Apothekerin entlassen, weil sie aus Gewissensgründen Verkauf der „Pille danach“ verweigerte


Die Pille danach kostete eine französische Apothekerin ihre Arbeit(Paris) Eine fran­zö­si­sche Apo­the­ke­rin lehn­te unter Beru­fung auf ihr Gewis­sen den Ver­kauf der früh­ab­trei­ben­den Pil­le danach ab und wur­de ent­las­sen. Jac­que­line F. hat­te einen Kol­le­gen gebe­ten, einen Kun­den zu betreu­en, der die Pil­le danach woll­te. Der Kun­de erhielt das Pro­dukt, das sowohl ver­hü­ten­de als auch abtrei­ben­de Wir­kung hat. Gegen die Apo­the­ke­rin wur­de Beschwer­de eingebracht.

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Die Fra­ge der Gewis­sens­ver­wei­ge­rung betrifft in Frank­reich nicht nur die Bür­ger­mei­ster, die sich wei­gern „Homo-Ehen“ zu schlie­ßen, wozu sie die sozia­li­sti­sche Regie­rung per Staats­ge­setz zwin­gen will. Das fran­zö­si­sche Gesetz ver­bie­tet auch Apo­the­kern aus Gewis­sens­grün­den die Abga­be der Pil­le danach zu ver­wei­gern. Wer es den­noch tut, ris­kiert die Arbeit zu ver­lie­ren, wie es Jac­que­line F. ergan­gen ist. In einem Bericht an die Ver­ei­ni­gung Objec­tion mach­te sie ihren Fall bekannt.

Die Frau hat­te vor zwei Jah­ren ihr Phar­ma­zie­stu­di­um abge­schlos­sen und arbei­te­te seit­her als Ange­stell­te in der Filia­le eines grö­ße­ren Apo­the­ken­un­ter­neh­mens. Die Vor­stel­lung, die Pil­le danach mit ihrer ver­hü­ten­den, aber auch abtrei­ben­den Wir­kung ver­kau­fen zu müs­sen und damit an der Tötung eines unge­bo­re­nen Kin­des mit­zu­wir­ken, wur­de ihr zur immer grö­ße­ren Bela­stung. Nach län­ge­rem Rin­gen mit sich selbst, ver­trau­te sie ihrem Vor­ge­setz­ten und Apo­the­ker­kol­le­gen ihre Gewis­sens­pro­ble­me an. Zu ihrem Erstau­nen stell­te sie fest, daß die­ser ihre Beden­ken teil­te und selbst Schwie­rig­kei­ten mit der Abga­be des Tötungs­prä­pa­rats hat­te. „Er mach­te mir den Vor­schlag, Kun­den, die Abtrei­bungs­pro­duk­te woll­ten, an ande­re Kol­le­gen zu ver­wei­sen“, so Jacqueline.

Erste Abmahnung – Gewissensverweigerung verweigert

Das funk­tio­nier­te bis Juli 2013, als das „Unter­neh­men, für das ich arbei­te­te, mich in eine ande­re Apo­the­ken­fi­lia­le schick­te“. Dort „wur­den die Din­ge kom­pli­zier­ter“. Als sie auch ihren neu­en Vor­ge­setz­ten auf ihre Schwie­rig­kei­ten mit der Pil­le danach auf­merk­sam mach­te und um Dis­pens von deren Ver­kauf ersuch­te, wil­lig­te die­ser anfangs ein. „Aller­dings nicht für lan­ge“, so die Apo­the­ke­rin. Nach eini­gen Wochen über­reich­te ihr der Vor­ge­set­ze „einen Brief mit einer Abmah­nung“. Eine Kun­din „habe sich beschwert, weil ich die Abga­be der Pil­le danach ver­wei­gert hät­te“. Jac­que­line ist erstaunt, „weil mich an die­sem Arbeits­platz noch gar kein Kun­de um das Prä­pa­rat gefragt hatte“.

Denunziation und fristlose Entlassung

Zwei Wochen spä­ter ging eine wei­te­re Beschwer­de gegen Jac­que­line bei der Apo­the­ker­kam­mer ein, „weil ich einen Kol­le­gen gebe­ten hat­te, einen Kun­den zu über­neh­men, der die Pil­le danach woll­te“. Der Kun­de wur­de von einem ande­ren Apo­the­ker betreut und konn­te das Prä­pa­rat kau­fen. Den­noch muß jemand Jac­que­line beim Berufs­ver­band denun­ziert haben. Wer, weiß sie nicht. Kurz dar­auf wur­de sie von ihrem Arbeit­ge­ber unter Ver­weis auf die bei­den Beschwer­den ent­las­sen. Eine Gewis­sens­ver­wei­ge­rung woll­te das Unter­neh­men nicht gel­ten las­sen, eben­so­we­nig der Berufs­ver­band. Bereits die erste Abmah­nung war nur ein Vor­wand, um die jun­ge Apo­the­ke­rin loszuwerden.

