Gendergerechter Film-Index: „Der Herr der Ringe“ fällt durch, „Hunger Games“ bekommt Bestnote


Tolkiens "Herr der Ringe" nicht gendergerecht(Stock­holm) Schwe­den hat den Bech­del Test ein­ge­führt. Ein Film gilt nur dann als „wert­voll“, wenn er unter ande­rem fol­gen­des Kri­te­ri­um erfüllt: „Gibt es im Film zumin­dest zwei Frau­en, von denen man die Namen kennt und die über etwas ande­res als Män­ner spre­chen“. Eine Sinn­haf­tig­keit die­ser „Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit“ darf bezwei­felt wer­den. Er for­dert aber bereits sei­ne ersten „Opfer“.

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Wor­an aber kann man fest­stel­len, ob ein Film das weib­li­che Geschlecht dis­kri­mi­niert und den Frau­en nicht aus­rei­chend Auf­merk­sam­keit ein­räumt? Sexis­mus? Die Frau als ewi­ge Nack­te prä­sen­tie­ren? Weit gefehlt. Nackt­sze­nen oder vul­gä­re Sprü­che sind kein Kri­te­ri­um. Schwe­dens Kino­sä­len sol­len einer neu­en „gol­de­nen Regel“ folgen.

Goldene Filmregel

Damit ein Film den neu­en Bech­del Test besteht und als „nicht dis­kri­mi­nie­rend“ und „geschlech­ter­ge­recht“ ein­ge­stuft wird, müs­sen – wie gesagt  – zwei Frau­en vor­kom­men, deren Namen bekannt sind und die nicht nur über Män­ner reden. Damit gibt es pro­mi­nen­te Durch­fal­ler. „Die gesam­te Tri­lo­gie Der Herr der Rin­ge oder Krieg der Ster­ne bestehen den Test nicht. Und auch nicht Pulp Fic­tion“, sag­te Ellen Tej­le, die Che­fin des bekann­ten Kinos Bio Rio in Stock­holm der Tages­zei­tung The Guar­di­an. Von ihr geht die gen­der­ge­rech­te Initia­ti­ve aus: „Ziel der Initia­ti­ve ist es, mehr weib­li­che Geschich­ten in unse­ren Sälen zu sehen.“

Die Regierung unterstützt Gender-Gerechtigkeit

Die schwe­di­sche Regie­rung hält Tej­les Initia­ti­ve für so löb­lich, daß das staat­li­che Film­in­sti­tut sie offi­zi­ell unter­stützt. Der Fern­seh­sen­der Via­sat Film ver­pflich­te­te sich, künf­tig jeden Film nach sei­ner Gen­der-Gerech­tig­keit zu kenn­zeich­nen. Wäh­rend die Ver­fil­mung von Tol­ki­ens berühm­tem Roman durch­fällt, bekom­men Fil­me wie Hun­ger Games die Best­no­te A. Nicht die Qua­li­tät der Fil­me zählt, dafür aber ihre Gender-Gerechtigkeit.

Kritik der Kritiker

Der neue Film-Index ist die neue­ste Erfin­dung, um die Gleich­be­rech­ti­gung der Frau durch­zu­set­zen. So zumin­dest die offi­zi­el­le Begrün­dung. Die Initia­ti­ve wird nicht unein­ge­schränkt geteilt. „Nach die­sen Kri­te­ri­en gibt es sovie­le Fil­me, die zwar den Bech­del Test bestehen, aber mehr oder weni­ger wert­los sind und sicher nicht zu einer bes­se­ren Gesell­schaft bei­tra­gen. Und umge­kehrt“, so der Film­kri­ti­ker Hynek Pal­las. Die bekann­te schwe­di­sche Blog­ge­rin Tan­ja Bergkvist, die sich schon mehr­fach mit dem „Gen­der­wahn“ befaß­te, schrieb: „Wenn sie ande­re Fil­me wol­len, dann müs­sen sie nicht ande­re beschul­di­gen: es genügt, daß sie sie sich produzieren.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: My Movies

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