. Nicht zuletzt auch wegen eines nur schüch­tern-zag­haf­ten Wider­stan­des der Bischö­fe. Mit Papst Fran­zis­kus, ob zu recht oder zu unrecht, spü­ren die „unge­hor­sa­men“, aber dafür laut Eigen­de­fi­ni­ti­on „mün­di­gen“ Katho­li­ken Auf­wind. Es zeich­net sich ab, daß sie alles auf eine Kar­te set­zen wol­len. Dazu wird über die Öffent­lich­keit der Druck auf die Bischö­fe und auf Rom erhöht. Eine Stra­te­gie ist auch erkenn­bar: Es geht dar­um, zumin­dest in einer Fra­ge des pro­gres­si­ven For­de­rungs­ka­ta­logs einen Erfolg zu erzie­len. Er wür­de bedeu­ten, daß der Kampf um die Kir­che noch nicht ent­schie­den ist. Und er wür­de als Start­si­gnal und Ein­falls­pfor­te für eine Art von „feind­li­cher Über­nah­me“ der Kir­che gese­hen. Wei­te­re Erfol­ge wären dann nur mehr eine Fra­ge der Zeit.

Tat­säch­lich schei­nen es die Moder­ni­sten eilig zu haben. Ihre füh­ren­den Köp­fe sind in die Jah­re gekom­men, 1968 liegt schon weit zurück. Der uner­war­te­te Amts­ver­zicht Bene­dikts XVI. misch­te die Kar­ten unver­hofft neu. Eines Erfol­ges sind sie sich kei­nes­wegs sicher. Wer die Publi­ka­tio­nen am moder­ni­sti­schen Kir­chen­rand ver­folgt, fin­det zwar Begei­ste­rung für Papst Fran­zis­kus, die aber ziem­lich auf­ge­setzt wirkt. Zwi­schen den Zei­len ist wei­ter­hin deut­li­che Distanz zum päpst­li­chen Rom zu hören, aber auch Unsi­cher­heit dar­über, was die­ser argen­ti­ni­sche Papst wirk­lich will. Eine Ver­le­gen­heit, die sie durch­aus mit ande­ren Katho­li­ken tei­len. Sie kön­nen den Papst nicht mit Sicher­heit für sich rekla­mie­ren. Die Tat­sa­che, daß die Fra­ge sei­ner Zuord­nung unent­schie­den scheint, emp­fin­den sie gegen­über dem Vor­gän­ger­pon­ti­fi­kat des unbe­stech­li­chen und theo­lo­gisch über­le­ge­nen Bene­dikt XVI. bereits als Erleich­te­rung und Wen­dung zu eige­nen Gunsten.

Die pro­gres­si­ven Grup­pie­run­gen schei­nen daher ent­schlos­sen, die­se nicht mehr für mög­lich gehal­te­ne Chan­ce nüt­zen und eine Ent­schei­dung in ihrem Sinn erzwin­gen zu wol­len. Der Aus­gang die­ses „letz­ten Auf­ge­bots“ wird dar­über ent­schei­den, ob die Katho­li­sche Kir­che ver­spä­tet, aber „irrever­si­bel“ den Weg der demo­kra­ti­schen Pro­te­stan­ti­sie­rung mit allen Auf­lö­sungs­er­schei­nun­gen gehen wird, oder ob sie durch Got­tes Gna­de sich noch ein­mal zu einer katho­li­schen Erneue­rung wie jener der Gegen­re­for­ma­ti­on empor­he­ben kann.

Ad-limina-Besuch der niederländischen Bischöfe in Rom

Auch in den Nie­der­lan­den raf­fen sich die schon tot­ge­glaub­ten Moder­ni­sten zu neu­er Viru­lenz auf und haben ein „Mani­fest“ an Papst Fran­zis­kus gerich­tet. Anlaß ist der am heu­ti­gen Mon­tag statt­fin­den­de Ad-limi­na-Besuch der nie­der­län­di­schen Bischö­fe in Rom. Die Bischö­fe wur­den heu­te Vor­mit­tag von Papst Fran­zis­kus emp­fan­gen. Die Audi­enz war ursprüng­lich für den 5. Dezem­ber geplant, wur­de dann jedoch vor­ge­zo­gen. In die­ser Woche wird auch der C8-Kar­di­nals­rat zum zwei­ten Mal tagen und sich mit der Reform der Römi­schen Kurie befas­sen. Der Papst ließ wis­sen, daß wegen die­ser Kuri­en­re­form kei­ne Zeit für Ein­zel­ge­sprä­che mit den nie­der­län­di­schen Bischö­fen sei.

