Wiederverheiratet Geschiedene: Wohin geht der Weg der Sonderbischofssynode? – Drei Ansätze


Trauung in der katholischen Kirche(Vati­kan) Das Vor­pre­schen der Erz­diö­ze­se Frei­burg zur De-fac­to-Abschaf­fung des Ehe­sa­kra­men­tes erfolgt unter dem Applaus wei­te­rer Diö­ze­sen ein­schließ­lich der Kar­di­nä­le Marx und Woel­ki. Ledig­lich aus dem Erz­bis­tum Köln sind ver­hal­te­ne Töne und Zwei­fel zu hören. Es ist ein Signal für eine umfang­rei­che­re Unru­he inner­halb der katho­li­schen Kir­che beim The­ma wie­der­ver­hei­ra­te­te Geschie­de­ne. Das immer stär­ke­re Aus­ein­an­der­klaf­fen zwi­schen dem kirch­li­chem Anspruch und der Pra­xis vie­ler Katho­li­ken führt zu einer Span­nung, die nicht mehr mit ver­ba­ler Kos­me­tik und still­schwei­gen­dem Dul­den unor­tho­do­xer Prak­ti­ken zuge­deckt wer­den kann. Eine Ent­schei­dung steht an. Und da gehen die Mei­nun­gen aus­ein­an­der. In einem Jahr wird eine Son­der­bi­schofs­syn­ode in Rom zusam­men­tre­ten und sich mit der Fra­ge „irre­gu­lä­rer“ Lebens­si­tua­tio­nen rund um das Sakra­ment der Ehe befas­sen. In wel­che Rich­tung wird die Syn­ode gehen? Was läßt sich aus den bis­he­ri­gen Aus­sa­gen von Papst Fran­zis­kus her­aus­le­sen? Der Ver­such einer Spurensuche.

Eine Vorbemerkungen zur herrschenden Praxis und deutscher Unduldsamkeit

Anzei­ge

Das Pro­blem ist real und die Kir­che hat in zwei­tau­send Jah­ren rei­che Erfah­rung mit dem Phä­no­men feh­len­der Deckungs­gleich­heit zwi­schen Leh­re und Pra­xis gesam­melt. Die Leh­re ist gött­lich, der Mensch ist gefal­len. Auf­ga­be der Kir­che ist aber nicht, den Anspruch zur Pra­xis hin­ab­zu­drücken, son­dern die Pra­xis zum Anspruch hin­auf­zu­he­ben. In Zei­ten des real­exi­stie­ren­den Rela­ti­vis­mus steht aller­dings der Anspruch unter Erklä­rungs­druck, nicht mehr die sünd­haf­te Pra­xis. Dem schei­nen vie­le Kir­chen­ver­tre­ter nicht gewach­sen zu sein oder sich nicht stel­len zu wollen.

Die Kir­che bewegt sich daher zwi­schen zwei Polen, einer­seits der Not­wen­dig­keit, die herr­schen­de, abwei­chen­de Pra­xis zur Kennt­nis zu neh­men und pasto­ra­le Ant­wor­ten dar­auf zu suchen. Kon­kret bedeu­tet dies die Suche nach geeig­ne­ten For­men, die der Kir­che von Chri­stus anver­trau­te Glau­bens­wahr­heit den Men­schen zu ver­kün­den, ver­ständ­lich und sicht­bar zu machen. Die Unauf­lös­lich­keit der Ehe gehört als Sakra­ment zum Kern des christ­li­chen Glau­bens und ist daher unum­stöß­lich, egal wie vie­le Katho­li­ken das der­zeit auch miß­ach­ten mögen.

