Ungarn beruft sich auf christliche Wurzeln und Souveränität – Medienschweigen zu „Attentat“ auf Orban und Rauswurf des Weltwährungsfonds


Der Heilige Stefan von Ungarn: Ungarn beruft sich auf christliche Wurzeln und die eigene Souveränität. Das Schweigen der Massenmedien zum "Attentat" auf Ministerpräsident Viktor Orban und den Rauswurf des Weltwährungsfonds(Buda­pest) Euro­pa, das die höch­ste Zivi­li­sa­ti­ons­stu­fe sei­ner Geschich­te erreicht hat, mar­schiert ziel­stre­big auf das „gro­ße Glück“ zu. So zumin­dest klingt es aus dem Mund der EU-Vor­de­ren.  „Wie alle wis­sen, besteht die­ses Glück aus der Ver­eh­rung des Euro, der Homo-Ehe und dem Schwei­gen der Chri­sten“, so Pao­lo Deot­to in der Zeit­schrift Ris­cos­sa Cri­stia­na. In die­sem Euro­pa scheint die offi­zi­el­le Infor­ma­ti­on eben­so selek­tiv wie die Moral. Bekannt­lich lau­tet eine Weis­heit, daß vor dem Gesetz alle gleich sind, aber eini­ge eben gleicher.

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Ob Hin­ter­bänk­ler im Par­la­ment oder Mini­ster, die Nach­rich­ten, mit denen die Bür­ger in den Mas­sen­me­di­en „beglückt“ wer­den, sind oft ange­füllt mit belang­lo­sen Wort­mel­dun­gen, auf denen zuwei­len eben­so hit­zi­ge wie irrele­van­te Dis­kus­sio­nen fol­gen. Tage­lang wird dann dar­über berich­tet. Wenn aber eine euro­päi­sche Nati­on es schafft, sich vom Wür­ge­griff des Welt­wäh­rungs­fonds zu befrei­en, spricht nie­mand dar­über. Da kann es sogar pas­sie­ren, daß der Mini­ster­prä­si­dent eben die­ses Lan­des in einen so selt­sa­men „Ver­kehrs­un­fall“ ver­wickelt wird, der mehr einem Atten­tat ähnelt, und es redet noch immer nie­mand dar­über. Dabei könn­te man mei­nen, daß eine sol­che Finanz­sen­sa­ti­on und ein „Atten­tat“ inter­es­san­ter und vor allem wich­ti­ger sind, als das tau­send­undein­te Schein­ge­fecht unter Politikern.

Die selektiven Geheimnis der Informationspflicht

Ungarn ist es vor kur­zem gelun­gen, sich der kei­nes­wegs altru­isti­schen Für­sor­ge des Welt­wäh­rungs­fonds zu ent­le­di­gen. Des­sen Ver­tre­ter wur­den auf­ge­for­dert, die Kof­fer zu packen und Buda­pest zu ver­las­sen. Ungarn wird mit Jah­res­en­de ‚frü­her als vor­ge­se­hen, den von der sozia­li­sti­schen Vor­gän­ger­re­gie­rung auf­ge­nom­me­nen 20-Mil­li­ar­den-Kre­dit zurück­zah­len. Das Land an Donau und Theiß hat an sei­ner Lan­des­wäh­rung fest­ge­hal­ten und ist nicht der Euro-Zone bei­getre­ten. Die Regie­rung unter Mini­ster­prä­si­dent Vik­tor Orban ist ent­schlos­sen, im „eige­nen Haus“ die Wirtschafts‑, Finanz- und Wäh­rungs­po­li­tik zu bestim­men und sich nicht durch inter­na­tio­na­le, undurch­sich­ti­ge Gre­mi­en dik­tie­ren zu las­sen, deren Inter­es­sen ganz woan­ders lie­gen. Die­se Linie scheint nicht so schlecht zu funk­tio­nie­ren, wenn sie es mög­lich macht, Groß­kre­di­te wie den des Welt­wäh­rungs­fonds sogar vor der Zeit zurück­zu­zah­len. Wirt­schafts- und Wäh­rungs­sou­ve­rä­ni­tät sind natür­lich bei den Mäch­ti­gen, die Euro­pa kon­trol­lie­ren und die Wirt­schafts- und Steu­er­po­li­tik der EU-Mit­glieds­staa­ten bestim­men, kei­nes­wegs erwünscht. Nicht von unge­fähr steht Ungarn seit eini­ger Zeit unter media­lem Dau­er­be­schuß „der euro­päi­schen Regi­me­me­di­en“ (Pao­lo Deot­to). Ungarn wird in einem ver­zerr­ten Licht und die demo­kra­ti­sche Regie­rung als ein Hau­fen wild­ge­wor­de­ner und gefähr­li­cher Dämo­nen dar­ge­stellt, von denen die Demo­kra­tie des Lan­des bedroht und die Oppo­si­ti­on mund­tot gemacht wer­de. Zumin­dest so oder ähn­lich klingt der recht ein­hel­li­ge Chor. Auch in den deut­schen Medi­en wur­de bereits eif­rig von einem angeb­li­chen Mas­sen­ex­odus der intel­lek­tu­el­len Eli­te berich­tet, die gera­de­zu flucht­ar­tig, vom „auto­ri­tä­ren Regi­ment der Regie­rung ver­schreckt“, Ungarn verlasse.