Über die Medi­en und mit dem „Mani­fest“ will sich auch Hol­lands moder­ni­sti­scher Kir­chen­rand bemerk­bar machen. Und zwar in Rom. Jener Rand, der maß­geb­lich für den Zer­fall der bis in die frü­hen 60er Jah­re star­ken und kämp­fe­ri­schen hol­län­di­schen Kir­che ver­ant­wort­lich ist. Die Nie­der­lan­de sind heu­te das am mei­sten ent­christ­lich­te Land der EU. Die Mehr­heit der Bevöl­ke­rung bezeich­net sich als religionslos.

Zwei progressive Gruppen richten „Manifest“ an Papst Franziskus

Zwei pro­gres­si­ve Grup­pen, der Bezield Ver­band Utrecht (BVU), mit etwa 4000 Mit­glie­dern, und die Ver­ei­ni­gung Pro­fes­so­ren­ma­ni­fest von etwa 60 Aka­de­mi­kern, haben sich vor zwei Wochen zusam­men­ge­schlos­sen und ein gemein­sa­mes „Mani­fest“ vor­ge­legt. Der Zusam­men­schluß wäre in etwa ver­gleich­bar mit einem Akti­ons­bünd­nis von Wir sind Kir­che und der Pfar­rer-Initia­ti­ve. In den Nie­der­lan­den han­delt es sich aller­dings in bei­den Fäl­len um Lai­en­in­itia­ti­ven. Die ent­spre­chen­den Links bei­der Grup­pen zu Wir sind Kir­che und Pfar­rer-Initia­ti­ve spre­chen für sich.

Die „enga­gier­ten“ Lai­en geben sich „besorgt“ über die Lage der Kir­che in den Nie­der­lan­den. Tat­säch­lich besteht Anlaß dazu. Die Orts­kir­che befin­det sich seit Jahr­zehn­ten in pro­gres­si­vem Auf­ruhr und in Fol­ge davon in zuneh­men­dem Zer­fall. Alar­mie­rend sei­en Plä­ne der Bischö­fe, so das „Mani­fest“, die Pfarr­land­schaft der Nie­der­lan­de durch Neu­or­ga­ni­sa­ti­on völ­lig umzu­ge­stal­ten. In der Tat gibt es sol­che Plä­ne, die zur Auf­las­sung und Zusam­men­le­gung von 1.300 Pfar­rei­en füh­ren sol­len. Das Schick­sal von tau­send Kir­chen­ge­bäu­den ist unge­wiß. Not­wen­dig machen die Plä­ne der Prie­ster­man­gel und der Gläu­bi­gen­man­gel. Fol­ge ist die Zer­schla­gung des in den ver­gan­ge­nen Jahr­hun­der­ten ent­stan­de­nen kapil­la­ren Net­zes histo­ri­scher Pfar­rei­en. Eine Nega­tiv­ent­wick­lung, die Unru­he, Schmerz und Des­ori­en­tie­rung aus­lö­sen. Die Bischö­fe set­zen auf eine Neu­ein­tei­lung der Pfar­rei­en mit dem ent­schei­den­den Ziel, daß jeder Pfar­rei auch künf­tig ein Prie­ster vor­steht. Meh­re­re benach­bar­te Pfar­rei­en sol­len zu „eucha­ri­sti­schen Zen­tren“ zusam­men­ge­schlos­sen wer­den, die als „Orte der Hoff­nung“ bezeich­net werden.

Modernisten für eine priesterlose Zukunft

Die Moder­ni­sten, anson­sten Wort­füh­rer des Fort­schritts, prä­sen­tie­ren sich im „Mani­fest“ dem Papst als Ver­tei­di­ger des Über­lie­fer­ten, kon­kret der histo­ri­schen Pfar­rei­en gegen die „Megapfar­rei­en“. In lang­at­mi­gen sozio­lo­gi­schen und psy­cho­lo­gi­schen Dar­le­gun­gen argu­men­tie­ren sie für deren Bei­be­hal­tung. „Die Kul­tur, der kul­tu­rel­le Reich­tum und das kul­tu­rel­le Erbe sind in Gefahr, für immer ver­lo­ren­zu­ge­hen“, heißt es in von pro­gres­si­ver Sei­te unge­wohn­ter Wort­wahl im „Mani­fest“. Dabei wen­den sich die bei­den Grup­pen auch gegen den Ver­kauf kirch­li­chen Eigen­tums und zu recht vor allem von Kirchen.