Der Gegen­pol ist der Druck, den eine radi­kal­be­que­me Grup­pe in der Kir­che aus­zu­üben ver­sucht. Nach welt­li­chen Gesetz­mä­ßig­kei­ten soll sich im posi­ti­vi­sti­schen Sinn die Theo­rie der Pra­xis anpas­sen. Nicht zufäl­lig bil­det der deut­sche Sprach­raum die Speer­spit­ze die­ser befremd­li­chen Strö­mung. Die Pra­xis des Pro­te­stan­tis­mus, der die Ehe nicht als Sakra­ment kennt und sich selbst in den Lan­des­kir­chen weit­ge­hend zum per­fek­ten Dienst­lei­ster degra­diert hat, setzt die katho­li­schen Diö­ze­sen unter Zug­zwang. Vie­le katho­li­sche Scha­fe hal­ten es nach dem Mot­to: Katho­lisch sein, aber pro­te­stan­tisch leben. Und nicht weni­ge katho­li­sche Prie­ster lieb­äu­geln mit die­ser ver­wäs­ser­ten Pra­xis, die „ja alles viel leich­ter machen wür­de“, wie einer die­ser Hir­ten mir ein­mal fast beschwö­rend erklär­te. Die deut­schen Diö­ze­sen, allen vor­an die Bischö­fe, die Ver­ant­wort­li­chen der Ehe- und Fami­li­en­pa­sto­ral, die Prie­ster müs­sen ent­schei­den, ob sie sich aus der Defen­si­ve los­rei­ßen wol­len, in die sie sich vom domi­nan­ten Zeit­geist haben drän­gen las­sen (mit dem sich der Pro­te­stan­tis­mus längst arran­giert hat) und ob sie offen­siv, mis­sio­na­risch und evan­ge­li­sie­rend die katho­li­sche Leh­re ver­tei­di­gen und den Men­schen als die heil­brin­gen­de und ret­ten­de Lebens­al­ter­na­ti­ve auf­zei­gen und anbie­ten wol­len. Oder ob sie den Weg des gering­sten Wider­stan­des gehen und sich nach pro­te­stan­ti­schem Vor­bild der chri­stus­fer­nen vor­herr­schen­den kul­tu­rel­len Strö­mung anschlie­ßen wol­len. Rom ist ja schließ­lich weit. Dabei spielt ein wei­te­rer Druck eine Rol­le: das deut­sche Kir­chen­steu­er­sy­stem. Es sichert den deut­schen Diö­ze­sen gol­de­ne Apa­na­gen. Obwohl nur einer von zehn Katho­li­ken prak­ti­zie­rend ist, zah­len alle zehn Jahr für Jahr Kir­chen­steu­er. Eine wahr­lich glück­li­che Fügung.

Freiburger Vorstoß – Progressiver Wunschzettel bei wiederverheiratet Geschiedenen mit breiter Basis

EhepaarAußer­halb Deutsch­lands ist man  über den Frei­bur­ger Vor­stoß weni­ger glück­lich. Man fürch­tet, daß er die Über­le­gun­gen zum The­ma mehr erschwert denn erleich­tert. Mit Über­le­gun­gen ist vor allem die Son­der­bi­schofs­syn­ode im Herbst 2014 befaßt. Es könn­te eine Syn­ode in „Etap­pen“ wer­den, mit einer Fort­set­zung im Jahr 2015. Die Ehe­schei­dun­gen neh­men zu, Ehe und Fami­lie wer­den immer zer­brech­li­cher. Kir­chen­fer­ne Kräf­te tun das Mög­lich­ste, um die­sen Pro­zeß zu beschleu­ni­gen durch die Lega­li­sie­rung von Schei­dung und Abtrei­bung, durch Por­no­gra­phie und künst­li­che Befruch­tung und neu­er­dings durch die „Homo-Ehe“.

Pro­gres­si­ve Kir­chen­krei­se haben die Zulas­sung wie­der­ver­hei­ra­te­ter Geschie­de­ner ganz oben auf ihrer „Wunsch­li­ste“. Im Gegen­satz zu ande­ren For­de­run­gen wie Abschaf­fung des Prie­ster­zö­li­bats oder Frau­en­prie­ster­tum, die nur klei­ne Grup­pen betref­fen, betrifft das The­ma derer, die objek­tiv Ehe­bre­cher sind, eine wach­sen­de Zahl von Katho­li­ken. Da sich vie­le von ihnen nicht dem kirch­li­chen Gebot unter­wer­fen wol­len, gibt es bis­her nur zwei Reak­ti­ons­mu­ster. Die Kir­che tut so, als wür­de sie die Ehe­bre­cher nicht sehen und alles geht irgend­wie wei­ter wie zuvor, oder die­se Katho­li­ken distan­zie­ren sich von der Kir­che, mit der sie im offe­nen Wider­spruch ste­hen. Nicht weni­ge Kir­chen­ver­tre­ter bevor­zu­gen das still­schwei­gen­de Weg­schau­en, weil sie fürch­ten, daß jede Beto­nung der kirch­li­chen Leh­re zu wei­te­ren Kir­chen­aus­trit­ten füh­ren könn­te. Das wie­der­um bedeu­tet in Deutsch­land und Öster­reich vor allem auch einen Ver­lust an Kir­chen­steu­er­ein­nah­men. Dem ein­zi­gen The­ma, wo man in man­chen Diö­ze­sen sofort reagiert.