Den­noch müs­sen selbst die media­len Sän­ger­kna­ben, gele­gent­lich wenn auch zäh­ne­knir­schend ein­ge­ste­hen, daß Ungarn ein uner­war­te­tes Wachs­tum erlebt.

Ungarns „Verbrechen“ gegen die „heiligen Kühe“ der EU-Mächtigen

Der amtie­ren­de unga­ri­sche Mini­ster­prä­si­dent Vik­tor Orban hat eini­ge schwer­ste Ver­bre­chen gegen die „hei­li­gen Kühe“ der EU began­gen. Er hat die Zen­tral­bank des Lan­des wie­der unter die Kon­trol­le des unga­ri­schen Staa­tes gebracht. Er for­der­te die Ver­tre­ter des Welt­wäh­rungs­fonds auf, Ungarn zu ver­las­sen. Er ließ vom unga­ri­schen Par­la­ment eine neue Ver­fas­sung ver­ab­schie­den, die sich auf die christ­li­chen Wur­zeln der unga­ri­schen Nati­on beruft. Das ist für die wirk­lich Mäch­ti­gen in Brüs­sel und Straß­burg, deren Aus­hän­ge­schil­der heu­te Gestal­ten wir Dani­el Cohn-Ben­dit sind, ein ein­zi­ger Hor­ror. Sie reagie­ren seit Anfang 2012 mit einer inter­na­tio­na­len Medi­en­kam­pa­gne, die das Ziel hat, Ungarn in der öffent­li­chen Mei­nung zu ver­teu­feln. Ziel des Medi­en­an­griffs ist vor allem Mini­ster­prä­si­dent Orban. Liest man man­chen Medi­en­be­richt könn­te man mei­nen, Orban habe sich gewalt­sam an die Macht geputscht. In Wirk­lich­keit wur­de er bei demo­kra­ti­schen Wah­len von der Mehr­heit sei­nes Vol­kes in das Amt gewählt. Eben­so kam die neue Ver­fas­sung unter Ein­hal­tung aller ver­fas­sungs­ge­mä­ßen Ver­fah­rens­re­geln durch ein regu­lä­res Votum des Par­la­ments zustande.

Attentat oder Unfall? – Parallelen zu Alexander Dubcek und Lech Kaczynski

Doch ein Land, das sich in einer neu­en Ver­fas­sung auf sei­ne christ­li­chen Wur­zeln beruft, aber kein Wort zu „Homo-Rech­ten“ sagt, muß­te von den macht­hö­ri­gen Medi­en zwi­schen Wien und Paris, Kopen­ha­gen und Rom mit Empö­rung über­schüt­tet wer­den. Die­sel­be Pres­se, die seit mehr als 18 Mona­ten einen media­len Feld­zug gegen Ungarn führt, wuß­te aber kaum etwas über die bemer­kens­wer­te Ent­schul­dung Ungarns vom Welt­wäh­rungs­fonds und dem damit ver­bun­de­nen Raus­wurf der inter­na­tio­na­len Orga­ni­sa­ti­on zu berich­ten. Eben­so­we­nig über den selt­sa­men „Auto­un­fall“, in den Ende Juli Mini­ster­prä­si­dent Orban ver­wickelt wur­de. Orban befand sich gera­de auf Besuch in Rumä­ni­en, als ein Fahr­zeug in sei­nen Auto­kon­voi raste. Der Fah­rer des Autos ist tot und kann daher kei­ne Aus­kunft mehr über sein eigen­ar­ti­ges Fahr­ma­nö­ver geben. Der Vor­fall scheint aber recht offen­sicht­lich. So offen­sicht­lich wie ande­re „selt­sa­me“ Unfäl­le: zum Bei­spiel der Tod Alex­an­der Dub­ceks (1992) oder des pol­ni­schen Staats­prä­si­den­ten Lech Kac­zyn­ski (2010).

Ein Atten­tat läßt sich nicht bewei­sen. Es gibt kei­ne Ermitt­lun­gen. Die gäbe es, wenn der Vor­fall in Ungarn pas­siert wäre. Auf­fäl­lig ist jeden­falls das fast völ­li­ge Ver­schwei­gen des Vor­falls durch die Massenmedien.

Gegen das media­le Sperr­feu­er sei den Lesern emp­foh­len, die Prä­am­bel der neu­en unga­ri­schen Ver­fas­sung zu lesen, um sich selbst ein Bild zu machen. Als die neue Ver­fas­sung ver­ab­schie­det wur­de, schrieb der spa­ni­sche Kir­chen­hi­sto­ri­ker Fran­cis­co de la Cigo­ña: „Heu­te wäre ich ger­ne Ungar.“

Text: Giu­sep­pe Nardi
Bild: Tempi

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