Das ver­folg­te Ziel dabei ist aller­dings die prie­ster­lo­se Pfar­rei. Die Bei­be­hal­tung der alten Pfar­rei­en­land­schaft wür­de zwangs­läu­fig zur Ein­set­zung von Lai­en als Pfarr­vor­ste­her und zu prie­ster­lo­sen „Got­tes­dien­sten“ füh­ren und damit zu einem grund­le­gen­den Umbau der Kir­che und einer wei­te­ren Zer­set­zung der Katho­li­zi­tät. Im „Mani­fest“ an den Papst ist daher ankla­gend von „bischöf­li­cher Poli­tik“, von „auto­ri­tä­rem“ Vor­ge­hen, vom „mün­di­gen“ Chri­sten und „einer „zur Rei­fe gekom­me­nen Iden­ti­tät“ der Lai­en die Rede: „Die bischöf­li­che Poli­tik wird in auto­ri­tä­rer Wei­se umge­setzt und das gläu­bi­ge Volk nicht ange­mes­sen in die Über­le­gun­gen ein­be­zo­gen; die Nor­men der Trans­pa­renz, der Rechen­schaft und der Demo­kra­tie wer­den miss­ach­tet. In kei­ner Wei­se zeugt die­ses Vor­ge­hen davon, dass man um die gesell­schaft­li­che und reli­giö­se Mün­dig­keit des Got­tes­volks weiß, geschwei­ge denn sie respek­tiert. Zudem wird jedes mensch­li­che Maß miss­ach­tet. Den bischöf­li­chen Lei­tungs­be­fug­ten scheint auch nicht bewusst zu sein, dass die Mün­dig­keit das Ergeb­nis einer zur Rei­fe gekom­me­nen Iden­ti­tät ist, die Per­son und Gemein­schaft aus­zeich­net.“ Eine neue „Iden­ti­tät“, die kei­ner Prie­ster mehr bedarf. Das aller­dings, haben die Initia­to­ren dem Papst nicht so offen in das „Mani­fest“ geschrieben.

Für das „Mani­fest“ beru­fen sie sich auf das neue Apo­sto­li­sche Schrei­ben Evan­ge­lii Gau­di­um. Wie die­se und ande­re Wort­mel­dun­gen zei­gen, erlau­ben eini­ge unde­fi­nier­te For­mu­lie­run­gen in der Exhorta­tio, ein offen­sicht­lich weit­schwei­fi­ges Aus­le­gungs­spek­trum. Dem geht eine Bekun­dung vor­aus, Papst Fran­zis­kus unter­stüt­zen zu wollen.

Rich­tig ist am „Mani­fest“ der Ein­druck, daß sich die Kir­che in den Nie­der­lan­den in einer histo­risch bei­spiel­lo­sen Auf­lö­sung befin­det, daß die Auf­lö­sung von Pfar­rei­en, die Schlie­ßung, Pro­fa­nie­rung, die Umwid­mung oder der Abbruch von Kir­chen den Ver­fall des Chri­sten­tums offen­kun­dig machen. Rich­tig ist, daß es eine Ent­wick­lung ist, die gläu­bi­ge Katho­li­ken zuin­nerst schmerzt.

Die pro­gres­si­ve Ana­ly­se setzt jedoch wie schon bis­her an der fal­schen Stel­le ein. Wer im Doku­ment einen Hauch von Selbst­kri­tik, von Reue über die mit­ver­schul­de­te Ver­wü­stung sucht ver­ge­bens. Was im „Mani­fest“ beklagt wird, dafür sind die­sel­ben moder­ni­sti­schen Strö­mun­gen, die nun Trä­ger des neu­en „Mani­fe­stes“ sind, maß­geb­lich ver­ant­wort­lich. Ihnen Gehör zu schen­ken, hie­ße den Bock zum Gärt­ner zu machen.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wikicommons

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18 Kommentare

    • Völ­lig fal­sche Ein­schät­zung. Das Kon­zil trifft kei­ne Schuld und auch Bene­dikt hat sich stets klar im Sin­ne der Tra­di­ti­on samt der not­wen­di­gen und legi­ti­men Anpas­sun­gen geäu­ßert. Erst unter dem jet­zi­gen Pon­ti­fi­kat wach­sen den lin­ken und moder­ni­sti­schen Refor­mern Flü­gel, sie füh­len sich bestärkt, weil sie ja auch nicht zurück­ge­pfif­fen wer­den. Ob der Papst mit ihnen gemein­sa­me Sache macht, wird die Zukunft zeigen.