Ange­sichts der Dimen­si­on der in einer irre­gu­lä­ren Situa­ti­on leben­den Katho­li­ken spre­chen man­che in der Kir­che von einem „stil­len Schis­ma“. Eini­gen Prä­la­ten und Kir­chen­funk­tio­nä­ren graut vor der Vor­stel­lung eines offe­nen Schismas.

Was sagt Papst Franziskus zum Thema? – Drei Ansätze

Papst Fran­zis­kus kam bereits mehr­fach auf das The­ma zu spre­chen, zuletzt vor einem Monat, als er sich mit dem Kle­rus sei­ner Diö­ze­se Rom traf. Auf die Fra­ge eines Prie­sters zu Ehe­a­nul­lie­run­gen und Zweit­ehen gab der Papst eine aus­führ­li­che Ant­wort. Er berich­te­te von sei­ner Erfah­rung in Bue­nos Aires, wo das Kir­chen­ge­richt die Ehe­an­nul­lie­rungs­ver­fah­ren unnö­tig büro­kra­ti­siert und ver­schleppt habe. Wört­lich sag­te der Papst: „Man kann das Pro­blem nicht nur dar­auf redu­zie­ren, ob die wie­der­ver­hei­ra­tet Geschie­de­nen die Kom­mu­ni­on emp­fan­gen dür­fen oder nicht, denn wer das Pro­blem nur dar­auf beschränkt, ver­steht das eigent­li­che Pro­blem nicht“. Das Pro­blem sei hin­ge­gen „von schwer­wie­gen­der Ver­ant­wor­tung für die Kir­che gegen­über den Fami­li­en, die in die­ser Situa­ti­on leben“. Was der Papst damit genau sagen woll­te, wur­de dar­auf aller­dings nicht klar.

Papst Fran­zis­kus beharrt auf einer Bot­schaft der Barm­her­zig­keit. Nimmt man sei­ne Wort­mel­dun­gen zum The­ma zusam­men, läßt sich etwas mehr her­aus­le­sen. Er spricht von „Beglei­tung“, von „Nähe der Hir­ten“ zu jenen, die in die­sen Situa­tio­nen objek­ti­ver Unord­nung leben. Von Sün­de, vom Sakra­ment der Ehe und ihrer Unauf­lös­lich­keit spricht er nicht.

Erster Ansatz: Betonung der Barmherzigkeit statt der Sünde

Trauung im überlieferten Ritus der katholischen Kirche Der erste Ansatz der Son­der­bi­schofs­syn­ode dürf­te daher auf einen „pasto­ra­len Weg“ abzie­len. Men­schen, die objek­tiv Ehe­bre­cher sind, und im Zustand öffent­li­chen Skan­dals leben, sol­len sich, so die erste Absicht, von der Kir­che nicht aus­ge­schlos­sen oder zurück­ge­wie­sen füh­len. „Ich glau­be, daß das die Zeit der Barm­her­zig­keit ist“, hat­te Papst Fran­zis­kus auf dem Rück­flug von Rio de Janei­ro gesagt. „Die Kir­che muß die Wun­den hei­len durch Barm­her­zig­keit. Wenn der Herr nicht müde wird, zu ver­ge­ben, dann haben auch wir kei­ne ande­re Wahl: zual­ler­erst die Ver­wun­de­ten pfle­gen. Die Kir­che ist eine Mut­ter und muß auf die­sem Weg der Barm­her­zig­keit gehen. Und Barm­her­zig­keit für alle finden!“

