C8-Kardinalsrat 1: Kardinal Marx korrigiert Jesus und schafft Hölle und Fegefeuer ab


Kardinal Marx neues Wellnesschristentum(Mün­chen) Der Erz­bi­schof von Mün­chen-Frei­sing, Rein­hard Kar­di­nal Marx ver­kün­det ein Chri­sten­tum ohne Höl­le und Fege­feu­er, nur mehr mit Para­dies, sozu­sa­gen ein Well­ness­chri­sten­tum. Kar­di­nal Marx gehört dem acht­köp­fi­gen Kar­di­nals­rat an, den Papst Fran­zis­kus am 13. April ernannt und der ihn bei der Lei­tung der Kir­che bera­ten soll. Kar­di­nal Marx ver­tritt dar­in Euro­pa. Marx ist auch Vor­sit­zen­der der Kom­mis­si­on der Bischofs­kon­fe­ren­zen in der EU (COMECE) und im Früh­jahr 2014 Anwär­ter auf den Vor­sitz in der Deut­schen Bischofskonferenz.

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Rein­hard Kar­di­nal Marx hielt am 9. Novem­ber im baye­ri­schen Erding einen geist­li­chen Vor­trag zum The­ma „Auf­er­ste­hung“. Dabei ver­such­te der Kar­di­nal die christ­li­che Auf­er­ste­hungs­leh­re zu erklä­ren: „Jeder Mensch ist ein ein­ma­li­ger, ewi­ger Gedan­ke Got­tes, der zu Ende gedacht wer­den muß und nicht ins Nichts zer­fal­len kann“. Und wei­ter: „Wenn Gott jeden Men­schen von Ewig­keit her gewollt hat und liebt, dann kann mit dem Tod nicht alles vor­bei sein“.

Gottes Existenz nur eine „Möglichkeit“?

Doch dann kam der Kar­di­nal ins Strau­cheln. Der christ­li­che Glau­be an die Auf­er­ste­hung hän­ge, so Erz­bi­schof Marx, damit zusam­men, „daß wir Gott für mög­lich hal­ten“. Got­tes Exi­stenz nur als „Mög­lich­keit“? Wie das Erz­bis­tum Mün­chen-Frei­sing selbst berich­tet, setz­te der Kar­di­nal mit den Wor­ten fort, wenn man Chri­sti Wor­ten Ver­trau­en schen­ke, „Dann ist die Hoff­nung berech­tigt, daß der Tod uns ein Tor in etwas Unzer­stör­ba­res öffnet.“

Heu­te, so der Kar­di­nal, hät­ten vie­le ein „ver­krampf­tes Ver­hält­nis“ zum Tod und der Glau­be an die Auf­er­ste­hung sei „schwach gewor­den“. „Wir müs­sen alles sehen, alles anfas­sen kön­nen, um es zu ver­ste­hen.“ Dem müs­se die Kir­che „star­ke Riten und Sym­bo­le“ ent­ge­gen­set­zen, wie etwa bei einem Requi­em für einen Ver­stor­be­nen den Sarg in der Kir­che auf­zu­bah­ren. Auch Kin­der dür­fe man von der Kon­fron­ta­ti­on mit dem Tod, zum Bei­spiel im Anblick eines Ver­stor­be­nen, nicht abhal­ten, son­dern müs­se ihnen die Begeg­nung damit ermög­li­chen und sie dabei beglei­ten. „Dadurch kann die Kir­che und kön­nen wir Zeug­nis davon able­gen, dass im Tod eine Ver­wand­lung geschieht und wir nicht vor einem kal­ten Nichts ste­hen“, sag­te Marx. Die Pra­xis der Kir­che müs­se die Hoff­nung auf die Auf­er­ste­hung sicht­bar machen, so die Erz­diö­ze­se in ihrem Bericht.