      • Selbst­ver­ständ­lich sind das die Früch­te des Kon­zils und der nach­fol­gen­den Päp­ste. Wie das Gute von oben kommt, so kommt in einer Hier­ar­chie auch das Schlech­te von oben. 

        Gera­de Papst Paul VI. hat Hol­län­di­schen Kate­chis­mus und hol­län­di­sches Bei­na­he-Schis­ma durch­aus gewäh­ren lassen.

        Lei­der hat auch Bene­dikt nicht ener­gisch genug die Dis­si­den­ten in die Schran­ken gewie­sen – hier wie dort.

  1. „Das ver­folg­te Ziel dabei ist aller­dings die prie­ster­lo­se Pfar­rei. Die Bei­be­hal­tung der alten Pfar­rei­en­land­schaft wür­de zwangs­läu­fig zur Ein­set­zung von Lai­en als Pfarr­vor­ste­her und zu prie­ster­lo­sen „Got­tes­dien­sten“ füh­ren und damit zu einem grund­le­gen­den Umbau der Kirche“

    DAS HABEN WIR in vie­len deut­schen Bis­tü­mern bereits! ! !

    „Seel­sor­ge­teams“, Beer­di­gun­gen, die von einer Frau mit vio­let­ter Sto­la gelei­tet wer­den, etc.

    • Wohl wahr- das haben wir und es ist schon lan­ge in vie­len Bis­tü­mern, vor allem in der Dia­spo­ra, kein Aus­nah­me­fall, son­dern die Regel!! Eine Hl. Mes­se mit einem Prie­ster zu bekom­men, ist in man­chen Brei­ten gar­nicht so ein­fach, auch an den Sonn­ta­gen gibt es oft genug „Wort-Got­tes-Fei­ern“, was auch immer das sein mag- katho­lisch ist es schon lan­ge nicht mehr!!!

  2. Seit­dem der neue Papst ein Rad nach dem ande­ren schlägt wit­tern sie Mor­gen­luft. Sie glau­ben das die Zeit gekom­men ist den Fel­sen zu spren­gen und die pro­te­stan­ti­sie­ren­den Bruch­stücke der hei­li­gen Kir­che die­ser ver­dor­be­nen Welt als Mor­gen­ga­be zu über­rei­chen. Mal sehen wie hoch die Rech­nung ohne den Wirt sein wird. Wir wer­den IHN sehen.
    Per Mari­am ad Christum.

  3. Gui­sep­pe Nar­dis Bei­trä­ge fin­de ich in der Regel fun­diert, gut begrün­det, zutref­fend. Was mich hier wun­dert, ist, dass er hier mehr­fach vom „pro­gres­si­ven Rand“ spricht als von einer Grup­pe, die wegen ihres Alters dem­nächst in die Bedeu­tungs­lo­sig­keit ver­sin­ken wird. Für die Prot­ago­ni­sten trifft das sicher zu. Doch was ist übrig geblie­ben? Im deut­schen Sprach­raum haben die Pro­gres­si­sten auf der gan­zen Linie gesiegt. Ihre Epi­go­nen hal­ten alle Schalt­stel­len fest in der Hand. Ob es sich um Unis, Fach­hoch­schu­len, Aka­de­mien, den schu­li­schen RU, die Ordi­na­ria­te, die Pfar­rei­en han­delt: Über­all wird der katho­li­sche Glau­be besten­falls rudi­men­tär ver­kün­det, beglei­tet von Häre­si­en, die ihn in Fra­ge stel­len, mal mehr oder weniger.
    Ja, wir ern­ten die Früch­te des II. Vati­ka­num und aller Kon­zils- und Nach­kon­zil­s­päp­ste. Ohne sei­ne Vor­gän­ger wäre Fran­zis­kus nie Papst gewor­den. Als unmit­tel­ba­rer Nach­fol­ger von Pius XII. ist er undenk­bar, als Nach­fol­ger Bene­dikt XVI. schon.
    Wobei er im Niveau über­haupt nicht an Bene­dikt XVI. her­an­reicht, das ist selbstverständlich.