Zweiter Ansatz: Beschleunigung der Eheannullierungsverfahren

Einen zwei­ten Ansatz nann­te Papst Bene­dikt XVI., wenn auch in einem etwas ande­ren Zusam­men­hang: die Beschleu­ni­gung der Ehe­an­nul­lie­rungs­ver­fah­ren. Bene­dikt XVI. nahm mehr­fach dazu Stel­lung. Kei­ne dog­ma­ti­schen Ver­kür­zun­gen, son­dern prak­tisch-tech­ni­sche Ver­fah­rens­ver­bes­se­run­gen der Instru­men­te, die der Kir­che immer zur Ver­fü­gung stan­den. Papst Bene­dikt erwähn­te 2005 vor allem die Men­schen, die, obwohl nicht wirk­lich gläu­big, aus Tra­di­ti­on und gesell­schaft­li­cher Kon­ven­ti­on kirch­lich gehei­ra­tet haben, deren Ehe zer­brach, die dann zum Glau­ben fan­den und nun auf rich­ti­ger Grund­la­ge neu hei­ra­ten woll­ten. Der Papst sprach im Zusam­men­hang mit die­sen Men­schen von einem „wirk­lich schmerz­li­chen Pro­blem“. Er bat damals römi­sche Kon­gre­ga­tio­nen und eini­ge Bischofs­kon­fe­ren­zen die Fra­ge der „ohne Glau­ben voll­zo­ge­nen Sakra­men­te“ zu prüfen.

Papst Fran­zis­kus sag­te, immer auf dem Rück­flug von Bue­nos Aires: „Kar­di­nal Quar­ra­ci­no, mein Vor­gän­ger sag­te, daß für ihn die Hälf­te aller Ehen nich­tig sei­en. War­um aber sag­te er das? Weil sie ohne Rei­fe hei­ra­ten, sie hei­ra­ten ohne zu mer­ken, daß es für das gan­ze Leben ist, oder sie hei­ra­ten, weil sie gesell­schaft­lich hei­ra­ten müs­sen… Und das gehört auch in die Ehe­pa­sto­ral.“ Dage­gen wur­de aller­dings bereits damals der Ein­wand gel­tend gemacht, daß der Trau­ungs­prie­ster die­se Fra­gen aus­drück­lich vor der Ehe­schlie­ßung zu klä­ren hat.

Dritter Ansatz: Orthodoxe Praxis einer Zweitehe unter bestimmten Umständen?

Krönung der Brautleute in der orthodoxen TrauungSchließ­lich deu­te­te Papst Fran­zis­kus in der impro­vi­sier­ten Pres­se­kon­fe­renz auf dem Rück­flug von Rio noch einen drit­ten Ansatz an, wenn auch nur flüch­tig: „Mit Bezug auf das Pro­blem der Kom­mu­ni­on an Men­schen in zwei­ter Ehe… Ich glau­be, daß das in der Gesamt­heit der Ehe­pa­sto­ral zu betrach­ten ist. Und des­halb ist es ein Pro­blem. Ich öff­ne eine Klam­mer: Die Ortho­do­xen haben eine ande­re Pra­xis. Sie fol­gen der Theo­lo­gie der Öko­no­mie, wie sie sie nen­nen und geben eine zwei­te Gele­gen­heit. Sie las­sen das zu. Ich glau­be aber, daß die­ses Pro­blem – und damit schlie­ße ich die Klam­mer – im Rah­men der Ehe­pa­sto­ral zu stu­die­ren ist. Wir sind auf dem Weg zu einer etwas tie­fe­ren Ehepastoral.“

Wenn auch nur als Klam­mer, erwähn­te der Papst die ortho­do­xe Pra­xis, die von der katho­li­schen Kir­che ver­wor­fen wur­de, weil sie den sakra­men­ta­len Cha­rak­ter der Ehe nicht leug­net, aber unter­gräbt. Es war Kar­di­nal Roger Etche­ga­ray, der in einem Kon­si­sto­ri­um die ortho­do­xe Theo­lo­gie „der Öko­no­mie und Phil­an­tro­pie“ the­ma­ti­sier­te. Die Ortho­do­xen gewäh­ren aus „Lie­be“ zum Men­schen eine „Dis­pens“ für eine Zweit­ehe. Sie beru­fen sich dabei auf eine Aus­nah­me, die Jesus Chri­stus selbst gewähr­te, wenn er in Mat­thä­us 19,9 sagt: „Ich sage euch: Wer sei­ne Frau ent­läßt, obwohl kein Fall von Unzucht vor­liegt, und eine ande­re hei­ra­tet, der begeht Ehebruch.“

