Atheisten, Abtreibungs- und Homo-Lobbyisten dürfen in England werben – Christen nicht?


Homo-Werbung auf öffentlichen Bussen: Für Homosexualität kann geworben werden. Für einen Ausstieg aus der Homosexualität nicht.(Lon­don) Ob Athe­isten, Abtrei­bungs­lob­by­isten oder mili­tan­te Homo-Ver­bän­de: in Eng­land kön­nen alle Wer­bung machen. Außer jene, die sich der Homo-Agen­da wider­set­zen. Das städ­ti­sche Unter­neh­men, das in Lon­don für den öffent­li­chen Nah­ver­kehr zustän­dig ist, wei­gert sich, die Bus Cam­paign einer christ­li­chen Ver­ei­ni­gung anzu­neh­men. Der christ­li­che Ver­band will auf die Mög­lich­keit auf­merk­sam machen, daß es auch ein Leben ohne Homo­se­xua­li­tät gibt und daß für Betrof­fe­ne ein Aus­stieg aus der Homo­se­xua­li­tät mög­lich ist.

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Das städ­ti­sche Trans­port­un­ter­neh­men ist anson­sten nicht zim­per­lich bei der Annah­me von Wer­be­auf­trä­gen. 2008 wur­de die erste anti­christ­li­che Wer­be­kam­pa­gne auf den berühm­ten roten Lon­do­ner Dop­pel­decker­bus­sen bewor­ben. Die Paro­le lau­te­te: „There’s pro­ba­b­ly no God. Now stop worry­ing and enjoy your life“. Der Athe­ist und Pädo­phi­len-Ver­ste­her Richard Daw­kins ließ sich vor dem Spruch ablich­ten. Ver­schie­de­ne christ­li­che Gemein­schaf­ten und Pfar­rei­en pro­te­stier­ten gegen die Athe­ist Bus Cam­paign auch unter Ver­weis dar­auf, daß sie dis­kri­mi­nie­rend und respekt­los sei. Erfolglos.

Fernsehwerbung für Abtreibung

Seit­her hat sich eini­ges getan. Zum schlech­te­ren. 2010 wur­de in Eng­land die erste Fern­seh­wer­bung aus­ge­strahlt, mit der für die Tötung unge­bo­re­ner Kin­der gewor­ben wur­de: „Bist Du spät dran?“ frag­te eine Stim­me und for­der­te schwan­ge­re Frau­en auf, sich an die Abtrei­bungs­kli­ni­ken des Abtrei­bungs­lob­by­isten Marie Sto­pes Inter­na­tio­nal zu wenden.

Die Chri­sten pro­te­stier­ten erneut. Vor allem die katho­li­sche Bischofs­kon­fe­renz von Eng­land und Wales: „Abtrei­bung ist kei­ne Kon­sum­dienst­lei­stung. Eine sol­che Wer­bung kor­rum­piert die Ach­tung vor dem Leben und ist höchst schäd­lich für die Frau­en.“ Das Ergeb­nis? Die Wer­bung lief wei­ter. Die Fern­seh­an­stalt recht­fer­tig­te den Wer­be­spot als Form von sozia­lem Enga­ge­ment, um „gegen das Tabu Abtrei­bung vorzugehen“.

Vor sechs Mona­ten folg­te eine wei­te­re Bus Cam­paign, dies­mal um Homo­se­xua­li­tät zu bewer­ben. Die Akti­on ging von Stone­wall aus und lief unter dem Stich­wort „Les­bi­an, Gay and Bise­xu­al Cha­ri­ty“. Dies­mal lau­te­te der Spruch: „Some peo­p­le are gay. Get over it!“ auf den roten Bus­sen und soll­te die Eng­län­der beglücken. Der Spruch pro­pa­giert eine fal­sche Tole­ranz, ent­hielt aber nichts Beleidigendes.