Jac­que­line ist nun arbeits­los. „Als ich mein Phar­ma­zie­stu­di­um auf­nahm, war ich über­zeugt, als Apo­the­ke­rin den Men­schen hel­fen zu kön­nen. Wie kann ich dann ein Pro­dukt ver­kau­fen, mit dem ein ande­rer Mensch getö­tet wer­den kann?“ Sie ist auf der Suche nach einer neu­en Anstel­lung, in einer ande­ren Apo­the­ke und in der Hoff­nung auf einen Arbeit­ge­ber, der mehr Ver­ständ­nis für ihre Gewis­sens­not hat.

Der Fall von Jac­que­line zeigt, daß die Reli­gi­ons- und Gewis­sens­frei­heit nicht nur im Nahen Osten, Tei­len Ost­asi­ens oder in Nord­afri­ka bedroht ist. Die Gewis­sen­frei­heit der Chri­sten wird mit­ten in Euro­pa ein­eg­schränkt durch eine Kul­tur des Todes und des Kon­sums. Der Fall der jun­gen christ­li­chen Apo­the­ke­rin in Frank­reich bestä­tigt an einem kon­kre­ten Bei­spiel den jüng­sten Bericht des Doku­men­ta­ti­ons­ar­chivs der Into­le­ranz gegen Chri­sten mit Sitz in Wien über zuneh­men­de Dis­kri­mi­nie­rung der Chri­sten in Europa.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: LifeSiteNews

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6 Kommentare

  1. Daß das Gewis­sen im poli­ti­schen Frank­reich kei­ne Rol­le mehr spielt, wird zuneh­mend deutlicher.
    Wes­halb Katho­li­ken es auch auf­hö­ren soll­ten, das poli­tisch-gewalt­be­wehr­te staat­li­che Gerichts­mo­no­pol anzuerkennen.
    Ob aller­dings der Ver­weis an einen Kol­le­gen zur Gewis­sen­s­ent­la­stung wirk­lich reicht? Immer­hin, nicht ein­fach „mit­zu­ma­chen“, ist nicht wenig.

  2. ja es ist wirk­lich schon fast zu spät.
    Die Lage wäre nicht so trost­los, wenn all die vie­len Chri­sten die es in Frank­reich Eng­land, Deutsch­land noch gibt nicht seit Jahr­zehn­ten gute Mine zum bösen Spiel machen würden.
    Wenn also all die Kran­ken­schwe­stern, Ärz­te, Heb­am­men, Apo­the­ker, Leh­rer u.s.w. nicht seit Jahr­zehn­ten mit­spie­len würden.
    Hät­te man sich vor Jahr­zehn­ten in der Fol­ge von Hum­a­nae vita ein­fach sel­ber mal dran gehal­ten und nicht sel­ber die Kar­rie­re den eige­nen Kin­dern vor­ge­zo­gen, hät­te man ein glaub­wür­di­ges Zeug­nis gegeben.
    So hat man oft gesagt „Eigent­lich bin ich ja gegen Abtrei­bung, aber die Toch­ter soll sich doch nicht ihr Leben versauen“
    Oder man hat sel­ber für sich die­se Opti­on gewählt.
    Jetzt ist das Kind schein­bar im Brun­nen und wenn auch Dr Nathan­son erzählt, dass man die Opti­on Abtrei­bung in den USA dadurch gesell­schafts­fä­hig gemacht hat, dass man die Zah­len der katho­li­schen Abtrei­be­rin­nen dra­stisch über­trie­ben hat; so muss man doch sagen, gegen den Ungeist ‚der schluss­end­lich hin­ter der Abtrei­bungs­men­ta­li­tät steckt, näm­lich ein Kind als Hin­der­nis für ein eman­zi­pier­tes Leben zu sehen, dage­gen hat die Kir­che kaum Wider­stand geleistet.
    Und lei­stet es immer noch nicht, sol­len doch auch in der Kir­che Frau­en Ämter, Wür­den und Jobs mög­lichst bevor­zugt erhal­ten, weil das ja gut für die Frau­en ist.
    Nur ver­gisst man dabei, dass Mut­ter auch ein Job, sogar ein Beruf ist und zwar einer aus der Abtei­lung 24/​7.

  3. Es bleibt der Apo­the­ke­rin eigent­lich nur noch sich selbst­stän­dig zu machen und beim euro­päi­schen Gerichts­hof wegen Dis­kri­mi­nie­rung Kla­ge einzureichen.
    Nach der zuletzt erfolg­ten Rechts­spre­chung kann nie­mand zu ethisch anrü­chi­gen Hand­lun­gen oder deren Bei­hil­fe gegen sein Gewis­sen gezwun­gen wer­den (Abtrei­bung Eutha­na­sie, in vitro Infer­ti­li­sa­ti­on etc.).
    Die Beru­fung auf sein Gewis­sen (seit P. Franz wis­sen wir um des­sen Auto­no­mie) muß in die­sem Zusam­men­hang gelten.
    Bei der ‚Pil­le danach‚ geht außer­dem um ‚Life­style‚ und nicht um ein ‚Not­wen­dig­keit‚.