Die Ortho­do­xen haben von die­sem Her­ren­wort aus­ge­hend, die Pra­xis dann etwas groß­zü­gig erwei­tert. Nicht nur bei wie­der­hol­tem Ehe­bruch eines Ehe­part­ners kann die Ehe annul­liert wer­den, son­dern zum Bei­spiel auch, wenn die Ehe nur mehr ein Schein ist. Ein zwei­tes Mal hei­ra­ten kann aller­dings nur der unschul­di­ge Ehe­part­ner. Auch für die­sen kann eine zwei­te Ehe­schlie­ßung nur mit einer deut­lich redu­zier­ten Zere­mo­nie statt­fin­den, um den Unter­schied zur ersten Ehe her­vor­zu­he­ben. Mit ande­ren Wor­ten, die Lit­ur­gie bei der zwei­ten Ehe­schlie­ßung ent­spricht statt einem Freu­den- einem Buß­akt. Dar­in soll das eige­ne Schei­tern sicht­bar gemacht wer­den, das nach Abso­lu­ti­on ver­langt, die dann gewährt wird, aber den ursprüng­li­chen, rei­nen Zustand nicht wie­der ganz her­stel­len kann, denn alle mensch­li­chen Hand­lun­gen zie­hen Fol­gen nach sich.

Da bei der zwei­ten Ehe­schlie­ßung die Krö­nung der Ehe­leu­te fehlt, die gemäß ortho­do­xer Theo­lo­gie das zen­tra­le lit­ur­gi­sche Ele­ment ist, recht­fer­tig­ten die ortho­do­xen Kir­chen damit die­se Pra­xis, weil die Zweit-Ehe letzt­lich nicht mehr Sakra­ment, son­dern nur mehr eine Sakra­men­ta­lie ist. Aller­dings genügt dies, daß die Ehe­leu­te sich von der kirch­li­chen Gemein­schaft als voll­wer­tig aner­kannt betrach­ten kön­nen. Die­se redu­zier­te Form wird auch bei Wit­wen und Wit­wern ange­wandt, denn laut ortho­do­xem Ver­ständ­nis kann es im Leben eines Men­schen nur eine wirk­li­che sakra­men­ta­le Ehe geben. Wäh­rend in der katho­li­schen Kir­che dem ver­wit­we­ten Ehe­part­ner eine neue Ehe ohne Hin­der­nis­se und als völ­lig gleich­wer­ti­ge sakra­men­ta­le Ehe offensteht.

Die kom­men­den Mona­te wer­den zei­gen, in wel­che Rich­tung die Über­le­gun­gen gehen wer­den. Mit dem Frei­bur­ger Knie­fall vor der Schei­dungs- und Wie­der­ver­hei­ra­tungs­pra­xis zeigt kein Ansatz kon­kre­te Über­ein­stim­mun­gen, wobei der erste Ansatz so vage gehal­ten ist, daß kaum abschätz­bar ist, was tat­säch­lich damit gemeint sein könnte.

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Ortho­do­xe Kirchengemeinde/​Jan van Eyck: Arnol­fi­ni-Hoch­zeit, 1434/​Catholicus/​Accion Liturgica

Print Friendly, PDF & Email
Anzei­ge

Hel­fen Sie mit! Sichern Sie die Exi­stenz einer unab­hän­gi­gen, kri­ti­schen katho­li­schen Stim­me, der kei­ne Gel­der aus den Töp­fen der Kir­chen­steu­er-Mil­li­ar­den, irgend­wel­cher Orga­ni­sa­tio­nen, Stif­tun­gen oder von Mil­li­ar­dä­ren zuflie­ßen. Die ein­zi­ge Unter­stüt­zung ist Ihre Spen­de. Des­halb ist die­se Stim­me wirk­lich unabhängig.

