Österreichs roter Bundeskanzler fordert hemmungslose Abtreibung – Kardinal Schönborn schweigt und kritisiert „politisch korrekt“ die FPÖ


Bundeskanzler Werner Feymann und Kardinal Christoph Schönborn(Wien) Anläß­lich der bevor­ste­hen­den Natio­nal­rats­wahl in Öster­reich sprach sich der sozi­al­de­mo­kra­ti­sche Spit­zen­kan­di­dat und Bun­des­kanz­ler Wer­ner Fay­mann (SPÖ) im Inter­view mit der Wie­ne­rin für einen „Aus­bau der Stand­or­te, an denen ein Schwan­ger­schafts­ab­bruch durch­ge­führt wird“ aus. Die Bischö­fe schwei­gen dazu. Wiens Erz­bi­schof Kar­di­nal Schön­born kri­ti­siert lie­ber „poli­tisch kor­rekt“ den Wahl­kampf der Frei­heit­li­chen Par­tei Öster­reichs (FPÖ).

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Der öster­rei­chi­sche Bun­des­kanz­ler leg­te in dem Inter­view ein Bekennt­nis zur Abtrei­bung ab: „Jeder, der die Insti­tu­ti­on Fri­sten­lö­sung angrei­fen möch­te, muss damit rech­nen, dass die Sozi­al­de­mo­kra­ten sie immer ver­tei­di­gen wird.“ Fay­mann wünscht sich die Durch­füh­rung von vor­ge­burt­li­chen Kinds­tö­tun­gen in öffent­li­chen Spi­tä­lern. Es gehe dar­um, „die­se Hemm­schwel­le, von der die Abtrei­bungs­geg­ner immer spre­chen, aus­zu­schal­ten.“ Im Klar­text for­dert der SPÖ-Bun­des­vor­sit­zen­de damit hem­mungs­lo­ses Mor­den an unge­bo­re­nen Kindern.

Wer Kri­tik an den lebens­feind­li­chen Aus­sa­gen des regie­ren­den Bun­des­kanz­lers von Sei­ten der christ­li­chen Kon­fes­sio­nen, allen vor­an der katho­li­schen Kir­che, erwar­te­te, wur­de ent­täuscht. Dort hüllt man sich in Schwei­gen und tut so, als habe man die Aus­sa­gen nicht gehört. Statt des­sen fan­den der Propst des Stifts Her­zo­gen­burg und Wiens Erz­bi­schof Chri­stoph Kar­di­nal Schön­born kurz vor der Wahl Zeit für Kri­tik an der oppo­si­tio­nel­len natio­nal­kon­ser­va­ti­ven FPÖ. Propst Maxi­mi­li­an Fürn­sinn kri­ti­sier­te das FPÖ-Wahl­pla­kat „Lie­be Dei­nen Näch­sten“ als „Belei­di­gung aller, die sich um Näch­ste in Not im Sin­ne Jesu bemü­hen“. Kar­di­nal Schön­born kri­ti­sier­te den Aus­druck „Asyl­be­trü­ger“ der FPÖ.

Das Ver­hal­ten öster­rei­chi­scher Kir­chen­ver­tre­ter erin­nert an die Kri­tik des Vor­sit­zen­den der deut­schen Bischofs­kon­fe­renz Erz­bi­schof Robert Zol­lit­sch vor der Bun­des­tags­wahl am ver­gan­ge­nen Sonn­tag an der neu­en Par­tei Alter­na­ti­ve für Deutsch­land (AfD). Die auf­fal­lend ein­sei­ti­ge Kri­tik wirkt jeweils wie eine pflicht­schul­di­ge, poli­tisch kor­rek­te Stär­kung jewei­li­ger Regierungparteien.

Text: Mar­tha Weinzl
Bild: Wiki­com­mons (Mon­ta­ge)

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