    • „Ja, wir ern­ten die Früch­te des II. Vati­ka­num und aller Kon­zils- und Nach­kon­zil­s­päp­ste. Ohne sei­ne Vor­gän­ger wäre Fran­zis­kus nie Papst gewor­den. Als unmit­tel­ba­rer Nach­fol­ger von Pius XII. ist er undenk­bar, als Nach­fol­ger Bene­dikt XVI. schon.“
      Dem ist nichts hin­zu­zu­fü­gen. Volltreffer.
      „Wobei er im Niveau über­haupt nicht an Bene­dikt XVI. her­an­reicht, das ist selbstverständlich.“
      Ja der neue ist wohl mehr für die gro­ben Abriß­ar­bei­ten zustän­dig. Die Zeit der hoch­gei­sti­gen Wer­ke über alles mög­li­che in die­ser Welt ist wohl vorbei.
      Per Mari­am ad Christum.

    • Als Nach­fol­ger von Bene­dikt war er eigent­lich auch undenk­bar. War­um ein Kar­di­nals­kol­le­gi­um, das ihn 2005 nicht woll­te, und das danach mit von Bene­dikt bestimm­ten Kar­di­nä­len auf­ge­stockt wur­de, dann Berg­o­glio, und das auch noch mit einer sat­ten Mehr­heit, wähl­te, wird wohl für immer ein Rät­sel bleiben.

      • Fran­zis­kus war auch aus mei­ner Sicht als Nach­fol­ger Bene­dikts undenkbar.
        Mei­ne Ver­mu­tung ist, dass die Frei­mau­rer durch Beherr­schung der Mehr­heit der Kar­di­nä­le und des Medi­en­ap­pa­ra­tes sowie Intri­gen im Vati­kan solan­ge an Bene­dikts Stuhl gesägt haben, bis er frei­wil­lig oder viel­mehr gezwun­gen auf­ge­ge­ben hat.

        Uns, die wir nur soviel wis­sen, wie in den Medi­en über Benedikt’s Papst­tum berich­tet wur­de, ist natür­lich der Ein­druck ent­stan­den, als wäre tat­säch­lich Bene­dikt in irgend­ei­ner Wei­se Schuld an den Miss­brauchs­fäl­len oder an der Affä­re um die Vatik­an­bank, was ja zwei Haupt-Kri­tik­punk­te an sei­nem Pon­ti­fi­kat waren.
        Jedoch hat nach­her ein Ver­trau­ter Bene­dikts davon berich­tet, dass die­ser erst aus den Abend­nach­rich­ten im Fern­se­hen von der Vatik­an­bank-Affä­re erfah­ren habe und das trau­rig zur Kennt­nis nahm, sel­ber nichts mit die­sen Geschäf­ten zu tun hat­te, da ihn die Papst-Agen­den bereits genug in Anspruch nah­men. Was die Miss­brauchs­fäl­le betrifft, ist es wohl höchst unwahr­schein­lich dass Bene­dikt die­se still­schwei­gend gedul­det hat.

        Sehr auf­fal­lend dage­gen ist, dass aus­ge­rech­net wäh­rend sei­nes Pon­ti­fi­kats die­se Miss­brauchs­fäl­le öffent­lich wurden.
        Über das Kon­zil hat Bene­dikt ganz bewusst gesagt, dass es auch ein Kon­zil der Medi­en gab. Die­se haben nicht authen­tisch und wahr­heits­ge­treu dar­über berich­tet. Statt­des­sen wur­de damals schon ver­sucht Reform­wind zu erzeu­gen obwohl die Kon­zils­do­ku­men­te ein­seh­bar waren und etwas ande­res belegten.

        Es ent­steht auf mich seit Lan­gem der Ein­druck, als wür­de durch die­se Pro­test-Initia­ti­ven eine Art Medi­en­kam­pa­gne auf­ge­baut, wodurch Refor­men, die eigent­lich Häre­si­en sind, erst ermög­licht werden.
        Lang­at­mi­ge Sät­ze, Mehr­deu­tig­kei­ten und Anspie­lun­gen ver­schlei­ern dabei, was in den Augen Got­tes eigent­lich eine schwe­re Sün­de ist.