Katho­li­sches war die erste katho­li­sche Publi­ka­ti­on, die das Pon­ti­fi­kat von Papst Fran­zis­kus kri­tisch beleuch­te­te, als ande­re noch mit Schön­re­den die Qua­dra­tur des Krei­ses versuchten.

Die­se Posi­ti­on haben wir uns weder aus­ge­sucht noch sie gewollt, son­dern im Dienst der Kir­che und des Glau­bens als not­wen­dig und fol­ge­rich­tig erkannt. Damit haben wir die Bericht­erstat­tung verändert.

Das ist müh­sam, es ver­langt eini­ges ab, aber es ist mit Ihrer Hil­fe möglich.

Unter­stüt­zen Sie uns bit­te. Hel­fen Sie uns bitte.

Vergelt’s Gott!

 




 

4 Kommentare

  1. „Auf­ga­be der Kir­che ist aber nicht, den Anspruch zur Pra­xis hin­ab­zu­drücken, son­dern die Pra­xis zum Anspruch hinaufzuheben.“
    Sehr tref­fend. Aller­dings war das nur bis zum „Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zil“ so. Mit dem Aggior­na­men­to wur­de die­ses Ver­hält­nis umgekehrt.

  2. Vergelt´s Gott für die Über­set­zung die­ses Arti­kels von vati­can­in­si­der ins Deut­sche! Als ich ihn heu­te zuerst in Ita­lie­nisch sah, was ich nur mit­tels Goog­le-Über­set­zung ver­ste­hen kann, habe ich auf die Eng­lisch-Ver­si­on dort gewar­tet, da mir klar war, die­ser Arti­kel ist ein Knül­ler. Aber deutsch ist natür­lich noch bes­ser als Englisch!
    Beson­ders inter­es­sant fin­de ich die „Erfah­run­gen aus Bue­nos Aires“.
    ich fin­de es skan­da­lös, dass ein Papst das Wort „wie­der­ver­hei­ra­te­te Geschie­de­ne“ über­haupt in den Mund nimmt, denn so etwas gibt es nicht, da eine gül­ti­ge Ehe unauf­lös­lich ist. Frü­her wuss­ten das nicht nur Päp­ste, son­dern auch alle Kar­di­nä­le haben dafür gekämpft.
    http://​hl​-herz​-jesu​.blog​spot​.de/​2​0​1​2​/​0​5​/​k​a​r​d​i​n​a​l​-​f​a​u​l​h​a​b​e​r​-​u​b​e​r​-​d​i​e​.​h​tml
    Heu­te scheint es kei­ner mehr wis­sen zu wol­len. Wenn die Ehe nicht gül­tig war, ist man nicht „wie­der­ver­hei­ra­tet“, son­dern erst­ma­lig ver­hei­ra­tet. Die ein­zi­ge Mög­lich­keit „wie­der­ver­hei­ra­tet“ zu sein hat man als Witwer.
    Ein „wie­der­ver­hei­ra­te­ter Geschie­de­ner“ ist daher nichts ande­res als ein Ehe­bre­cher. Es wäre ech­te Barm­her­zig­keit den Betref­fen­den das zu sagen, damit sie von die­ser Sün­de ablas­sen und durch Reue und Beich­te vom Stand der Tod­sün­de wie­der in den Stand der hei­lig­ma­chen­den Gna­de kom­men können.

    • wun­der­bar Martina!

      Wenn Papst Fran­zis­kus etwas sagt, so ist es fast nie­mals klar und ein­deu­tig. Wahr­schein­lich soll es das auch gar nicht sein, damit jeder dar­aus machen kann was er will. Aber aus einem Unrecht kann kein Mensch ein Recht machen, nur weil so vie­le die­ses Unrecht bege­hen. Auch ein Papst Fran­zis­kus kann das nicht!

  3. Der Fami­li­en­bi­schof Tebart-van Elst ist jeden­falls aus­ge­schal­tet. Wel­che kon­ser­va­ti­ve Stim­me bleibt in der DBK übrig?

Kommentare sind deaktiviert.