Im Okto­ber woll­te der Core Issues Trust, eine christ­li­che Ver­ei­ni­gung zur Unter­stüt­zung von Homo­se­xu­el­len, die aus der Homo­se­xua­li­tät her­aus­kom­men wol­len, auch eine Bus Cam­paign star­ten. Doch in die­sem Fall lehn­te Trans­port for Lon­don (TFL), die Gesell­schaft für den öffent­li­chen Lon­do­ner Nah­ver­kehr ab. „War­um kön­nen die LGBT ihre Mei­nung zum Aus­druck brin­gen, wir aber nicht?“ lau­tet seit­her die Fra­ge der Chri­sten. Der Geschäfts­füh­rer von Core Issues Trust, Mike David­son erstat­tet Anzei­ge wegen offen­kun­di­ger Benach­tei­li­gung und Dis­kri­mi­nie­rung. David­son for­der­te in einer Ein­ga­be auch die sofor­ti­ge Sus­pen­die­rung der Homo-Wer­bung von Stone­wall bis nicht eine rechts­kräf­ti­ge Ent­schei­dung vorliegt.

Therapeuten aus Berufsverband gestrichen – bald hinter Gittern?

David­son war selbst frü­her ein mili­tan­ter Homo-Akti­vist. Durch den christ­li­chen Glau­ben erkann­te er Homo­se­xua­li­tät als Fehl­ver­hal­ten und fand den Aus­stieg. Heu­te hilft er ande­ren Men­schen beim Aus­stieg aus der Homo­se­xua­li­tät. Dazu grün­de­te er Core Issues Trust. Die mili­tan­ten Homo-Ver­bän­de sind seit sei­nem Aus­stieg nicht gut auf David­son zu spre­chen. Den Spie­gel, den er der Homo-Lob­by vor­hält, erträgt sie nicht. David­son wur­de bereits der Homo­pho­bie bezich­tigt, eine Paro­le, die jede Dis­kus­si­on ver­hin­dern soll und von Homo-Mili­tan­ten als Tot­schlag­in­stru­ment gegen Kri­ti­ker ein­ge­setzt wird.

Die Hatz gegen miß­lie­bi­ge Mei­nun­gen ist uner­bitt­lich. David­son, ein aner­kann­ter Psy­cho­the­ra­peut konn­te anstands­los zur Annah­me der Homo­se­xua­li­tät raten. Das war kein Pro­blem. Seit bekannt wur­de, daß er Homo­se­xua­li­tät für eine sexu­el­le Ver­hal­tens­stö­rung hält, wur­de er aus dem Berufs­ver­band der Psy­cho­the­ra­peu­ten hin­aus­ge­wor­fen. Obwohl ihn weder jemand ange­zeigt, noch sei­ne Tätig­keit bean­stan­det hatte.

Das­sel­be Schick­sal droht nun auch der Ärz­tin und Psy­cho­the­ra­peu­tin Les­lie Pil­king­ton. Der Berufs­ver­band der eng­li­schen Psy­cho­the­ra­peu­ten hat ein Ver­fah­ren gegen sie ein­ge­lei­tet. Ein Jour­na­list hat­te sich ihr gegen­über nicht als sol­cher zu erken­nen gege­ben, son­dern als „Christ und Homo­se­xu­el­ler“, der sie um „Hil­fe“ bat, um aus der Homo­se­xua­li­tät her­aus­zu­kom­men. Das Gespräch zeich­ne­te er geheim auf und ver­öf­fent­lich­te es. Das Gespräch ver­lief seri­ös und sach­lich. Doch allein die Tat­sa­che, daß jeman­dem aus der Homo­se­xua­li­tät her­aus­ge­hol­fen wer­den soll, ist für den Berufs­ver­band der Psy­cho­the­ra­peu­ten ein Skan­dal. Zu Homo­se­xua­li­tät kann man, geht es nach man­chen Ideo­lo­gen, nur schwei­gen oder sie för­dern. Einen drit­ten Weg gibt es nicht.

Erst in die­sen Tagen wur­de Heal­ing on the Streets (Host), eine christ­li­chen Ver­ei­ni­gung, die das Gebet als The­ra­pie emp­fiehlt, auf­ge­for­dert, ihre Wer­be­pla­ka­te von Häu­ser­wän­den zu ent­fer­nen, mit denen sie ihr Anlie­gen bewirbt.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tempi

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