Kirche habe mit Hölle und Fegefeuer Angst gemacht – „dafür müssen wir Buße tun“

Zur Auf­er­ste­hung mein­te der Kar­di­nal, daß Gott uns die Zusa­ge gebe, daß er uns mit sei­ner Hil­fe ver­wan­deln und in die Voll­endung füh­ren wer­de, „aber ohne erho­be­nen Zei­ge­fin­ger und ohne eine Höl­le mit Fol­ter, Gefäng­nis und Sie­de­ofen“. Die Kir­che habe mit Bil­dern wie dem des Fege­feu­ers und der Höl­le Angst vor dem Tod gemacht. Nicht nur das, die Kir­che müs­se für die­se angst­ma­chen­den Bil­der, die offen­sicht­lich für Kar­di­nal Marx eine Erfin­dung bös­wil­li­ger Katho­li­ken sind, „Buße tun“. Wört­lich sag­te der Kar­di­nal: „und dafür müs­sen wir Buße tun“. Und man fragt sich, wo der Kar­di­nal eigent­lich lebt. Nach einem hal­ben Jahr­hun­dert der Mar­ke Abschaf­fung der Höl­le, ist das Pro­blem nicht der Glau­be, daß es eine Höl­le gibt, son­dern daß auch vie­le Chri­sten nicht nicht mehr an die Exi­stenz der Höl­le und des Fege­feu­ers glauben.

Kardinal Marx und die Allerlösungslehre: keine Hölle, kein Fegefeuer, nur mehr Himmel

Schließ­lich schwenk­te der Kar­di­nal in logi­scher Schluß­fol­ge­rung auf eine Aller­lö­sungs­leh­re um: Denn Jesus sei es dar­um gegan­gen, nicht Sün­den auf­zu­zäh­len, son­dern jedem Men­schen Heil und Ret­tung zuzu­sa­gen. „Die Kir­che muß im Mit­ein­an­der die Angst ver­trei­ben“, unter­strich Kar­di­nal Marx. Um sich vor­zu­stel­len, was nach dem Tod kom­me, brau­che der Mensch Bil­der, „aber das müs­sen Bil­der der Zuver­sicht, der Hoff­nung sein, Bil­der, die uns hel­fen und vor­an­brin­gen, auch wenn sie uns kei­ne end­gül­ti­ge Ant­wort geben kön­nen“. Womit der Erz­bi­schof den Ein­druck erweck­te, als habe die Kir­che in ihrer zwei­tau­send­jäh­ri­gen Geschich­te nicht eine groß­ar­ti­ge Schau auf Heil, Erlö­sung und Ret­tung der See­len ermöglicht.

Marxens Rezept: Die Angst vor dem Tod durch die Allerlösungslehre verscheuchen?

Die Kir­che folgt jedoch der getreu­li­chen Leh­re Jesu Chri­stis, der auch sagt: „Ich will euch zei­gen, wen ihr fürch­ten sollt: Fürch­tet euch vor dem, der nicht nur töten kann, son­dern die Macht hat, euch auch noch in die Höl­le zu wer­fen. Ja, das sage ich euch: ihn sollt ihr fürch­ten.“ (Lk 12,5). Oder in sei­ner End­zeit­re­de: „Dann wird er sich auch an die an der lin­ken Sei­te wen­den und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Ver­fluch­ten, in das ewi­ge Feu­er, das für den Teu­fel und sei­ne Engel bestimmt ist!“ (Mt 25,41)

Chri­sten­tum bedeu­tet rea­li­sti­sche Schau auf die Schöp­fung, die mensch­li­che Natur und Got­tes Heils­wir­ken. Die Leug­nung von Höl­le und Fege­feu­er ist ein Ver­rat an Chri­stus und an den Gläu­bi­gen. Wer eine Aller­lö­sungs­leh­re pre­digt, läuft Gefahr, Men­schen in die Irre zu füh­ren und sie ihr See­len­heil ver­lie­ren zu las­sen. Wer den Tod als siche­re Him­mel­fahrt mit „Garan­tie­schein“ behaup­tet und damit auch das Fege­feu­er leug­net, beraubt die Ver­stor­be­nen der Gna­den­mit­tel, die die Leben­den ihnen durch Ver­mitt­lung der Kir­che zukom­men las­sen kön­nen. Auch das ein Betrug: an den Armen Seelen.

Kar­di­nal Marx ver­kün­de­te den Gläu­bi­gen in Erding ein Well­ness-Chri­sten­tum Mar­ke Eigen­bau. Ein Eti­ket­ten­schwin­del, der von einer fal­schen Prä­mis­se aus­geht. Die Men­schen lei­den heu­te nicht an Angst vor ewi­ger Ver­damm­nis, son­dern an Man­gel an Ver­kün­di­gung der christ­li­chen Lehre.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Wikicommons

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