  4. War da nicht schon mal was ? Der sog. „hol­län­di­sche Kate­chis­mus“, gespickt mit fein­ge­streu­ten Häre­si­en ! Die dafür mit­ver­ant­wort­li­che „alte Gar­de“ zieht wohl noch ein­mal alle Regi­ster für einen Rund­um­schlag gegen die hl. Tra­di­ti­on. Hol­land ist im Grun­de genom­men bereits glau­bens­mä­ssig mehr­heit­lich eine nach­kon­zi­liä­re Wüste; ein moder­ni­sti­scher „Sand­sturm“ mehr oder weni­ger fällt nicht mehr ins Gewicht. 

    Stim­men, die zur Wie­der­an­knüp­fung an die hl. Tra­di­ti­on als wie­der­be­le­ben­de „Bewäs­se­rung“ mah­nen, gel­ten in den glau­bens­mä­ssig (Dar-)Niederlanden gleich­sam eine Fremdsprache.

    • Hol­land ist auch die Hei­mat von Köni­gin Bea­trix, die dafür bekannt ist, und das kann man als gesi­chert anneh­men, dass sie mit dem Klub Bil­der­berg in engem Zusam­men­hang steht. Nichts stün­de daher näher, als die­ses Land zu „ent­ka­tho­li­sie­ren“. Von daher wun­dert es mich nicht dass Hol­land sich in die­ser Situa­ti­on befindet.
      Auch in Eng­land gibt es nur mehr wenig gläu­bi­ge, prak­ti­zie­ren­de Katho­li­ken und auch dort gibt es noch einen Adel, wor­um jede Men­ge Tam­tam gemacht wird, wie man ja aus den Medi­en weiß. Als wäre der katho­li­sche Glau­be durch den Adels­kult ersetzt worden.

  5. Das sind nicht die Früch­te des Konzils!Sondern die Früch­te Luthers!
    Sonst hät­te Polen und Kroatien,Litauen usw.
    Die glei­chen Probleme.Bitte kei­ne vor­ur­tei­le gegen
    Papst Bene­dikt oder Johan­nes Paul,und Sach­lich beurteilen.

  6. Nach mei­ner Ein­schät­zung ‑ich bin 1966 gebo­ren und damit „nach­kon­zi­li­ar“ auf­ge­wach­sen- war der alles ent­schei­den­de Feh­ler die Lit­ur­gie­re­form unter Paul dem VI. und dabei vor allem die flä­chen­decken­de Abschaf­fung der Zele­bra­ti­on ad ori­en­tem und ihre Erset­zung durch die an soge­nann­ten Volks­al­tä­ren zu voll­zie­hen­de Zele­bra­ti­on ad popu­lum. Dadurch hat man sich lit­ur­gisch qua­si von Gott abge­wen­det und dem Kir­chen­volk zuge­wen­det. Die­se Lit­ur­gie­re­form war so von der Lit­ur­gie­kon­sti­tu­ti­on des 2. Vati­can­ums auch nicht (!!!) vor­ge­zeich­net. Sie war ‑und es tut mir für die­sen Papst leid, es sagen zu müs­sen- ein Werk Pauls des VI. . Bemer­kens­wert ist für mich, dass ihm dies in den Medi­en und pro­gres­si­ven Krei­sen bis heu­te kei­ne Dank­bar­keit ein­bringt. Statt­des­sen ist er dort nur der Anti-Pil­le-Papst wg. Hum­a­nae Vitae.

  7. „Wer die Publi­ka­tio­nen am moder­ni­sti­schen Kir­chen­rand ver­folgt, fin­det zwar Begei­ste­rung für Papst Fran­zis­kus, die aber ziem­lich auf­ge­setzt wirkt. Zwi­schen den Zei­len ist wei­ter­hin deut­li­che Distanz zum päpst­li­chen Rom zu hören, aber auch Unsi­cher­heit dar­über, was die­ser argen­ti­ni­sche Papst wirk­lich will.“

    Das ist eine wich­ti­ge Infor­ma­ti­on. „Ziem­lich auf­ge­setzt“ – das gibt Hoff­nung, daß die Moder­ni­sten und Papst Fran­zis­kus viel­leicht doch kei­ne kom­mu­ni­zie­ren­den Gefä­ße sind. 

    Dan­ke für die­se pro­fun­de (wenn auch nie­der­schmet­tern­de) Analyse.

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