(Rom) Papst Franziskus hat für den 22. Februar 2014 das erste außerordentliche Konsistorium seines Pontifikats angekündigt. Bei dieser Gelegenheit wird er die ersten Kardinäle seiner Amtszeit kreieren. Irische Medien in Irland und den USA berichteten in diesem Zusammenhang, daß Papst Franziskus auch zwei Frauen zu Kardinälinnen ernennen würde. Genannt wurden die beiden Irinnen Linda Hogan und Mary McAleese. Eine reine Provokation. Doch…
Vatikansprecher Pater Federico Lombardi wies diese Pressemeldungen heute in das Reich der Phantasie: „Dies ist reiner Unsinn . Das ist schlicht und einfach keine realistische Möglichkeit, daß Papst Franziskus beim Februar-Konsistorium Frauen zu Kardinälen ernennen wird.“ Der Sprecher des Heiligen Stuhls fügte hinzu: „Theologisch und theoretisch ist es möglich. Kardinal ist eine Funktion in der Kirche, für die theoretisch keine Priesterweihe notwendig ist, dennoch ist es nicht im geringsten realistisch, daß der Papst beim nächsten Konsistorium weibliche Kardinäle ernennt.“
Das Nein von Pater Lombardi, schwächte er durch ein „theoretisches“ Ja ab, was im konkreten Zusammenhang Wasser auf die Mühlen der liberalen Presse ist, zu denen auch die irischen Medien gehören, die den Stein in den Teich geworfen haben, um zu sehen, wie er seine Kreise zieht. So haben die Medien ein neues Thema, um die Katholische Kirche unter Druck zu halten mit der Frage: „Wann wird Papst Franziskus endlich Frauen zu Kardinälen ernennen?“
Die beiden in den Medienberichten genannten Vorschläge für „Kardinälinnen“ sind reine Provokation. Es handelt sich um zwei Linkskatholikinnen: einmal Linda Hogan, Professorin für Ökumenismus am Trinity College Dublin und Vertreterin der „Feministischen Theologie“ und die ehemalige irische Staatspräsidenten Mary McAleese von der liberalen Fianna Fail, die erst jüngst die Katholische Kirche kritisierte, weil dort die Frauen „noch kein Wahlrecht“ hätten.
Der Vorschlag geht auf Tony Flannery zurück, einen ungehorsamen Priester, der in Irland die Association of Catholic Priests (ACP) gründete, vergleichbar der Pfarrer-Initiativen ungehorsamer Priester im deutschen Sprachraum. Flannery wurde 2012 von der Glaubenskongregation wegen häretischer Positionen verurteilt (Frauenpriestertum, Homosexualität, Verhütungsmittel). Eine Unterwerfung unter die katholische Lehre lehnte Flannery ab.
Pater Lombardi ist um seine Arbeit als Vatikansprecher nicht zu beneiden. Weniger an Gesprächigkeit wäre allerdings manchmal mehr. Trotz täglicher Begegnung mit den Journalisten nahm der Vatikansprecher zum Beispiel noch nicht zur Frage geäußert, weshalb Papst Franziskus in der Heiligen Liturgie und vor dem Tabernakel keine Kniebeuge macht. Eine Praxis, die er, wie Lucrecia Rego de Planas berichtete, zumindest seit 2000 so hält. Ein einfaches Wort würde genügen, um Spekulationen aus der Welt zu schaffen. Immerhin ein wesentlicher Punkt, zu dem es keine Unklarheiten geben sollte.
Text: Giuseppe Nardi
Bild: Messa in Latino