    • Kein euro­päi­sches Gericht wird die Ver­ab­rei­chung der „Pil­le-danach“ als ethisch anrü­chig anse­hen. Schon gar nicht, nach­dem selbst der kon­ser­va­tiv­ste Bischof in Deutsch­land grü­nes Licht gege­ben hat.
      Und Selb­stän­dig­ma­chen wird auch nichts hel­fen (abge­se­hen von den Kosten und dem erfor­der­li­chen Fremd­ka­pi­tal, wel­ches Staat und Ban­ken „ver­tei­len“), denn die Kam­mern und/​oder Auf­sichts­be­hör­den (Frank­reich ist ein demo­kra­ti­sche Land, kein frei­es) wer­den sie zwin­gen, alles zu ver­kau­fen oder sie wird kei­ne Kon­zes­si­on erhal­ten. Demo­kra­ti­sche Markt­zu­gangs­hür­den gibt es nicht umsonst: Macht will abge­si­chert sein.

  4. Möge sich die vor­bild­li­che Apo­the­ke­rin von den Drang­sa­lie­run­gen der Hol­lan­de-Dik­ta­tur nicht ein­schüch­tern las­sen. Wer auf der Sei­te der Ewi­gen Wahr­heit Jesus Chri­stus steht, steht auf der stär­ke­ren Sei­te. Der vom See­len­ver­schmut­zer M. Hol­lan­de und sei­nen Mit­läu­fern insze­nier­te „ganz huma­ne“ Irr­sinn schert sich kei­nen Deut um die Gewis­sens­frei­heit. Die Maschi­ne­rie des Kul­tes des Todes will der gan­zen Nati­on den Stem­pel der Mit­tä­ter­schaft auf­drücken. „Frei­heit, Gleich­heit, Brü­der­lich­keit“ hat die blut­rün­sti­ge franz. Revo­lu­ti­on auf ihre Fah­nen geschrie­ben. Ihre gesin­nungs­mä­ssi­gen Nach­kom­men gehen zwar nicht mehr mit der Gil­loi­tine gegen jene vor, die sich nicht der Uni­for­mi­tät des Kul­tes Todes beu­gen wol­len, doch sie üben dik­ta­to­ri­schen Gesin­nungs­ter­ror aus mit dem Ziel, gera­de beken­nen­de Chri­sten /​ treu­gläu­bi­ge Katho­li­ken nach und nach aus dem Staat aus­zu­schlie­ssen. Ihrem „Idol“, dem Glau­bens- und Kir­chen­feind Rous­se­au fol­gend, der das heu­ti­ge Vor­ge­hen der Hol­lan­de-Dik­ta­tur schon damals klar umris­sen hat:
    -
    „Wer auch immer wagt zu behaup­ten, außer­halb der Kir­che kein Heil, der muss aus
    dem Staat aus­ge­schlos­sen werden.”
    -

    Frei­lich darf den Wahr­heits­be­ken­ner der­ar­ti­ge gei­stig Umnach­tung einer­lei sein; sie hal­ten sich viel­mehr an Papst Leo XIII:
    -

    „Wo Recht zu Unrecht wird, wird Wider­stand zur Pflicht, Gehor­sam aber Verbrechen!“
    -

  5. Ich kann die jun­ge Apo­the­ke­rin sehr gut ver­ste­hen, weil ich selbst 1988 als Apo­the­ke­rin aus die­sen Grün­den die öffent­li­che Apo­the­ke ver­las­sen habe. Eben­so wie sie stand ich ohne Ein­kom­men da und dazu noch mit zwei klei­nen Kin­dern und Allein­er­zie­hend. Apo­the­ker, Ärz­te und Heb­am­men wol­len in der Regel die­sen Beruf aus­üben, weil sie den Men­schen hel­fen und nur hel­fen wol­len. Dass aus­ge­rech­net die­se Hel­fer-Beru­fe zum Preis ihres Lebens­un­ter­hal­tes gezwun­gen wer­den sol­len, bei Mord mit­zu­wir­ken, ist teuflisch.
    Mir hat der HERR gehol­fen, mei­nen Lebens­un­ter­halt für mich und die Kin­der erar­bei­ten zu kön­nen – im öffent­li­chen Dienst. Doch auch hier drin­gen immer mehr Geset­ze vor, die Mord, sitt­li­che Verwahrlosung´und Dro­gen­sucht för­dern und damit den Men­schen zer­stö­ren. Ich leh­ne die­se Geset­ze oder eine Bear­bei­tung ab. Jetzt mit 1,5 Jah­ren vor der Alters­ren­te kom­me ich immer mehr in die „kom­for­ta­blen Ver­fas­sung“ dass eine Kün­di­gung für mich jetzt als Allein­le­ben­de nicht mehr unbe­dingt exi­stenz­be­dro­hend ist.
    Ja, es ist wahr, auch in Euro­pa kann man als Katho­lik auf Grund katho­phob-mani­pu­lier­ter Men­schen vie­le Beru­fe nicht mehr wäh­len. Wenn das kei­ne Dis­kri­mi­nie­rung ist! Eltern passt auf, wel­che Beru­fe Eure Kin­der ergrei­fen wollen.

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